Barisax, Empfehlungen gesucht

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von jb_foto, 1.Februar.2017.

  1. jb_foto

    jb_foto Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    als Ergänzung plane ich mir ein Bari zuzulegen.
    Es wird definitiv kein neues Selmer werden - ich bin einfach nicht bereit knapp 10k€ für ein Bari auszugeben, insbesondere das es nur ein Zweitinstrument sein wird.
    Ein Bekannter spielt ein älteres Yani und ist sehr zufrieden und, soweit ich das bisher sehen konnte, sind diese Baris auch recht preiswert zu bekommen - ich werde es bei Gelegenheit einmal anspielen um mir ein Bild bzgl. der Ergometrie zu machen.
    Nun die Frage in die Runde, was ist empfehlenswert? Welche Optionen hat man sonst noch?
    Worauf sollte man bei einem Bari achten?

    Danke Euch

    LG
    Jürgen
     
  2. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Was heißt für Dich "recht preiswert"?
    Irgendwo auf ebay läuft ein Yanagisawa B901 Vorführgerät für 4999,-.
    Neupreise bei im Netz derzeit zwischen 5.100,- und 5.300,-. Und das ist nur das 901.
    Es gibt das 902 (6k), das 991 (6,7k), das 992 (um 8k), etc.
    Ich sehe sie nicht soooo oft angeboten und wenn, dann sind sie meiner bescheidenen Meinung nach nicht wirklich preiswert mit 2,5k und mehr.
    Meist sind die dann 30 Jahre alt und mehr.
    Also nicht das sie es nicht wert wären, ... aber preiswert?
    Ist eben Definitionssache.

    Empfehlenswert sind meiner Ansicht nach alle Baris die Du in die Finger kriegen kannst zu testen.
    Der Ansatz ist schon anders als auf den anderen Saxbaugrößen.
    Das Gewicht ist nicht zu unterschätzen, auch bei "nur" 6,5kg im Schnitt.
    In vergleich dazu, also wenn Du mal 'ne Stunde Bari gespielt hast und dann ein Tenor in die Hand nimmst, dann glaubst Du "Huch, was'n das für'n Fliegengewicht."
    Ein guter Gurt oder Geschirr oder Stachel ist vorteilhaft.

    Welche Option man sonst noch hat? Zum Bari? Keine!! ;-) kleiner Scherz
    Du meinst zum Yanagisawa oder Selmer .... Na, alle die es gibt.
    Du solltest Dich halt auch fragen wofür Du es einsetzen möchtest.
    Ist es wichtig Tief A zu haben oder reicht Tief Bb?
    Ohne Tief A ist die Auswahl an Gebrauchten gleich mal größer.
     
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  3. TitusLE

    TitusLE Ist fast schon zuhause hier

    Interessantes Thema, das mich auch interessiert, weil sich irgendwann für mich mal dieselbe Frage stellen wird.
    Momentan habe ich ein Expression von der Musikschule geliehen. Wurde quasi für mich angeschafft. Wie gut oder schlecht das ist, kann ich nicht beurteilen. Es spielt alle Töne, die es soll. Tut es das nicht, liegt es an mir.

    Wenn es um ein preiswertes Bari geht, werfe ich mal Thomann in die Runde. Da kostet das teuerste Instrument 3.000 € und die Rezensionen zu den Thomann Baris äußern sich durch die Bank gut bis sehr gut zu den Instrumenten. Könnte das vielleicht auch eine Option sein? Steht dann halt keiner der renommierten Namen auf dem Instrument.
     
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  4. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Jepp, erst die Entscheidung Tief A oder nicht...
    Dann: gebraucht oder neu?
    Wenn gebraucht: Z.B. Bluespeter1 in Ladbergen (Nähe Münster) hat immer eine gewisse Anzahl an gebrauchten, ordentlichen Baris im Angebot.

    Meine Erfahrungen von barisuche:

    Gebraucht:
    Yanas sind sehr nett, besonders in der Intonation, lassen auch kleinere Hände Musik machen, kosten aber auch

    Keilis fand ich auch nett, aber nur die alten fand ich mechanisch vertrauenserweckend

    Selmer konnte ich leider nie testen

    Weltklang ist es bei mir geworden. Sehr solide Bauweise, gute Haptik (linker kleiner Finger gewöhnungsbedürftig), Intonation machbar (nicht so leicht wie beim Yani), Preis / Leistung unschlagbar

    Sonstige und Exoten: ich habe den Eindruck, dass (vielleicht durch die geringere Stückzahl) die Qualität der Saxe über der anderer Baugrößen liegt.
    Mir ist bei allem testen, auch von gebrauchten Chinesen, keine wirkliche Gurke begegnet (ausser vielleicht meinem lieben alten Alexandre).
    Gelegendlich dachte ich mir "ob das wohl hält????", fand die Mechanik der langen Achsen wackelig und einige "Sollbruchstellen", aber da die Teile 5 - 70 Jahre auf dem Buckel hatten und immer noch hielten, mag ich da etwas "fimschig" sein.

    Neu:
    Habe ich nur ein yanagisawa in Neusilber angespielt. Ein Traum, unglaublich schön und wertig in der Verarbeitung.....
    Aber der Preis.....
     
  5. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Mein B-901 hat nietennagelneu 3.550€ gekostet. Damals, 2002. Also, besser, Du kaufst bald und nicht erst in 10 Jahren. :)

    Grüße
    Roland
     
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  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Gerade beim Bariton würde ich empfehlen Jemanden mitzunehmen beim Testen, der erfahrener Baritonspieler ist. Das Instrument ist schon anders und wenn selber keine Erfahrung damit vorliegt, fällt es schwer das jeweilige Bariton optimal zu beurteilen auch wenn man andere saxophone schon länger spielt. Gerade bei der Mechanik und Intonation muss man aufpassen. Ich habe schon sehr billige Baritonsaxophone in Schulen vorgefunden, die ließen sich kaum vernünftig intonieren.
     
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  7. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Gegenfrage: was muss es können? Was willst Du damit machen?

    Können z.B.: es gibt Bari´s mit tief A und welche ohne. Neuere sind eher mit, ältere eher ohne.
    Soll es eher ein neueres sein, also auch optisch und von der Mechanik her, dann kann ich nur ein Buddy Henderson (muss wohl ein Stencil von Weltklang sein??) empfehlen. Wobei neuer relativ ist, das Teil hat auch 30 Jahre auf dem Buckel, aber tief A.
    Ähnlich habe ich einige, nicht alle, Weltklang Baris einiger WS-Teilnehmer empfunden. Mechanik nicht elegant, eher für Arbeiter- und Bauernhände, tief A, klanglich zwischen sehr gut bis naja, also deutlich wahrnehmbare Schwankungen. Da müßte man also ausporbieren.
    Wenn es älter sein darf, tief A nicht wirklich gebraucht wird, dann wäre da Martin, The Martin RMC, oder auch Conn 12M, die ich besitze, die sich gut spielen und super klingen.
    Zu den neueren Instrumenten werden dir hier andere weiterhelfen können.
    JEs
     
  8. jb_foto

    jb_foto Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    danke schon einmal für die Antworten.

    Was soll es können, ich möchte es für gelegentliche Einsätze in der BigBand nutzen, auch da unsere Posaunen dünn besetzt sind aber wir dafür 3 Tenöre haben.
    Bis dato spiele ich nur "moderne" Saxe, d.h. die Anordnung bei Vintage ist mir noch nicht geläufig.
    Ob ich Tief A benötige kann ich aktuell noch nicht sagen, am Alt & Tenor hat man es nicht und ich vermute mal das man am Bari auch ohne auskommen wird
    Das Alter würde mir halbwegs egal sein und preislich sollte es nicht an 4k€ ran gehen, denn dann gibt es Ärger mit der Regierung
    Ich muss meinen Bekannten einmal bitten mir sein Yani zu geben und dann mit Ihm wohl auf die Testreise gehen .

    VG
    Jürgen
     
  9. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    In der BigBand und beim Es-Instrument kann das - gerade bei moderneren Stücken - schon hin und wieder mal vorkommen das Tief-A zum Zuge kommt.

    ... und für das Budget solltest Du etwas passables für Deine Zwecke finden können.
     
  10. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Ich auch mal - habe jahrelang vor allem Bariton gespielt.

    Wenn es auch gebraucht sein darf, mal nach Yanagisawa 901 schauen. Das ist sozusagen deren Einsteigermodell, aber schon wirklich sehr gut. Vielleicht ein bisschen "brav" - aber das ist Geschmackssache und auch abhängig vom Mundstück. Habe schon selber Yanagisawas gespielt - gute Intonation und auch sonst sehr gutmütig.

    Zu den üblichen Verdächtigen gehört natürlich auch Yamaha - auch da "reicht" das Einsteigermodell, also das 32er. Habe ich aber noch nicht selber gespielt (nur mal kurz getestet). Wenn ich es richtig sehe, spielt Torsten Skringer ein 32er - das wäre ja eine gute Referenz. "Doc" Kupka von Tower of Power spielt ein 62er Yamaha; auch nicht schlecht ...;)

    Keilwerth sind bestimmt auch gut - aber gebraucht eher selten und dann auch immer noch ziemlich teuer.

    Du hast ja nur ein "neues" Selmer ausgeschlossen wegen der Preise. Gebrauchte Selmer kriegt man auch nicht geschenkt, aber gerade bei den Super Action der Serie I sind unglaublich gute dabei; wäre für mich die erste Wahl. Eher die niedrigen Seriennummern. (MK 6 mit tief A sind dagegen meist wirklich sehr kostspielig - muss nicht sein).

    Wenn es kein tief A sein muss, kommen theoretisch alle "alten" in Betracht - King, Conn, Martin, Buescher, Keilwerth und natürlich auch wieder Selmer (insb. MK 6). Habe ich bis auf King auch schon alle gespielt - alle super Sound in der Tiefe, oben rum manchmal etwas "dünn" (Ausnahme Selmer). Intonation kann heikel sein (am besten für mein Empfinden The Martin und Selmer). Im handling finde ich die tief B Instrumente generell deutlich angenehmer als tief A.

    Weltklang - Baris haben einen guten Ruf, habe ich aber noch nicht gespielt.

    China-Instrumente kenne ich ebenfalls keine. Die Meinungen gehen auseinander - kann ich aber mangels Erfahrung nichts zu beitragen.

    Es kommt aber auch darauf an, wozu Du das Bari brauchst:

    BigBand, Blasorchester, SaxQuartett - da wird das tief A höchstwahrscheinlich unverzichtbar sein. (Größte Toleranz am ehesten bei der BigBand, wenn nicht überwiegend moderne Arrangements gespielt werden).

    Combo - da geht tief B super; würde ich dann sogar vorziehen.

    Also: es gibt viel zu probieren - herrlich!

    Die Wahrscheinlichkeit fündig zu werden, ist bei den Yanas am größten (da gibt es wohl die größte Zahl an gebrauchten Instrumenten). Neu ist ohnehin alles verfügbar.

    Mit etwas Glück kann man auch einen guten Exoten "schießen" - Dolnet, SML etc.

    An Deiner Stelle würde ich zuerst die tief A/B Frage klären. Dann alles spielen, was Du in die Finger kriegen kannst. Sobald Du etwas eigene Erfahrung hast, wirst Du dann merken, wohin die Reise geht.

    Jemanden einzubinden, der schon Bari-Erfahrung hat, ist bestimmt gut.

    Viel Spaß beim Suchen,

    so long

    Stevie
     
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  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Wenn es explizit für Big Band sein soll, ist wichtig ob eher Arrangements die alt sind oder modernere gespielt werden, denn viele von den moderneren Arrangements sind ohne tief A nicht sinnvoll spielbar. Das tiefe A dann einfach zu okatvieren funktioniert bei modernen Arrangements einfach nicht wirklich. Auch im Saxophonquartett ist das A oft hilfreich in der Tiefe. Ich würde mir keins ohne holen, zumindest nicht, wenn ich mir nur eins und nicht zwei zulegen wollen würde.
     
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  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich hatte im Rahmen einer Yanagisawaausstellung mal einen Vormittag Zeit recht viele Modelle zu vergleichen und "brav" schien mir da nicht das richtige Wort für das 901 zu sein. Mir gefiel es sogar deutlich besser als alle anderen Yanagisawabaritonsaxe vor Ort. Das 901er ist schon ein gutes Horn aber auch da muss man natürlich vergleichen und ausprobieren.
     
  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Klanglich sind, m.b.E.n, die ohne tief A druckvoller, voluminöser, besonders die weitere amerikanische Bauart im Vergleich zur eher engeren französischen.
    Sonst, ja, wenn ich nur eines habe, dann wahrscheinlich eines mit tief A. Dann aber unbedingt klanglich ausprobieren. Wieder m.b.E.n. sind Baris eher anspruchsvoll hinsichtlich Mundstück als Tenor oder Alto.
    JEs
     
  14. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Stimmt - mit tief A kann man halt alles spielen ...
     
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  15. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Wenn Du kein tief A benötigst (und das würde ich nochmals hinterfragen, bzw. prüfen), würde ich aus Kosten- und Handlings-/Gewichtsgründen auch kein tief A kaufen.
    Hatte schon The Martin und Conn 12M und bin letztendlich beim Super 20 gelandet, das für mich klanglich nochmals ne Schüppe draufgelegt hat.

    Das mit dem angeblich knarzig-druckvolleren Klang der tief B Instrumente ist umstritten; ich empfinde es allerdings im direkten Vergleich auch so.

    Wenn doch tief A, ist neben Yani und Yamaha vielleicht noch das ein oder andere B&S erwähnenswert, falls Dir eins über den Weg laufen sollte.

    Speziell bei den Weltklänglern musst Du auf die Intonation achten, denn es gibt welche mit falsch dimensionierten S-Bögen, die so schlichtweg nicht spielbar sind.
     
  16. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Schau mal bei bluespeter in lDbergen auf der homepage,der hat bestimmt 20 gebrauchte überholte baris auf seiner homepage. Da kannst du dir schonmal eine preisvorstellung holen
     
  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Hi sandsax: wie ist denn das King Zephyr im Vergleich zum S20?
    Hast Du die mal verglichen, weil, gerüchteweise sollten gerade die frühen mit der Doppelsteckung mind. so gut wie die S20 sein, aber günstiger.
     
  18. jb_foto

    jb_foto Ist fast schon zuhause hier

    So, unsere Noten mal durchgesehen und mir sind auf Anhieb schon einige Stücke mit Tief-A in die Finger gekommen
    Damit ist das Thema klar, Tief-A wird ein Muss

    Aber ich sehe schon, dass diese Suche etwas länger dauern wird

    Danke Euch für die guten Hinweise
     
  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Der Tip mit Ladbergen ist gut...nur wenige Läden, die ich kenne, hätten dieses Angebot.
    Ich würde da schon fündig :)
    JEs
     
  20. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    @JES

    Nein, ich hatte noch keine Gelegenheit sie direkt zu vergleichen.
    Der Korpus scheint wohl gleich zu sein und der Unterschied liegt letztlich im Becher. Das Zephyr wurde ja bis zum bitteren Ende sehr anachronistisch mit splitbell Becher gebaut. Dazu gehört dann auch eine ungünstigere Kleinfingermechanik für die linke Hand.
    Die S- Bögen sollen austauschbar sein, es sei denn natürlich, man hat ein Double-Socket Zephyr. ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 1.Februar.2017
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