Aufstellung Lautsprecher bei Live Gig

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5305, 4.März.2018.

  1. SaxFlute

    SaxFlute Ist fast schon zuhause hier

    [QUOTE="Florentin, post: 466037, member: 1072"
    Heute hatten wir Auftritt von 11:00 - 13:00. Beginn für uns 08:15, Ende 15:00 ... Manchmal stelle ich mir eine Handwerkerrechnung vor: 20 Mann, je 7 Stunden, plus Fahrtkosten ... Naja, hätten wir halt etwas Gscheites gelernt ...[/QUOTE]

    ...darum nehmen wir mit unserer Tanzband (15-20 Musiker) nur Auftritte ab 5 Stunden Spielzeit an. Auf die Rechnung kommt zusätzlich 1 Stunde für Auf- und Abbauen. Technische Voraussetzungen kommen in den Vertrag, PA kommt bevorzugt von einem Anbieter, mit dem wir schon häufiger zusammen gearbeitet haben. Dabei geht es allerdings meist um Schützenhallen und 500 - 1000 Zuhörer/Gäste.

    Bisher hat die PA dabei immer vor der Band Richtung Publikum gestanden. Mit kleineren Bühnen und Räumen kennen wir uns nicht aus. Dafür sind wir zuviele und manchmal auch (schon unverstärkt) zu laut. o_O
     
  2. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Also 500 Personen mit einer Bose-Säule beschallen, ok, als dezenter Hintergrund.
    Die Grenze der Lautstärke ergibt sich schon durch das irgendwann unweigerlich eintretende Feedback, wenn die Säule hinter dir steht.
    Auch bei Rundum Anordnung der Speaker in der Säule.
    Alles was mit höherer Lautstärke, Rockkonzert, Diskobeschallung oder auch BigBand zu tun hat, ist eine andere Liga.
    Jazzkonzerte, Liedermacher etc gehn gut damit.



    http://swing-jazz-berlin.de/
     
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  3. jb_foto

    jb_foto Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,
    die erste Frage die sich stellt ist doch, wie groß ist der Saal und wie viele Personen sind angedacht?
    Welche Art der Musik mache ich und ist es ein Konzert oder doch eine Tanzveranstaltung bzw. Fete
    Danach kommt die Überlegung was man an Technik benötigt.

    Spiele ich mit einer Big Band in einer kleineren Aula (ca. 100-200 Personen) so reichen zwei kleine Fullrange Boxen oder auch Line-Arrays nach vorne (vor der Band) und ein Monitoring für Gesang, Gitarre, Bass und Piano. Das Gebläse wird im Raum ohne Probleme tragen, ggf. ein Mikro für die jeweiligen Solisten.
    Die gleiche Anzahl an Gästen open-air wird schon ein paar mehr an Mikros benötigen.
    Wird die Halle größer so komme ich irgendwann um die individuelle bzw. gruppenweise Abnahme der Musiker und eine größere Beschallung kaum umhin.
    Spiele ich dagegen in einer größeren Show-Band (6/7-12 Musiker) so werde ich direkt in die einzelne Abnahme gehen. Sofern machbar nimmt man der Saitenfraktion ihre Radauwürfel weg und fährt alles über eine ordentliche PA mit vernünftigem Monitoring. Dadurch wird es auf der Bühne dann auch deutlich leiser und angenehmer.

    Die angesprochenen Line-Arrays finde ich persönlich ganz nett, ich würde sie aber immer vor die Band stellen und mir auch schwer überlegen wann und wo ich sie einsetze.
    Kleine Räume und Club-Konzerte sind sicherlich ok, hier dann ggf. auch mit Beschallung der Bühne. Bei größeren Veranstaltungen sind sie aber eher Side- bzw. Front-Fills.

    De facto ist aber, sobald ich Gesang sowie Tasten- und Saiteninstrumente drin habe muss ich mich um das Thema Beschallung kümmern. Ich sollte dann zu mindestens für meine Zielgruppe an Auftritten eine ausreichende PA besitzen.
    Für größere Sachen kann man dann ja ohne Probleme Equipment leihen

    LG
    Jürgen
     
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  4. flar

    flar Guest

    Moin, moin

    Zu den akustischen Gegebenheiten des Raumes möchte und kann ich trotz der gemachten Angaben (länglichen Saal mit dem Rücken vor einer Glaswand) nichts sagen.

    Die anderen Voraussetzungen sind eine Rhythmusgruppe die über Anlage spielt,
    Bläser die offensichtlich, bis auf vermutlich Solopassagen, ohne Verstärkung auskommen
    und es handelt sich um eine Big Band, die wenn sie gut ist (aus meiner Sicht jedenfalls) dynamisch spielt.
    Unter diesen Vorgaben halte ich die Positionierung der Lautsprecher hinter der Band für Ideal!

    Warum?
    Es scheint keinen Mischer mit entsprechenden Tontechniker im Saal zu geben und wenn die Lautsprecher etwa auf Höhe der Musiker angebracht sind kann im günstigsten Fall der musikalische Leiter/ Dirigent, wenn es den nicht gibt die Band selber, in etwa abschätzen was vorne raus kommt!

    Das halte ich, entsprechende Raumgröße und Geräuschumfeld vorausgesetzt (!), für eine sehr viel bessere Lösung als Monitore!
    Diese werden meiner Meinung nach erst dann wichtig wenn die Musiker, bzw. Sätze, sich gegenseitig nicht mehr richtig hören können, z.B. sehr großer Raum und/oder Bühne oder ein sehr lautes Umfeld (Publikum/ Außengeräusche, z.B. Autoscooter mit Musik usw.)

    Das spielen mit Monitoren, und auch die Angaben was man wie laut hören muß/möchte, erfordern von den Musikern fast so viel Erfahrung damit wie man braucht diese Angaben auch technisch umzusetzen.
    Besonders wenn während des Auftrittes kein Techniker im Saal am Pult sitzt und etwas unternehmen kann.

    Ist ein Techniker im Saal kann dieser je nach können (und kennen der Band!) natürlich eine große Hilfe sein.
    Ideal, erkennt die Stücke und verfolgt die Partituren mit!

    Wenn er denn allerdings die ganze Dynamik von Pult aus macht und die Band spielt alles in mf wird es meiner Meinung nach schon wieder kritisch.
    Erstens weil Instrumente (insbesondere Blasinstrumente) in ff ganz anders klingen wie in pp und zweitens verringert sich der musikalische Einfluß des Leiters/Dirigenten um das dynamische Geschehen, was neben den Einsätze gegeben und Tempo gestalten aus meiner Sicht seine Hauptaufgabe ist.
    Wer jemals mit einem Dirigenten gespielt hat der die Dynamik auch mal spontan anders gestaltet als es in den Noten vorgegeben ist und ein bißchen ein „Händchen“ für so etwas hat, weiß wie erfrischend so etwas sein kann, für die Musiker ebenso wie fürs Publikum, auch wenn das gar nicht weiß was da gerade geändert wurde.

    Viele Grüße Ralf, der meint das eine Big Band oder ein Orchester im Idealfall genauso mit wie ohne Anlage spielt und in beiden Fällen das Ergebnis gleich beim Publikum an kommt!
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 5.März.2018
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  5. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Schön für Euch, dass Ihr solche Gigs habt und auch entsprechend bezahlt bekommt!
     
  6. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Tja, leider ist dieser Zeitaufwand noch keine Garantie dafür, dass wir immer einen guten Sound haben. Das liegt auch an der Tagesverfassung der Verantwortlichen. Es ist nicht ideal, wenn ein- und dieselbe Person meint, gleichzeitg Veranstalter, Dirigent, Tontechniker und Moderator sein zu können. Aber das ist natürlich nur unser Problem ...
     
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  7. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Eine Big Band mit Gesang, Keyboard, e-Bass und e-Gitarre kann nicht ohne Anlage spielen.

    Das Monitoring sollte sehr individuell sein. Jeder will auch sich selbst gut hören, sonst ist das musikalischer Blindflug.

    Das Ausregeln aus dem Saal ist durch die neueren Digital-Mischpulte viel einfacher geworden. Wo möglich, haben wir einen Kumpel unseres Keyboarders im Saal sitzen, der über eine App auf seinem Smartphone unser Mischpult fernsteuern kann. Ja, der muss die Stücke und die Reihenfolge der Soli gut kennen.
     
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  8. Rick

    Rick Experte

    Meine Erfahrungen dazu:

    Boxen hinter der Band sind eine gute Lösung für kleinere Clubs oder Hintergrund-Musik, also wenn man keine große Lautsprecher-Leistung braucht. Man verstärkt nur das Nötigste und lässt alles, was geht, rein akustisch spielen. Damit hat man weniger Aufwand (siehe Florentins Schilderung) und kann gut kontrollieren, was vorne rauskommt.
    Das geht aber natürlich nur, so lange man die Mikros nicht allzu sehr aufdrehen muss, sonst gibt es die erwähnte Feedback-Gefahr.

    Boxen vor der Band benötigen ein gutes Monitoring und erfordern im Endeffekt einen Mischer im Saal sowie eine Verstärkung ALLER Instrumente und Stimmen, weil es sonst merkwürdig klingt.
    Das lohnt sich nur bei größeren Sälen und entsprechenden Konzert-Veranstaltungen.
    Größter Nachteil neben dem wesentlich höheren Aufwand bei Auf- und Abbau: man hat keinerlei Kontrolle darüber, ob der Sound vorne raus gut oder schlecht ist, gibt die gesamte Verantwortung dem Mischer in die Hand - und der Soundcheck dauert wesentlich länger, bis sich alle gut hören und auch der Saal-Sound ausgewogen ist.
     
    Zuletzt bearbeitet: 5.März.2018
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  9. jb_foto

    jb_foto Ist fast schon zuhause hier

    @Rick
    Im Grundsatz stimme ich dir zu aber bei einer BigBand im kleinem Saal kann man, mit minimalem Monitoring, auch ohne kpl. Abnahme der Bläser einen guten Sound bekommen. Der Mann am Pult muss halt hinten im Saal stehen und die PA im Verhältnis zu den Bläsern mischen.
    Wenn wir vor gut 100-150 Leuten spielen ist das unser Standard Setup und vollkommend ausreichend
    Ich bin aber bei dir, wenn es größer wird geht es nur mit Abnahme
    LG
    Jürgen
     
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  10. Gelöschtes Mitglied 5305

    Gelöschtes Mitglied 5305 Guest

    Guten Abend,

    ich habe gerade die Aufnahme des Konzertes gehört. Überrasched gut wenn man bedenkt, dass wir in der Band uns gar nicht gut gehört haben. Anscheinend gibt es kein Rezept für so eine Situation.

    Vielen Dank nochmal für die Tipps.
     
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  11. flar

    flar Guest

    Moin, moin Florentin

    Ich gehe mal davon aus das sich
    auf diese Aussage bezieht
    Hier hatte ich mich etwas mißverständlich kurz gefaßt, gemeint ist bei "mit Anlage" eine komplette Abnahme aller Musiker!
    Das bei einer Big Band zumindest für den Gesang eine extra "Gesangsanlage" benötig wird ist klar und dürfte in den meisten Fällen ja auch vom Probenraum her verhanden sein.

    Viele Grüße Ralf
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 5.März.2018
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