Sopran zu Besuch....

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von annette2412, 1.Juli.2017.

  1. annette2412

    annette2412 Moderatorin

    Das Sopran gefällt mir schon seit längerem.

    Natürlich fand ich Branford Marsalis in "English man in New York" schon immer super, aber so richtig fasziniert hat mich dann Joshua Redman letztes Jahr am Sopran, als ich ihn live zusammen mit Brad Mehldau gesehen habe. Und Coltranes "My Favorite Things" könnte ich eh in Dauerschleife hören.

    Den allerletzten Anstoß haben mir dann @Guido1980 , @Roland und @tomaso auf dem NRW Stammtisch vor einer Woche gegeben.
    ...und seit gestern habe ich ein Leih-Sopran (ein Yamaha 475, Yamaha 6 Mundstück, Vandoren V16 2er Blätter) ......es bleibt erstmal bis nächsten Freitag ;)

    Boah.....das ist ja was ganz anderes! Als ich gestern das erste Mal - mit meinem Tenoransatz - gespielt und das Stimmgerät danebengelegt habe, dachte ich das Stimmgerät sei kaputt. Es schlug von ganz links nach ganz rechts immer wild durcheinander! Hilfe!!!!:mad:

    Mittlerweile geht alles bis A'' einigermaßen, alles darüber ist unglaublich schwierig.
    Generell hört es sich noch fiepsig und schief an.:confused:
    Wenn man so alleine vor sich hin spielt, geht es - aber zu einem Playalong hört man dann, wie sehr die Intonation noch zu wünschen übriglässt.
    Aber ich muss sagen, es macht trotzdem schon total Spaß.
    Ich finde es unheimlich inspirierend, Sopran zu spielen.

    Wer von Euch spielt noch Tenor und Sopran "gleichzeitig"?
    Wie sind eure Erfahrungen? Gerade was den doch so unterschiedlichen Ansatz angeht.
    Beim Sopran bin ich nach einer 3/4 Stunde fix und fertig .... keine Kraft mehr.

    Liebe Grüße
    Annette
     
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  2. RomBl

    RomBl Guest

    Da mir das Tenor aufgrund meiner derzeitigen Bewegungseinschränkung (wobei ich mittlerweile mein gestrecktes Bein wieder belasten darf) zu sperrig ist, habe ich die letzten 3 Wochen ausschließlich Sopran gespielt. Und ich liebe das Teil ... :).

    Ich habe das Setup mundstück- und blatttechnisch noch etwas optimiert (das 8er war am Ende des Tages doch etwas too much, da war ich nach einer Stunde Üben kurz vor der Wiederbelebung) - nun funktioniert das schon richtig gut. Klasse Sound und gute Intonation - einfach super.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man am Sopran "dran bleiben muss". Das 2mal im Monat für ne Stunde in die Hand zu nehmen reicht nicht. Mit meinem Lehrer mache ich auch jede 2. bis 3. Unterrichtsstunde mit dem Sopran, so dass da eine Regelmäßigkeit reinkommt.
    Das Tenor wird definitiv mein Hauptinstrument bleiben, aber mit dem Sopran beschäftige ich mich schon extrem gerne.
     
  3. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich! :)

    Auch wenn du beide Instrumente noch sehr unterschiedlich empfindest, gibt es schon einige positive Synergien.

    Meine Erfahrung ist, dass Sopran mehr Aufmerksamkeit als Tenor benötigt. @RomBl beschreibt dies recht gut.

    Das Sopran benötigt weniger Luft aber mehr Ansatz (Intonation) als ein Tenor. Daher verstehe ich nicht, was du mit "keine Kraft mehr" meinst.

    Pass aber auf, dass du dich nicht "verzettelst". Beide Instrumente erfordern eigene Übezeit. Wenn ich wenig Zeit habe, übe ich eher Sopran als Tenor.
     
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  4. maserer

    maserer Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo Annette,


    vieles was du schreibst kommt mir bekannt vor. Ich komme auch vom Tenor zum Sopran und hatte und habe zu kämpfen.
    Der Ansatz ist fester und daher tat mir nach 1/2 Stunde spielen die Schnute weh. Das bleibt bei mir auch so, solange ich nur ab und zu das Sopran raushole. Anders wird es bei mir erst, wenn ich einige Wochen lang nur das Sopran spiele. Ich gewöhne mich daran und der feste Ansatz wird lockerer.
    So klinge ich, wenn ich 2 Wochen nur Sopran spiele:

    Intonationsmäßig und ansatzmäßig sind die Probleme nach einiger Zeit viel geringer. Sehr schwierig finde ich die Tonformung und Tonmodulation, dass jeder Ton genauso kommt wie ich ihn mir vorstelle. Da fühle ich mich nach wie vor als Anfänger am Sopran. Das fällt mir viel schwerer als mit dem Tenor. Übrigens hatte ich auch ein Yamaha 475 als Leihinstrument. Gekauft habe ich mir dann ein gebrauchtes S-901. Damit kam ich besser zurecht.

    Die Freude an den hohen Tönen kann ich mit dir gut teilen, meine Familie ist davon nicht immer begeistert :)
    Manche Lieder sind für das Sopran einfach wunderbar prädestiniert.

    Viel Freude mit deinem Sopran,
    erzähle uns wie es dir weiter ergeht...
    Grüße
    Stefan

    P.S. RomBl war schneller, aber unsere Meinungen decken sich ziemlich...
     
  5. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich hatte bereits ca. 3 Jahre Alt und Tenor gespielt, bevor ich mich mit dem Sopran beschäftigt hatte. Das Sopran klang für mich akzeptabel nach weiteren zwei Jahren.

    Die Intonation bleibt eine ewige Baustelle.
     
  6. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Schön. Ich spiele zu Hause ja immer brav mein kleines Piccolino vom Thomann. Würde ich mir ein wahres Sopran kaufen, dann definitiv ein Gebogenes. Ich empfinde sehr viel mehr Spielfreude darauf, als bei den geraden Teilen (hatte schon 3 gerade Janis) Auch habe ich das Gefühl, dass sich alles so einbrennt, dass ich es auf dem Tenor anschließend ebenso automatisch produzieren kann, weil das Greifen sehr ähnlich ist.
    So oder so, viel Spaß beim Testen.
     
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  7. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    was mir sehr beim sopransax hilft, ist das (langsame) spielen mit drones. weiter finde ich hier die richtige blattwahl wichtig. ist das reed zu weich gehen die höhen töne recht schlecht von der hand, mit einem härteren reed gehen sie besser, aber die lippen machen auch eher schlapp. meistens merke ich das daran, dass das stakkato in den hohen lagen nicht mehr funktioniert.
    generell fange ich mittlerweile mein über fast immer mit dem sopran an und wechsel dann. wenn es richtig gut läuft und alle bereiche kommen, bleibe ich dabei.
    wenn du gelegenheit hast in einem halligen raum (kirche o.ä.) mache es einmal. bei uns in der kirche klingt es phänomenal.
    das 475er yamaha hatte ich auch mal eine kurze zeit, ebenso ein gebogenes yanagisawa sc 901, das habe ich aber wieder verkauft, da der viel direktere sound durch den gebogenen becher mir zu heftig war. heute spiele ich das 875er custom yamaha (konnte ich sehr günstig hier im forum kaufen. ein super sopransax!!)
    wie wahr!!
     
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  8. annette2412

    annette2412 Moderatorin

    Vielen Dank für eure Antworten!

    Ich meinte damit, dass ich keine Kraft mehr in den Lippen habe bzw. die Lippenspannung nachlässt.
    Ich fühle mich wieder in die Zeit zurückversetzt, als ich vor knapp 4 Jahren (mein Gott wie die Zeit vergeht o_O) mit Saxophonspielen angefangen habe.

    Werde ich heute mal ausprobieren... das wird bestimmt erstmal schaurig werden.:rolleyes:

    Komisch, wenn ich an Sopran denke, dann immer an ein Gerades...aber ich könnte ja mal ein Gebogenes ausprobieren, bevor ich mich definitiv entscheide.
    Das Yamaha spielt sich sehr leicht - aber ich habe ja noch überhaupt kein anderes ausprobiert..

    Das habe ich befürchtet....;)

    Aber wie man bei @maserer hört, kann man mit viel üben ein sehr gutes Ergebnis erreichen. :thumbsup:
    Seit wann spielst du zusätzlich Sopran?

    Das glaube ich - aber das will ich im Moment noch niemandem zumuten;)

    Liebe Grüße
    Annette
     
  9. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Klasse, @annette2412 , daß Du das versuchst!

    Ich hab' es ja auch im Hinterkopf, auch schon Sopran probiert (klingt nach getretener Ente bei mir...:D)

    Ich habe für mich (Späti, höchstens durchschnittlich musikalisch) die Befürchtung, daß ich dann auf dem Tenor stagniere oder schlechter werde, aber auf dem Sopi nicht wirklich mein jetziges Tenor "Niveau" erreiche.

    CzG

    Dreas
     
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  10. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Sinn macht nur das Zwecklose!
     
  11. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    dachte ich auch. aber ich habe gemerkt, dass mein ansatz dadurch generell viel stabiler wurde. alleine schon dadurch, das ich jedes üben auf dem sopransax beginne und die drones (von mattotto.org) regelmäßig gebrauche.
     
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  12. annette2412

    annette2412 Moderatorin

    Ja, so richtig schön klingt das am Anfang nicht, das muss ich zugeben.
    Sopranlernen ist eigentlich auch nur was für Spieler mit freistehendem Einfamilienhaus oder Übekabine.;)
    Wenn ich mir vorstelle, ich wäre meine Nachbarin.....oh je!!!!

    Ich habe dann heute das erste Mal wieder Tenor probiert - das ging erstaunlich gut.
    Ich hatte sogar das Gefühl, es ging plötzlich besser als vorher.
    Es ist eben auch nicht so zickig wie das Sopran.:rolleyes:

    Mal schauen, wie es so weitergeht, jedenfalls tut mir die Unterlippe weh!:(

    Liebe Grüße
    Annette
     
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  13. RomBl

    RomBl Guest

    Die Beobachtung habe ich auch gemacht. Ich habe ja 3 Wochen nur Sopran gespielt und hatte heute kurz das Tenor in der Hand - ansatztechnisch keine Defizite.
    Wenn ich nur Tenor spiele und ab und an nur das Sopran klingt es, wie @Dreas so schön sagt, nach getretener Ente. Da fehlt dann einfach die Tonstabilität.

    In der letzten Stunde hatte mein Lehrer sein Zweit-Sopran dabei - ein Yamaha 62 Purple-Logo. Von Ton her eher zart (also nix für mich :D), aber eine Ansprache leicht wie eine Blockflöte.
    Da bietet mein Keilwerth mehr Widerstand - hat aber auch den für mich schöneren Ton. Das Erst-Sopran von meinem Lehrer ist auch ein Keilwerth (SX90) und klingt (fast) exakt wie meines (und spielt sich auch so).
     
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  14. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Mein Besucher ist geblieben... ;)
     
  15. snah62

    snah62 Ist fast schon zuhause hier

    hatte auch mal ne kurz Zeit zwei Sopran....klang meiner Meinung nach für den Anfang ganz gut ....Intonation war unten rum nicht so toll...
    hat aber richtig Spaß gemacht.... habe mich dann aber entschlossen nur noch Alt zu spielen und habe die Sopran zurück zu Thomann geschickt
    und mein Tenor verkauft......Sopran hat einen sehr schönen Sound.... Gänsehaut...viele Spaß.... behalte es.....
     
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  16. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Hi Annette,

    ich sag nur: Zoot Sims. Wahnsinn, was der aus dem Sopran herausholt, und wie der darauf swingt und natürlich nebenher Tenor spielt: http://www.jazzdisco.org/zoot-sims/discography/
    (Ich habe Zoot Sims Quartet - Zoot At Ease, aber ich sehe, ich muss mir mal ein paar andere Aufnahmen holen, wo er auch Sopran spielt.)

    Gänsehaut...

    Das mit der Musikulatur spielt sich irgendwann so ein, dass man keine Probleme mehr beim Wechsel hat. Das dauert seine Zeit. Man muss es nur beides regelmäßig spielen. Ich erinnere mich nur vage an meine Soprananfänge...

    Mittlerweile ist es so, dass ich mich jedes Mal freue, auf das andere Instrument zu wechseln. In gewisser Weise ist es auch eine Erholung, denn die Muskeln werden anders beansprucht, weil der Ansatz etwas anders ist.

    Viel schwieriger und unangenehmer find ich's mit dem Wechsel zwischen Alt und Tenor. Schrecklich. Aber wahrscheinlich gilt dort das Gleiche: einfach ständig den Wechsel üben und beides spielen, dann gibt sich das Problem vielleicht, nur möchte ich nie Alt spielen.

    Viele Grüße und viel Spaß beim Soprieren
    Benjamin
     
    Zuletzt bearbeitet: 2.Juli.2017
  17. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dies ist bei mir auch so. Das Problem ist aber häufig, dass das Sopran von Tenoristen zu wenig gespielt wird. Und das hört man. Das Sopran fordert aus meiner Sicht sogar mehr Aufmerksamkeit.

    Ich empfinde den Wechsel von Alt und Tenor auch eher schwierig. Gut klar komme ich aber mit Sopranino und Alt.
     
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  18. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Kann mir nicht passieren. Ich bin Baritonist. :)

    Grüße
    Roland
     
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  19. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das ist auch bei mir so - wegen begrenzter Übe/Spielzeit greife ich dann doch öfter zum Tenor, weil mir das besser liegt. Und weil es eben doch vielseitiger ist.

    Ursprünglich hatte ich mir das Sopran als "kleines Reisebesteck" zugelegt und hatte anfangs meine liebe Mühe damit. Inzwischen habe ich mich aber mit dem Sopran mehr als nur angefreundet. Nicht für alle Stücke aber manche Sachen sind wirklich so charmant auf dem Kleinhorn, dass ich das Tenor stecken lasse. Das aktuelle TOTM Juli scheint mir so ein Stück zu sein (nachdem Alt aus meinem Leben gestrichen wurde - ich mag mich damit überhaupt nicht).

    Der Ansatz ist - für mich - beim Sopran anders aber keineswegs "fester". Kontrollierter bestimmt, weil die hohen Tönchen leichter abschmieren (Stichwort Intonation). Die passende Mundstück / Blatt Kombi macht da aber eine Menge aus. Ich habe ein 6er Kautschuk-Zinner von Kay Siebold bearbeitet und eine halbe Blattstärke mehr; eine Handvoll andere Mundstücke gingen für mich gar nicht - zum Vergleich spiele ich auf dem Tenor 7-7* Metall (Berg, OL), ebenfalls von Kay bearbeitet. Erstaunlich finde ich auch die erheblich größere Auswirkung verschiedener Blattschrauben am Sopran ...

    Durch den kleineren und damit flinkeren Klapparatismus muss ich meine Flossen besser kontrollieren, um nicht ungewollt irgendwelche Vorschlagsnoten zu spielen. So ein Soprankläppchen ist halt schneller auf oder zu als eine Klappe am Tenor.

    Insgesamt habe ich den Eindruck, dass ich vom Sopran fürs Tenor profitiere. Umgekehrt nicht so sehr.

    LJS
     
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  20. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Sopran zu Besuch...

    ...in Afrika :)

    Habe soeben die beiden Video-Clips zugeschickt bekommen - das Sopi hat mich die 3 Wochen auf der Safari in Botswana und Simbabwe begleitet. Auf einer Holperstrasse ist's dann im Laderaum des Campers runtergefallen und ein kleiner Koffer hinterher und darauf. Von da an war's es Bizzzzzzli strenger zu spielen, was aber für den Ansatz und den ersten Auftritt vier Stunden nach der Ankunft zu Hause nur positiv war... ;)

    Soprano in Afrika 1
    Soprano in Afrika 2
     
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