Zu wenig Luftverbrauch

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von hiroaki, 23.Oktober.2017.

  1. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Nö.
     
  2. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Die Schwierigkeit ist meiner Meinung nach die, dass es nicht gelingt, solche Blockaden durch "bewusste Anstrengung" - wie ich das mal nennen würde - aufzulösen. Es ist ein Widerspruch in sich, so wie die Aufforderng "Sei mal spontan!"

    Mir hat Feldenkrais enorm geholfen, die verschiedensten Blockaden zu lösen. Das geht von falscher Haltung beim Gehen, dem Hochziehen der Schultern bis zum freien Atmen, was übrigens immer mit involviert ist.

    LG Helmut
     
  3. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das glaub ich gerne.
    Es ist halt nicht jeder der Typ, sich mit sich selbst auf so eine Art zu beschäftigen, und mit Kindern geht das gar nicht.
    Wenn's nicht (was es eh oft tut) von selbst funktioniert, muss man halt mit "Bildern" arbeiten.
    Wo man - wahrscheinlich - scheitert ist, wenn man versucht, diese "Bilder" allgemein auf jeden zu jeder Zeit anzuwenden. Man muss halt genau hinsehen, analysieren.
    An die Geschichte mit den Atemtypen
    glaube ich trotzdem nicht. Das sage ich als Ausatmer. Wie gesagt, die Balance macht es.

    https://www.dropbox.com/s/n7mrdkit9z0kcs7/Pulling.pdf?dl=0

    Interessant auch, was in dem kleinen Feld steht:

    "You don't have to push air forwards through the saxophone to make it work, and you don't have to fill the saxophone with air - it is already full of air. All you need to do is activat the reed and that activates the air in the instrument. A reed that is too hard encourages you to blow outwards and forwards harder than is necessary and creates an inflexible sound. With a softer reed, gently pulling along the line activates the reed and the air in the instrument at the same time, making your playing more sensitive and in tune"

    Cheers, T.S.
     
  4. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Ich kann mir zwar vorstellen, was mit „einströmen lassen“ gemeint ist. Ganz passend finde ich die Umschreibung dennoch nicht. Atmen ist zwar ein in der Regel unbewußter, gleichwohl aber aktiver Vorgang.

    Und auch der Verzicht auf die Erwähnung der Lunge trifft es nicht. Egal, was man anstellt, die Luft landet immer nur da und nirgendwo anders (hoffentlich). Gemeint ist doch eher, dass man Kontraktionen der Bauchmuskulatur unterlassen soll, welche die Lungen nach oben drücken.

    Aber jeder soll die Erklärung nehmen, die ihm am besten hilft.
     
  5. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Jedenfalls beim Luftholen ;-)
     
  6. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Kommt immer auf die Situation an. Am Strand (ohne Saxophon) mag das sinnvoll sein... :)
     
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  7. B&SErik

    B&SErik Guest

    Obwohl ich nicht mehr aktiv tauche, habe ich noch immer eine sehr gute Atemtechnik, die ich mit Hilfe einer Opernsängerin immer wieder verfeinert habe. Und wer einmal gesehen hat, wie Apnoetaucher vor einem Abstieg atmen, der wird leicht verstehen, warum es wenig Sinn macht allein sie Lungen zu füllen. Ich weiß nicht, ob ich es richtig ausdrücken kann, aber im Prinzip muß sie Luft in den ganzen Oberkörper/ besonders das Zwergfell, was ja auch als Stütze beschrieben jedem Bläser vertraut sein sollte. Klar, die Luft ist nur in der Lunge, aber ich kann es nicht besser beschreiben. Ein Tauchlehrer meinte mal, daß man durch eine gute Atemtechnik Platz für ein volles Lungenvolumen schaffen kann.
    Tief luftholen bringt jedenfalls nicht viel. Wenn ich das nache und dann die Luft anhalte, schaffe ich nur eine knappe Minute. Atme ich mehrfach aus und ein, dazu gehört auch Hecheln und tiefes Ausatmen, sorge ich dafür, daß die Luft immer tiefer eindringen kann, schaffe ich noch heute aus dem Stand 3 bis 4 Minuten.

    Geholfen hat mir früher immer der Kontrollgriff in den Rücken, die Nierengegend. Wenn sich dort alles spürbar geweitet hat, dann wußte ich, daß die Stütze funktioniert und ich einen ganz ordentlichen Ton habe.

    Die Atemschule: Übungsprogramm für Sänger, Instrumentalisten und Sprecher (Studienbuch Musik) https://www.amazon.de/dp/379578705X/ref=cm_sw_r_cp_tai_7PSbAbYW3VJGJ
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 11.November.2017
  8. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Sei versichert, dass die Atemluft nur in die Lungen "kommt". Widrigenfalls kommst Du nicht auf 10 m Wassertiefe, sondern vielleicht 2 m unter die Grasnarbe.
    Punkt.
    LG quax
     
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  9. B&SErik

    B&SErik Guest

    @quax Schau noch mal genau. Ich kann es nur nicht besser erklären. Tut mir leid.;)

     
  10. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Dann werde ich versuchen es Dir, in aller gebotenen Kürze und mit allem Respekt zu erklären
    1.Mit etwas (oder auch etwas mehr) Atemtraining hat Dein Körper gelernt, sich der maximal möglichen Lungenfüllung anzunähern. Meinereiner macht kein besonderes Training, ich merke aber dennoch, dass sich mein Atemvolumen allein im Verlauf der Saxophonlernens verändert hat.
    2. Hauptproblem bei Luftanhalte ist der physiologische Atemreiz Eigentlich könnten wir die Luft noch viel länger anhalten, wenn unser Körper uns nicht dauernd und immer stärker "Hol endlich Luft du Armleuchter!!!" ins innere Ohr brüllen würde.
    3. Dieser Reiz ist abhängig von CO2- Gehalt des Blutes. Je mehr CO2, desto stärker das Verlangen zu atmen.
    4: Diesen Mechanismus kann man, in Grenzen, austricksen. >>Atme ich mehrfach aus und ein, dazu gehört auch Hecheln und tiefes Ausatmen,<<<<Das nennt man Hyperventilieren. Dabei wird vor allem vermehrt CO2 aus dem Blut abgeatmet, der CO2-Gehalt sinkt also (Und das kann sogar dramatisch tief sein, also Vorsicht). Damit wird auch der Zeitpunkt, bis zu dem sich wieder genug Kohlensäure angesammelt hat, um den Atemreiz richtigstark werden zu lassen, nach hinten verschoben. Man kann die Luft also länger anhalten, bis der Körper meckert.
    5. Nebenbei verschiebt sich dabei auch der Blut-pH, was die Kapazität für Sauerstoff noch ein wenig ändert.
    6. Man muss ein wenig aufpassen. Es wäre möglich, der Atemreiz so lange zu unterdrücken, bis der Sauerstoffgehalt zu niedrig wird. Denn der wir dabei ja nicht "gemessen". Das Hirn geht dann in den Stand-by du das wäre dann dumm gelaufen.
    Kürzer kann ich's leider nicht
    LG quax

    Falls irgendwo ein Buchstabe fehlt, bitte selbständig ergänzen
     
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  11. B&SErik

    B&SErik Guest

    Ok, verstehe. Es klingt auch absolut logisch. Und klar fange ich ja nicht während des spielens nicht an zu hecheln :p Dennoch macht es einen entscheidenden Unterschied (hörbar auch im Ton) ob ich ganz normal schnell einatme, oder ob ich auf die Stütze achte, so wie eine Sängerin/ ein Sänger das tut. Dieser für mich als weiter empfundene Luftraum ist einfach sehr wichtig. Es wird ja hoffentlich niemand denken, daß die Luft den Bauchraum und das Zwergfell ausfüllt. Doch der Unterschied in der Atemtechnik (inzwischen bei mir völlig unbewußt) spielt doch eine Rolle. Oder etwa nicht?
     
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  12. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Ja.
    Auf die Art der Ausdehnung kommt es, meiner bescheidenen Meinung nach, an.
     
  13. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Ohne Zweifel, das bekamen wir vor kurzem beim Workshop überzeugend demonstriert.
     
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  14. Kersche

    Kersche Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe das Problem, dass ich meine, mit der Luft nicht hinzukommen, eigentlich nur, wenn ich solo spielen muss. Also berufsbedingt Kirche-Einzug und Auszug, Solo im Orchester. Dabei ist es egal, ob ich Trompete oder Saxophon spiele, egal, ob Tenor oder Sopran. Alles schon gemacht. Immer der gleiche Mist. Es ist wohl die Aufregung. Wenn ich im Godi mit dem Sopran die Lieder begleite oder selbst, wenn ich mit dem Tenor lange Phrasen oder Liegetöne zu spielen habe, ist das Problem nicht vorhanden. Das ist wahrscheinlich ein anderes Thema, es belastet mich aber schon. Ich muss leider diese Solosachen machen.
     
  15. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Saxopohn spielen ist wie singen. Nach jedem Satz hohlt man Luft. Das hatte ich am Anfang nicht kapiert und bekam die Luft nicht los. Mein Lehrer hat mir dann Atemzeichen in die Noten gemalt.
     
  16. stripe

    stripe Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ich hab es folgendermaßen wahrgenommen.
    Vorgeschichte: Ein Lungenflügel ist bei mir kollabiert (gar nicht unüblich bei großen schlanken Männern). Nach der OP wird man dann täglich von Physios gequält und darf diese auch noch in seiner Freizeit nach dem Krankenhaus besuchen. Tauchen etc. ist nur noch nach ärztlicher Freigabe möglich und Blasinstrumenten, vor allem Oboe etc., stehen die Mediziner dann auch kritisch gegenüber. Ich hab trotzdem angefangen und sehe es eher förderlich.


    Was man aber in der Physio dann bis zum erbrechen übt ist das Atmen. Atmen sodass sich nur der Bauch bewegt. Atmen ohne dass du die Schultern bewegst, Atmen dass sich nur der Brustkorb bewegt oder auch nur die Flanken... usw. Das ist ein ganz anderes Gefühl als das tägliche Alltagsatmen. Dazu dann noch Übungen mit Bändern usw. um "die Atmung zu öffnen". Eine Übung war eben auch gezielt alle partiellen Teile mit Luft füllen und per Lippenbremse ausatmen. Da kommt man irgendwann in einen Bereich in dem der Körper sagt "hol Luft" aber man eigentlich noch einiges an Luft in der Lunge hat. Diese auch auszuatmen führt zum Austausch der alten "Reserveluft" in den hinteren Winkeln der Lunge durch frische.
    Wenn ich so ein paar Ein- und Ausatmungen vor dem üben mache ist das ganze Üben viel entspannter und ich kann mich komplett auf Ansatz und Ton konzentrieren.
    Ähnliche Übungen zum entspannten Atmen werden auch in der Kunsterziehung genutzt - ruhige Hand und Linienführung.

    Übrigens wird im Krankenhaus auch gern so ein Trainingsgerät genutzt, um Schleim in Atemwegen zu lösen. Es fühlt sich an wie die mutierte Schwingung eines Saxophonblattes beim spielen. Die Schwingungen sind eben deutlich größer und mit stärkerem Widerstand. Also Saxophon spielen gegen Bronchitis :p
     
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  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Interessant, dass Du das erwähnst.
    In meiner Studienzeit war eine Haupteinnahmequelle das Spielen von Bällen in Wien.
    Die Ballzeit fällt natürlich auch mit der Zeit zusammen, wo diese Infekte umgehen. Da hatte ich immer Angst um das bisschen Kohle, dass ich damit verdient hat :) Es geht mir aber heute noch so, dass ich gar nicht so argen Husten oder Schnupfen haben kann, dass es nicht beim Spielen erstens nichts ausmacht (außer Krachen in den Ohren, wenn es mich wirklich erwischt hat) bzw. es nicht davon besser wird.

    Grüßle, T.S.
     
  18. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Mir fällt auf, dass es für das Erlernen von Bewegungsabläufen oftmals anatomisch-physiologische Erklärungen gibt, die oft im Gegensatz stehen zu Erklärungen, die auf der Vorstellungskraft und Fühlen beruhen.

    Die ersteren sind vermutlich relativ jung in der Historie des Beibringens. Und wenn ich an meine jugendliche Skilehrertätigkeit erinnere, muss ich eigentlich sagen, dass sich die Menschen, die sich mit Phantasie auf eine „Vorstellungs-Bewegung“ einlassen können, auch wenn sie so gar nicht stattfindet, leichter mit dem Lernen tun. Den unsichtbaren Pumuckl am Hang neben einem aufzuheben ist einfacher, als die Last vom Tal- auf den Bergski zu bringen und dadurch den Schwung einzuleiten. Das Resultat ist jedoch identisch. Kinder können das fast alle, bei den Erwachsenen wird es zunehmend schwieriger, die brauchen mehr Fakten, lernen dadurch aber nicht unbedingt schneller. Froh ist man da schon, wenn sie es überhaupt irgendwann hinbekommen.

    Wenn mein Yogalehrer von mir wollte, dass ich den Atem spürbar bis in die Füße strömen lasse oder mein Herz entspanne, hat sich bei mir als Erwachsenem auch rationaler Widerstand bemerkbar gemacht. Ich habe aber irgendwann gemerkt, dass ich mich darauf einlassen muss, wenn ich den Nutzen daraus ziehen will, denn von didaktischer Seite funktioniert es, und manche Lehrtraditionen haben halt gar keine anatomisch-physiologische Version für den modernen Intellektuellen. Eine gewisse Experimentierfreude zwingt mich in der Regel nicht, all meine Lebensanschauungen über Bord zu werfen.
     
  19. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Da wir aber alle wissen, dass der Atem nicht bis in die Füße strömt, wäre es doch interessant zu wissen, was eigentlich tatsächlich im Körper vorgeht, wenn man versucht, dieser an sich unsinnigen Anweisung zu folgen.
     
  20. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Das ist eine andere Frage. Absolut berechtigt, fürs erlernen aber nicht unbedingt relevant.
     
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