Ab welchem Kindesalter macht Saxophon erlernen Sinn ?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von T.M, 25.März.2016.

  1. Peter1962

    Peter1962 Ist fast schon zuhause hier

    Unser Blasorchester lebt von dieser Bläserklasse.
    Da kommt unser Nachwuchs her. Einige sind bald wieder weg, andere bleiben bis nach dem Studium.
    Wenige bleiben durchgehend, aber einige kommen nach Karrieremachen, Kinderkriegen, Häuserbauen wieder.
    Einige haben viel geübt und sind gut und zumindest 2 sind studierte Musiker geworden.
    Entweder viele Glück gehabt, oder ...?
    Wenn ich mir dann noch die anschaue, die zu DDR -Zeiten genau mit den Instrumentn Mundstück Blattkombinationen spielen mussten, die da waren, bin ich froh, dass viele besser spielen als ich, der zur Neuzeit alles erdenkliche zur Verfügung hat.

    LG von der Ostsee
     
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  2. rbur

    rbur Moderator

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  3. Rick

    Rick Experte

    Das glaube ich gerne, wollte auf keinen Fall pauschal alle Bläserklassen schlecht machen.

    Die Bariton-Saxofonistin meiner Big-Band hat lange so eine sehr erfolgreich geleitet und mit dem Ensemble sogar mehrere Auszeichnungen erhalten. ABER sie hat sich auch darüber beschwert, alles alleine machen zu müssen, an ihrer Schule gab es seitens des Rektorats kaum Unterstützung, sie musste Noten besorgen, Konzerte organisieren usw. und noch das Orchester musikalisch leiten, ohne offiziellen Beistand durch Instrumentallehrer.
    Wäre sie nicht so tüchtig und sorgfältig, dann hätte das Ganze eben auch leicht nach hinten losgehen können... :roll:

    Und diese Bläserklasse war an einer weiterführenden Schule, also mit Jugendlichen. Schwierig für die Disziplin, aber in dem Alter kann man auch, wie von @polly erwähnt, konstruktive Fragen und eine gewisse Eigenverantwortlichkeit der Mitwirkenden erwarten.
    Hingegen sehe ich das bei Grundschülern nicht, diese müssen viel stärker angeleitet und kontrolliert werden, sie machen in der Regel auch nichts von sich aus, um besser zu werden.

    Also: Schön, wenn es funktioniert, das ist aber nicht immer und unter allen Umständen so.


    Viele Grüße,
    Rick
     
  4. Mugger

    Mugger Guest

    Im Einzelunterricht aber auch nicht.
    So wie Du das schilderst, hab ich das in unserem Bereich auch noch nicht erlebt und glaube auch, dass das nicht funktionieren kann.

    Cheers, Guenne
     
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  5. Peter1962

    Peter1962 Ist fast schon zuhause hier

    nichts geht immer, ich kenne auch Einzelunterrichtende, die nicht gerade Supermusiker erzeugen.
    Ich denke, dass es immer auf die Qualität der Durchführenden ankommt.

    LG Peter
     
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  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Und woher sollen die Schüler wissen was sie fragen sollen, wenn sie nicht mal wissen, ob sie etwas falsch machen und dem Lehrer vertrauen, daß er schon alles korrekt beibringt?

    Doch kann man. Ich kenne eine Schule, die super billig Instrumente einkauft und diese dann per Mietkauf an die Schüler vertickt. Leider sind die Saxe eher bescheiden was die Qualität angeht und behindern ab einem gewissen Punkt auch manchmal die Kinder. Gerade bei diesen Teilen ist die Ergonomie oft nicht gerade optimal für kleine Kinder und die Mechanik ist auch nicht dolle.

    Und wenn dein Kind Fehler lernt, die nachher nur schwierig wieder auszubessern sind, hilft es Dir nicht, daß es preiswert war, so kann man Kindern auch die Lust nehmen. Ich habe gerade so einen Fall eines Kindes erlebt, Bläserklasse in der Grundschule, lernte dort Trompete, nach dem Wechsel ans Gymnasium (Teilnahme an den Musik-AG's) und den ersten Privatunterricht stellt der Lehrer fest, daß im Bereich Ansatz so viel falsches gelernt wurde, daß der Junge den Ansatz komplett nochmal neu lernen müsste, da er sonst viele Noten gar nicht richtig spielen können würde. Ist doch klar wie es ausgegangen ist, der Junge hat mit dem Instrumtent aufgehört. Und was hat das jetzt gebracht?
    Gerade bei Bläserklassen wo nicht professionelle Spieler die jeweiligen Instrumentengruppen betreuen gibt es eine hohe Fehlerquote. MAn kann nicht sämtliche Holz- und Blechinstrument, sowie Streicher, Schlagzeug und Klavier von 1-2 Lehrer beibringen lassen.
    Wie oft habe ich schon Schulmusiklehrer über die Qualität von Schülern aus entsprechenden Bläserklassen meckern hören wenn es dann um die Arbeit in AG's ging nachdem von der Grundschule mit Bläserklasse aufs Gymnasium mit musikalischem Schwerpunkt gewechselt wurde. Häufig mangelt es auch an entsprechenden Blattlesefähigkeiten, das durfte ich selber schon erleben, einfachste Rhythmen konnten nicht gelesen werden.
    Sicherlich hängt es von der jeweiligen Bläserklasse ab und es gibt da ganz tolle, wo die Schule sich bemüht, aber es gibt auch genug Fälle wo es leider nicht so ist und wo am falschen Ende gespart wird.

    Ich kenne Kinder die auch mit dem Teil nicht klargekommen sind bzw. der nicht wirklich angenehm gesessen hat. Gurte und wie bequem sie wahrgenommen werden, ist eine extrem subjektive Sache, leider.

    LG Saxhornet
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das ist doch mal ein gutes Beispiel wie es sein sollte und funktionieren kann.

    LG Saxhornet
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Unterricht hat nie das Ziel Supermusiker zu erzeugen sondern lediglich aufzuzeigen, was Du üben kannst, um besser zu werden oder wie man effektiver übt. Er soll Fehler nach Möglichkeit verhindern oder sie korrigieren.
    Wird dann nicht geübt, kann der beste Unterricht nicht zum Erfolg führen. Insofern ist das Messen der Qualität des Unterrichts daran ob Supermusiker generiert werden nicht zielführend, weil nichts aussagend.

    LG Saxhornet
     
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  9. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Ich finde diese Bläserklassen, nach wie vor und unabhängig von der lokalen Realität (die im Übrigen sehr unterschiedlich ist) eine sehr charmante Idee.
    Wer will, dass Schule Bildung vermittelt, kommt ja gar nicht drumherum, zu schauen, wie man Musik vermittelt.
    Für mich ist das Erlernen (mindestens) eines Musikinstruments Teil des Bildungskanons, gleichwertig dem Lesen und Schreiben und eben nicht Privatsache.
    Dass eine vernünftige individuelle Förderung, sprich Einzelunterricht in der Schule, wünschenswert, wohl aber, in absehbarer Zukunft nicht umsetzbar ist, spricht ja nicht dagegen, die jetzt schon realisierbaren Konzepte mit Mut, Engagement und Fleiß anzugehen.
    Besser ne schlechte Intonation, als gar keine.
     
  10. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Darf ich fragen warum?
     
  11. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Dann könnte man ja bei einer Krankheit auch sagen : " Lieber irgendeine Pille als gar keine"....
    Eigenartige Einstellung.
    Meiner Meinung nach macht man etwas mit einem Minimalziel.
    Das Minimalziel müsste hier sein, die richtige Beherrschung der "Grundbegriffe" eines Instrumentes.

    kokisax
     
  12. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Hmmm. Nach so viel Aussensicht auf die BK nun einer von innen:
    0. Die Teilnahme an der BK soll auch Kindern aus ärmeren Familien mgl. sein.
    1. Musik ist das Vehikel f. d. Gruppenmiteinander.
    2. In der Phase der BK sollen Schüler keinen Privatunterricht nehmen, sondern werden in der Gruppe unterrichtet. Anm.: Nicht meine Meinung!
    3. Die Kosten f. eine BK steigen mit einer Verbesserung des Personalschlüssels (Registerlehrer, Gruppen bis max 5P.)
    4. Binnendifferenzierung auch innerhalb einer kleinen Gruppe ist wichtig!
    5. Hinterher wird im Privatunterricht generell über die Quali von Ansatz, Stütze usw. gemeckrt, wenn nicht zufällig der Schullehrer des Registers den Privatunterricht übernimmt.
    6. Erfolg besteht neben den positiven Effekten f.d. Klassenverband f. den Registerlehrer in einer Weitermacherquote von über 20 Prozent. Meine ich.
    Frohe Ostern B.
     
  13. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Ehrlich Leute, cool bleiben. Hörr euch mal Schulorchester an. Die Geigen usw. intonieren recht passabel. Aber dann fibt es häufig noch Flöten und Oboen.....lol.

    Ich mache mal nen Fred auf....zur Bläserklasse.
     
    Zuletzt bearbeitet: 26.März.2016
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  14. polly

    polly Kann einfach nicht wegbleiben

    @saxhornet Hallo!
    Deinem langen Beitrag kann ich relativ uneingeschränkt zustimmen. Den von dir beschriebenen Fall halte ich allerdings für ein negativ Beispiel.
    Bzgl der Lehrer: meine Erfahrungen sie, dass gute Instrumentallehrer des jeweiligen Instruments (meist haben sie selbst eine Musikschule) den Schülern das ganze beibringen. Ich hab manchmal den Eindruck, einige denken hier, der Mathe und Chemie Lehrer vom Kollegium stellt sich da hin und sagt den Kindern/Jugendlichen wie sie in ein Saxofon zu blasen haben. Das ist natürlich bei der bedrückenden Mehrheit der BKs nicht der Fall. Und auch bei normalen Einzellehrern kann ich etwas falsch lernen. Da muss der Lehrer noch nicht mal grottenschlecht für sein.

    Grundsätzlich kann man festhalten, dass es auf die BK ankommt. Aber man sollte sie nicht unter Generalverdacht stellen

    Gruß polly
     
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  15. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    @kokisax
    Natürlich sollte man nicht nur ein Minimalziel haben, sondern bestenfalls das Ziel einer hervorragenden Intonation aller.
    Das meinte ich mit "Mut, Engagement und Fleiss", sowohl von Kindern, als auch von den Lehrern.
    Jedoch muss wohl der Realität gezollt werden, dass nicht alle Kinder einer BK dieses Ziel erreichen.
    Dass sie aber evtl. andere Ziele erreichen, wie ein etwas profunderes Musikverständnis, Teamwork usw., ist davon unberührt.
    Dass es auch Kinder gibt, die man mit der BK gar nicht erreicht, wird sich nicht von anderen Fächern unterscheiden.

    @Clownfisch
    Was war die Frage, warum ich das Erlernen zum Bildungskanon rechne, oder warum das keine privatsache sein kann?
     
  16. Marko74

    Marko74 Ist fast schon zuhause hier

    Weil es letztendlich nicht nur um Musik geht, bzw ob man irgendwann virtuos auf dem jeweiligen Instrument spielen kann.

    Wenn man ein Instrument lernt, bedeutet das auch, das man die Fingermotorik schult.
    Zudem schult es die Persönlichkeit.
    - Ausdauer
    -Konzentrationsfähigkeit
    -Gemeinschaftssinn, Anpassungsvermögen ( zusammen in einer bsw Bläserklasse spielen)

    Und auf Musik zurückzukommen:
    Ich weiß es zwar nicht, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Knirpse von heute in ihrem späteren Leben aufgrund ihrer damaligen Instrumentenschule
    ein wesentlich besseres Musikverständnis haben als beispielsweise ich.
    Musikunterricht war zu meiner Zeit leider ein eher untergeordnetes Fach. Von Instrumentenlehrgängen ganz zu schweigen.

    Ich kann es jedenfalls nur begrüßen, dass in den Schulen von heute Musik einen höheren Stellenwert hat.




    PS: Sorry Edo, falls ich dir jetzt ,,übers Maul,, gefahren sein sollte. ;-)
     
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  17. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    @Marko74
    Kein Problem!
    Sehe ich alles sehr ähnlich!
     
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  18. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Naja, meine Meinung zu "Ich lerne ein Instrument, damit ich besser ....... kann" halte ich mal zurück. Da weiß ich bereits, dass ich da leider allein auf weiter Flur bin.

    @edosaxt Sowohl als auch. Nur im Generellen wollte ich deine Meinung dazu hören.
     
  19. polly

    polly Kann einfach nicht wegbleiben

    Mein Interesse ist jetzt geweckt.
    Hau's raus :D

    Gruß polly
     
  20. Rick

    Rick Experte

    Nichts gegen das Musizieren in der Schule - früher gab's das "Orff-Instrumentarium", das ja eine ähnliche Intention hatte, wenn es auch sehr schnell in meiner Generation als uncool galt.

    Aber gerade Blasinstrumente halte ich da für heikel, weil man sich eben zu viel verbauen kann - ich kenne Profi-Musiker, die wegen schlechter Erstschulung bis heute limitiert sind, trotz großer Begabung, weil da keiner mehr genau hingeschaut hatte (ein Trompeter zum Beispiel, den man in jungen Jahren zu früh zu hoch hat spielen lassen, wodurch er sich einen falschen "Press-Ansatz" angewöhnte, den er später nie mehr los bekam - gelernt ist gelernt...). :-(

    Schlaginstrumente sind da wesentlich unproblematischer und machen den Kindern auch viel Spaß, Trommelgruppen sind sinnvoll für die rhythmische Grundschulung; das Ganze kann durch Keyboards ergänzt werden, die gibt es schon recht preisgünstig und der Lehrer kann wenigstens SEHEN, ob da alles richtig läuft.
    Das gilt zumindest für die Grundschüler - die älteren dürfen von mir aus gern in Bläserklassen gehen, aber bitte nicht schon Siebenjährige!
     
    stefalt gefällt das.
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