Deutsche Sprache

Dieses Thema im Forum "Hinweise und Anregungen" wurde erstellt von Dexter, 31.Januar.2005.

  1. SanDO

    SanDO Ist fast schon zuhause hier

    Hi Benjahmin.

    Ich gebe dir Recht, das Smilies der Kommunikation tatsächlich dienlich sind. Und ICH verwende sie mittlerweile auch in Briefen und weiß, dass es andere auch tun.

    In der Internetkommunikation helfen sie einem tatsächlich, weil sich in der Regel kaum jemand die Zeit nehmen wird, seinen Beitrag derart stilistisch durchzukomponieren, dass man allein aus dem Text heraus die Ironie erfassen kann.

    Die Frage ist, was passiert, wenn sie in ein anderes Medium übertragen werden. Sitlistische Verarmung?

    Oder geht das jetzt wieder am Thema vorbei. Wir waren bei Anglizismen?

    Lieben Gruß,
    Sandra
     
  2. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Als ich neulich mal wieder eine solche *snakeMail* schrieb, kam ich ganz ohne Emoticons aus. Allerdings war der Brief von Flaterate- und Upload-Limits gänzlich frei. Ich hab eben die mir eigene Muttersprache gewählt. Da gibt es genügend Möglichkeiten des Ausdrucks. Natürlich findet da keinerlei 'averbale' Kommunikation statt.

    Aber Ironie, Witz und zwischen den Zeilen lesen gehen auch da. Dinge, die ich im Forum verlernen mußte:) Wer erklärt schon gerne den Witz einer Bemerkung? Hier im Forum stelle ich immer wieder erstaunt fest, dass, hätte *er* gelesen, es kein Flame-War geworden wäre - hihi!

    Die Emoticons stammen eigentlich aus einer Zeit als jedes Zeichen, zuviel über die Leitung gesendet, nicht unerhebliche Kosten verursachte. Da nutze man also die kurzen und selbst erklärenden Emoticons; also eine gute Erfindung.

     
  3. willi

    willi Nicht zu schüchtern zum Reden

    @Sandra (15. 2.)

    Hallo Sandra!

    Zu Deinen Fragen:

    1. "Arbeit zu Internet-Kommunikation"

    Nein, ich schreibe keine Arbeit über Internet-Kommunikation, aber mir macht es Spaß, beim Lesen die Mechanismen dieser Kommunikationsform zu analysieren. Eine Arbeit darüber wäre sicherlich ne gute Idee, aber ich bin sicher, dass irgendjemand bereits was darüber geschrieben hat - man müsste mal in den Zula-Listen der germanistischen Seminare der Unis "blättern" oder die Titel der Dissertationen anschauen. Aber wenn ich so überlege... Spaß würde es mir schon machen. Und Dir vermutlich auch, wenn ich Dich richtig lese. (?) ;-)

    @Sandra, @Benjahmin

    2. "Briefkommunikation früher..."

    Eine profunde Antwort darauf kann ich nicht geben, da müsste ich mich erst schlau machen - ich denke aber, dass die Verfasser solcher Briefe oder Texte ihre eigenen Ironieauslöser (z.B. in Gestalt von Übertreibungen, Stilbrüchen, "uneigentlicher" Sprechweise eben) mitgeliefert haben und sich auf diese Weise doch sehr eindeutig mitgeteilt haben. Andererseits waren früher sowohl die Verfasser als auch die Leser solcher Texte sehr viel besser geschult als heute: Da die Schriftform die einzige Möglichkeit der Fernkommunikation darstellte, gab es (ähnlich wie heute die Smilies), eine ganze Reihe verbaler Klischees, die durch ihre Verwendung ironische Wendungen assoziierten (z. B. der immer wieder beschworene "Pegasus" in Wielands "Oberon" oder die von ihm oftmals ironisch verwendeten Gemeinplätze aus der Anakreontik).
    Auch Jean Paul, Novalis, Eichendorff (kuckßu "romantische Ironie"), außerdem Heine, Kästner, Tucholsky, Gernhardt u.v a. liefern ja viele Beispiele für klar vermittelte Ironie in Texten.

    In diesem Sinne liebe Grüße

    willi



     
  4. SanDO

    SanDO Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Willi!

    Mir ist aufgefallen, dass du dich sehr gut auszudrücken weißt. Daher bin ich auf die Idee gekommen, ob du nicht im Bereich Kommunikation - im weitesten Sinne - tätig bist.

    Ja, mir macht es Spaß, im Bereich I-Kommunikation zu arbeiten. Ich war letztes Semester als Tutorin für ein Seminar zur "computervermittelten Kommunikation" aktiv. Jetzt arbeite ich eher im Bereich Computerlinguistik. Aber wie ich immer sage: net in eigenen Gewässern fischen. ;-)

    Was du zur Briefkommunikation geschrieben hast, finde ich sehr treffend! Also belesen bist du auch noch. Heimlicher Germanist? ;-) Die von dir genannten Gestaltungsmittel
    "(z.B. in Gestalt von Übertreibungen, Stilbrüchen, "uneigentlicher" Sprechweise eben)" sind eine Auswahl von jenen Stilmitteln, von denen ich der Auffassung bin, dass viele sie vielleicht verlernen, wenn sie zwischen den Medien (z.B: Internetkommunikation - privater/öffentlicher Brief) nicht differenzieren können.

    Daher finde ich es wichtig, das Internet und seine Kommunikationsformen als eigenständig zu betrachten. Mit all seinen Regeln, die gelernt werden und entsprechend kompetent angewendet werden sollten. Und dazu gehören auch Smilies.

    Was unser Forum betrifft, so sind wir stilistisch auf sehr hohem Niveau! Und über einige Anglizismen, Rechtschreibfehler, etc. rege ich mich nicht auf, denn sie gehören nun mal dazu. Und Medienkompetenz kann sich letztendlich jeder aneignen.

    Lieben Gruß,
    Sandra

    P.S.= Hier hast du mehr Lesestoff zum Thema Chat
     
  5. willi

    willi Nicht zu schüchtern zum Reden

    @Sandra

    1. Danke! ;-)
    2. Deine Frage: "Heimlicher Germanist?"
    Meine Antwort: Ab jetzt unheimlicher Germanist.

    In Eile mit Grüßen

    willi

    P.S. Ausführlichere Stellungnahme folgt später!
     
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