Auswendig spielen....muß man das?

Ja, macht richtig Spass! Ist grad' 'n Sprung nach oben...den muß man mitnehmen, bevor es wieder beschwerlich über eine lange Ebene geht....

Mein nächster Stück werde Uschi zum Geburtstag schenken. Titel hab' ich schon..."Für Uschi"....

Ich denke an eine klassischen Jazzform AABA. Eine Melodie habe ich schon im Kopf und heut' auch mal versucht.

Das Harmonisieren wird sicher komplexer....Schaun 'mer mal was da rauskommt....

CzG

Dreas

 

Ich verstehe, was du meinst.

Aber nicht wenige SängerInnen haben den Text vor sich. Zumindest in unserem Bereich. Noten brauchen sie nicht (unser Sänger kann die auch gar nicht lesen), aber den Text können sie sich scheinbar nicht merken. Oder sie wollen ihn auch nur so zur Sicherheit haben.

Das mit den Tablets ist nützlich, weil sie ziemlich klein sind und eben nicht so eine massive Barriere zwischen Solisten und Publikum aufbauen.

 

@Florentin

Stimmt....unsere Sängerin macht das auch....und die war in jungen Jahren Profi....

CzG

Dreas

 

Schon. Jetzt singt sie ab und zu in einer Hobby- bzw. Amateurband.
Vermutlich eine Reihe von Titeln, die für sie neu sind.
Zu Ihrer Zeit als Profi hat dir sicher auswendig gesungen.

Die Stones oder Helene Fischer mit Notenständer?

LG Bernd
(der auch immer so eine Krücke vor bzw. neben Dich stehen hatte. Für "Blackouts"....)

 

Hallo Bernd,

ich bin mir sicher, dass sie früher eher ohne Noten aufgetreten ist. Ich werde sie bei Gelegenheit mal fragen.

 

Hi Michael, Noten sind es eh nicht, sie hat nur die Texte, die auch eher Gedankenstütze sind denn echte Vorlagen (sieht man ja auch auf den Videos unserer Homepage. )

@Bernd , sind nur wenig neue Titel für sie. Die meisten hat sich sie schon auch in anderen Formationen gesungen.

CzG

Dreas

 

Auswendig spielen....muß man das?

Jep. Das Auge frisst 70% der Hirnleistung. Also - Augen zu und durch...

Just my 2 ct.

 

So, Leute: auch ein gefeierter Solist schaut gelegentlich mal in die Noten



... wenn der Chef persönlich sie einem hält und umblättert...

 

Zeilenweise funktioniert das ja schon ganz gut, die Kritik die ich ernte ist auch, je weniger ich auf das Blatt sehe, desto besser würde es klingen, da die 70 % wohl in die anderen Bereiche fließen.

Für das Auswendig spielen gibt es womöglich verschiedene Wege
- das gebetsmühlenmäßige Üben, wo anscheinend sehr viel auch im muskulären Gedächtnis bleibt
- Melodien auch mit den dazugehörigen Texten sich verinnerlichen
-beim Memorisieren, ob zufällig oder systematisch fällt mir beim Wiedergeben auf, dass ich unterschiedlich die geschriebenen Noten als Bild oder Bezeichnung vor mir habe, aber auch einfach nur die dazugehörigen Griffe vor den geschlossenen Augen habe.
- öfters mal Mitträllern funktioniert tagesformbedingt mal so mal so.

Zu dem Thema bin ich jetzt ganz durcheinander, soll ich so weitermachen oder mich einer Systematik unterwerfen?
Wie macht Ihr das? Falls es Systematik gäbe?
Der Schwerpunkt lag bei mir beim Üben, dass ich technisch und qualitativ mich verbesser. Das Auswendig habe ich vernachlässigt.

LG
Pil

 

@Pil

Ich danke gibt es nicht den einen Weg. Auch, glaube ich, greifen verschiedene Komponenten ineinander.

Beispiel "Autumn Leaves" A-Teil: Das ist ja immer die gleiche Phrase je Takt, die jeweils einen Ton nach unten rutscht. Kannst Du den ersten Takt, kannst Du den A-Teil. Ähnlich im B-Teil von "Girl from Ipanema".

Überhaupt hilft es mir in Phrasen zu denken. Habe ich den ersten Ton, läuft auch meißt die Phrase....dann ist wichtig den nächsten Ton zu wissen/finden.

Den Aufbau des Stück verstehen...Wiederholungen suchen, macht das Stück deutlich kürzer.

Was mir auch hilft: Das Stück immer wieder spielen und dabei Schritt für Schritt vom Notenständer zurück gehen. Langsam verschwimmen die Noten, man sieht nur noch Linien.
Dann umdrehen und auswendig spielen...voila...läuft nicht sofort zu 100%, aber es es geht sehr gut voran...

Viel Spaß....

CzG

Dreas

P. S. Klar, Pfeifen, Singen hilft auch...

 

Für mich ist auswendig Spielen ein Muss. Stücke einstudieren nach Noten ist okay, aber richtig ungehemmt spielen, das klappt bei mir zumindest nur, wenn ich die Themen auswendig drauf habe.

Nachdem ich vor zwei Jahren während einer Indienreise einen Schlaganfall hatte, konnte ich zunächst nichts mehr auswendig. Mit Hilfe von Ergotherapie und Logopädie bekam ich Finger- und Atemtechnik verhältnismäßig rasch wieder in Griff. Mit dem musikalischen Gedächtnis hat es etwas länger gedauert.

Da mussten die Noten her. Inzwischen komme ich mit den Noten besser zurecht als je zuvor. Und kann nun auch wieder vieles auswendig. Selbst Stücke, an die ich mich früher gar nicht herangetraut hatte. Bei anderen Stücken reicht es, wenn ich weiß, mit welchem Ton die Nummer anfängt. Ich habe mir jetzt einen „Spickzettel“ mit Anfängen gemacht.

Meine Ärzte meinen, das Saxofon sei für mich sowie die beste Therapie, weil es gleichzeitig so viele verschiedene Gehirn-Regionen beansprucht und außerdem Finger, Zunge, Lippen und Atem trainiert.

 

Ich sah mal eine Dokumentation über Branford Marsalis: er berichtete, seine Studenten/Schüler müssten z.B. ein Solo Lester Youngs auswendig beherrschen, und zwar in allen möglichen Tonarten und von jedem denkbaren Takt aus; der Hammer hängt also leider verdammt hoch...

 

@Gerrit :
Na, dann werde ich meinen Plan, Unterricht bei Branford Marsalis zu nehmen, zeitlich noch 2-3 Monate nach hinten schieben ...

 

... bei mir verhält es sich so: wenn ich ein Stück intensiv übe, also wirklich in die Tiefe gehend, dann blase ich es nach einer Weile tatsächlich auswendig, ohne es auswendig bewusst gelernt zu haben. Wenn ich ein Stück nicht auswendig beherrsche, dann weiß ich: ich habe es nicht intensiv genug bearbeitet oder ich muss mich mit ihm mal wieder beschäftigen... bei Auftritten liegen Noten auf meinem Pult, allerdings i.d. Regel nur als Gedächtnisstütze für oder bei möglichen Blackouts... ich empfehle aber wirklich, diese Frage nicht so dogmatisch zu sehen, denn es gibt herausragende Musiker von Weltniveau, die bei Konzerten ebenfalls ein Pult mit Noten vor sich liegen haben... im Sommer hörte und sah ich das Joshua Redman Trio in der Elbphilharmonie in Hamburg: da standen Notenpulte auf der Bühne und alle drei Beteiligten, also auch Joshua, warfen gelegentlich mal einen oder zwei Blicke auf ihre Pulte...

 

Da passt das auch dazu, spooky und großartig dazu, was Körper und Geist können..

http://blogs.discovermagazine.com/neuroskeptic/2013/10/06/jazz-guitar-after-brain-damage/

 

... oder Tai Ginseng in höchster Dosierung einnehmen

 

Das erhöht dann aber auch den Blutdruck und senkt den Blutzucker. Schlechte Voraussetzung für geistige Höhenflüge
Immerhin hat mer dann genug Schnaps intus, dass auch nicht mehr stört. Abbr schn voschtg m Audofaaan.
Skal quax
(Alternativ auch Klosterfrau Melissengeist, Doppelherz, Frauengold,... )

 

Der Hammer hängt hoch! Ich komme mit dem Wort "leider" nicht zurecht.
Ein Triangelspielerforum wäre nicht conform unsrer Ansprüche.
Das Zitat von Cäsar "ich habe mich auf meinen Lorbeeren ausgeruht" entspricht nicht unserem auserwählten Instrument.

@hjh
Sauber und ehrlich! Ich freue mich für Dich, dass es Dir besser geht!

Zu therapeutischen Zwecken wohl lange endeckt, für viele die es verstanden haben sogar vorbeugend.
Falls ich doch mal auf Therapie gehen müsste, gewinne ich auch nur das Verständniss dafür ein Instrument vorweisen zu können.

Meine negativen Beiträge entglitten meist nur, weil ich mich über Hirnfaulheit unnötig aufregte. Nochmals
Das Organ welches am meisten Kalorien und Sauerstoff verbraucht ist mir das liebste. (Nein, nicht die Leber)

Nochmal zum Thema muß man auswendig...
Schöner wär es schon, es dauert noch ein wenig mehr.

LG
Pil