schon mal einen Tennisarm vom Sax spielen gehabt???

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied4288, 29.August.2012.

  1. geräusch

    geräusch Ist fast schon zuhause hier

    @Rick: gute Besserung!


    jazzwoman schrieb:
    Als Gegenmittel für Schmerzen im Handgelenk (Maus-Arm) spiele ich eigentlich ganz gerne Sax, das tut richtig gut. Allerdings nicht tagelang und -sofern vermeidbar- keine Sechzehntel :) Und auch kein Bari, weil nach einer Stunde mit dem Weltklang hilft nur noch der Eisbeutel. Hängt wohl vA von der Ergonomie des Horns bzw nicht dazu passendem Körperbau ab...

     
  2. DerSascha

    DerSascha Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo Bernd

    Ich hab deine prima Beiträge zum Thema Tennisarm (von 2012) gelesen und hoffe deine Angebot dir ggf Fragen dazu zu stellen ist in Ordnung?
    Ich, Sascha bin fast 42 und spiele seit 3-4 Jahren hauptsächlich Altsaxophon. Letzten Herbst ein Tenor gekauft und nur noch wie wild damit gespielt...
    Nach einer langen Jamsession Nacht einen Tennisarm (und Ganglion am Handgelenk) eingefangen, was auch mit den schweizer Dehnübungen nur noch schlimmer wurde. Also zum Orthopäden, Cortison Spritze in den Ellbogen und ruhig halten.
    Nach ein paar Wochen wars relativ gut und ich fing wieder langsam an zu spielen, dachte ich mach alles nun weniger verkrampft und besser als vorher...Naja, weißt ja natürlich worauf es wieder raus lief... Neujahrsanblasen und zu viel Ehrgeiz haben mir nun wieder ein stechen im Ellbogen bei fast jeder Bewegung beschert. Seit ein paar Wochen (trotz täglichen 75 mg Diclofenac, Diclo Salbe, KaRazym und schonen) wird es irgendwie nicht besser. Ich trau mich nicht mehr recht dehnen um es nicht schlimmer zu machen. Sax spiel ich seit einer Woche garnicht mehr und jede Anstrengung mit dem linken Arm wird gemieden.
    Denkst du ich bin auf dem richtigen Weg oder soll ich was anderes probieren. Ich mache nun zusätzlich noch täglich Umschlag mit Magerquark (Tipp aus dem Forum) und gelobe ernsthaft Besserung/Veränderungen wenn es endlich wieder gut wäre mit dem Arm.
    Bitte um deine Rat und Danke herzlich für deine Mühe, Sascha
     
  3. DerSascha

    DerSascha Nicht zu schüchtern zum Reden

    Sorry für das zitieren, wollte eigentlich privat Nachricht schreiben, nur da hätte ich den Text auf unter 420 Zeichen kürzen sollen.

    Wollte aber gerne höflich schreiben oder ggf noch einen neuen Thread eröffnen, hoffe es ist so auch okay.

    Gruß und Dank, Sascha
     
  4. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Leiute....wie spielt ihr denn Saxophon? ;-) Also ich spiele seit 27 Jahren Saxophon, davor 5 Jahre Klarinette, neben dem Sax seit 15 Jahren Querflöte. Ich hatte noch nie irgendwelche Tennisarme o.Ä.
    Zu Anfang meiner "Sax-Karriere" hatte ich Rückenschmerzen, nach kürzester Spielzeit! Dann habe ich mich selbst auf einem Photo gesehen, wie ich auf der Bühne stehe...kein Wunder, bei DER Geierhaltung! Fortan habe ich an meiner HAltung gearbeitet, mit und ohne Instrument und siehe: keine körperlichen Beschwerden mehr!
    Das Saxophon ist , hält man es richtig, schon fast an den Körper angebaut, so natürlich ist die Haltung des Instruments...was soll da z.B. ein Geiger oder Gitarrist sagen?
     
    edosaxt gefällt das.
  5. DerSascha

    DerSascha Nicht zu schüchtern zum Reden


    Ja klar, daran liegt es natürlich. Auch wenn mein Lehrer sagt ich soll locker spielen und meine Haltung wäre in Ordnung... So verkrampfe ich wenn es kompliziert und anspruchsvoll zum spielen wird...
    Wie man in den Foren auch lesen kann, bin ich wohl nicht der Einzige der die Klappen hin und wieder zu fest zurückt...

    Als ich meinen Orthopäden fragte warum andere Leute seit Jahrzehnten ohne Beschwerden spielen war seine Antwort auch ernüchternd. Die machen das meist von klein auf und sind es körperlich gewohnt. Ich (alter Mann) hab zu spät angefangen und gleich zu sehr übertrieben... Na prima, Danke für den Rat.

    Schöne Grüße, Sascha
     
  6. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Den Überbringer der schlechten Botschaft "zu strafen", kommt nie aus der Mode?
     
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  7. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Bei der Antwort würde ich aber schleunigst den Orthopäden wechseln, so sie wirklich so kam.
     
  8. bernd_rossini

    bernd_rossini Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Sascha,
    hab mir jetzt gar nicht durchgelesen, was ich damals genau geschrieben hatte..

    "Tennisellenbogen" ist häufig in meinem Arbeitsalltag eine komplexe Sache und hat immer individuelle Gründe.

    Verallgemeindern kann man da nicht sagen, das da eine Fehlhaltung, wie Grosskopf vermutet, alleine Verantwortlich wäre.
    Eine größere Rolle könnte die Haltung jedoch schon spielen in der Ursache- Folge -Kette.
    Dauerbehandlung mit Medikamenten würd ich dringend abraten. Ersten merkst du, das es an den Ursache-Folge-Ketten nichts verändet und somit nur eine symptomatische Behandlung ist, welche den Schmerz, also das Warnsignal des Körpers, unterbindet, ansonsten aber nur die natürliche Heilungsreaktion einschränkt, weil Entzündungshemmend.
    Die entstehende Entzündung (ohne Entzündung keine Heilung) ist die Antwort des Körpers bzw des Immunsystems auf einen mechanischen Schaden, sprich Überbelastung/ mechanische Überbelastung evtl durch zu hohen Krafteinsatz, zu vielen Wiederholungen gleichbleibender Bewegungsmuster.
    Dies wird verstärkt durch eine schlechte Durchblutung welche durch starke Muskel/Faszienspannung beeinträchtigt werden könnte.
    Ebenso spielt die Hals- und Brustwirbelsäule eine große Rolle, damit stehen wiederum sämtliche Organe in Verbindung und es entstehen komplexe Wechselwirkungen.
    Evtl kommen noch berufliche Belastungen und Stress obendrauf.
    Wie man merkt, wirds mit ferndiagnostischen Tipps schwierig. Man kommt da nicht um eine gute Anamnese und Befundung herum und dann sind sie Übungen und therapeutischen Massnahmen sehr indivuduell genauso Eigenübungen und Haltungskorrekturen.

    Würd mir an deiner Stelle einen guten Osteopathen suchen, ich kann dir evtl bei der Suche diesbezüglich behilflich sein. am besten per PM.

    Alles gute
    Bernd
     
  9. DerSascha

    DerSascha Nicht zu schüchtern zum Reden

    Der Orthopäde ist eigentlich ganz nett und kompetent, er wollte vermutlich Klartext reden...

    Als er mir das Sax spielen aber dauerhaft verbieten wollte sind wir fast ins streiten gekommen.

    Es muss andere Lösungen geben, meiner Meinung nach. Ich hoffe nun sehr auf die schweizer Lösung mit Dehnen usw.
     
    Zuletzt bearbeitet: 14.Januar.2018
  10. DerSascha

    DerSascha Nicht zu schüchtern zum Reden

    Vielen Dank Bernd, da kommt mit Sicherheit wirklich einiges zusammen momentan...

    Meine Schwester ist auch Heilpraktikern und geht auch gezielt an alle Bereiche die du bereits erwähnt hast. Osteopathie wäre bestimmt zusätzlich auch sinnvoll. Gerne Dein Rat via PM für den Umkreis von 94065.

    Herzlichen Dank für die Mühe Bernd, und an alle Beteiligten die hier immer so nett helfen.
     
  11. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Vielleicht mal eine Ursachenforschung, was der Grund für so etwas sein kann, schaut es Euch mal ein Ruhe an, schon das Wissen darum kann helfen:


     
  12. DerSascha

    DerSascha Nicht zu schüchtern zum Reden

    Danke, hab ich mir erneut angesehen.
    Hab die Botschaft nicht ganz verstanden, nur Arm drehen oder stimmt mit dem kleinen Finger manchmal irgendwas nicht? Oder es wird nur der Aufbau erklärt und ist jetzt keine Übung...
     
  13. bernd_rossini

    bernd_rossini Ist fast schon zuhause hier

    Das Video taugt meines Erachtens nicht einmal ansatzweise zur Ursachenforschung. Die dargestellten Strukturen (Knochen und schematisch angedeutete Muskeln und Bewegungsrichtungen) können die komplexe Biomechanik nicht im entferntesten deutlich machen. Noch viel weniger kann man als Laie jetzt irgendwas vernünftiges damit anfangen. Meine Meinung. Soll nicht heißen, das das Video nicht interessant ist, aber halt extrem Vereinfacht dargestellt.
    Die vielen "kleinen Ursachen" sind meistens nicht dort zu finden, wo es schmerzt.
     
  14. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich lese gerade ein Buch, das sich "Song and Wind" nennt. Darin werden die von Dir als höchst komplexe Biomechanik bezeichneten Vorgänge (und ich bezweifle das natürlich nicht) mit einem Auto verglichen.
    Natürlich laufen komplizierte Prozesse bei so einfachen Dingen wie bremsen, beschleunigen, lenken ab. Aber die Steuerung des Ganzen ist relativ simpel. Und in diese Steuerung können sich - aus welchen Gründen auch immer - Fehler in der Koordination eingeschlichen haben. (jetzt auf den Menschen bezogen :)) Daher ergibt es für mich schon einen Sinn, sich Prozesse ("Mappings") mal grundlegend anzusehen und zu fragen "ist der Körper für diese Bewegung so gebaut oder nicht". Wie funktioniert ein Gelenk, ein Muskel grundsätzlich. Und ganz sicher bin ich, dass man grad als Laie was damit anfangen kann (das von mir verlinkte Video ist klarerweise nur ein Teaser).

    Ich zitiere:
    "Whenever you build a machine, you must put in a set of controls. From the moment you have the controls in, you do not work the machine by its individual component parts, but what you want the machine to accomplish. To do this, you communicate through the control system. Our controls are in the brain. We never play by segmented tissue, such as diaphragms and lips and various segmented parts of our tissues. We play by song. We use our motor activities based on the flow of wind, which is our fuel supply. "We have a level of the brain that I call the computer level— a region above the brain stem that we know today has a great deal to do with the coordinate phenomena of function— and we allow this computer level to coordinate our physical movements. We have to order the products, what we want. It’s very much like in this speech. I’m using very complex tissues, but I don’t know a thing about them. The controls are in the brain and based on conditioning and habits that are already formed. I’m ordering products constantly. But you really cannot segment into the individual components of the body." Often, Jacobs will use the analogy of reaching for a glass of water. "Here, you are not concerned with the musculature of the biceps and triceps in the arm. You are not concerned with compensating for the gravitational pull of the earth while lifting the glass. These are complexities that the brain manages. A simple command is sent to the brain to get a drink of water and the brain controls the complexities of an action. It would be a waste of time to analyze the complexities that the brain automatically performs in the subconscious."

    Frederiksen, Brian. Arnold Jacobs: Song and Wind

    Cheers, T.S.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14.Januar.2018
  15. bernd_rossini

    bernd_rossini Ist fast schon zuhause hier

    @Ton Scott
    ich verstehe schon was du meinst und wenn du dir aus dem Video was rausziehen kannst, was dir hilft, ist's ja gut.
    Aus meiner Sicht sind nicht einzelne Bewegungsabläufe "schuld" an Schmerzen oder Überbelastung sondern die Kombination aus ständigen Wiederhohlungen, Blutversorgung und Stoffwechsel....
    Ich gehe sogar so weit und vetrete die Meinung, dass Schmerzen uns sehr viel mehr über unser inneres Befinden aussagen, als uns lieb ist.
    Prost
    Bernd
     
  16. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Na, das sag ich ja. Und der Threaderöffner sagt ja auch "ich hab's übertrieben". Ich bin mir sicher, Du kennst den Ausdruck Repetitive Strain Injury besser als ich. Aber mir reicht halt nicht: "das Saxophon ist Schuld" (Saxophon nach Belieben durch Tennisschläger, Hammer, Computerkeyboard zu ersetzen).
    Wenn die Bewegung "falsch", also gegen die Natur mache, geht's doch viel schneller, bzw. wird überhaupt erst akut, oder? Du glaubst doch nicht in jedem Fall an reine Disposition?
     
  17. bernd_rossini

    bernd_rossini Ist fast schon zuhause hier

    Ich hätte vielleicht ein "nicht nur" in den oben zitierten Satz einfügen sollen, dann wären wir in diesem Punkt ziemlich gleicher Meinung.
    Von reiner Disposition hab ich eigentlich gar nichts geschrieben, vielmehr kommt es mir drauf an, das die verschiedenen Ursachen doch bei jedem sehr unterschiedlich sind. Ich glaub auch nicht, das Sax spielen mit guter lockerer Technik und der jeweils zur Person passenden physiologischen Haltung in Verbindung mit innerer Lockerheit/Ausgeglichenheit zu solchen Problemen führt.
    Wenn Probleme auftreten, wird sich mindestens innerhalb dieser 3 Parameter was finden. Von daher kann ich deinen Beitrag schon Unterschreiben.
     
    GelöschtesMitglied11524 gefällt das.
  18. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Vielleicht kann ich dich beruhigen: ich habe nicht von Kindesbeinen an Sax gespielt. ich begann damit im hohen Alter von 17 Jahren. Zu spät kann man mit dem Saxophon spielen nie anfangen! Nach meiner Erfahrung der letzten Unterrichtsjahrzehnte, liegt eine Verkrampfung zu 90% daran, dass man zu viel möchte: zu schnell, ganz schnell spielen, zu früh, ganz schwierige Sachen etc.pp. Ich sag' meinen Schülern immer: Locker bleiben, langsam spielen bis es in Fleisch und Blut übergeht, danach spielt es sich leichter locker und schneller. Extrembeispiel: eine Schülerin hatte (sich selbst in der Schule) so viel Stress gemacht, dass sie mit einem völlig verkrampften Ansatz um die Ecke kam und sie keine tiefen Töne mehr spielen konnte. Es hat Wochen gedauert, das Probelm zu beheben. Nun ist es im Großen und Ganzen wieder in Ordnung, sieht ma davon ab, dass man sofort hört, wenn sie wieder Stress hat!
     
  19. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Ich hatte auch einen Tennisellenbogen und habe mich ein ganzes Jahrdamit rumgequält. Cortisonspritzen,Gymnastik und Dehnübungen und Massagen haben zwar Linderung gebracht aber nie wirklich lang.
    Bis mir mein Hausarzt bei einem anderen Arzt zur Stoßwellenbehandlung geraten hat.
    Diese Sitzung Gesamtkosten 340 € bezahlt keine Krankenkasse und ist auch etwas schmerzhaft aber..... Heilungschancen über 80%. Mir war es die Dache wert und ich bin seit einem halben Jahr komplett schmerzfrei
     
  20. DerSascha

    DerSascha Nicht zu schüchtern zum Reden

    Puhhh, krass. Gratulation bzw. hoffe ich nicht auf so einen hartnäckigen Werdegang....

    Spielst du noch regelmäßig Saxophon oder lässt du das vorsichtshalber lieber bleiben?
     
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