aufnahmesound vs. "echtsound"

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von annette2412, 25.Juli.2014.

  1. annette2412

    annette2412 Moderatorin

    @bloozer und @47tmb
    jungs, in meinen threads wird nicht gestritten!!! ;-)

    ich versuche das eh parallel zu machen:
    gerade töne üben alla bloozer und dabei träumen und spaß haben wie sara und 47tmb.... ;-)

    liebe grüße
    annette
     
  2. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    naja, streiten geht ja wohl anders.
    Und beim Durchhören der Files im Forum kommt man zur Annahme, dass wohl beides so seine Berechtigung hat (oder hätte, hehe).

    Liebe Grüße,
    Guenne

     
  3. Gast

    Gast Guest

    Hi,

    dieselbe Erfahrung mache ich auch. Wenn ich gegen die Wand spiele und auf der Bühne, klingt das alles ganz anders als auf den Aufnahmen - obwohl Mike die Tontechnik super drauf hat. Und selbst bei Mike fällt mir das auf.
    Auch deshalb ist es schwierig MPC-Vergleiche und Saxophon-Vergleiche durch Aufnahmen zu präsentieren.

    Das widerum gibt mir Hoffnung, dass mehr Leute zu den Konzerten gehen, um den Saxophonisten live und in Natura zu hören :)

    LG,
    Sara
     
  4. BluesX

    BluesX Ist fast schon zuhause hier

    Nach dem, was ich so gelesen habe, wird die Eigenwahrnehmung gegenüber der Fremdwahrnehmung (hauptsächlich?) dadurch verändert, dass Vibrationen über Zähne und Kieferknochen weitergeleitet werden.

    Wenn man das stark vermindern könnte, müsste man sich als Spieler, wenn man gegen eine Wand spielt, doch wenigstens einigermaßen wie ein Zuhörer wahrnehmen. Also einmal gibt es da die dicken Bissgummis. Ansonsten vielleicht der zahnlose Ansatz (der ja sonst nicht empfohlen wird). Muss ich, nur um dies zu testen, mal bewusst ausprobieren.

    Oder es geht nicht nur um die Vibrationen über die Zähne, sondern auch um die Schallübertragung durch den Mundraum, die sich dann nicht so dämpfen lässt? Keine Ahnung.

    Gruß, BluesX
     
  5. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Wobei es da ja meistens noch schlimmer ist, sobald es über eine PA ist und die SM58 bereit stehen. Allein in London kenne ich nur einen Jazzclub, der einen vernünftigen Sound hinkriegt, und auch nur, wenn der richtige Soundmann Dienst hat :-(

    Lg Juju
     
  6. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    ehrlich gesagt, ich bin erstaunt.
    nehmen wir mal an, ihr habt mit einer kamera ein video aufgenommen, im garten grillparty oder was. die kamera hat ein eingebautes micro.
    dann seht und hört ihr das video, das knistern des feuers, tante erikas schrilles lachen, die geschichten von onkel fritz, der wieder zuviel getrunken hat und etwas großspurig wird dabei.
    ihr erkennt die stimmen sofort, hört die nuancen heraus...
    keiner kommt dabei auf die idee zu sagen, erika hört sich sonst ganz anders an, oder: ist das feuer echt oder künstlich?
    wie kommt ihr nur darauf, das wäre bei einem saxophon anders?

    gruß
    zwar
     
  7. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ zwar

    sehe ich auch so. Und ich hatte es schon erwähnt.

    Was bitte schön ist denn der "Echtsound"?

    Der in meiner schalldichten Übekabine, der draußen im Wald oder der in einer Kirche?

    DEN "Echtsound" gibt es doch gar nicht.

    CzG

    Dreas
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nein, es kommt hinzu, daß Du hinter dem Instrument stehst. Tiefe Frequenzen erreichen Dich noch an deiner Position, hohe sind zielgerichteter und die wirst Du deutlich weniger gut hinter dem Horn wahrnehmen, da sie sich anders im Raum ausbreiten.

    Nein. Ich hatte es in einem anderen Post hier schon geschrieben, glaube ich: zusätzlich zu dem Effekt des Klangs über den Kiefer etc., dem Stehen hinter dem Horn mit entsprechenden Folgen, kommt noch die Mischung des Signals das Du gerade produzierst und das eben gespielte, das von der Wand reflektiert wird, dadurch verändert sich der Klang.

    Lg Saxhornet
     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das kenne ich anders. Oft erkennen sich Leute auf Aufnahmen selber von der Stimme her nicht wieder oder sagen: "Bin ich das? Klinge ich wirklich so?". Wie gut das bei anderen ist, hängt mitunter von der Qualität der Aufnahme und Wiedergabe ab. Bei anderen Personen geht das besser mit der Wiedererkennung als bei sich selbst und so ist das auch beim Sax. Ein anderer wird deinen Sound viel eher wiedererkennen als Du selbst.

    Lg Saxhornet
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Richtig. Nur Näherungswerte.

    Lg Saxhornet
     
  11. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Ein "Echtsound" ist das was der Zuhörer im jeweligen Raum live als Sound momentan wahrnimmt. Und das kann in jedem Raum bei unterschiedlichen Einflüssen jedesmal anders sein.

    Es sind also immer "Momentaufnahmen".

    Gruss
    kokisax
     
  12. nachbarschreck

    nachbarschreck Schaut öfter mal vorbei

    Interessante Frage! Am Ende werden wir alle nie erfahren wie wir klingen. Unser Ohr macht nur elektrische Impulse und unser Hirn gaukelt uns dann den Ton vor. Ein schönes Theater im Grunde, aber nie die "Wirklichkeit". Das ist genauso wie in der Matrix. :pint: :pint:
     
  13. Gast

    Gast Guest

    Unser (Saxophonisten) größtes Dilemma ist, dass wir uns nie selber hören werden/können.

    Und das stinkt mir gewaltig :p

    LG
     
  14. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    immerhin gibt's einen kleinen Hack, mit dem man zumindest teilweise seinen Klang beurteilen kann: Man drehe den S-Bogen um 180 Grad und blase das Saxophon an. Viel greifen geht sicher nicht und im Übrigen muss man aufpassen, dass man die Oktavmechanik beschädigt. Aber immerhin hört man sich dann mal ein wenig selbst, weil der Trichter zu einem zeigt.

    (Pflichtgemäßer Hinweis: Instrument gut sichern (wie auch immer) und "don't try this at home" :D

    Auch das ist leider nur eine bedingte Hilfe, denn man hört das Instrument nur aus unmittelbarster Entfernung. Insofern ebenfalls ein wenig irreführend. Trotzdem interessant, sich mal so zu hören. Versucht das mal mit einer Trompete! :roll:
     
  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo Sara,

    ich weiß nicht, wie Du spielst und hörst.

    Ich höre mich eigentlich immer beim Spielen, und ich weiß auch immer, ob es draußen (außerhalb meines Hörhorizontes) gut klingt, oder eher Sch....

    Was ich viel schrecklicher finde ist, dass ich manchmal beim Spielen denke, jau, das ist doch (musikalisch) ganz pfiffig, was ich da spiele, und wenn ich mir die Aufnahme hinterher anhöre, dann finde ich es langweilig bis ätzend.

    Aber daran kann man sicher noch etwas arbeiten.

    Gruß,
    Otfried
     
  16. annette2412

    annette2412 Moderatorin

    willkommen im club! ;-)
    aber so was von haargenau geht es mir bei (fast) jeder aufnahme!! :-x

    liebe grüße
    annette


     
  17. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    darum gehts doch aber garnicht. es geht doch nicht um die diskrepanz zwischen der eigenwahrnehmung der eigenen stimme oder des eigenen saxes, sondern darum, wie man eigentlich für andere klingt.
    und dazu reicht, ich bleibe dabei, ein einigermaßenes micro und eine einigermaßene anlage, womit der raumklang aufgenommen bzw wiedergegeben wird. dass das umso näher an der wirklichkeit ist, je besser und feiner das micro zeichnet oder die lautsprecher widergeben können, ist ja unbenommen richtig, sogar selbstverständlich.
    und: ja, die ernüchterung kann recht groß ausfallen, wenn man sich das erste mal so aufgenommen hört, gerade wenn man als moderner musiker gewohnt ist mit verstärkung zu spielen. aber so (ungefähr) hört es sich nun mal an, egal ob einem das nun gefällt oder nicht.
    das hört sich ja in manchen posts so an, als wäre die kontrolle des eigenen unverstärkten spiels eine art zauberwerk, unerreichbar und fern. der saxspieler steckt in einer parallelwelt fest, und kann niemals wissen, was auf der anderen seite los ist.
    und das ist unsinn.

    gruß
    zwar
     
  18. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    zwar, +1
     
  19. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Naja, inwieweit das Aufnahmeequipment eine Rolle spielt, kann man ja hören, wenn man ein paar CDs vom selben Spieler vergleicht, aber der grundsätzliche Sound geht doch dadurch nicht verloren. Dave und ich haben jetzt auch schon diverse High End Mikrophone durch, und da gibt es sicherlich Favoriten (die bei uns beiden unterschiedlich sind), aber was meinen grundsätzlichen Sound mit allen Schwächen und Stärken angeht, der bleibt.
    Interessant fand ich die Feststellung, dass unser teuerstes Mikrophon nicht gerade das schmeichelhafteste ist- Es verhält sich wie eine High End Kamera: Während Dave damit brilliert, da sein Timing und Artikulation "flawless" sind, deckt es meine Schwächen unbarmherzig auf, wie ein Mikroskop! Bei einem Mikrophon mit ein wenig "Weichzeichnereffekt" komme ich deutlich besser weg...

    Wenn man aber alle Klangaspekte (verschiedene Räume, aufgenommener Sound, Stagesound) berücksichtigt, hat man doch schon eine Vorstellung von seinem Klang.
    Es ist tatsächlich erstmal ein Schock, wie viele beschreiben, wenn sie sich aufgenommen hören, weil dann Unzulänglichkeiten gnadenlos zutage treten, denen man sich ansonsten nicht wirklich bewußt wird, es sei denn, man nutzt die Möglichkeit aufzunehmen zur Selbstkontrolle. Das ist ganz wichtig, sich selbst zu analysieren und zu erkennen, wo das Problem liegt. So mancher Profi hat einen Horror davor, das kann ich von vielen berichten, die in unserem Studio ein- und ausgegangen sind!

    LG Juju
     
  20. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Hallo Juju,

    das freut mich aber dies aus berufenem Munde zu hören :)
    Wenn es auch Dir und Dave so geht, dann kann ich ja beruhigt sein.
    Meine Konzertaufnahmen klangen in meinen Ohren eher "brav" obwohl ich der Meinung war doch etwas obertonreicher und "crispy" zu klingen.
    Meine Feststellung ist, dass man für das perönliche Empfinden doch eher übertreiben, bzw. überzeichnen muss um in der Aufnahme so zu klingen wie man eigentlich klingen wollte.

    Liebe Grüsse vom Bodensee
    kokisax
     
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