Bläserklasse - Wünsche, Chancen und Missverständnisse

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Brille, 26.März.2016.

  1. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Also ich kann nur lobende Worte über die Bläserklasse am Max-Planck-Gymnasium Dortmund verlieren.
    Lynn hat da ihre ersten "Gehversuche" auf dem Saxophon gemacht. Der Instrumentalunterricht würde als Einzel- oder
    Kleingruppenunterricht im Zusammenarbeit mit der Musikschule Dortmund gemacht. Engagiert Lehrer an der Schule,
    engagigiert Lehrer an der Musikschule - da war es eine Freude zu sehen wie es da abging ;-)
    Der eine oder andere hat Lynn ja auf dem Skringer-Workshop August 2014 kennen gelernt...

    Also bei uns hat's funktioniert....
     
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  2. heinz

    heinz Kann einfach nicht wegbleiben

    Also ich betreue seit 10 Jahren Bläserklassen an einem Gymnasium und bin über manche ablehnende Kommentare etwas erstaunt. Natürlich hört ein Teil der Schüler, manchmal auch die Hälfte einer Klasse, nach 2 Jahren mit dem Instrument wieder auf - weil sie doch lieber Fußball spielen oder die Schule zu viel fordert. Aber das hat nix mit der Essential Elements Schule oder unfähigen Schulmusikern oder Instrumentallehrern zu tun, das ist normale Fluktuation die auch an jeder Musikschule stattfindet. Wir haben natürlich qualifizierte Instrumentallehrer, die den Kids in Kleingruppen das Nötige bebringen. So sieht es das Bläserklassenmodell ja auch vor. Und wir "speisen" mit den ehemaligen Bläserklassenkids zwei Big Bands und ein Blasorchester, in denen die Schüler (die weitermachen) nach Ende der Bläserklasse weiter spielen. Die städtische Musikschule und einige kleinere private Musikschulen sind sehr dankbar für vorgebildete Schüler aus unseren Bläserklassen, die dann bei ihnen Unterricht nehmen. Und, um auf das Ausgangsstatement zurück zu kommen, wir führen Schüler an Musik und Musikinstrumente heran, die sonst niemals auf die Idee gekommen wären, ein Instrument zu erlernen. Das alles sollte man durchaus als Erfolg des Bläserklassenmodells sehen und ich finde es sehr traurig, vom Besuch einer Bläserklasse abzuraten.
     
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  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    Und das ist genau der Knackpunkt, der den Unterschied macht. Nur leider ist das nicht an jeder Schule so, da unterrichten dann auch mal Schulmusiker, die glauben sie könnten sämtliche Instrumente abdecken. Die Fehler, die so dann entstehen sind leider heftig.
    Lg Saxhornet
     
  4. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Ganz einfacher Hinweis:
    Gute Qualität hat ihren Preis!

    1. Guter Personalschlüssel
    2. Qualifiziertes Personal
    3. Motiviertes Personal
    4. Motivierte Kinder, nicht v.a. Eltern!
    5. Musikalisches Gesamtkonzept der Schule
    6. Die Bereitschaft und Möglichkeit der Eltern, die Kosten zu tragen (Instrumente, Notenheft, Unterricht)

    BG B
     
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  5. Tarogato

    Tarogato Schaut öfter mal vorbei

    Es gibt hier durchaus verschiedene Konzepte, wer hier wie große Gruppen unterrichtet. Ich bin Schulmusiker und habe eine Bläserklassenausbildung bei der Akademie für Musikpädagogik gemacht (http://www.musikpaedagogik.de/blaeser.htm) . Da war das Konzept, dass sämtlicher Unterricht in der Großgruppe durch den Musiklehrer erteilt wird. Ich fand das Konzept damals für bestimmte Situationen durchaus schlüssig; die aktuelle Bläserklasse unseres Lehrers war auch durch die Bank fit.
    Ich leite momentan keine Bläserklasse und würde wohl, so ich denn eine initieren würde, die Zusammenarbeit mit der Musikschule oder freien Instrumentallehrern suchen. Die Wege zur weiterführendem Unterricht sollen ja schließlich gebahnt werden!
    Die Aussage, ein Lehrer alleine könne das in gar keinem Fall alles leisten finde ich aber zu pauschal.
     
  6. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Absoluter Widerspruch zum letzten Satz. Es ist nicht leistbar!

    Oder willst du allen Ernstes behaupten, du könntest Trompeten, Posaunen, Euphonien, Tuben, Klarinetten, Saxophone, Querflöten, Oboe, Fagott, usw. annähernd korrekt und gleichwertig unterrichten?

    Und sobald der Lehrer meint, er könne es für
    alle Stimmgruppen, ist das Ergebnis, na sagen wir, in vielen Fällen bzgl. der Instrumentaltechnik beklagenswert!
     
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  7. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich kenne es so, dass für Blech- und Holzblasinstrumente twei verschiedene Lehrer gibt.
     
  8. flar

    flar Guest

    Moin, moin

    Da noch Flügelhorn und Schlagzeug dazu und es entspricht genau dem was mein erster vernünftiger Saxophonlehrer unterrichtet hat. Gelernt hatte er selber Geige!
    MIt vielen die bei ihm Unterricht hatten spiele ich heute noch zusammen. Allein bei den Moordieker Jungs und Deerns sind wir 3 Saxophone ein Tenorhorn, ein Bariton zwei Tuben, eine Trompete und das Schlagzeug die alle Grundlagen bei diesem einem Lehrer gelernt haben.
    Vor etwas mehr als einem Jahr haben bei seinem 90. Geburtstag 48 Musiker zusammen gespielt und das sind nur die gewesen die heute noch aktiv sind und in der näheren Umgebung wohnen!
    Das sind mit Sicherheit nicht alles Spitzenmusiker geworden, aber ich komme auf drei seiner Schüler die von der Musik leben, einer der Zeitweise davon gelebt hat und vier die es ohne Probleme machen könnten wenn sie es denn wollten! Von den 48 Musikern war mir auch mindestens ein Drittel unbekannt, diese Zahlen beziehen sich auf meinen Bekanntenkreis!

    Das wäre sehr begrüßenswert und so sollte es auch sein, ist aber nicht die Realität der meisten Schulen und leider auch nicht die vieler Eltern!

    Generell und grundsätzlich sollte man sich erst einmal überlegen was man mit einer Bläserklasse erreichen will.
    Und da dürfte es Unterschiede zwischen dem Vorort Neureichshausen und dem Vorort Kleinhartz-Weistädt geben.

    In Neureichshausen mögen die Sorgen und Ängste die hier wegen einer evtl. nicht optimalen Ausbildung ausgestanden werden durchaus angebracht sein.

    In Kleinhartz-Weistädt reicht es dagegen womöglich schon zu einem großen Erfolg wenn nach dem Ende einer 25 Köpfe zählenden Bläserklasse sich fünf auf welchem Niveau auch immer weiterhin mit Musik beschäftigen und möglichst viele von dem Rest gelernt hat das man Stress auch anders abbauen kann als jemanden zu vermöbeln oder etwas zu demolieren!

    Viele Grüße Ralf, dessen finaler Lehrer zwar Saxophon spielte oder nur Posaune "richtig" erlernt hatte :-P2
     
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  9. Tarogato

    Tarogato Schaut öfter mal vorbei

    Ich habe lediglich das Konzept, wie es mir bei meiner Ausbildung bei der Akademie für Musikpädagogik vermittelt wurde, weitergegeben. Die Gründe, warum mein dortiger Lehrer (wenn ich es recht verstanden habe, ist es aber das Akademiekonzept, das sich hier von Yamaha unterscheidet) alles aus einer Hand unterrichtet, liegen m.E. in schlechten Erfahrungen mit Kooperationspartnern (vielleicht auch in eigenen Problemen in der Zusammenarbeit mit anderen), aber auch in dem Ansatz, Schüler aus dem oben genannten Kleinharz-Weistädt erreichen zu wollen, die sich sonst die Beiträge nicht unbedingt leisten könnten. Die Ergebnisse, die ich gehört habe, waren aber in jedem Fall überzeugend.
    Es geht bei der Bläserklassenanleitung, glaube ich, nicht um die Beherrschung aller Instrumente auf hohem Niveau, sondern um die Vermittlung korrekter Grundlagen bezüglich der Atemtechnik, Stütze, Ansatzbildung usw. und die Motivation des gemeinsamen Musizierens. Das würde ich mir bezüglich der oben genannten Holzblasinstrumente zutrauen, für die Blechblasinstrumente würde ich vorher noch ein wenig Unterricht nehmen. Die Doppelrohrblattinstrumente würden aber realistischerweise nicht vorkommen bzw. nicht angeboten werden.

    Aber ich will dieses Konzept hier gar nicht bewerben. Aus verschiedenen Gründen finde ich es sinnvoll, Instrumentallehrer mit ins Boot zu holen. Man wird ja bei ca. 25 Kindern nicht jedes Motivationsloch oder jedes technische Problem bemerken bzw. auffangen können. Und die Kinder sollen ja später weiterhin Unterricht nehmen und die entsprechenden Personen und Institutionen schon mal kennen lernen. Ich denke auch, dass Erwachsene, die gut zusammen arbeiten, ein wertvolles Vorbild für Kinder sind. Einen externen Lehrer für Holz- und einen für die Blechblasinstrumente finde ich deshalb schon sinnvoll.
    Aber dass das alleinige Unterrichten einer Bläserklasse bei entsprechender Erfahrung funktioniert und unter gewissen Rahmenbedingungen sogar sinnvoll sein kann, habe ich erlebt. Aber wie gesagt, ich würde es nicht anstreben.

    PS: Hier in Karlsruhe bietet ein Musikverein Bläserklassen für Erwachsene an (mit Instrumentalunterricht für jeden). Die Anmeldezahlen gehen ab durch die Decke, mittlerweile läuft glaube ich schon das 3.Orchester mit über 50 Mitgliedern. Die spielen auch wirklich klasse, es gibt kaum Abmeldungen usw..
    Wäre ja vielleicht auch was für andere Städte, oder gibt's das auch woanders?
     
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  10. ppue

    ppue Experte

    Ich denke, es ist wie in allen Klassen, die ein jeder aus seiner Kindheit kennt. Ist der Lehrer mit Herzblut dabei, dann ist das völlig Wurst, ob er die Tücken der Kesselmundstücke oder Schnabelinstrumente kennt oder nicht. Er bringt was rüber. Oder auch: die Chemie stimmt gar nicht und der Schüler lehnt den Lehrer ab, obwohl der für die Sache brennt.

    Ein anderer Lehrer hat Schwierigkeiten im Abrichten* der Schüler und kann weniger transportieren, obwohl er mehr von der Materie versteht.

    Es gibt jede mögliche Kombination. Von autoritär überzogen und für manchen gerade deshalb überzeugend bis zum Warmduscher mit Einfühlungsvermögen und gerade deshalb abgelehnt.

    Und schön, dass es so ist. Es lebe die Individualität. Es gibt kein pädagogisches Konzept, das passt.


    *schrieb vorher "Unterrichten", aber das kam mir noch blödsinniger vor. Alles doof, denn richten kann nicht die Lösung sein. Klingt ja so, als wäre da vorher was schief gewesen. Als Alternative fällt mir spontan "düngen" ein. Nee, ist auch Unfug.
    Was weiß ich, was die Pflänzchen brauchen. Gut ist immer, wenn es Zeit hat, einen Raum hat, die Umgebung stimmt, die Stimmung gut ist und sich jeder wohl fühlt. Ja, das wäre das Wichtigste für eine Bläserklasse meines Erachtens.
    Und wenn dann alle lieber im Garten buddeln wollen als Musik machen, weil sie da mehr Spaß dran haben, dann ist das auch bestens. Man muss nicht Musik machen.
     
  11. Desmo

    Desmo Schaut nur mal vorbei

    Hi!
    Gestern war Bläserklassenkonzert verschiedener Schüler- und Erwachsenenebläser in Nürnberg bei den Synphonikern: https://goo.gl/maps/vS9TgXMunfs
    Seit 10/15 spiele ich auch in einer dieser 'Altenklasse' und hatte jetzt meinen ersten Auftritt.

    Aber was ich eigentlich hier schrieben wollte ist, dass ich überaus erstaunt und positiv überrascht war, zu welcher Leistung die 'kleinen Zwerge' von den engagierten Musiklehrern da geführt werden! Am Ende standen dann knapp 100 Musiker jeden Alters auf der Bühne, spielten 'Infinity Concert March' und das hatte dann schon was...

    Unsere Dirigentin hat eine Hochschulausbildung in Querflöte, kennt natürlich nicht jedes Instrument bis ins Detail, ist aber doch in der Lage soviel Hinweise zu geben, dass das Zusammnespiel erfolgreich wird. Und es ist wie bei allem Im Leben: wenn es von einem Selbst kommt, wenn man es selbst will, wird das auch was, wenn nicht, dann eben nicht. Beispiel: Vater im Krieg in Frankreich und wollte, dass ich Wahlfach Französich nehme - dann machten wir einen Deal mit der Lehrerin, dass wir still auf den Hinterbänken Karten spielen und so die Zeit absitzen...!

    Das beste was der Lehrer tun kann ist den Nachwuchs zu begeistern, und nicht zu demotivieren/frustrieren.
    cu
    jf
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Sorry aber gerade Themen wie Ansatz etc. sind ohne entsprechende Spezialisten nicht abdeckbar. Ich würde niemals auf die Idee kommen Jemandem vermitteln zu können, wie der Ansatz beim Blechbläser korrekt auszuführen ist, ohne ausreichende Erfahrung. Da tut es nicht eben mal ein Wochenendseminar. Das ist für den Ansatz der Kinder riskant und nicht zielführend.
    Ich hatte gerade einen solchen Fall, wo ein Junge mit Trompete aufgehört hat, weil der Ansatz in der Bläserklasse von Jemandem, der keine Ahnung hat, vermurkst wurde, so daß er den hätte komplett neu lernen müssen. Das wollte der Junge nicht, kam aber auch mit dem gelernten Ansatz an seine Grenzen und hat deswegen komplett aufgehört. Das hätte nicht sein müssen, wenn sich da nicht Jemand selber überschätzt hätte und seine Kompetenzen eindeutig überschritten hätte.

    Das Konzept Bläserklasse funktioniert nur nachhaltig wenn entsprechende Leute an Bord geholt werden, die die Instrumente und wie man dieses spielt auch vermitteln können. Das kann ein Bandleiter nicht und ist auch nicht seine Aufgabe. Seine Aufgabe ist das Zusammenspiel voranzubringen, nicht die individuelle Vermittlung von Fertigkeiten am Instrument, dafür müssen dann geeignete Coaches vorhanden sein.
    Und wenn jetzt Jemand sagt, wenn das aber nicht passiert ist doch überhaupt eine Bläserklasse besser als keine, teile ich die Ansicht nicht. Zu viel kann schief gehen und versaut werden, daß weiss man aber erst, wenn man mal mittelmässige Bläserklassen an Schulen erlebt hat und was das Resultat ist, das Ensemble klingt ok, den einzelnen Jugendlichen fehlen aber dann oft sämtliche Basics, die notwendig wären.
    Dann soll doch bitte, wenn die Schule es selber nicht finanzieren kann, doch wenigstens an die Eltern die Empfehlung gegeben werden, nach Möglichkeit, das Kind zum Instrumentalunterricht zusätzlich zu schicken, weil die Lehrer das nicht für alle Instrumente leisten können, das wäre immerhin ehrlich und offen.

    Bläserklassen sind super, aber nicht wenn Lehrer da glauben sie können das alles allein schon stemmen, denn dabei kann so viel versaut werden, das sich aber erst viel zu spät zeigt.

    LG Saxhornet
     
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  13. jb_foto

    jb_foto Ist fast schon zuhause hier

    Bei uns gibt es auch eine Bläserklasse. Die verschiedenen Instrumente werden von verschiedenen Lehrern abgedeckt und die Theorie als AG an der Schule gelehrt. Dazu kommen dann noch die Orchesterproben.
    Was ich hier eher als kritisch gesehen habe, ist die notwendige Verpflichtung min. 2 Jahre dabei zubleiben. Gerade bei Grundschülern sehe ich das kritisch, das Konzept an sich halte ich aber für ok.

    Mfg
    Jürgen
     
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  14. SaxFlute

    SaxFlute Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,

    ich lese jetzt schon länger mit und wollte jetzt auch mal meine Erfahrungen mit einer Bläserklasse mitteilen.

    Wir wohnen sehr ländlich, bis zur nächsten Musikschule fahren wir mindestens 30 Minuten. Die musikalische Ausbildung an Blasinstrumenten wird hier von Musikvereinen geleistet, teils von Profis von Außerhalb, teils von eigenen guten Musikern. Jeder Verein hat ein etwas anderes Konzept.

    In einem Nachbarort (noch mit Grundschule) bietet ein Verein eine Bläserklasse im 3. und 4. Schuljahr an. Dienstags gibt es eine "Orchesterprobe" unter der Leitung meines Mannes und einer Kollegin, beides ausgebildete Instrumentalpädgogen. Freitags gibt es dann Unterricht in 5 Kleingruppen (2- max.5), nach Instrumenten sortiert, bei Lehrern, die das jeweilige Instrument auch beherrschen. Diese Lehrer haben zwar nicht alle studiert, aber erfahrungsgemäß sagt das nicht zwingend etwas über die Qualität des Unterrichts aus.
    Im Elternbeitrag enthalten ist das Instrument, die Orchesterprobe und der Unterricht in Kleingruppen. Der Beitrag deckt (natürlich) nicht die Kosten. Alles, was darüber hinaus geht, trägt der Musikverein.
    Dieses Konzept verfolgt der Verein recht erfolgreich schon seit mehr als 10 Jahren. Aus der Bläserklasse wird dann das Vororchester, dann das Jugendorchester und schließlich das Hauptorchester gespeist. Abbruchquote ist wie bei allen anderen Konzepten recht hoch und liegt langfristig bei etwa 70-80%. Wobei das interessanterweise abhängig vom Jahrgang ist.

    Also alles in allem ganz gute Erfahrungen, weil die Anzahl der Lehrkräfte und deren Einstellung passt.

    VG, SaxFlute
     
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  15. Rick

    Rick Experte

    Von einer gut funktionierenden Bläserklasse rät ja auch keiner ab, wir warnen nur vor den schlechten mit zu wenigen oder inkompetenten Lehrern.
    In solchen Fällen wird der Besuch der Bläserklasse praktisch zu einem Roulettespiel: Es kann gut gehen, im besten Fall motivieren, aber im schlimmsten Fall eben sogar Musikerkarrieren durch falsch erlernten Ansatz frühzeitig zerstören, besonders heikel bei der Trompete, wie das ja auch Kollege @saxhornet berichtete.

    Dann ist ja alles gut, dann kann man den Besuch Eurer Bläserklassen empfehlen, aber es gibt offenbar an anderen Orten zahlreiche Bläserklassen, die sich nicht an diese Vorgabe halten.
    Teilweise, wie ich von unserer Bariton-Saxofonistin weiß, aufgrund der Ignoranz des Schulrektorats, wo man sich über Erfolge der Bläserklasse freute, mit diesen auch gerne angab, sich jedoch nicht ausreichend um Mittel und Ressourcen dafür kümmerte: "Machen Sie das weiterhin mal alleine, Frau Kollegin, wir können dafür leider nichts erübrigen. Läuft doch!" :mad:

    Schöne Grüße,
    Rick
     
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  16. flar

    flar Guest

    Moin, moin Rick

    Meine Frau ist Lehrerin

    dieser Satz ist mit Sicherheit keine faule Ausrede!

    Und natürlich gibt es Födervereine der Schulen und man kann auch ab und an Sponsoren finden!
    Und dann steht man vor der Wahl, das Scheißhaus das seit zwei Jahren verschlossen bleiben muß und die ganz Kleinen zwingt drei Stockwerke runter zulaufen, was die oft genug nicht schaffen, instand zusetzten oder externe Musiklehrer für ein halbes Jahr bezahlen und dann gucken wo man die Kohle für das nächste Halbjahr herbekommt.
    Und natürlich muß das Schulfest funktionieren, wenn das nicht gut ist reagieren die Eltern betroffener als wenn der Lokus verrammelt ist, ein bißchen Politiker muß so ein Rektor nebenbei auch noch sein!

    Entschuldige bitte die drastischen Worte aber das Thema Geld und Schule haben wir fast jeden Tag auf dem Tisch!
    Die meisten, auch die Eltern der Schulkinder, haben nicht die geringste Ahnung was da wie hin und her geschoben werden muß um überhaupt den ganz normalen Schulbetrieb am laufen zu halten!

    Viele Grüße Ralf
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 11.April.2016
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  17. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @flar

    Da bin ich ganz bei Dir! Ich bin immer erschrocken, wenn ich vom Zustand der Schulen höre....und Eltern treffen sich dann zu Renovieren! Wofür zahlen wir eigentlich Steuern?

    Doch für die Bereiche, die individuell nur schlecht oder gar nicht zu regeln sind. Dafür haben wir uns in einem Staat organisiert.

    Das sind im wesentlichen: Bildung, Gesundheit, Infrastruktur und Sicherheit, Soziales, Kultur.

    Und wie sieht es in diesen Kernkompetenzen des Staates aus?

    Schulen verrotten, das Gesundheitswesen steckt in einer Dauerkrise, die Polizei ist fast bis zur Handlungsunfähigkeit ausgedünnt, Straßen sind marode, vor allem kommt ein Riesenproblem mit der Kanalisation auf uns zu....über Kultur haben wir hier schon häufig diskutiert.

    Ist manchmal wirklich grotesk....:eek:

    CzG

    Dreas
     
  18. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

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  19. Rick

    Rick Experte

    Im vorliegenden Fall leider doch.

    Und wenn nicht: Dann lieber keine Bläserklasse, als halbherzig oder gar schlecht, finde ich.
     
  20. flar

    flar Guest

    Moin nochmal

    Es ist etwas schwierig so ein heikles Thema, wo es auch um Interna geht, öffentlich zu diskutieren!

    Nur etwas dazu...

    Die Steuern werden schon richtig eingesetzt!
    Man braucht rein rechnerisch für eine bestimmte Anzahl Schüler eine mindest Zahl an Toiletten.
    Die ist in diesem Fall erfüllt. Die Schüler zahlen sinken, die Klassen werden kleiner, aber nicht umbedingt weniger!
    In dem Fall wird also korrekt gehandelt.
    Das die defekte Toilette eher ein räumliches Problem darstellt ist nicht vorgesehen!

    Hier könnte man sich fragen warum man die Musiklehrkräfte nicht über den Schulträger, also Steuergelder finanziert.
    Das könnte man natürlich machen, aber wenn man dann auf einen Sozialpädagogen verzichten muß fällt die Wahl nach Notwendigkeit aus und nicht nach dem was ganz schön wäre. Wenn man eine entsprechende Schülerschaft hat denkt man da nicht lange nach!

    Ich möchte diesen Teil des Themas jetzt hier für mich abschließen weil natürlich nicht alles was ich so zuhören kriege für die Öffentlichkeit bestimmt ist und ich gerade etwas aufpassen muß was ich schreibe.

    :bitte::topic::danke:

    Viele Grüße Ralf
     
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