Der große Kunststoffblätter-Thread

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Gast, 27.November.2007.

  1. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Anfangs war ich auch nur auf dem Holzweg ;-) unterwegs.

    In manchen Ensembles muss ich aber häufig das Instrument wechseln.
    In einer Besetzung spiele ich z.B. abwechselnd Tenor, Alt und Sopran.

    Seit ich vor gut zwei Jahren auf Fiberreed umgestellt habe - momentan alle drei Natural Classic (nur beim Bariton Carbon Classic) - ist die Wechslerei einfacher geworden.
    Kein trockenes Blatt mehr, kein Bibbern mehr wenn eins von den drei Instrumenten nicht richtig anspricht usw.
    Wenn ich jetzt ein komisches Gefühl habe oder Mist spiele, weiß ich zumindest dass das Blatt keine Schuld mehr trifft. ;-)
    Und das Schöne ist: Die Fiberreeds halten ewig.

    Das Spielgefühl war beim Holz, wenn das Blatt sehr gut war, schon anders, vielleicht feingliedriger, geschmeidiger oder so? Irgendwie schwer zu beschreiben.
    Bei den Fiberreeds ist es nur anfangs so, dass es mir klanglich fast zu glatt wirkt.
    Nach sehr kurzer(!) Einspielphase passt es.
    Und es hat sich auch noch niemand beschwert..
    Ich denke sowieso, dass man sich selber ganz anders wahrnimmt als ein "normaler" Zuhörer.

    Was doch immer gleich bleibt, ist die eigene Tagesform.
    Wie im richtigen Leben fühlt man sich beim Spielen manchmal einfach sch..., hat das Gefühl es klingt sch... usw., egal mit welchen Blättern, mit welchen Mundstücken, mit welchem Instrument.
    Und ganz selten sind die Tage, an denen einem (fast) alles gelingt.
    Schlechte Tage sind für mich aber auch Ansporn weiter an mir zu arbeiten.

    Wenn übrigens ein Gig ganz kacke läuft, was zum Glück selten vorkommt, muss ich am nächsten Tag gleich wieder ein Instrument auspacken und spielen, quasi als Kompensation zum verkackten Vortag. :-x

    Abgesehen von allem:
    Wenn ich beim Üben oder Spielen nur feststelle, dass ich irgendwas um eine winzige Nuance verbessert habe, finde ich das toll.
    Kleine Schritte waren und sind mein Credo!
    Und dass man nie auslernt, auch auf die alten Tage nicht.

    Keep on groovin´
    Mike
     
  2. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Okay.
    Das Signature in Stärke 2,5 (wie meine Steuer-Jazz) kam heute an.

    Erster Eindruck nach wenigen Minuten:
    Spricht sehr gut an. Klingt in Kombination mit meinem Theo Wanne Brahma HR 8 relativ dunkel ( mag ich!) ohne dabei das Obertonspektrum zu vernachlässigen.
    Es geht ziemlich kernig (laut!) zur Sache :)
    Was ich gewöhnungsbedürftig empfinde, ist das Spielgefühl.
    Drr Unterschied ist in etwa so, als würde ich mit einer Frau schlafen (Holz) oder mit einer Gummipuppe von Beate Uhse (Legere-Signature)

    Und nein, das mit der Gummipuppe habe ich noch nie versucht :)
    Ist aber eine schauderliche Vorstellung.

    Ob ich das Blatt spielen kann, ohne dabei wieder allergisch (wie bislang bei allen Plasteblättern) zu reagieren, werde ich erst erfahren, wenn ich mal eine halbe Stunde darauf gespielt habe

    Dazu komme ich frühestens Montag.

    LG Bernd
     
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  3. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @Bernd ,
    laß Dir bitte genügend Zeit für den Test.
    Das Spielgefühl wird sich erst über Stunden oder gar Tagen einstellen, wird sich dann aber so gewohnt anfühlen, als ob Du es schon immer gespielt hättest.
    Ich finde es sehr gut, daß Du ohne Vorbehalte den Test wagst und hoffe sehr, daß es zu keinen allergischen Reaktionen führt.

    Ich drücke Dir Daumen!

    P.S. Hoffe sehr, Du schläfst mit keiner Frau aus Holz......:duck:

    Gruß
    kokisax
     
  4. Iwivera*

    Iwivera* Ist fast schon zuhause hier

    Bisschen seltsam der Vergleich. Aber wir wussten ja schon immer das Saxen sexy ist. Ich fand das Legere am Anfang auch komisch, weil es so glatt ist. Und die Durchsichtigkeit finde ich fürs Positionieren am Mundstück etwas nervig. Aber wo man nicht sehen kann, ist fühlen keine Schande. :D
     
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  5. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem


    Und bin ich einzige, der auf Plasteblättern (ja ich hab fürs Bari blackbamboo, die ich gelegendlich mal nehme) auch nicht immer gleich klingt?
    Tagesform eben

    Ansonsten: Dogmen sind immer doof!
     
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  6. saxchrisp

    saxchrisp Ist fast schon zuhause hier

    meine letzte testreihe fürs tenor hat mich über 150€ gekostet. ohne thomann moneyback und zwei kulante händler vor ort wären es weitaus mehr.
    angestoßen wurde die testreihe nach dem kauf von 10 vandoren zz 4er. ausbeute: 2 richtige traumblätter, 2-3 ok, 5 totale scheiße.
    habe auch schon mal 2 jahre auf einem einzigen carbon toptone MH gespielt und war begeistert.das blatt ist dann durch einen unfall kaputt gegangen.
    habe dann drei nachbestellt wovon keins auch nur annähernd so gut wie mein altes war.
    letztendlich wieder bei holz gelandet.
    das waren die kandidaten:

    -carbon top tone M - MH (2 bestellt, komplett unterschiedlich)
    -fiberreed onyx MH (2 bestellt und wie bei den carbon teilen, 2 komplett unterschiedliche blätter bekommen) - H
    -Fibracell 4er
    -Legere Studio 3 - 3 1/4
    -Legere Signature 2 - 2,5 - 3
    -Legere Classic 2,5
    -Forestone Hinoki M - MH

    über einen zeitraum von etwa 3 monaten auf zwei tenören (selmer s80/system 54, 8er jody jazz jet, FL ligatur) getestet.
    ich spiele jeden tag zwischen 2-5h stunden, bis auf klassik so gut wie alle richtungen, sehr laut als auch sehr leise.
    keines der blätter kam an meine vorstellungen eines perfekten blattes ran. viele konnten manche sachen gut (z.B. sehr laut und toptones) , dafür andere sachen (z.B. soft spielen) gar nicht. kein blatt konnte alles. dabei hätte ich mich sogar mit abstrichen beim sound arrangiert.

    ich bin es so leid ständig kohle für holzblätter auszugeben und immer zu hoffen, dass ein gutes dabei ist.
    doch wenn ich das hochrechne ist die sucherei bei den plastikteilen noch teurer. dazu habe ich die erfahrungen gemacht, dass die blätter keineswegs in genau der gleichen stärke, ansprache etc. nachgegkauft werden können.

    Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor und warte auf die nächsten 2 5er pakete ZZ und das spiel geht von vorne los.
     
  7. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @saxchrisp

    Probier` mal Rigotti Queens. Ich hatte auch lange Zeit die Vandoren ZZ. Die Queens sind wesentlich konstanter, sprechen sehr leicht an, kaum
    Ausschuß (bisher).

    Ich spielte die ZZ in 2.5. und die Queens auch in 2.5.

    CzG

    Dreas
     
  8. Viper

    Viper Ist fast schon zuhause hier

    Aus Neugierde habe ich mir für's Alto ein Legere "Studio Cut" besorgt und dieses am Wochenende getestet.:rolleyes:

    Das Spielgefühl (Lippenhaptik) unterscheidet eigentlich kaum vom Holzblatt. Die Tonbildung ist zwar
    problemlos bis zur maximalen Lautstärke (es geht damit sehr laut), dennoch wirkt m.E. der Sound steriler,
    lebloser, seelenloser......vielleicht ist es auch nur subjektive Einbildung...:confused:

    Ergo bleibe ich beim Holz mit all seinen facettenreichen Überraschungen (Streuung) und tröte weiterhin
    diese so wie sie aus der Schachtel kommen....zur Not mit etwas Nachbearbeitung...;)

    Viele Grüße:)
    klaus
     
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  9. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Das ist aber schon heftig auf einem 8er Mundstück !...Spassbremse o_O

    Da würde ich mit 2,5er / 3,0er einsteigen. Wer hat dir 4er empfohlen ?

    Wahnsinn....was hast Du vor ??
     
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  10. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Nach meiner Erfahrung ist ein Wochenende nicht genug, um das neue Blatt sicher beurteilen zu können. Zumindest bei mir war bei allen bisher gespielten Kunststoffblättern die Reaktion auf Ansatzänderungen anders als bei allen bisher gespielten Holzblättern. Das hat beim ersten mal zu einer relativ langen Eingewöhnungs Phase geführt. Jetzt tu ich mir beim Wechsel leichter.

    Die Légère sind allerdings auch bekannt für einen eher Oberton armen Klang, verglichen etwa mit einem Fiberreed.

    Was wirst Du mit dem Blatt jetzt machen? Behalten, zurück schicken, auf den Gebrauchtmarkt werfen?
     
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  11. Viper

    Viper Ist fast schon zuhause hier

    ...auf alle Fälle behalten, ab und zu mal schwingen lassen, weitertesten, etc....;)
     
  12. albsax

    albsax Ist fast schon zuhause hier

    ich habe für mich einen sehr großen Unterschied zwischen den Legere Studio Cut und den Legere Signature festgestellt: während ich mit den Signature sehr gut klarkomme hatte ich mit der StudioCut Ausführung bei gleicher Stärke große Schwierigkeiten: für mich viel undifferenzierter: härter, lauter, unausgewogener und deutlich schlechter in der Ansprache.

    off topic:

    @Viper
    dein neues Profilbild gefällt mir ausgesprochen gut ;)
     
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  13. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Ich werde das Signature behalten. Zurückgeben geht eh nicht. Sollte jemals der Fall eintreten, dass ich irgendwo (Workshop, Unterricht o.ä.) bin und keines meiner Blätter vernüftig funktionieren sollte (was noch NIE passiert ist), dann habe ich einen Notbehelf.
    Aber als ich das Legere vorher wieder gegen ein Cane-Reed getauscht habe, stellte sich sofort wieder ein Wohlfühl-Effekt ein, der mir auf dem Legere völlig ab geht.

    Cane rulez!

    LG Bernd
     
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  14. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    Haha Bernd,
    nicht wenige Kunststoffblätter habe ich mir zum Testen ( für As, TS, Bari) und dann eben als Notfallblatt gekauft. Habe ich aber noch nie eingesetzt ... zwischenzeitlich sind diese Blätter nicht mal mehr in meinem Koffer ...

    Gruß
    Oswald
     
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  15. TitusLE

    TitusLE Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht können wir hier eine Kunststoffblatt-Tauschbörse aufmachen? Quasi ein Leihgeschäft mit Kaufoption. Das sollte hygienisch unbedenklich sein und gegen keine Copyrights verstoßen.

    Mein Legere Signature war heute in der Post (mit einem Haufen Mundstücke :-D). Vielleicht kann ich dann in den nächsten Tagen auch schon was zu der Börse beitragen :cool2:
     
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  16. Gerrit

    Gerrit Guest

    Ich wage mich nun auch noch einmal an Legere Signature heran. Vor einem Jahr legte ich das auf dem Tenor auf, ich glaube 3,5er oder 3er. Ich weiß nicht mehr genau... Auffällig: auf dem Vandoren V16 T7 Medium (Metall) ging‘s überhaupt nicht. Am Jody Jazz DV und CHI - beide 7* - klang es ziemlich geil! Dann habe ich das Teil irgendwo verbummelt. :-( Heute ließ mich ein Schüler mal sein Legere Signature 2er auf meinem Aizen SO 8 Alto-Mdstk. anblasen und ich war sehr (!) angetan davon! Das Blatt etwas zu weich für mich, das Aizen spricht so leicht an... Jetzt bestellte ich heute ein Legere Signature 3, und ich bin wild entschlossen, es einem ernsthaften Dauer-Test zu unterziehen, denn ich bin es allmählich leid, Vandoren Geld in den Rachen zu werfen für eine recht mäßige Qualitätskontrolle und an jedem zweiten oder dritten Blatt dieses Herdtellers mit dem reedgeek herumzuhobeln...
     
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  17. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Hobelst du noch oder spielst du schon Steuer Jazz?
     
  18. Gerrit

    Gerrit Guest

    Ha ha ha! Da ich ein Freund des Kunsthandwerkes bin und mein Gewerbe auch als solches ansehe, hobele ich noch. Die synthetischen Reeds nahmen in den vergangenen Jahren doch eine Entwicklung: ich stehe dem offen gegenüber. Wenn es klingt. Forestone „beobachte“ ich mit gewissem Interesse, fiberreed (Harry Hartmann) funktionierte bei mir bislang gar nicht...
     
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  19. Gerrit

    Gerrit Guest

    ... generell, so mein Eindruck bislang: gute bio-reeds funktionieren auf beinahe allen Mundstücken, synthetik- oder komposit-reeds sind in ihrer Funktion von bestimmten Bahnverläufen abhängig. Bezeichnender Weise entwarf z.B. Theo Wanne ein Mundstück, das mit synthetischen reeds seine volle Leistung abruft... Sowohl bei Forestone, fibereed und Legere beobachtete ich: auf bestimmten Mundstücken tun die Teile was sie sollen, auf anderen sträuben sie sich. Das Forestone Black Bamboo etwa klang auf einem Aizen SO gut bis sehr gut, auf einem Gottsu Sepia Tone eher mittelmäßig bis schlecht. Selbstverständlich wirken sich dabei Gewohnheiten und Vorstellungen gewaltig aus, aber auch abgesehen von diesen Einflüssen, die man nicht immer zu sehr in den Vordergrund besprechen sollte, scheint mir: nicht jedes synthtik-reed funktioniert optimal mit jedem Mundstück. Es hängt sicherlich von Zusammenspiel Blattstruktur (Material, Design usw.) und dem jeweiligen Bahnverlauf ab.
     
    kokisax und GelöschtesMitglied11578 gefällt das.
  20. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Um evtl. Missverständnisse auszuräumen: Steuer Jazz sind Cane-Reeds. :)

    Und neben Rigotti die konstantesten, die ich kenne.
     
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