Achsengewinde bei G.H. Hüller

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von ferrytale, 20.Januar.2018.

  1. ferrytale

    ferrytale Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Saxgemeinde,

    ich überhole gerade ein schönes altes G.H. Hüller Tenorsax und musste dort die beiden "Hauptachsen" ersetzen, da die originalen, weichen, Neusilberachsen sehr ungleichmäßig abgenutzt waren. Da kommen nun neue aus Edelstahl rein.
    Aber was zur Hülle (;)) haben die für ein Gewinde?
    Außendurchmesser des Gewindes ist 2,6mm.

    Das M3 nicht passte hat mich ja nicht überrascht.

    Vielleicht hatte man amerikanische Vorbilder, dann also wie bei Conn "UNF 4-48"? Nö, passt auch nicht. Nach 2 Umdrehungen ist Schluss.

    Dann im Netz ewig nach weiteren Normen für diesen Durchmesser gesucht und noch auf ein britisches Maß gestoßen: BA 6 Das ist bisher am nächsten dran, stimmt aber auch nicht.

    Habe die neuen Achsen jetzt mit UNF 4-48 angefertigt und die beiden bockigen Böckchen nachgeschnitten.

    Aber würde mich schon noch interessieren, was das für eine Norm war.

    Gruß, Ferry
     
  2. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

  3. ferrytale

    ferrytale Ist fast schon zuhause hier

    O.K. klingt natürlich super logisch, und die hab ich nicht gecheckt, damals. Hab's aber gerade überprüft, geht auch nicht.
    M2,6 hat laut Tabelle die gleiche Steigung wie M2,5 (0,45mm). Also nur anderer Durchmesser. Also müsste das Gewinde einer M2,5-Schraube 1A in das Achsengewinde greifen, wenn nebeneinandergelegt.
    Passt aber leider nicht.
     
  4. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Würde ich auch so sehen.
    Kann mir auch vorstellen, dass die damals einfach ihre Werkzeuge selber gebaut haben, und irgendwas dazwischen produziert haben. Gab ja kein Internet wo man mal eben das gewünschte Werkzeug bestellen kann. Bei der B&S gabs ja auch eine angeschlossene Werkzeugschmiede, wo man gebaut hat was gebraucht wurde.
    VG
     
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  5. ferrytale

    ferrytale Ist fast schon zuhause hier

    War auch mein Gedanke. Erleichtert so ein bißchen mein Gewissen, die Gewinde einfach umgeschnitten zu haben. :)

    Gruß, Ferry
     
  6. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke, da muss man kein schlechtes Gewissen haben.
    VG
     
  7. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    absolut nicht...aber man sollte für's intensive Schrauben auch alle Gewindewerzeuge in den Zwischengrössen ausserhalb metrisch haben.

    Jedenfalls bis M 4 hoch.....dann sind solche Problemchen schnell gelöst :)

    Und wenn ein Achsengewinde mal ausgeleiert ist, so dass es durchdreht, habe ich auch kein schlechtes Gewissen, mit ein paar gezielten und sondierten Hammerschlägen den Gewindebreich etwas zu stauchen, damit er etwas breiter wird, Gewinde nachschneiden und es geht wieder einigermassen.

    Oder wenn das Innengewinde im Böckchen zu stark versaut ist, 0,5er Messingdraht einlegen und mit Weichlot alles einlöten bzw. das ganze Loch zulöten, Drahtüberstände abknipsen, neue mittige Kernbohrung ausführen und neues Innen-Gewinde schneiden.

    Geht auch in den meisten Fällen und ist schnell erledigt....es gibt natürlich noch professionellere. Methoden, die sind aber dann auch entsprechend aufwändiger.

    Lg Wuffy
     
    Zuletzt bearbeitet: 20.Januar.2018
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  8. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Vielleicht wollte der Lehrling kreativ sein, oder hatte die Zahnräder für den Vorschub eigenwillig ausgewählt :)

    Wenn wir seinerzeit absurde Gewinde vorfanden sagten wir immer: kanadisches Hundeschlittengewinde....

    antonio
     
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  9. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    der Beitrag vom Forumnesen Herrn Wuffy zeugt von viel Sachverstand, er beherrscht das Thema.
    Silberlot wäre natürlich besser, aber die Gefahr des Abfallens der Böckchen und ....

    nur am Rande sei erwähnt es gab auch das sogenannte "Löwenherzgewinde".

    siehe hier:
    https://www.schraubenschrank.net/images/dbimages/upload/files/LÖWENHERZGEWINDE.pdf


    das dürfte den Wenigsten bekannt sein und damit der Horizont wieder etwas erweitert werden.
     
  10. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    Als alter Werkzeugmacher und auch ex.Harley-Schrauber schließe ich mich dem an,
    allerdings kenne ich das Problem auch mit den - ich nenn sie immer: Phantasie-Gewinden,
    wie @antonio schrieb - der Lehrling wählte den Gewindevorschub wie es im gerade lustig wahr, mit Phantasie-Steigung und am besten noch Linksgewinde ;-)
    Aber macht das da keinen Sinn - in die entsprechenden Böckchen - bzw. gleich alle [Sauarbeit]
    ein ordentliche Metrisches Gewinde - FeinGewinde mit geringer Steigung zu schneiden/bohren
    und dann die Achsen detto mit ordendlichem Gewinde passend zu fertigen?

    [Bleibt dann zwar immer noch das Problem der Oxydation [ich nenn es jetzt mal so, wo Kupfer ausfällt und mit Stahl eine elektr. Verbindung eingeht, und dann diese Ablagerungen bildet]

    Schraubergrüße
    Paco
     
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