Undichter Übergang am Schallbecher

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Blueone, 12.Januar.2018.

  1. Blueone

    Blueone Schaut nur mal vorbei

    Seit zwei Jahren spiele ich Sax komme vom Yamaha T480 und hab mir vor zwei Monaten ein p Mauriat System 76 gekauft. Mechanik und aussehen gut. Das Klangbild war über die tiefen Frequenzen sehr unterschiedlich. Bei Tonsprüngen überschlug sich der Ton regelmäßig. Beim suchen in den Foren kam ich darauf die Dichtigkeit zu prüfen. Von außen durch die Übergangsringe nicht erkennbar waren die Instrumententeile nicht gut miteinander verbunden was sich ZB. Durch Klopfen entlang des Korpus auch erahnen ließ. Das bei einem Instrument für 2600€.
    Den Tipp mit dem Uhu 300 zweikomponentenkleber zum Verbinden von Metall nahm ich auf. Gut drei Millimeter auf der Innenseite durch das Horn könnte ich ringsherum ausfüllen ebenso unter dem Verschraubten Ring von außen. Der Kleber erhält eine höhere Festikeit durch Erhitzen auf ca 200 C 5 Minuten das kann man mit einem Fön gut erreichen ohne die Polster zu schädigen.
    Das Ergebnis ist so überwältigend dass ich es hier unbedingt veröffentlichen möchte. Die Ansprache ist wie selbstverständlich perfekt und das Klangvolumen voll als hätte ich ein anderes Instrument. Jetzt bin ich happy mit dem Mauriat 76.
     
    Gerrit, ppue und Tuberich gefällt das.
  2. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Schön wenn es funktioniert, ich persönlich hätte es damit aber erst einmal dem Händler zurückgebracht, und wenn vllt. gebraucht gekauft dann einem Saxdoc gegeben. Denn wenn der Kleber macht was er soll, bekommt man das bei einer Reperatur kaum mehr auseinander. Spricht insgesamt nicht so für Mauriat. VG, TSax80
     
  3. Gerrit

    Gerrit Guest

    Manche lassen sich diese Verbindung auch verlöten, geht zwar auf den Lack, aber danach ist dicht und fest verbunden...
     
  4. quax

    quax Gehört zum Inventar

    :-?Es sollte doch nur abdichten Vielleicht hätte es ein weniger "konsequenter" Kleber auch getan.

    LG quax
     
  5. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Der Uhu 300 ist schon in Ordnung...aber er muss das Metall ja nicht verbinden und irgendwelche Kräfte aufnehmen.

    Es geht nur rein um eine homogene Abdichtung feinster Fugen.

    Kann man auch mit farblosen/transparenten Silicon aus der Kleintube machen...die Überstände lassen sich nach dem Trocknen gut wegrubbeln, bzw. mit einer scharfen Rasierklinge direkt an der Muffenkante abschneiden.

    Ich persönlich bevorzuge aber den Zweikomponentenkleber. ACHTUNG ! Nicht den Schnellfest-oder Sofortfest...sondern den Endfest 300

    Vorteile:

    - man kann noch längere Zeit die Verdrehung und den Sitz der Bauteile nachkorrigieren, da der Kleber nur sehr langsam abbindet.

    - man braucht da absolut nichts warm machen, der härtet nach ca. 20-30 Std. bombenfest aus.

    - den Überschuss (überllaufender Kleber) den es naturgemäß beim Zusammenstecken der Muffen gibt, kann man problemlos mit einem feuchten Läppchen oder feuchten Wattestäbchen wegwischen, der Kleber greift absolut keinen Lack an. Die Verklebung verläuft damit absolut sauber und gefahrlos für den Lack.

    - sollte man wirklich mal wieder lösen wollen, geht das mit gezielter Hitze sehr gut....lange nicht so hohe Temperaturen nötig wie beim entlöten mit Weichlot.

    Meine Erfahrungen eben...es gibt sicherlich auch andere.

    Lg Wuffy
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Januar.2018
    Earl Jay gefällt das.
  6. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Man kann auch Schellack nehmen. Wird hart wie Glas und lässt sich mi Hitze einfach entfernen. Dass das Ding überhaupt undicht ist find ich aber auch reklamationswürdig.
     
  7. Blueone

    Blueone Schaut nur mal vorbei

    Hallo Zusammen danke für Euere Rückmeldung. Natürlich war ich erst beim Händler damit, der hat mir die Klappen nachgesehen und meinte das wär alles ok so. Ich bin noch nicht so routiniert und kenne das Sax noch nicht so gut, dass ich mich damit habe abspeisen lassen.
    Bei den Alternativvorschlägen gefällt mir wegen der Revisionsfähigkeit der Schellack am besten. Beim Silikon hätte ich Sorge, dass die zu übertragenden Schwingungen eventuell gedämpft werden. Daher hatte ich mich für den Zweikomponentenklenber endfest 300 entschieden, zumal er völlig klar aushärtet.
    Die Verarbeitungszeit ist 90 Minuten und ohne Hitzeanwendung härtet er in 12 Stunden durch. Ich bin super froh dass ich mich getraut hatte, selbst Hand anzulegen.:)
     
  8. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Frage:

    ...ist denn Schellack zunächst streichfähig pastös und härtet langsam aus ??

    Ich kenne das so, dass Schellack erst mal erhitzt werden muss um weich zu werden.

    Wie soll das dann in die Rohrmuffe eingebracht/eingepinselt werden?...das härtet doch dann am nicht erhitzten Metall sofort wieder. ?????
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Januar.2018
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  9. ppue

    ppue Experte

    Von wegen Dämpfung: Sind die nicht eh verklebt, die beiden Teile? Ich habe so etwas noch nie auseinander geschraubt noch bestitze ich ein Horn mit abschraubbarem Trichter oder Knie.
     
  10. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Meine Taiwan-Tröte ist verlötet.
     
  11. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich kann das nicht. Mit dem setup und Einstellungen komm ich ganz gut klar, den Rest macht aber immer der Saxdoc. Ich kann aber mal den Saxdoc fragen, der das mit Schellack macht. Ich vermute, dass etwas Hitze an beide Teile der Verbindung muss, damit man die nötige Zeit gewinnt.
     
  12. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Teilweise ohne Dichtungsmittel, teilweise verklebt zur sicheren Abdichtung (was ich besser finde) , läßt sich aber mit Wärme dann gut lösen.

    Schellack dürfte auch bei Erwärmiung nicht funktionieren, dass ist einfach zu dickflüssig ist um in die haarfeinen Spalten zu passen.

    Beide Teile (Muffe und Rohr) mit Zaponlack einstreichen dürfte auch funktionieren.

    Vl. liest Toko oder Armin ja mal mit, würde mich auch interessieren, wie es die Vollprofis machen.

    Gr Wuffy
     
  13. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Ich benutze dafür ganz ordinären Holzkaltleim.
    Da kann man überflüssigen Leim mit einem feuchten Lappen restlos abwischen, es bleiben keine Reste innen im Schallrohr, das ist innen dann vollkommen glatt. Der Leim kann dann durch Erwärmen mit dem Heizgebläse auf ca. 100 Grad C wieder weich gemacht werden. Höhere Temperaturen - wie sie bei 2 - Komponentenklebern notwendig werden können evtl. den Lack verfärben oder schlimmeres. Hatte ich gerade jetzt wieder. Bei manchen Fernost - Tuten kann man noch nicht mal eine Klappenschutzhalterung anlöten ohne dass ein 2 cm grosses Stück des Lackes dunkel wird....


    SlowJoe
     
    Wuffy gefällt das.
  14. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Danke für diese Variante...es geht ja nicht um's verkleben sondern nur um's abdichten haarfeiner und eventueller Fugen.

    Dafür ist auch Holzleim sicherlich eine gute Lösung:

    Gr Wuffy
     
  15. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem


    Jo, zum Metallkleben würde ich das Zeug nie nehmen...

    Wichtig ist meiner Meinung auch dass Korpus und Bogen gut ineinander passen. Manche Hersteller bauen da eine richtige Schlackerverbindung die dann mit Dichtmasse ausgefüllt wird. Meiner Meinung nach nix gutt. Ich rolle das einzusteckende Teil so weit auf dass es mit Druck in die Aufnahmebuchse gesteckt werden muss und nur gaaanz wenig Dichtmasse notwendig ist.
    Die Dichtmasse (in meinem Fall halt Holzkaltleim) wird dann innen und aussen sauber mit einem nassen Lappen weggewischt. Auch das ist wichtig. Denn bei einigen Herstellern findet man im Inneren des Schallrohres eine oft mehr als 1 mm dicke Wulst von Dichtmasse die nicht entfernt wurde. Auch nix gutt. Der untere Bogen ist akustisch schon kritisch genug. Da brauchts nicht auch noch eine Einengung des Rohrdurchmessers um 2 mm kurz davor.....


    SlowJoe
     
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  16. Blueone

    Blueone Schaut nur mal vorbei

    Gut gefertigte Instrumente die passgenau sind brauchen da sicher keinen Kleber. Aber offensichtlich gibt es Instrumente (wie meines) die so wenig passen, dass sie Schwingungen nicht in allen Frequenzen übertragen werden. Ich hatte vor meiner Reparatur mit einem kleinen Holz auf den Becher den Bogen und den Hauptbereich geklopft; es hörte sich nicht gleich an, sondern es waren drei voneinander getrennt schwingende "Rohre". Wenn ich das gleiche jetzt mache, schlage ich jedes mal das gleiche Instrument an, ein schwingender Korpus. Insoweit war bei mir das Verbinden der Teile jedenfalls wichtig für den Sound, und es ging nicht nur um das Füllen.
    Ist ja auch klar wenn ich z.B. einen nicht passende Stimmbogen hätte oder ihn nicht fest mache kommt auch kein gescheiter Ton im SAX an.
    Bei Elektronikbauteilen wird Silicon in Streifen auf die Innenseite der Gehäuse aufgebracht um Schwingungen zu reduzieren und die Geräte leiser zu machen, daher meine ich ist der Kaltkleber oder andere Varianten die am Schluß gute Härte haben um Frequenzen zu übertragen besser, als das Dämmmaterial Silikon das weich bleibt.
    Gruß Blueone
     
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