Einfluss der Legierung des Saxophons

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied9218, 8.November.2017.

  1. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Beim "stöbern" durch das www ist mir aufgefallen, dass es Saxophonen aus den unterschiedlichsten Materialien gibt. Von Messing, Bronze, Kupfer, Silber, vernickelt und lackiert bis ich weiß nicht was noch.
    Welchen Einfluss auf den Ton und das Saxophon generell, hat die Legierung?

    LG
    Paedda
     
  2. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das Material hat keinen Einfluss auf den Ton, lediglich die Beschaffenheit der Oberfläche. Geschliffenes Eichenholz macht also einen anderen Sound als sägerauhe Fichte ;)



    Achtung: Das Thema ist verdammt popcornös!
     
    Zuletzt bearbeitet: 8.November.2017
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  3. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Keine....

    CzG

    Dreas
     
  4. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Meiner Meinung nach so viel wie 30 min üben. Dito Lackierung. Und Blattschraube:duck:
     
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  5. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Dem würde ich sofort zustimmen, mit einer kleinen Einschränkung. Wenn das Material sehr leicht ist, und daher zu sehr mitschwingt ändert sich auch das Klangverhalten. Zumindest ab einer gewissen Lautstärke. So jedenfalls meine Beobachtung mit dem Vibratosax aus Kunststoff.

    Andererseits wird ein deutlicher Einfluss des Materials und seiner Schwingungseigenschaften immer wieder auch von seriösen und fachkundigen Menschen geltend gemacht, also Lackierung, Versilberung, Brass pur oder Messing, Kupfer, Silber, Bronze.

    Das Problem ist, dass es kaum zwei Instrumente gibt, die absolut gleich sind und nur aus zwei unterschiedlichen Legierungen bestehen. Und wenn doch, so ist es messtechnisch extrem schwierig herauszufinden, wie sich das dann auf den Klang auswirkt. Schon das Entfernen und erneutes Anbringen des gleichen Mundstückes sorgt für einen gewissen Unterschied.

    Es gibt da diese fast schon berühmte (Doktor?-)Arbeit über Flöten aus verschiedensten Materialien, bei denen die Zuhörer keinen Unterschied feststellen konnten, d.h. die Materialien nicht unterscheiden konnte.

    Ich habe zwei Saxophone, die eigentlich gleich sein sollten, eines aus Messing, das andere aus Kupfer. Das eine ist von 1981, das andere von 1985. Ja, sie sind unterschiedlich, aber welchen Anteil daran die Legierung hat ? Keine Ahnung.

    Gruß,
    Otfried
     
  6. Gerrit

    Gerrit Guest

    Wenn man etwa drei baugleiche Yanagisawa vergleicht, eines in Messing, das andere in Silber und schließlich eines in Bronze (Goldmessing) sind schon Unterschiede in Ansprache und Klang deutlich wahrnehmbar.

    Ich blase auf meinen 82Z zwei baugleiche V1-S-Bögen: eine in Messing, der andere in Vollsilber. Es sind Klangunterschiede hörbar.

    Allerdings bleibt es eine Frage des Geschmackes, der Gewohnheiten und Vorliebe, welchem Material man den Vorzug gibt. Die Wertigkeit des Hornes hängt nicht davon ab.
     
  7. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Hat keinen sagt der Kopf, hat sehr wohl einen sagt das (mein) Ohr.

    Problematisch mag sein, dass sich, wie auch @xcielo schreibt, Saxophone derselben Baureihe und desselben Materials auch untereinander im Klang unterscheiden können.

    Trotzdem war mein subjektiver Eindruck beim Vergleich von Yanagisawas (z. B. zwischen Messing 991 und Bronze 992 Typen) die unterschiedliche Legierungen, speziell der S-Bögen hatten, dass sich bestimmte Eigenschaften bei gleichen Legierungen wiederfanden.

    Bereit zur Steinigung,
    Dirk
     
  8. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Zitat Selmer Vortrag:

    Die Materialwahl spielt für den Klang eine untergeordnete Rolle. Selmer hat ausführliche Blindtests mit Profimusikern gemacht, welche keinen Unterschied auf Grund des Materials wahrnehmen konnten.
    - Das Gewicht spielt hingegen neben vielen anderen Dingen eine große Rolle. Je leichter ein Instrument ist, desto flexibler ist es bei der Klangentwicklung. Ein schweres Instrument „zementiert“ den Klang eher.




    CzG

    Dreas
     
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  9. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Das Problem ist, dass sie eben nicht "baugleich" sind, sondern nur in gewissen Toleranzen.

    Ich habe übrigens drei "baugleiche" Messing S-Bögen, die klingen auch minimal anders, und sei es auch nur, weil der eine besser anspricht als der andere, oder vielleicht auch nur die Hülse besser passt.
     
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  10. Gerrit

    Gerrit Guest

    Am ehesten kommt man wahrscheinlich in der Tat zu einem aussagekräftigen Ergebnis wenn man etwa drei Exemplare aus aktueller Produktion miteinander vergleicht: ich wies auf Yanagisawa hin. Mein Eindruck: dieser Hersteller produziert sehr akkurat und präzise. Hier sind Unterschiede wahrnehmbar und wohl tatsächlich dann auch zu großen Teil auf die Materialauswahl zurückzuführen.
     
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  11. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Wenn es Unterschiede gibt, dann merkt sie haupsächlich der Spieler selbst in punkto Ansprechverhalten und Tonentwicklung / Stabilität.
    Der Zuhörer wird kaum einen Unterschied feststellen.
    Viele meinen einen Unterschied zu hören, obwohl sie eher das Spielverhalten des Blasenden beurteilen, der wiederum mit demjenigen Instrument besser zrecht kommt, welches seinen Klangvorstellungen und Tonentwicklung entgegen kommt.

    Fazit : Liegt mir ein Instrument, blase ich entschiedener und vieleicht entspannter,
    was der Zuhörer wiederum als "besser", bzw. "überzeugender" beurteilt.

    kokisax :-?
     
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  12. Gerrit

    Gerrit Guest

    Der Einfluss der Toleranzen ist gewiss nicht von der Hand zu weisen. Allerdings sind, wenn man etwa die o.g. Yanagisawa miteinander vergleicht die Unterschiede schon so deutlich wahrnehmbar, daß ich doch dazu neige, den Einfluss der Toleranzen etwas geringer einzuschätzen als den der Materialauswahl.

    Ähnliches beobachtete ich vor einiger Zeit bei der Fa. Keilwerth: dort standen SX90R in Neusilber, Kupfer und Messing zum Vergleich an. Es blieben große Gemeinsamkeiten hörbar aber auch deutliche Unterschiede.

    Die Frage ist strittig. Aber sei es drum: man verfügt über eine Auswahl und jeder findet was ihm gefällt...
     
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  13. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Mit dieser Versuchsanordnung (am ehesten, wahrscheinlich, etwa, mein Eindruck, Unterschiede wahrnehmbar,...) kommst du nicht weit, es sei denn, der Prüfungsausschuss gibt sich tatsächlich mit deinem Fazit zufrieden: "Hier sind Unterschiede wahrnehmbar und wohl tatsächlich dann auch zum großen Teil auf die Materialauswahl zurückzuführen" QED :)
     
  14. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Hast Du selbst beim Spielen Unterschiede festgestellt (Ansprechverhalten, Widerstand), oder die Zuhörer?
     
  15. Gerrit

    Gerrit Guest

    :) Das ist aber nicht die Versuchsanordnung, die Du hier lächelnd beschreibst, sondern die vorsichtige Formulierung ;-)
     
  16. Gerrit

    Gerrit Guest

    Beides. Sowohl ich als auch die Zuhörer nahmen das wahr. Als ich den V1-Vollsilber-Bogen auf meinen 82Z blies, fiel dies den Leuten tatsächlich und sie fragten, ob ich ein anderes Blatt oder Mundstück benutzte.
     
  17. ppue

    ppue Experte

    Wobei flexibler für mich weicheiiger klingt als ein betoniertes Fundament, auf dem ich selbst meine Vorstellung aufbauen kann. Ich halte das Mark IV für ein flexibles, aber niemals für ein Horn, was wirklich Eier hat und wo ich mal Tacheles reden kann. Will ja auch nicht jeder. Lieber Fffffhhh. Ich will beides: Streng sein und warm spielen können.

    Einen starken obertonreichen, sehr strengen Eigenklang eines Saxophons kann ich erweichen, soften, subtonieren. Auf einem weichen Horn kann ich aber schlecht einen strengen und starken Ton erzeugen. Deshalb meine drei Hörner: Buffet Crampon S1, Buffet Crampon S1, Buffet Crampon S1.

    Was das Material macht beim Sound, probiere man an einer entsprechenden Papperöhre, einem Obi-Kunststoff- und einem Messingrohr.
     
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  18. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Ich habe für mich beschlossen, auf diese ewige Streitfrage nicht mehr unnötig Zeit zu verschwenden. Saxophone sind (auch innerhalb einer Baureihe) immer unterschiedlich. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle - und wenn auch das Material eine Rolle spielt, so what?

    Letztlich muss mir das Gesamtpaket gefallen. Das kann ein lackiertes, ein versilbertes oder ein entlacktes Instrument sein. Ich habe schon von jeder Sorte tolle Exemplare gesehen. Es macht m.E. Keinen Sinn, sich von vornherein auf etwas festzulegen oder ein bestimmtes Material oder eine Oberflächenveredelung auszuschließen.
     
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  19. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    Kann ich bestätigen, meine 3 Yanagisawa Tenöre bestätigen diese Aussage
    1 Bronze (Goldmessing) mit original neck
    alternativ: mit silver neck vergoldet
    2 solid silver
    3 solid silver pinkvergoldet PGP

    Gruß
     
    Zuletzt bearbeitet: 9.November.2017
  20. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Na klar hörst du Unterschiede, aber dies hat nichts mit der Legierung zu tun.

    Ich hatte mal 7 neue Selmer SAII bei Neff mit gleicher Oberfläche und naheliegenden Seriennummern gespielt. Alle waren anders!
     
    Rick, kokisax, last und 3 anderen gefällt das.
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