Der Ansatz...locker oder was?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Dreas, 13.April.2016.

  1. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Hallo zusammen,

    war letzte Woche mal wieder bei meinem Lehrer. Ja, grundsätzlich o.k., aber beim Ansatz habe ich angefangen zu pfuschen....o_O

    "Locker" heißt ja nicht ohne Spannung, sondern Spannung an der RICHTIGEN STELLE!

    Da gab es für mich gute Übetips, die sich anfangen auszuzahlen!

    Die Lippe ist ein Muskel, die an den richtigen Stellen das Mundstück halten muß, aber an anderen Stellen auch entspannt das Blatt schwingen lassen sollte...so habe ich es jedenfalls verstanden.

    Mein Lehrer hat mir ein Ansatztraining (Muskeltraining) ohne Mundstück empfohlen, und immer auch eine Korrektur über den Spiegel.

    Ich finde bei dem Avartar von @xcielo sieht man sehr gut, wie ein ausgebildeter Ansatz aussehen sollte. Die Spannung liegt u.a. in den Mundwinkeln.

    Liege ich falsch?



    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15.April.2016
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  2. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @Dreas
    Danke für die Blumen, aber ob ich so ein gutes Lehrbeispiel abgebe?

    Ich habe einen recht festen Ansatz, für viele Saxophonisten zu festen Ansatz.

    Aber abgesehen davon, es gibt viele verschiedene Strategien, man muss die für einen Richtige herauszufinden. Das ist mühsam, aber anders geht es nicht.

    Gruß,
    Otfried
     
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  3. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Mag sein, aber m.E. zeigt er deutlich wo Spannung sein muß, und wo NICHT!

    Klar bleibt das immer individuell....aber es gibt Grundtendenzen....ich hatte hier auch mal ein Beispiel von Sanborn eingestellt, wo man das auch gut sah.

    War halt Thema bei meiner letzten Saxstunde.

    Um so interessanter, wie das hier so wahrgenommen wird. Wie das Lehrer, Profis, Amateure, Anfänger wahr nehmen.

    Gibt es fundamentale Basics? Welche individuellen Aspekte sind zu berücksichtigen?

    CzG

    Dreas
     
  4. niko005

    niko005 Kann einfach nicht wegbleiben

    Es gibt tausend verschiedene Ansätze. In der Klassik ist der "lächelnde" Ansatz recht verbreitet. Also beim Spielen vorstellen, dass man lächelt!
     
  5. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Wichtig ist mE nicht das Aussehen sondern der Klang.
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Genau. Wenn ein Anfänger zu mir kommt, dann erarbeiten wir zusammen SEINEN Ansatz, d. h. wir schauen gemeinsam über die ersten Wochen und Monate, was ihm am besten liegt.
    Dann geht es darum, auf keinen Fall zu viel Druck auszuüben, aber Spannung muss natürlich schon sein.
    Das Ganze steht in engem Zusammenhang mit der Blattauswahl: wie schwer darf das Blatt sein für diesen speziellen Ansatz? Wie verändert sich der Ansatz bei verschiedenen Blattstärken?

    Im Endeffekt soll man sich ja nicht unbedingt für einen ausschließlichen Ansatz entscheiden, sondern man soll das GEFÜHL für die Ansatzmöglichkeiten entwickeln, die man dann je nach erwünschtem Sound durchaus variieren darf.
    Hier gilt: Je fester, desto "weicher" (gedämpfter) der Klang, je lockerer, desto "härter" (greller).

    Im Rock spielt man also eher mit sehr lockerem Ansatz, in der Klassik darf es ruhig etwas mehr Spannung sein.

    Hauptsache, es verkrampft nichts, die Muskulatur bleibt flexibel, es dürfen keinerlei Schmerzen oder sonstige Probleme auftreten.
    Ist das gewährleistet, kann man sich schon einige Freiheiten erlauben, finde ich, auch bezüglich dessen, welche Muskeln man wie anspannt. Das Ergebnis zählt, nicht die "reine Lehre"! ;)


    Gut Sax,
    Rick
     
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  7. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier

    Wieso soll man eigentlich Obertöne üben?

    Ein wichtiger Grund ist z. B. der, dass man dadurch ein Gefühl für den Ansatz bekommt.

    Kleine Übung:

    Greift ein tiefes C und lasst den Oberton G in der oberen Oktave erklingen. Nun greift ihr ein G (mit Oktavklappe) und OHNE den Ansatz zu verändern, spielt ihr den unten gehörten Oberton in der "richtigen" Lage. Der sollte jetzt die gleiche Tonhöhe haben. Evtl. Korrektur MPC. Das solltet ihr jetzt im schnellen Wechsel machen. Wichtig: Den gleichen Ansatz beibehalten! Manchmal ist es vielleicht nötig den Ansatz ein wenig zu ändern. In den meisten Fällen passt das aber.
     
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  8. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Ich fand das Thema Ansatz bis zu meinem letzten Lehrer, der studierter Tenorist ist, auch immer sehr verwirrend. Er meinte dazu Spannung in der Lippe wäre totaler Blödsinn, das Blatt würde auf der entspannten Lippe nur abgelegt. Kann ich so bis heute nicht teilen, meine Unterlippe hat auf jeden Fall Spannung. Entscheidend ist für mich persönlich hauptsächlich, ob ich alle tiefen Töne hinbekomme. Wenn ich das nicht schaffe liegts bei mir an zu viel Druck gegen das Blatt, schlechter Stütze, schlechtem Voicing oder das Blatt ist zu hart oder zu weich. Eine super Übung um herauszufinden ob man zu viel Druck gegen das Blatt ausübt kam von ihm. Blase einen Ton und schiebe dabei den Unterkiefer vor und zurück. Dabei wirst du sofort merken ob der Druck zu fest ist. Und man bekommt einen super Eindruck über die Klangformungsmöglichkeiten durch die Lippenposition am Blatt. Eine weitere Übung von ihm war, den Druck gegen das Blatt beim Spielen eines Tones in beide Richtungen soweit zu verändern bis der Ton abbricht. Dadurch kann man auch gut ausloten wo der Bereich ist der überhaupt funktioniert und wie sich die Zwischenschritte anhören. Bei tiefen Tönen geht wenig Druck gut und hoher Druck nicht. Bei hohen Tönen umgekehrt. Wenn man mit halbwegs gleichmäßigem Druck über das volle Register spielen will, was meiner Meinung nach das Ziel sein sollte, kristalisiert sich so ein Bereich in der Mitte heraus. Diese beiden Übungen habe ich täglich lange über das ganze Register gemacht und mich hat das bei meiner Soundentwicklung weit nach vorne gebracht.

    Grüße Mischa
     
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  9. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    @pth: direkt probiert, gute Übung!!!

    Danke
     
  10. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Ja, worum denn sonst?

    CzG

    Dreas
     
  11. last

    last Guest

    :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:
     
  12. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Darum, dass hier ein Thread eröffnet wurde, der mE nichts bringt und in Geschwafel enden wird.
     
    saxhans gefällt das.
  13. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Wie häufig haben wir denn hier Anmerkungen wie "Dein Ansatz ist noch nicht stabil"...."Du beißt, der Ansatz muß lockerer sein"....etc.

    Was sagst Du denn Deinen Schülern, wenn Du auf ihren Ansatz eingehst?

    Welche generellen, welche individuellen Erfahrungen hast Du gemacht?

    Worauf achtest Du genau?

    Welche Übungen gibst Du Deinen Schülern z.T. Ansatz mit? Sind die wirklich immer komplett individuell, oder gibt es nicht doch Basics?

    CzG

    Dreas
     
  14. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Das ist wirklich komplett individuell. Natürlich neigen die meisten erstmal dazu zu beißen. Aber so Fragen wie: wo sitzt die Spannung etc. sind einfach pro Person individuell, weil einfach jeder Mensch anders ist. Und dann kommen noch die Soundvorstellungen und Material auf dem gespielt wird dazu. Also mE gibt es keinen einzigen Punkt den alle gleich machen (könnten) und dann geht das.
     
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  15. ppue

    ppue Experte

    Der Begriff "lockerer Ansatz" ist leider sehr irreführend. Er sollte besser geführter offener Ansatz heißen.

    Das ist ein Fehlglaube vieler fortgeschrittener Spieler, die gar nicht mehr merken, wie gut ihre Muskulatur aufgebaut ist. Das ähnelt dem Bodybuilder, der ohne jegliche Mühe mal eben ein Fahrrad vom Dachgepäckträger fischt. Macht er ganz "locker".

    Auch der Mär vom immer gleich lockeren Ansatz bei tiefen wie hohen Tönen muss ich immer wieder widersprechen.

    Schon gefühlte hundert Male beschrieben:

    Nehm die rechte Hand und drückt im Sitzen feste von unten unter die Tischplatte. Das ist ein fester Ansatz.
    Dann drückt nur mit dem halben Druck gegen die Platte. Wer nun denkt, das wäre nur halb so anstrengend und in irgend einer Weise locker, der täuscht sich.
    Man kann sich nämlich jetzt nicht mehr auf die Platte als festen stabilen Gegendruckpunkt verlassen, sondern muss die Kraft selber einteilen. Außerdem läuft man nun Gefahr, dass man leicht ins Zittern gerät, was einem mit dem festen Ansatz nicht passiert.

    Das entspricht auf dem Saxophon einem Ansatz, bei dem der Ton vielleicht um 20 Cent tiefer klingt. Versucht man ihn da zu halten, dann wird er anfangs ziemlich herum eiern, eben weil man wenig Kontrolle durch die ungeübte Muskulatur hat.

    Es braucht tatsächlich viel Muskelkraft, um den Ton tiefer gleichmäßig zu halten.

    Hier ist vielleicht ein Stimmgerät mal eine brauchbare Angelegenheit. Beim gewohnt festen Ansatz das Mundstück etwas weiter drauf schieben, auf dass es 20 Cent zu viel anzeigt. Nun den Ansatz fallen lassen, bis der Ton richtig intoniert. Wenn man ihn dort dann sauber halten kann, dann hat man es geschafft.

    Nagelt mich nicht auf die 20 Cent fest, es ist zu spät für mich, dass hier in der MIetswohnung auszuprobieren.

    Xcielos Ansatz auf dem Foto ist eher ein Oboenansatz, finde ich (-:
     
  16. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Du weichst meinen Fragen aus.....;)

    CzG

    Dreas
     
  17. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Das sehe ich genauso wie du, auch wenn ich maximal fortgeschrittener Anfänger bin. Meine Beschriebenen Übungen loten finde ich sehr gut aus, was technisch geht und was nicht. Hohe Töne spiele ich auch mit mehr Druck gegen das Blatt als tiefe, weil es technisch einfach nicht anders funktioniert. Vielleicht ginge etwas weniger Druck als ich momentan aufwende, aber so locker wie ganz unten kann auf keinen Fall funktionieren.
    Dann beschreib doch selber mal was Konkretes anstatt zu schwafeln. Sorry, aber alles ist so individuell ist genau das was du selber bemängelst. Ich geb dir Recht, dass die Frage wo genau die Spannung sitzt zu konkret ist, aber das kann man doch auch dann so sagen und einfach Tips geben mit welchen Übungen man seinen Ansatz Entwickeln kann.

    Nix für ungut Mischa
     
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  18. Peter1962

    Peter1962 Ist fast schon zuhause hier

    Als Saxer,Blechbläser; Baritonsaxer ist es meine Erfahrung, dass sich das richtige Spannungs/Lockerlassverhältniss am Spielerfolg
    messen lässt. Wer am Blech als Durchschnittsbläser nicht innerhalb von 3 - 5 Jahren das c3 auf der Trompete bekommt, macht etwas falsch.
    Meist hört man es auch am Sound bei den niedrigeren Tönen.
    Seit meiner Panflötenzeit (Naturprodukt) bin ich es gewöhnt, dass jede Röhre anders behandelt werden will. Die Erkenntnis hat mir bei den Folgeinstrumenten
    sehr geholfen.
    Bei den 3 Baris, die ich bis jetzt spielen konnte, ist es so, dass ich bei den Tiefen mehr Spannung brauche, als bei den Höhen. Dann wird die Intonation
    stimmig.
    Ich höre auf den Sound und schaue auf das Stimmung. Wobei das Zweite meistens dem ersten folgt.

    Allgemein, wenn der Winkelbereich nicht fester wäre, als das Zentrum, würde viel Luft am Mundstück vorbeigehen, und/oder kaum ein Ton erzeugt werden
    können.

    Schönen Tag von der Ostsee Peter
     
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  19. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Eine Übung, um zu sehen, ob der Ansatz weder zu weich noch zu hart ist:

    G greifen ohne Oktavklappe, dann das mittlere G spielen, dann den Ton auf das untere G runter fallen lassen.

    Dann dasselbe mit F#.

    Dann ditto mit F.

    In Halbtonschritten bis runter zum tiefen Bb.

    Wenn die tiefen Töne nicht oder nur schlecht kommen, ist der Ansatz zu hart.

    Wenn die oberen Töne nicht oder nur schlecht kommen, ist der Ansatz zu weich.

    Immer vorausgesetzt, das Sax und das Blatt sind in Ordnung.

    Diesen kleinen Check mache ich praktisch immer als Erstes, wenn ich zum Saxophon greife.
     
  20. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    Wenn Clownfisch die Fragen genau beantworten soll, kann er auch gleich eine Saxophonschule schreiben....
    Gehe zu ihm zum Unterricht und dann wirst Du Antworten bekommen ;)
     
    flar, last und GelöschtesMitglied3606 gefällt das.
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