Betonung bei Swing

Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei (auch mit Lehrer) mir den Swing etwas intensiver anzueignen. Also soviel habe ich theoretisch verstanden:
-Um den typischen Swing-Sound zu bekommen soll ja der off-Beat deutlich betont werden. Ich werde dann automatisch lauter, das scheint allerdings nicht richtig zu sein. Wie betone ich richtig? oder anders gefragt, was ist bedeutet betonen in der Musik?
- den folgenden Ton mit legato anschließen, das ist zwar am Anfang teilweise schwierig, bekomme ich aber meistens schon hin.

Danke schon mal.
Squirrel

 

Hören, hören, hören.....mitklatschen, klopfen, was auch immer...Du mußt das Swingfeeling verinnerlichen....

Idealerweise spürst Du irgendwann den Swing...

M. E. die Basis....DANN kommt die Phrasierung am Sax...

CzG

Dreas

 

sprich mal die silben did .. dihi ...did .. dihi immer im kreis
das erst Did deutlich betont und wohnt in konventioneller Zählung auf eins UND
ansosnten Viel Swing hören und ma lkonzentriert auf die Ryhtmus Sektion hören
ins besondere der Bass ist da oft hilfreich ( ich hasste diesen Tipp, weil es sich für mich
ein wenig anfühlte wie einen Blinden die grüne Tür suchen zulassen)

 

Wie Dreas schon schrieb, du musst es hören und wissen wie es klingt, erst dann macht es Sinn. Bei der Jazzmethode von ONeill steigt man in dieses Thema mit Blue Monk ein. Ich finde dieses Stück auch sehr geeignet, um die Swingphrasierung zu lernen. Tonleitern zum swingen zu bringen ist ziemlich schwierig!
Am Anfang ist es gut die Betonung auf die Offbeats zu übertreiben, damit man es verinnerlicht. Und wichtig ist auch, dass man zwischen den Achteln die nicht überbunden werden (zwischen Onbeat und Offbeat) keine Pause lässt. Der Luftstrom muss durchweg fließen und die Offbeats werden eben nur etwas "angeschubst".

 

Wenn du aus dem "did" ein duuuhh oder daaahh machst, schließt Du die Note nach hinten hinaus nicht, und die Sache wird flüssiger. Heute habe ich so etwas mal für Anfänger aufgenommen (kommt in meine Tutorials dann). Ein früherer Lehrer hat es mir immer mit den Silben dah, da-ha, da-ha, da-ha erkärt. Ich mag auch gerne: duuu (schlag), be (+) wah (schag), be-wah, be-wah. Ich verwende aber auch andere Silben, wenn ich es meinen Schülern vorsinge. Die letzten Note einer 8tel-Kette immer kurz spielen (bab/ dat).
Wenn Du die Phrase auf der UND beginnst, startest Du natürlich auf der kurzen Note (be--wah)

 

Ihr habt mir schon weiter geholfen. Leider darf ich jetzt nicht mehr üben (...Nachbarabsprache), bin aber für morgen wieder motiviert und dann wird abends noch Swing im Hintergrund laufen.

 

Da sieht man mal, wie schwierig es ist, Musik mit Worten zu erklären!

 

Mit gesprochenen Worten würden es noch gehen, aber schriftlich ist es echt schwer.

 

Sorry aber ich habe ned verstanden was du erklärt hast...

 

Sqirrel dann mal einen swing Kanal in einem Jazz radio oder ahnlichem hören bis du ins Bett gehst. .

 

Wir haben das Swing Phrasing in der Improvisation Academy auch thematisiert - vielleicht helfen diese Tips hier

 

na, wenn Du did-di-hi spielst, dann stoppst Du doch die erste Note - di"D" mit der Zunge statt did mach ein dihhh, oder dahh oder sonst wie aber nach hinten offen und nicht mit der Zunge abgestoppt.

 

Danke Peter!

 

duu-bi-duu-bi-duuh

 

Das erinnert mich an Loriot - mein Hund kann sprechen ...

 

Moin,

das gibt den triolischen Charakter ganz gut wieder, aber hinsichtlich der Artikulation ist es falsch, da nur das "bi" angestoßen wird.
Müsste also eigentlich eher: "uu-di-uu-di".

Gruß,
Otfried

 

Ja, bei schnellerem Tempo. Beim gemäßigten Swing werden alle angestoßen. Das wäre für mich ein duu-du-duu-du-duu-du-duu-dit

Steht ja schon viel Richtiges hier in den Antworten. Ich versuch es noch einmal mit meinen Worten.

Die erste Schwierigkeit, die es zu meistern gilt, ist der Legatostoß. Der Atem geht in einem durch und das Blättchen wird nur ganz kurz, sanft aber schnell in seiner Schwingung unterbrochen. Zwischen den Tönen entstehen so keine richtigen Pausen mehr, deshalb Legatostoß. Der ist für sich zu üben und das braucht tatsächlich viel Zeit.

Das Nächste ist die ternäre Aufteilung der Achtel im Verhältnis 3:1. Bei schnellerem Tempo verwischt das aber immer mehr in Richtung 1:1. Das ist die leichteste Aufgabe von allen.

Nun kommt die größte Hürde, die Betonung des Offbeats. Diese ins Gefühl zu bekommen ist schwer und auch das braucht lange, denn sie steht konträr zur abendländischen Musikauffassung, in der die Und eher weniger betont wird.

Die drei Phasen habe ich mal in die noch etwas unausgeschlafene Klarinette getutet:

1. du-du-du-du-du-du-du-du
2. duu-du-duu-du-duu-du-duu-du
3. duu-du-duu-du-duu-du-duu-dit



Das einzuüben ist Material genug für Monate. Verzweifelt nicht, wenn das nach zwei Wochen noch nicht so dolle klingt.

Und: Das Erklärte ist so etwas wie die Standardswingphrasierung. Man kann durchaus auch auf andere Weise swingen. Bei schnellerem Tempo wird übergebunden, meist von Und auf die Volle. Es gibt aber noch andere Arten, die mehrere Noten binden.

Noch etwas zu den Begriffen, weil sie oft verwechselt werden. Die Betonung des Off-Beats betrifft die Unds in den Achteln. Dann gibt es noch den Back-Beat auf den Zählzeiten 2 und 4, oft auf Hi-Hat oder Snare gespielt. Bitte nicht verwechseln die beiden.

 

Die erste Schwierigkeit, die es zu meistern gilt, ist der Legatostoß. Der Atem geht in einem durch und das Blättchen wird nur ganz kurz, sanft aber schnell in seiner Schwingung unterbrochen. Zwischen den Tönen entstehen so keine richtigen Pausen mehr, deshalb Legatostoß. Der ist für sich zu üben und das braucht tatsächlich viel Zeit.

Viel Knutschen hilft und ist nicht laut

 

Das stimmt - ich kann nur Niehaus empfehlen! Ich habe seine ganzen Reihen durch und hatte danach keine Zweifel mehr.