Software für Notenheft?

Dieses Thema im Forum "Tool / Zubehör" wurde erstellt von visir, 16.Oktober.2017.

  1. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Hallo alle!

    Ich kenne ja diverse Notations-Programme, die aber meines Wissens immer nach dem Prinzip aufgebaut sind: 1 Stück = 1 Datei. Wenn man sich aber jetzt ein Notenheft zusammenstellen will, u.U. auch mit kurzen Stücken, wo mehr als eines auf eine Seite passen - gibt es dafür auch was?

    lg, Wolfgang
     
  2. Ottokarotto

    Ottokarotto Ist fast schon zuhause hier

    Müsste doch mit musescore funktionieren. Du hast sowohl Zeilenumbrüche als auch seitenumbrüche.
     
    Gelöschtes Mitglied1288 gefällt das.
  3. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Wie Ottokarotto schon sagte: es funktioniert mit musescore. Notfalls könntest du auch die Seiten einzeln erstellen, dann in ein pdf umwandeln / als pdf abspeichern und die pdf-Dateien zu einem Buch zusammenfügen. Ich habe alle meine eBooks bisher mit musescore genau so erstellt.
     
    Claus und Rick gefällt das.
  4. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ich habe so eine Sammlung für unser Weihnachts-Marschbuch mit Lilypond gemacht. Wenn es da geht, muss es mit Frescobaldi auch gehen, weil das ja Lilypond Dateien erzeugt.

    In der *.ly Spezifikation gibt es dafür Container wie „Book“ und „Piece“ die sich schachteln lassen. Weil sich die Einzelteile auch per „include“ zusammen fügen lassen, kann man dennoch bei Bedarf 1 Stück = 1 Datei beibehalten.

    Ich denke, das müsste eigentlich mit den meisten Programmen lösbar sein, wobei ich bei den gemeinsam genutzten Titel Einträgen, Kopf- und Fußzeilen die größten Schwierigkeiten sehe.

    Letztendlich sind die kommerziell erhältlichen Notenhefte ja auch mit so einer Software gesetzt und nicht (mehr) per Hand in eine Platte gestochen.
     
    Rick und rbur gefällt das.
  5. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Und wie fang ich in musescore ein neues Stück mit eigenem Titel/ Komponisten/ z.B. auch anderer Instrumentierung/ swing oder nicht... in derselben Datei an? Das sind bei musescore doch tlw. fixe Datei-Eigenschaften...

    klingt soweit gut - ist aber textuelle Eingabe, also "scripten" und nicht WYSIWYG? Und dann muss man noch schauen, dass man einen Editor wählt, der auch abspielen kann, oder man exportierts als midi - geht doch, oder? Oder auch nicht, weil mehrere Stücke... hmm... klar, mehrere Stücke in einer Datei kann wohl nicht mehr midi sein - aber vielleicht xml? Ja, das müsste das können.

    Die "so eine Software" mag ein DTP-Programm mit ganz anderen Möglichkeiten sein... und anderem Preis natürlich auch...
     
  6. rbur

    rbur Moderator

    Ich kenne es selbst nicht, aber es gibt wohl einen Album-Manager in musescore, der genau sowas tut
    https://musescore.org/de/handbook/alben

    Für mich selbst würde ich ebenfalls lilypond nehmen, mit Frescobaldi als Editor.
    In musescore hab ich mir bei vielem einen abgewürgt, was in lilypond ganz easy geht.
    Ich nehm nix anderes mehr. Bzw ich hab's noch jedesmal bereut, wenn ich was anderes genommen habe ...
     
  7. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ja, im Großen und Ganzen schon. Der Frescobaldi hilft Dir bei der Eingabe, indem klickbare Symbole in Quellcode umgewandelt werden. Er rendert das auf Knopfdruck auch in ein PDF - das man wieder anklicken kann um auf die jeweilige Position im Quelltext zu kommen. Aber im Grunde ist es immer noch "programmieren". Die MIDI und XML Export Funktionen sind auch eher rudimentär. Kein Vergleich mit Finale oder Sibelius. Aber der Notensatz ist 1a!

    Das Problem bei Programmen, die flexibel jedes mögliche Layout erlauben, gut ex- und importieren können und beim Abspielen wie ein richtiges Orchester klingen ist eben: Es ist in der Eingabe genau so komplex sie die möglichen Lösungen und der Aufwand muss sich irgendwie auch finanziell rechnen.

    Oder sie sind lern intensiv wie Lilypond, können dafür aber (fast) alles und das eben kostenlos. Dafür muss man auf Komfort verzichten.

    Für "nur schnell" ein paar Schnipsel in ein schönes Liederbuch geklick, dafür ist Liypond zu "anders" und anfangs zu lern intensiv. Das mag man, oder nicht. Wenn Du ein Wenig Zeit übrig hast, schau Dir den Frescobaldi an. Das ist so der Spagat zwischen Programmierung und WYSIWYG.

    Immer wieder erwisch ich mich, dass ich ein Notenblatt einscanne, mit PhotoScore übersetzen lasse und in Sibelius die Fehler raus bessere - nur um mir am Nde zu überlegen, dass ich das in Lilypond bestimmt in der gleichen Zeit fehlerfrei gemacht hätte. Das Abspielen ist aber am Sibelius eine GANZ andere Qualität. Und natürlich kann man weder ein Sibelius Format in irgend eine Weise vernünftig nach Liypond bekommen noch umgekehrt. Da hilft auch kein MusicXML, das eigentlich nur Finale halbwegs(!) richtig macht. Haben die das nicht erfunden?
     
  8. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Danke fur den Hinweis! Schaut gut aus! Muss ich mich noch einlesen - jetzt muss ich aber ins Bett.

    So easy klingt das aber nicht...

    Ich weiß nicht, musescore ist für mich relativ komfortabel, kostenlos, und wenn die "Alben"-Funktion jetzt auch noch das ist...

    musescore bietet auch die Umwandlung an - freilich auch unvollkommen...

    Auch die ist in musescore zufriedenstellend. Und irgendwelche Import-Funktionen haben bei mir auch in musescore besser geklappt als in Sibelius.

    MusicXML lässt sich in musescore gut importieren... bei den wenigen Versuchen, die ich hatte.
    Soll heißen: bisher hat musescore für mich alles insgesamt noch am besten gemacht. Ich habe ehrlich gesagt überhaupt nicht damit gerechnet, dass musescore auch noch "Alben" könnte, habe eher erwartet, dass wer daherkommt mit "ja, da brauchst du das ganz andere Programm xyz, dass Zillionen Euro kostet".
    Aber schau'ma'mal...
     
    Dreas gefällt das.
  9. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Hab mich irgendwie komplett in der Zeit vertan - hatte ja doch noch Zeit und habs einfach einmal mit ein paar Sachen ausprobiert. Im Prinzip fügt es einfach Partituren in gewünschter Reihenfolge aneinander. Das kann man sich dann nicht direkt am Bildschirm ansehen, sondern nur drucken - z.B. in PDF, dann kann man es sich am Bildschirm anschauen. Waren jetzt lauter mehr oder weniger ganzseitige Sachen, da sehe ich jetzt noch nicht, was musescore mit wirklich kleinen Sachen macht. Man hat immerhin die Wahl, ob man Abschnitts- oder Seitenwechsel zwischen die Partituren einfügt...
     
  10. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Die klassische Methode der Verlage wäre mE eine "echtes" DeskTopPublishing. Dabei werden die Noten dann aber als Vektorgrafiken aus einem Notensatzprogramm exportiert und in die Seite montiert. Texte/Überschriften, Kopfzeilen, Seitennummern, die Anordnung/Aufteilung etc. passiert dann im DTP-Programm.

    LG StefAlt
     
  11. visir

    visir Gehört zum Inventar

    denk ich mir auch - privat wäre sowas natürlich overkill.
    Wenn die "Album"-Funktion in musescore es schafft, auf einer Seite mehr als ein stück zu platzieren, wäre das "für lau" eine soweit akzeptable Lösung für mich. Würde das Nötige tun.

    "Mehrere Stücke in einer Datei" ist wegen der Portierbarkeit (welches andere Programm kann das dann noch lesen?) eh von zweifelhafter Sinnhaftigkeit. Mehr sinnvoller Komfort als musescore wäre höchstens, dass man mehrere Partitur-Dateien in einer Über-Datei nicht nur speichern und drucken kann, sondern vielleicht auch am Bildschirm darstellen und zueinander anordnen kann. Das ist noch nicht wirklich DTP, aber so mittendrin.
     
  12. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Wenn man jetzt noch weiß, dass man in LaTEX (oder einer anderen modernen TEX Implementierung) Lilypond Snippets direkt setzen kann, hat man ein super Publishing Programm und ein super Notensetzprogramm in einem. Jeder PostDoc in einem naturwissenschaftlich technischen Fach müsste das nach wenigen Monaten Einarbeitung ganz ordentlich hin bekommen.

    Alles Open Source und kostenlos.

    :duck:
     
    bluefrog und visir gefällt das.
  13. visir

    visir Gehört zum Inventar

    so, nächster Versuch in musescore: jedes Stück im Album fängt auf einer neuen Seite an, egal, ob man "Abschnittsumbruch" oder "Seitenumbruch" oder gar nichts einfügt. Nur beim "Partituren in eine neue Partitur zusammenführen" hab ich zwei kleine Stücke auf eine Seite bekommen, aber das zweite wird auf die Instrumentierung des ersten umgewandelt.

    Interessanterweise kennt weder die deutsche noch die englische Version der Onnline-Hilfe diese Optionen für Abschnitts- oder Seitenumbruch...
    hmmm... diese Optionen gelten wohl nur für das Zusammenführen in eine neue Partitur...
     
  14. visir

    visir Gehört zum Inventar

    ...hab mich jetzt noch ein wenig im musescore-Forum umgesehen, es geht tatsächlich auch, dass man in einer "Partitur" (scheinbar) mehrere einzelne "Stücke" schreibt, auch mit verschiedenen Instrumenten etc. Aber letztlich nur scheinbar, man formatiert das alles einfach nur weit genug auseinander, macht Instrumenten- und Taktwechsel (Instrumentenwechsel kannte ich noch nicht...), mit Textrahmen für die Titel dazwischen. Die möglichen Unterschiede in der Gestaltung werden ihre Grenzen haben, aber das mag für vieles sogar reichen...
     
  15. rbur

    rbur Moderator

    und das ist jetzt einfacher, als einfach

    \bookpart {
    \header {
    title = "Buchtitel"
    subtitle = "Erster Teil"
    }
    \score { … }

    }
    \bookpart {
    \header {
    subtitle = "Zweiter Teil"
    }
    \score { … }

    }

    zu schreiben, wenn man mehrere Stücke in der gleichen Datei haben will?

    Du machst einen leider gängigen Fehler: reinschauen - schwer!!!
    Du musst aber schauen, wie schnell und einfach es geht, wenn man es kann.
    Oder hat es dich etwa vom Saxlernen abgehalten, dass man das nicht gleich auf Anhieb kann?
     
    bebob99 gefällt das.
  16. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Du machst leider ein paar gängige Fehler:
    - pickst ein einfaches Detail aus etwas sehr komplexem heraus, um zu zeigen, wie "einfach" das Komplexe ist
    - beachtest nicht den Gesamtaufwand: "wenn man es kann" ignoriert den Weg, bis man es kann. Und scripten ist auch ein Aufwand, wenn man es kann...
    - verwechselst "Zweck" mit "Mittel": das Ziel ist, Sax zu spielen - die Notation ist nur ein Hilfs-Vehikel, und "Können", das ich dort "lernen muss", macht mich im Sax-Spiel nicht besser. Da investiere ich mein Lernen doch lieber in das Instrument selbst und nicht in eine Software mit vorsintflutlicher Bedienung.
     
  17. rbur

    rbur Moderator

    Es geht um die Erstellung eines Notenbuches, nicht ums Saxophonspielen. Und genau nach diesem Detail wurde gefragt, nämlich nach mehreren Stücke in einem Dokument.
    Am einfachsten ist das Notenschreiben mit Bleistift und Papier. Wenn man keine Fehler macht, die man erst entdeckt, nachdem man alle Patituren und transponierten Einzelstimmen mühsam rausgezogen hat. Oder alle Notenköpfe mal schnell ein bisschen größer sein sollen. Und da zeigt sich dann die Stärke von so einem Tool, wo das eben mit editieren einer Note und anschließendem drücken von zwei Tasten getan ist.
    Gerade weil es um den Gesamtaufwand geht ist man mit so einem Tool schneller.

    Achja: fundierte Kritik akzeptiere ich gerne, wenn sie über das Niveau "Textdatei - vorsintflutlich" hinausgeht. ZB von jemandem, der mal damit gearbeitet und tatsächlich nennenswerte Dokumente erzeugt hat.
     
  18. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    :)

    Ja, man darf auch nicht vergessen, dass die Tools mit denen man clicki, clicki irgenwas zusammen klicken kann ganz steinzeitlich mittels Code Editor und Compiler erstellt werden. Weil man eben nur so GENAU definieren kann wann was wo und wie passieren soll. Manche Dinge lassen sich so eben eindeutiger und oft auch bequemer definieren und manches geht überhaupt nur so.

    Es klingt vielleicht etwas seltsam, dass man ein Notenheft "programmieren" möchte. Zumindest für Leute die sonst mit "selber programmieren" nicht viel am Hut haben. Tatsächlich ist das durchaus packbar und bei weitem nicht so geheimnisvoll wie man gemeinhin annehmen möchte. Letztendlich ist es nur eine Abfolge von Definitionen wie "hier beginnt der Titel", "Hier kommt ein Notenblatt mit 2 Systemen", "Violinschlüssel, 4/4 Takt", "hier kommen Noten in Es-Dur für das transponierende Instrument Alt-Saxophon, beginnend mit dem c': c2 d8 e8 fis4".

    --> eine Halbe Note, 2 Achtel, eine Viertel.
    Als Faulenzer kann man gleichbleibende Notenwerte auch abkürzen: "c2 d8 e f g" ist eine Halbe und 4 Achtel.

    Im Grunde war es das. Wer mehr will, kann das beliebig kompliziert machen, aber tatsächlich ist es schneller das zu tippen, als Noten anzuklicken und dann mit der Maus in die richtige Position der Zeile zu zielen. Artikulationen, Legato Bögen, Texte, alles keine Hexerei und auch wenn's beim ersten Hinsehen etwas kryptisch wirkt, der Wahnsinn hat Methode.

    c2 d8( e8) fis4-^

    Macht einen Legato Bogen über (oder unter, wo es optisch besser ist) die Achtel und ein Marcato auf die Viertel.

    Machen wir noch ein schönes Crescendo vom C bis zum Fis:

    c2 \< d8( e) fis4-^ \!

    Kann man übrigens ganz schmerzfrei auch online im Browser, ohne irgendwas zu installieren unter http://lilybin.com
    LilyBin.jpg

    Und wenn ich dann im Radio höre, dass der Leiter des Musikforums Krenglbach für heuer schon 10 neue Werke programmiert hat, dann könnt Ihr das auch. :D

    Nein, schon klar. Ich will das niemandem aufschwatzen. Jeder soll verwenden, womit er am besten klar kommt. Ich möchte nur gelegentlich erwähnen, dass es noch eine andere Welt gibt als die mit Maus und Klick und das ist keinesfalls "Steinzeit".
     
    rbur und bluefrog gefällt das.
  19. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das Erstellen eines Notenbuchs (eigentlich Notenhefts) passiert doch nicht im luftleeren Raum - das brauche ich doch nur, weil ich Musik machen will. Mein Hobby lautet nicht "Script-Sprachen lernen", sondern "musizieren". Dieses Forum ist auch kein "die-hard-SW-Anwender-Forum", sondern ein "Saxophon-Forum".

    jetzt haben wir so richtig den Maßstab gefunden...

    Ich habe schon mit etlichen Programmen, sowohl auf Befehls-Ebene als auch in WYSIWYG gearbeitet - ich weiß, wie beides ist, auch wenn ich nicht beide Varianten in Noten-Programmen durchgespielt habe. Selbst so umfangreiche Systeme wie business intelligence kann man mit oder (allerweitestgehend) ohne Coding lösen.
    So nebenbei war Mensch-Maschine-Kommunikation mein Spezialfach im Informatikstudium...

    ach was... ist natürlich genau dasselbe...

    Ich arbeite in der IT - von Projektleitung bis Programmierung... und ja, ein Notenheft zu "programmieren" ist bei den heutigen Möglichkeiten seltsam.

    "packbar" und "Stand der Technik" ist nicht zwangsläufig dasselbe.

    schon mal was von midi-keyboards gehört? Ich hab eins, das genauso groß ist wie meine Tastatur... hatte mein Vater übrig, nachdem er nicht mehr Chorleiter ist. Nehme ich, wenn ich nur schnell mal vorhandene Noten "abtippen" will. Geschwindigkeit ist aber nicht das einzige Thema in der Benutzerfreundlichkeit.
    (und nein, ich mach da jetzt keine Abhandlung, was alles zu "Benutzerfreundlichkeit" gehört - das ist ein komplettes Fachgebiet...)

    Softwaretechnisch jedenfalls voriges Jahrhundert.
    Aber freilich, jeder soll so tun, wie er will. Es soll ja auch noch Leute geben, die lieben den vi in unix...
     
  20. visir

    visir Gehört zum Inventar

    ...aber wenn wer sagt "das scripting ist ja viel besser", dann widerspreche ich.
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden