Dur/Moll - kleine 7/große 7

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von 47tmb, 9.November.2017.

  1. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Sorry, ich bin grad' im Wie-passt-was-zusammen-und-warum-flow.

    Angestossen durch @henblower 's Lydian b13-thread, (den ich nicht noch weiter vom Thema wegbewegen möchte), habe ich mich damit beschäftigt, welche Skalen gibt es mit 3/b3 in Verbindung mit 7/b7.

    Ich find' das grad' hochspannend :eek:
    Ich hab' ja lediglich ein wenig rudimentäres Harmonietheoriewissen.....und dann kommt @Viper mit: "GT: eigentlich nur passend für den übermäßigen Septakkord..." Hä? ---> Also Tante Gugel und Wikiknowsalot.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Septakkord

    Die Tabelle dort ist sicher für viele ein alter Hut - Mit hilft's grad' ungemein beim Sortieren meiner Gedankengänge und Zuordnen von Skalen zu Akkorden (und wie "Konstruiere" ich mir die passende Skala, wenn ich sie denn eben nicht aus dem geübten, routinierten Ärmel schütteln kann), wie kann ich bestimmte Stimmungen/"Sounds" erzeugen ohne, dass es weh tut (so ein 1 1/2- Tonschritt hat schon was :) ) etc.

    Erste Erkenntnis für mich: Neben Dur und Dorisch- und Äolisch-Moll ist Harmonisch Moll wohl ziemlich hilfreich:rolleyes:

    Cheerio
    tmb
     
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  2. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hi @47tmb ,

    Was ist denn jetzt Deine Frage?

    LG Helmut
     
  3. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Harmonisch ist der Kern aller Alterierungen von Skalen der die Übergänge von Vier- oder Mehrklängen als so aufgefassten Dominanten zu einer Tonika (auch Durchgangs-Tonika) so eng wie möglich zu verzahnen und jede Menge "Leittöne" zu schaffen, die sich nach unten oder oben auflösen. Kleines Beispiel am Dreiklang, noch nicht einmal Septakkord:

    C-Dur soll sich nach F-Dur bewegen: C-E-G nach F-A-C. C bleibt, E hat einen HT-Schritt nach F, aber von G nach A ist es ein GT-Schritt. Also ist Gis die "Zwischenlösung", und der Dreiklang C-D-Gis ist der übermäßige Dreiklang, der die GT-Leiter C-D-E-Fis-Gis nahelegt. Dabei schafft der Ton Fis noch einmal Spannung und kann nach unten zum F aufgelöst werden.
    Auf dem Saxofon ist ja schwieriger, aber auf dem Klavier kann man dieses "Harmonie-Sudoko" herrlich als wohlklingenden Denksport pflegen: möglichst kurze Wege zu jedem Ton des Ziel-Mehrklanges. Da werden abenteurlich wirkende Bezifferungen plötzlich sehr plausibel, z.B.:

    C7/5-/b9 zu Fj7/9: C-E-Gb-Bb-Db; das untere C fällt zum F, E bleibt (j7 von F), Gb fällt zum G, Bb zum A, und das Db fällt zum C. Fertig ist die gut klingende Laube. Ein Ton blieb liegen, alle anderen haben sich nur um einen HT bewegt.

    Verlässt man den harmonischen Gedanken und geht zum melodischen, geht es darüber hinaus um ganz andere Aspekte: Sequenzen von Intervallen, sich wiederholende Muster, große Sprünge, die anschließend in Gegenrichtung durch Leitertöne "gefüllt" werden. Ein weiteres spannendes Feld.

    Leonard Cohen hat es ja schon als alter Freund der Musiktheorie in "Hallelujah" beschrieben, aber bei seinen Texten hören ja die wenigsten zu....

    "Now, I've heard there was a secret chord
    That David played, and it pleased the Lord
    But you don't really care for music, do you?
    It goes like this, the fourth, the fifth
    The minor fall, the major lift
    The baffled king composing hallelujah."

    Für Saxofonisten kommt sogar eine Baffle vor, wobei nicht klar wird, ob sie als Slope oder Step daher kommt.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 9.November.2017
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  4. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Kein Frage - lediglich "ausspeichern" :)

    Das wird eine spannende Reise für mich - nach dem Motto: "Ich bin dann mal weg" ;-)

    Cheerio
    tmb
     
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  5. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier

    ......spannende Reise ist gut! Wer weiß wohin sie dich führt? Bestimmt zu tmb!!!!
     
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  6. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Erste Etappe :)
    Aebersold Major and Minor.....

    Hab klingend Bb Major laufen lassen und mal alles ausprobiert lyd und mixolyd b13 oder #5 und HM5 und GT und GTHT.

    Ist natürlich ne Krücke, weil der ja stur Bb-Major spielt, -- aber für nen ersten Eindruck und um die Dinger in die Finger zu bekommen reicht es erst mal :p

    So. und jetzt noch heute bubu......
     
  7. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Nichrt zu vergessen die Moll Blues Scale! Die erzeugt einen coolen Effekt, wenn man sie z.B. bei der Auflösung eines Two-Five in Moll einsetzt. Gleich mal bei Autumn Leaves in Takt 7 ausprobieren! :)
     
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  8. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    @Juju hatte mich in einem ihrer früheren Beiträge drauf gebracht. Eine schöne Anwendung der GTHT Skala im verminderten Kontext ist eine mathematische Folge, dich dazu auch noch schön klingt (ich liebe mathematische Folgen).
    Man beginnt z.B. auf der 7 einer beliebigen Skala, aber auf jeden Fall der großen Septime, also z.B. Fis in G-Dur oder g-moll. Dann spielt man eine Quarte aufwärts, geht einen Ganzton runter, wieder eine Quart aufwärts, wieder einen Ganzton runter usw. Das kann man einmal, zweimal oder auf mehrmals machen.

    F#-H-A-D-C-F-D#-G#-F# usw

    Die diatonische Leiter, von Fis aus notiert, lautet F#-G#-A-H-C-D-D#-F-F#.

    Man kann alle Töne dieser Leiter zu Akkord-eigenen Tönen auflösen, am besten mit Halbtonschritt. Beispiel: D# zu D als Quintton von G-Dur (G-H-D) oder g-moll (G-Bb-D). Wenn man immer einen Ton überspringt, landete man beim vollverminderten Septakkord, der nur kleine Terzen aufeinander schichtet.

    F#-A-C-D#-F# (klar als Verminderter eigentlich falsch notiert, da wäre Gb-A-C-Eb-Gb angebrachter)

    Dieser Vierklang wurde bereits von Bach und Konsorten (z.B. Beethoven in dieser traumheften Sequenz-Treppe im ersten Satz der "Mondscheinsonate") geschätzt, ist es doch eine unglaublich harmonische Drehtür zu ganz vielen Mehrklängen, Skalen und Tonarten. Was man da alles auflösen kann und wo man dann landet, abenteuerlich.
     
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