Das Floriani Prinzip

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von bebob99, 2.März.2018.

  1. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Im das "Witze" Thema nicht zu strapazieren, würde ich diese Diskussion gerne auslagern...

    Das Problem ist nicht. dass sie die Vorschriften "bis zur Grenze" ausgelegt, sondern in betrügerischer Absicht die Daten "schöngerechnet" haben. Tatsächlich können sie die geforderten Werte gar nicht einhalten. Das war ihnen auch völlig klar. Anderenfalls hätten sie das, was so verniedlichend "Schummelsoftware" genannt wird, gar nicht implementiert. Das ist nicht "schummeln" sondern "Betrug". Das ist weder dem Buchstaben nach und schon gar nicht dem Sinn des Gesetzes entsprechend. Sie haben aber alles daran gesetzt, Gesetzgeber und Kunden dem verständlichen "Irrtum" auszuliefern, dass die am Prüfstand gemessenen Werte eine relevante Eigenschaft des Gesamtsystems abbilden. Siehe auch §263 STGB. Andere Länder haben vergleichbare Definitionen. Dass VW in den USA derzeit wegen "Schummeln" ganz schön in Bedrängnis ist, liegt nicht nur daran, dass deren Präsident sich lästige Konkurrenz aus dem Land schaffen will.

    Dass das bei uns nicht in großem Umfang exekutiert wird, liegt eher an den "wirtschaftlichen Nebenwirkungen" als an einem Mangel an Rechtskraft. Aber die Wirtschaft wird sich mit der Gesetzgebung schon einig, wie man den wirtschaftlichen Schaden möglichst klein halten kann. Da muss man auch mal fünfe gerade sein lassen, oder? Und außerdem war sowieso nur VW und da nur irgendein Techniker verantwortlich. Andere Hersteller würden so etwas niiiieee machen und sich auch mit den Mitbewerbern nicht absprechen. Das wäre doch verboten...

    Wieso klingt das jetzt so, als würdest Du bedauern, dass das "Ausnutzen" endlich bekämpft wird? Statt zu jammern, sollte man sich freuern, dass es endlich in die richtige Richtung geht. Oder ist das nur dann sinnvoll, wenn es nicht mich persönlich, sondern besser nur irgendwen anderen trifft? Da wären wir jetzt beim titelgebenden Floriani Prinzip.

    Die Möglichkeit von Fahrverboten zur Abgasreduktion hat doch aber gar nicht direkt mit dem VW Skandal zu tun, sondern damit, dass unabhängig von allen Vorschriften die Abgeaswerte einfach zu hoch sind und daher reduziert werden müssen. Da hat man also einen Stinker und man darf auch noch (eine Weile) weiter stinken, aber eben nicht überall und nicht jederzeit. Ich darf auch ein Elektoauto weder überall hin fahren noch überall abstellen. In viele Garagen dürfen Fahrzeuge mit Gas Tank gar nicht. So what?

    Was ICH unter verschlimmbessern verstehe, ist die Idee, auf "ungenaue Prüfstand Messungen" ganz zu verzichten und künftig nur noch die Sensordaten des Motors auszulesen. Der Hersteller weiß ohnehin viel besser was der Motor wirklich macht.
    :banghead:

    Niemand hat versprochen, dass der Weg raus aus fossiler Energie und Kernkraft billig oder einfach wird. In Wirklichkeit sind aber weder Kohle noch Kernkraft über die gesamte Kette kostengerecht bewertet. Es wird ja immer nur der "Betriebskosten pro KWh" Wert verglichen, denn den bezahlen die Betreiber. Die Folgeschäden und Entsorgungskosten übernimmt ja großzügig die Allgemeinheit, das ist also kein betriebswirtschaftlicher Faktor.

    Alternative Energie hat ihre eigenen Tücken, aber solange konventionelle Energie (deren Gewinne zudem in der Hand von nur wenigen konzentriert sind) derart massiv "gefördert" wird, werden die Alternativen eher künstlich klein gehalten. Das will "man" eben nicht wirklich haben, wo es doch immer noch sooo gut läuft.
     
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  2. ppue

    ppue Experte

    Was mich ärgert, ist die Tatsache, dass immer die Falschen die Rechnung bezahlen sollen.
    Nach der Finanzkrise sollten wir unsere Autos verschrotten (Abwrackprämie), um der Industrie wieder auf die Beine zu helfen.
    Dann kamen die Plaketten, die mich zweimal zwangen, ein neues (altes) Auto zu kaufen und nun soll ich meinen Diesel ganz abschaffen?

    Wie viel Dreck machen eigentlich Entsorgung und Herstellung eines Fahrzeugs? Ist das mit eingerechnet?

    Schon längst hätte man von Seiten der Politik die Industrie viel stärker heran nehmen müssen aber nein, ist ja unser liebstes Kind.
    VW mit den besten Jahresumsätzen seit Menschengedenken!!!
    Ich werde ein Dieselverbot nicht befolgen. Fühle mich absolut verarscht.
     
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  3. TitusLE

    TitusLE Ist fast schon zuhause hier

    Grundsätzlich eine gute Idee. Aber im Witze-Thread wird doch sonst auch alles, was nichts mit Witzen zu tun hat, in epischer Breite diskutiert. Und eigentlich wollte ich das auch gar nicht weiter diskutieren. Da du jetzt aber einen neuen Thread aufgemacht hast, wäre es wohl mehr als unhöflich, dir keine Antwort zu geben.
    Da habe ich mich wohl doch noch zu unklar ausgedrückt. Über VW brauchen wir nicht diskutieren. Da ist nichts "ausgelegt", da wurde wissentlich betrogen. Das soll ja aber auch durch die Softwareupdates korrigiert werden. Nehmen wir jetzt einfach mal an, dass das funktioniert. Allen anderen Herstellern konnte, wenn ich auf dem Laufenden bin, eine derartige Prüfstandsoftware noch nicht nachgewiesen werden. Dass alle anderen Fahrzeuge die Grenzwerte im regulären Betrieb nicht erfüllen, ist nach meinem derzeitigen Kenntnisstand aber durch geschickte Auslegung der Regelungen erklärbar. Das trifft alle Hersteller. Und dabei ist es egal, ob Diesel oder Benziner.
    Tue ich nicht. Aber IMHO ist es schon fragwürdig, das jetzt plötzlich mit dem Holzhammer durchbringen zu wollen. Als sei es überraschend und neu, dass die Regeln bisher bis zur Grenze ausgedehnt wurden. Das ist für mich der Versuch der Politik, verloren gegangenes Vertrauen der Wähler zurück zu gewinnen. Und das hat nichts damit zu tun, ob ich persönlich betroffen bin oder nicht. Wie gesagt, ich käme nicht auf die Idee, vom Hersteller eine Nachrüstung meines Euro 5-Autos zu verlangen. Und wenn es zu Fahrverboten in unserer Nachbarstadt Essen kommt, fahre ich an den paar Tagen im Jahr eben mit dem Auto meiner Frau. Die hat nämlich noch 'nen sauberen Benziner. Dass mein Auto momentan quasi unverkäuflich ist, stört mich auch nur begrenzt, da ich den eh fahren wollte, bis eine Reparatur unwirtschaftlich wäre.
    Ist das so? Ich habe eher den Eindruck, dass die erneuerbaren Energien mit Macht gefördert werden, egal wie sinnvoll oder -los das ist. Wie ich eben schon schrieb: Wir können derzeit unsere Netze nicht ohne die Großkraftwerke betreiben. Die sorgen dafür, dass die Netze stabil laufen. Mit den erneuerbaren Energien gibt es viel zu große Schwankungen.
     
  4. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Hätte ich damals das Geld für ein Neufahrzeug gehabt, hätte ich unser altes Golf III Cabrio auch verschrotten lassen.
    Und vermutlich hätte ich einen Diesel gekauft.
    Sollten tatsächlich Fahrverbote kommen, darf ich mit dem alten Golf III - Euro4 - Stinker (Verbrauch im Kurzstreckenverkehr bei 12 L Super pro 100 km/h) in die Stadt.
     
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  5. Rick

    Rick Experte

    1999 habe ich meinen ersten Diesel gekauft und gehofft, dass mein nächstes Auto in zehn Jahren über einen alternativen Antrieb (am liebsten Brennstoffzelle, da Wasserstoff u. a. sparsam sowie umweltschonend mit Hilfe überschüssiger Wind- und Solarenergie hergestellt werden kann) verfügt.
    Seither habe ich insgesamt drei weitere Autos anschaffen müssen, zwei davon Diesel, der letzte sogar zähneknirschend ein spritfressender Benziner, und warte immer noch auf die im 20. Jahrhundert bereits versprochenen neuen Generationen - zu vernünftigen Preisen, umweltschonend hergestellt und mit flächendeckendem Tank-Netz.

    Und was hat die Auto-Industrie seither gemacht? SUVs entwickelt... :banghead:
     
  6. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Absolut berechtigte Frage.

    Auch würde mich mal die Ökobilanz interessieren, wenn jetzt demnächst Dieselfahrer Umwege nehmen, um die möglicherweise von Fahrverboten betroffenen Straßen oder Viertel zu umfahren.
     
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  7. Amadeus

    Amadeus Ist fast schon zuhause hier

    unten stehendes Bild ist mein Beitrag zu dieser Diskussion. Sicher nicht mehr lange aktuell, aber zwischendurch hatte ich noch andere Projekte am laufen
     

    Anhänge:

  8. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ich könnte jetzt einwenden, dass "die Politik" von Menschen gemacht wird, deren Parteien die Mehrheit der Bevölkerung eben wählt. Man könnte ja stattdessen auch Parteien wählen, die eben das gerne machen möchten - die Industrie und natürlich auch die Finanzwirtscheft mehr in die Verantwortung nehmen. Bloß wählt die eben keiner.
    Kannst Du ehrlichen Gewissens sagen, dass DU beim Kauf die Lügen der Hersteller wirklich geglaubt hast, dass so ein moderner Diesel gaaaanz Schadstoffarm ist? Oder war de eine Kosten/Nutzen Rechnung im Spiel, die Leistung, Betriebskosten, usw berücksichtigt hat und das Abgas Thema "wird schon nicht so schlimm sein". Mein Gott, Diesel stinken eben ein Bisschen. War immer so.

    Ich habe eine chemische Ausbildung und kenne den Geruch der nitrosen Gase (Stickoxide) aus dem Labor sehr gut. Schwer giftig und krebserregend. Wirklich grausliches Zeug. Ich erzähle seit Jahrzehnten den Leuten, dass das mit den Abgaswerten bei den Dieselmotoren nicht stimmen KANN. Das sagt mir meine ganz und gar ungeeichte Nase. Da rede ich noch nicht vom "Feinstaub". Das klingt ja auch so harmlos. Staub eben. Aber das sind hochreaktive Kohlenstoff Nanopartikel.

    Ich gehe eine Wette ein, dass die Krebsrate im gleichen Fator zurück geht wie die Verbrennungsmotoren aus der Umwelt verschwinden. Naja nicht ganz, aber ganz klar erkennbar.
    Das würde mich doch sehr wundern. Ganz allgemein gilt: Ein Gerät das ich NICHT durch ein "besseres" ersetze hat mittelfristig die bessere Gesamt Bilanz. Man setzt allerdings viel daran, dass die Dinge nicht zu lange leben und häufig ersetzt werden müssen.
     
  9. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Oh ... ein wunderbarer Thread. :):):)

    Was mich an der ganzen Diskussion nämlich auch stört ...
    ... das "alle" Dieselfahrer sich die betroffenen TDI's damals (zwischen 20.. und 2016) aus UMWELTGRÜNDEN gekauft haben.
    ... weil die ja so sauber sind/waren und die Umwelt viel weniger belastet haben als die Benziner.

    Ehmhm. Hab ich immer gesehen, wenn ich hinter so einem auf der Autobahn fuhr - er beispielsweise auf dem Beschleunigungsstreifen - und ich plötzlich in einer Rußwolke verschwand als der richtig Gas gab.

    Als ich mich in meinem Bekanntenkreis damals unterhielt und fragt warum ein TDI bekam ich komischer Weise immer die Antwort: Weil der eben so richtig Bums hat. Der zieht halt eben. Da kommt bei 160 nochmal was. Etc.
    Damals hat keiner gesagt, > Weil der so umweltfreundlich ist.
    Aber jetzt ... auf einmal hat ihn jeder gefahren wegen der Sauberkeit. .... Aha.

    Klar. Die Autoindustrie hat sie alle betrogen, aber (!!!) sie haben sich auch gerne berügen lassen.
    Jetzt - wie angedacht - Nachrüstungen aus Steuertöpfen zu bezahlen ... da kann ich nur strickt dagegen sein.
     
  10. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das macht ein Diesel eigentlich besonders sichtbar, wenn die Steuersoftware manipuliert wurde (Software-Tuning).
    Der Russ ist ja nicht unbedingt das, was gefährlich ist, das was in's Hirn geht sind die Partikel.
    Das ist aber auch bei Benzin-Direkteinspritzern, die bis an's Limit des Verbrauches optimiert sind so.

    Für mich ist Nachrüstung eine temporäre Lösung, genauso temporär wie die vielbeschworene Elektromobilität, die auch nicht das Ende der Fahnenstange sein kann.
    Was über Jahrzehnte schiefgegangen ist, und wofür wir die Zeche zahlen (werden), ist beispielsweise auch eine völlig verfehlte Raumplanung, die uns von Mobilität abhängig macht.

    Was ist mit den ganzen Flugzeugen, die Kerosin ablassen, wenn sie zu schwer sind, was ist mit den ganzen Schiffen, die die Meere verpesten?
    Mit Radikalität kommt nach nicht weiter, es muss zumindestens kurzfristige Verbesserungen der Lage geben, und der SCR-Kat ist eine solche.
    Wenn sich an der Mobilitätsdenke nichts ändert, und alle wieder Benzin fahren, was passiert dann mit den CO2-Grenzwerten?

    Grüßle, T.S.
     
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  11. nosi65

    nosi65 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo
    und jetzt kommen die Vintage-Liebhaber wieder ins Spiel: Sorry in der automobilen Welt heißen sie Oldtimer oder H-Kennzeichen (und das ist sogar ein Kulturgut).

    Und mit so einem darf man in Umweltzonen einfahren. Da habe ich ja Glück dass ich nicht nur auf alte Saxe, sondern auch auf alte Autos stehe und zur Not meine Euro5-Diesel stehen lassen kann, wenn ich mal nach Freiburg will (aber nur im Sommer, da ich für meinen Spider keine Winterreifen habe ;-) )

    Gedanken über Elektroautos habe ich mir auch gemacht. Diese sind aber noch nicht wirklich günstig.

    Aternativ könnte man ein ein älteres Auto mit nem E-Motor versehen. Da habe ich mal nen Artikel über einen Betrieb in Offenbach gelesen. Da gibts auch Enten mit E-Motor: Das hat dann wieder Stil.

    Grüße Matthias
     
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  12. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Das klingt vielleicht komisch, aber der "Verbrauch" ist aktuell gar nicht das entscheidenede Problem. Der "Verbrauch" kostet Geld und produziert in großem Umfang das CO2, das wir eigentlich los werden wollen. Allerdings ist das was hinten aus einem Benziner heraus kommt anders zusammengesetzt als das was aus einem Diesel Auspuff kommt.

    In der Theorie sind beides Kohlenwasserstoffe, die laut Chemie Buch vollständig und ausschließlich in Kohlendioxid und Wasser umgewandelt werden, wobei große Mengen Energie frei werden. Wir betreiben beide Fahrzeuge aber nicht mit reinem Sauerstoff und chemisch reinen Kohlenwasserstoffen und auch die chemische Reaktion ist nicht so einfach wie im Lehrbuch.

    Das was beim Diesel Motor das Problem in der Umweltbilanz (und das Plus in der Energiebilanz) ausmacht ist, die hohe Dichte und Temperatur bei der die Reaktion stattfndet. Es wird aus dem Kraftstoff dadurch mehr Energie gewonnen als beim Benzin Motor. Zum Einen ist "der Diesel" Kraftstoff im Mittel ein längerkettiges Molekül als "das Benzin". Das heißt mehr Kohlenstoff pro Gramm als beim Benzin und damit mehr CO2 pro Mol Treibstoff. Gemein ist allerdings der Stickstoff in der Luft, die für die Verbrennung benutzt wird. Eigentlich sollte der 1:1 durch geblasen werden. Unter hohem Druck und hoher Temperatur reagiert er aber ebenfalls mit dem Sauerstoff und bildet diese krebserregenden Gase. Sehr viel mehr als im Ottomotor.

    Die Russpartikel wieder entstehen durch unvollständige Verbrennung, weil bei aller Technik in der Reaktion nicht sichergestellt werden kann, dass ein Sauerstoffüberschuss jedes Kohlenstoffmolekül bindet. Und leider heißt viel Sauerstoff dann auch gleichzeitig viele Stickoxide... Ent oder weder.

    Weil das eigentliche Problem gar nicht "der Diesel" sondern "das Mobilitätskonzept" ist. Was muss wann warum wohin transportiert werden. Die Staus in den Stäten und die dicke Luft wird großteils von Pendlern auf dem Weg zur Arbeit und zurück produziert. Dabei haben die meisten "Stadtarbeiter" einen Arbeitsplatz der nicht viel anders aussieht wie das Wohnzimemr daheim. Tisch, Stuhl, Telefon. Warum überhaupt so viele Menschen 2x täglich körperlich transportieren, damit sie eine Arbeit erledigen, bei denen die Kunden sie nicht einmal zu Gesicht bekommen? Wieviele Kilometer Reise kann man sich überhaupt sparen, wenn de Körper nur dort ist, wo der Körper auch gebraucht wird? "Remote Montage" geht noch nicht so gut, aber "Remote Büro" wäre kein Problem, auch wenn das vielleicht nicht exklusiv, sondern nur 3x die Woche wäre.

    Ich mache 90% meiner Arbeit an meinem Notebook, mit meinem Telefon und per Fernwartung bei den Kunden. Trotzdem muss ich täglich von daheim zur Arbeit um das dort zu erledigen. Dafür benötige ich pro Strecke zwischen 60 und 90 Minuten, je nach Verkehr und ob die Öffis pünktlich sind. Mit dem Auto etwa 15 Minuten weniger pro Fahrt aber dafür Stau und Stress. Und billiger ist es eigentlich auch nicht.

    Verrückt!
     
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  13. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Genau das ist ein Teil von dem, was ich meinte, abseits der Verlagerung an Orte, wo hingefahren werden muss, um tägliche Dinge zu erledigen.
     
  14. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ja, das ist so.
    Und da sind die Entsorgungskosten gar nicht drin. Wenn es wirklich mal dazu kommt, dass was abgewrackt und "endgelagert" weden muss, werden das wieder wie Steuerzahler zusätzlich bezahlen, denn die Rücklagen dafür sind sowieso nicht ausreichend oder "leider verschwunden".

    Netze und Primär Energie Erzeugung sind auf die Bedürfnisse von 1950 optimiert. Schwerindustrie aber kaum privater Stromverbrauch. Leicht zu planen und gleichmäßig in der Abnahme. Die Lösung ist aber nicht "mehr Großkraftwerke" und "mehr Leitungen" sondern die Erzeugung muss annähernd so dezentral werden wie der Verbrauch. Etwa mit einer Verpflichtung zur solaren Dachflächen Nutzung. Lokale Speicherung vor Einspeisung. Genug um EIGENE Spitzen abzudecken, also etwa ein Tagesbedarf. Bei mir wären das über's Jahr ~20KWh/Tag. Da ist die Heizung schon drin. Gerade da eigen sich die vielen am heimischen Strom angesteckten Elektrofahrzeuge recht gut. Die meiste Zeit stehen si nämlich irgendwo. Die reine Fahrzeit ist gar nicht so viel.

    Nicht von null auf Hundert, aber wenigstens mal anfangen. Mit der Erzeugung von Solarenergie dort wo zu viel vorhanden ist - in den heißen afrikanischen Wüsten. Dann aber den Strom nicht per Kabel transportieren, sondern in einer Pipeline nach Umwandlung in transportfähige Energie. Stromerzeugung dann "vor Ort" etwa in Blockheizkraftwerken. Das wäre Klimaneutral, weil die Verbrennungsprodukte recycled werden.

    Aufwendig, aber machbar. Die Ingenieure würden das hin bekommen. Der Politische Wille muss da sein. Und man muss eine Vorstellung davon haben, wie "anders" man das eventuell lösen kann. Nicht nur das bestehende fortschreiben.
     
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  15. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Du hast Recht mit den SUVs.... aber irgendwie sind es doch schlussendlich wir, die den Mist kaufen. Vor Kurzem habe ich aus Interesse mal nach alten AUtomodellen aus meiner Jugend geguckt ( nein, nicht den Benz Motorwagen). Mein Fahrschulauto war eine Granate ( die wussten schon damals wie man Teenies ködert), ein 3er BMW mit 6 Zylindern und 120 PS oder so.... war ein Knaller.... heute 120 PS? reicht nicht mal zum Einkaufen....Wenn wir das damalige Leistungsspektrum beibehalten hätten würden wir auch heute noch gleichschnell von A nach B kommen, wenn wir dann die Weiterentwicklung in Sicherheit und Verbrauchssenkung gesteckt hätten würde die Sache heute ganz anders aussehen. Aber "Wir" wollten das nicht und die Autoindustrie hat uns doch fleissig beliefert. Wir sind doch nicht mal heute in der Lage rein vernunftgesteuert auf der Autobahn 120 oder 130 einzuführen... wir wollen also Gas geben ohne Ende, Leistung ohne Ende, auf der Autobahn rasen ohne Ende, mit Riesen SUVs in der Stadt rumgurken, das Zeug darf keinen Sprit brauchen und auch keine Abgase erzeugen.... die Politik duckt sich unter den warnenden Blicken der Autoindustrie weg und die sagt.: OK, wenn Ihr verarscht werden wollt: bitte sehr...könnt ihr kriegen... eigentlich jammern wir über unsere eigene Blödheit :)
    LG
    Thomas
     
  16. TitusLE

    TitusLE Ist fast schon zuhause hier

    Ja, Brennstoffzelle fänd ich auch die genau richtige Lösung. Das böte die Flexibilität von Verbrennern und gleichzeitig die Schadstofffreiheit von Elektroautos. Das Problem an der Sache ist, dass die Herstellung von Wasserstoff so wahnsinnig energieintensiv ist. Ich hatte in meiner Naivität auch angenommen, das macht man wie seinerzeit im Chemieunterricht und dann erhält man fein Wasser- und Sauerstoff. Im großen Stil ist das leider nicht so einfach. Das führt dazu, dass der Wasserstoff so teuer ist, dass sich das überhaupt nicht rechnet. Noch... Auch da wird geforscht und entwickelt. Ich fürchte aber, dass das in der Fläche nichts werden wird, da momentan alle auf den Elektroautozug :cool: aufgesprungen sind. Mercedes und Toyota (war doch Toyota?) haben doch schon über Jahre entwickelt und zumindest Toyota bietet ein Serienmodell an.
     
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  17. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Das ändert sich doch grade in großen Schritten....

    Beim Thema Elektromobilität werden aktuell auch nicht die Folgekosten, Gesamtkosten eingepreist, wie von Dir bei Atom- und Kohleenergie kritisiert.

    Wir sehen denn die Umweltbilanz, die Gesamtkosten aus, wenn auch nur 50% aller Autos mit Strom unterwegs sind?
    Die Batterien sind hoch giftig und müssen entsorgt werden. Kobalt ist nur begrenzt verfügbar....aktueller Stand der Technik.. .und die CO2 Bilanz ist beim jetzigen Energiemix auch nicht besser als beim Verbrennungsmotor....

    Gut, gibt keine Abgase in der Stadt....dafür die Gifte der Batterie....Gott sei Dank kann man ja nur einen Tod sterben...

    Nach 8 Jahren braucht es eine neue Batterie für 10.000,-€, nach drei Jahren leistet die Batterie nur noch 70% bis 80% der Leistung einer Neuen mit entsprechenden Reduzierungen bei der Reichweite. Der Wertverlust von E-Autos wird, mit der heutigen Technologie, massiv höher ausfallen, als beim konventionellen Antrieb.

    Die Auswirkungen auf das Stromnetz, wenn Millionen Fahrzeuge ständig aufgeladen werden, hat @TitusLE auch schon angesprochen.

    Das ist doch alles nicht wirklich zu Ende gedacht..

    CzG

    Dreas
     
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  18. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Das Proplem ist dass ich mir 2000 einen Diesel gekauft habe der allen Vorschriften genügt hat. Dann kam die Umweltzohne in Frankfurt. Erst bin ich noch mit einer gefälchten Plakette rumgefahren. Dann habe ich das Auto unter Wert verkauft. Verpestet jetzt in Afrika die Luft. Habe ein neues Auto gekauft. Euro 6. Die Umwelt wird aber nicht nur durch das Fahren sondern auch durch die herstellung eines Autos belastet. Jetzt hab ich ein 4 Jahre altes Auto und bin verunsichert was kommt. Ich fand das damals schon eine Frechheit. Mann kann ja die Anforderungen an neu zugelassene Autos erhöhen aber schon zugelassene Autos müssen fahren dürfen. Gebracht hat die Umweltzohne im Übrigen nichts.
     
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  19. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @TitusLE

    Es gibt noch ein bisher ungelöstes Problem mit Wasserstoff...der läßt sich nicht wirklich verlustfrei speichern.

    Läßt Du Dein vollgetanktes Wasserstoffauto drei Tage in der Garage stehen sind 20% weg.. will auch niemand...

    CzG

    Dreas
     
  20. sachsin

    sachsin Strebt nach Höherem

    ....auch eine Möglichkeit :evil:

    trabi.jpg

    :peace:
     
    Zuletzt bearbeitet: 2.März.2018
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