Die ersten Schritte zur Improvisation: Die Anfänger haben das Wort!

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von peterwespi, 4.Februar.2016.

  1. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Hier kannst du mit gezieltem Intervall-Training sicher Fortschritte erzielen. Ich selber bin mit der App Better Ears sehr zufrieden. Du kannst da auch eigene Schwierigkeitsgrade erstellen, wie z.B. nur grosse und kleine Terzen, den tonalen Umfang begrenzen oder ausweiten und die Intervalle nacheinander oder miteinander klingen zu lassen.
     
    flar und Dreas gefällt das.
  2. flar

    flar Guest

    Moin, moin Roland und Peter

    Vielen Dank für Eure Lösungsvorschläge!
    Nun muß ich zu meiner Schande gestehen das ich noch nie ernsthaft Übungen in der Richtung gemacht habe, ich stelle es eben nur hin und wieder fest das ich da einen "Mangel" habe.
    Als wirklich störend empfinde ich es aber nicht.
    Es wäre natürlich sehr schön auf dem Gebiet mehr Sicherheit zu erlangen, darum noch einmal vielen Dank für die Tipps!

    Viele Grüße Ralf
     
  3. flar

    flar Guest

    Moin nochmal Peter

    Ich bin nicht gerade ein Technikgenie, kriege ich ...
    auch auf einen normal Laptop geladen?
    Ich habe weder Mac Rechner noch ein Handy, Smartphone oder so etwas.

    Viele Grüße Ralf
     
  4. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Leider nein, Better Ears gibt's für Mac Computer, Apple iOS und Android. Aber es gibt sicher gute Gehörbildungssoftware für PC, nur bin ich diesbezüglich nicht im Bilde. Frage in die Runde: Wer kann Eartrainier für PC empfehlen?
     
  5. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Bitte googeln: "Functional Ear Tainer" www.miles.be
    und dann natürlich der Markthirsch "Earmaster"
     
  6. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Google bringt alles, auch Mist. Ich habe hier nach Empfehlungen gefragt, das bietet Google leider nicht...
     
  7. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Sorry kam falsch rüber ich hab das Handy vor mir da ist es nicht so leicht selber zu googeln, denn die Adresse von miles wusste ich nicht auswendig.
    Beide genannten empfehle ich!
     
  8. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Also nochmal an einer richtigen Tastatur, es war keineswegs das reflexhafte "Google doch selber" sondern der Versuch einer Bitte sich die Adresse des "Functional Ear Trainer" von Miles zu ergooglen. Mir war im ersten Moment nicht klar war wie ich im Handy ein 2. Fenster mit Google aufmache, das gelang mir dann aber doch noch, deswegen auch der Link in meinem Beitrag...

    Für den "altmodischen" @flar habe ich aber auch noch eine Buch-Empfehlung, für jemanden der nicht nur einfach stur repetitiv Intervalle oder Akkordstufen erraten will: "The Real Easy Ear Training Book", allerdings sind Englischkenntnisse nötig.

    Bei all den Apps/Programmen ist es zudem nützlich entweder selbst eine Statistik zu führen oder die evtl. eingebaute zu nutzen, damit man den Unterschied und die Entwicklung der Erkennungsrate sieht und sich dran freut, das bringt Motivationssschub!
     
  9. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Guideline .... Blues in C, mit Quickchange (Wechesl zur Subdominante im 2. Takt) und Turn-around (Wechsel zur Dominante im 12.):

    C7 F7 C7 C7
    F7 F7 C7 C7
    G7 F7 C7 G7

    Guidline I, fängt bei Terz an:
    e eb e e
    eb eb e e
    f eb e f
    => fast nur Halbtonschritte

    Guidline II, fängt bei Septime an:
    bb a bb bb
    a a bb bb
    b a bb b
    => dito

    Am Klavier kann man das viel leichter sehen, weil Shaolin-DoppelTon-Technik rechts:
    Wenn ich eine Kette von Septakkorden spiele, indem ein Septakkord sich wieder in einen Septakkord auflöst, der wieder der Sartpunkt für den nöchsten Sprung ist (scheiße zu schreiben, auf dem Klavier in 10s klar):
    G7 => C7 => F7 => Bb7 => Eb7 => ad nauseam
    dann hat man zwei chromatisch absteigende Linien im Tritonusabstand, die abwechselnd die Terz des einen und die Septime des anderen sind:
    I: b => bb => a => ab => g => ad anuseam
    II: f => e => eb => d => db => ad nauseam

    Deswegen kann man, wenn einen bassisten hat, beim Blues als pianist einfach die Tritonüsse spielen. Grundton macht Bassmann/Basfrau klar, Terz und Septime habe ich in der hand, Quinte ist laaaaaangweilig, weil die im klassischen Blues in der Regel altererationsbefreit ist.

    Wie gesagt, auf Tasten ist das 'ne instant-Kurzdemo, heißes Wasser drauf und nach 5 Minuten fertig.


    Wir machen diese Übungen auch gerne im Saxensemble, das mit den Guidelines.

    Wie man dann die none einbaut, sei dem geneigten Leser zur Übung überlassen. :)

    Grüße
    Roland


    PS:
    Das hört sich vieeeeeeeeeel komplizierter an, als das ist, ehrlich!
     
  10. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Bezüglich Gehörbildung, Funktional Eartraining kann ich auch empfehlen, insbesondere aber pitch improver light , gratisapp, und hier hats mir die melodicdictation angetan. Ich finde sie einigermassen praxisnah, man wählt von ausschließlich dreiklangstönen einer gewählten tonart bis zu voll chromatisch, in 20 Abstufungen. In der Praxis hat man ja zu 99,9% eine tonale Umgebung, intervalle pur sind idR eine spezialsituation. Ausprobieren, es wird schnell klar, wie ich das meine. Intervalltraining gibts aber natürlich auch mit der app, und einges andere mehr.



    http://www.swing-jazz-berlin.de/swing-affair
     
  11. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Gefragt war ja eine PC Anwendung - keine Handy App. Ist die Webseite das was Du meinst? Das wäre ja universell.
     
  12. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Immer, wenn ich 'gratisapp' oder 'app' lese, gehe ich für ein Programm für ein Mobilgerät aus.

    Für PC wurd ja schon von @Rubax erwähnt:
    "Functional Ear Tainer" www.miles.be
    "Earmaster"

    Für On line kann man ja googlen, die ersten Treffer waren so:
    https://www.musictheory.net/exercises
    http://www.earbeater.com/online-ear-training
    http://www.e-learning.muho-mannheim.de/

    Ich hab' damals Earmaster Pro zum Spaß benutzt, es gab eine 30-Tage-Testversion.

    Grüße
    Roland
     
  13. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Bei Windoofs 10 gibt es keine Programme mehr, die heißen jetzt alle App.
     
  14. flar

    flar Guest

    Moin, moin

    Vielen Dank @peterwespi , @Rubax, @Roland und @Werner für Eure Bemühungen!:danke:

    Ich habe mir jetzt erstmal "Funktional Eartraining" herunter geladen und werde das mal ausprobieren.
    Alle andern Tipps werde ich aber auch antesten!

    Der hier von Roland funktioniert schon mal sehr gut!:singing:
    Altmodisch stimmt in dem Zusammenhang vielleicht nicht so ganz, wenig Technik begeistert trifft es vielleicht eher.
    Ganz allgemein ist altmodisch aber doch nicht so ganz verkehrt, obwohl meine Frau mir ja immer sagt das jegliche Form von Mode und ich in zwei verschiedenen Welten leben! ;)

    Viele Grüße Ralf
     
    Smoothie, Badener und Dreas gefällt das.
  15. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ah, danke für die Information.

    Was für eine bescheuerte Idee von MS. Wie man sieht, hat das bereits zur Verwirrung geführt ...

    Grüße
    Roland
     
  16. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Die sind inzwischen völlig durchgeknallt. Bei den Systemeinstellungungen gibt es keine Apps, sondern Programme und "Features". Was ist das? Merkmale von Windoof? Nee, ein Sammelsurium von Einstellungen, Hintergrundprogrammen und Programmen wie den Mediaplayer.

    LG Helmut
     
  17. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Argnh ... OK, zuhause bin ich bereits zu Ubuntu geschwenkt. Wenn mein Arbeitsplatzrechner ausgetaucht wird, werde ich mal nachfragen, ob ich auch Ubuntu haben kann auf der Arbeit.

    Grüße
    Roland
     
    47tmb gefällt das.
  18. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Wann ist "später"? ;) Grundsätzlich hast Du natürlich recht, aber was ist, wenn man nicht weiß, dass es die V ist (oder was auch immer), aber einfach darüber improvisiert, weil man eben hört, welche Töne passen bzw. das innere Ohr einen leitet? Je öfter man das macht, desto besser wird es.

    Ich habe bisher nie darauf geachtet, ob das jetzt eine V oder eine I oder eine II oder was immer ist, sondern ich spiele einfach. Klingt meistens ganz gut, auch wenn mal ein falscher Ton dabei ist. Aber je öfter ich das mache, desto mehr klingt es so, als hätte ich Ahnung, was ich da tue. Ich höre einfach, was passt, und das merkt sich mein Gehirn dann und ich kann es wiederverwenden. Ich kann so natürlich weder Struktur noch Form analysieren und auch nicht nach den Ergebnissen dieser Analyse spielen, sondern ich spiele eben "nach Gefühl". Da ich kein Profi bin und auch nie werden werde, reicht das für ganz gut klingende Soli. Nicht wie Charlie Parker, aber auf einem Niveau, das sich eben einfach gut anhört für den Normalzuhörer (vielleicht nicht für Experten, aber davon gibt es bei uns praktisch keine).

    Somit ist für mich immer wieder die Frage: Muss die Theorie wirklich sein? Wenn ich die V höre, aber nicht weiß, dass es die V ist, aber dementsprechend dazu improvisiere, weil ich die V ja höre, auch wenn ich sie nicht benennen könnte, reicht das eigentlich. Ich konnte von klein auf eine Terz von einer Quinte unterscheiden oder Dur von Moll, ohne dass ich wusste, wie das hieß, einfach durch das, was ich im Radio gehört hatte (ich hatte keinen Musikunterricht, und in meiner Familie hat auch niemand ein Instrument gespielt. Es lagen auch keine Instrumente herum. Ich habe eben mitgesungen. Eine Stimme hatte ich ja). In dem Moment, wo mir jemand sagte, dass der Akkord, den ich als "trauriger" empfand, Moll war, hat mich das eigentlich keinen Schritt weitergebracht. Ich habe ihn genauso gehört wie vorher und erkannt, und jetzt hatte er eben einen Namen. So what? Was ist der Unterschied, ob ich weiß, dass Moll Moll heißt oder ob ich es einfach nur höre?

    Genau dasselbe wie II-V-I oder was auch immer. Sobald man einen Blues hört oder Jazz hört, hört man auch die Wechsel. Man kann ja gar nicht anders. Muss ich also wirklich wissen, wie der Wechsel, den ich höre, heißt? Okay, es ist sicherlich hilfreich, wenn man mal eine Bluesscale gehört/gesehen/gespielt hat, wenn man weiß, da vorn stehen zwei Kreuze, also muss das wohl D-Dur sein oder so, wenn man D-Dur einigermaßen schnell rauf und runter spielen kann - jetzt nur als Beispiel, das gilt natürlich für alle 12 keys -, so dass die Finger auf dem Instrument nicht erst nach den richtigen Tasten suchen müssen. Aber wenn ich zu der V spiele, aber nicht weiß, dass es die V ist, was ist der Nachteil? Mein Gefühl sagt mir nach einer Weile, welche Töne da passen, ohne dass ich wissen muss, welche Ton ich da gerade spiele.

    Ich frage mich, ob die ersten schwarzen Musiker, die Blues und Jazz gesungen und gespielt haben, sich wirklich dermaßen mit Theorie beschäftigt haben. Sie haben von ihrer Kindheit an Blues und dann auch Jazz gehört, es ist ihnen in Fleisch und Blut übergegangen, und dann haben sie das gesungen/gespielt, was sie schon tausendmal gehört hatten. So funktioniert für mich Musik. Ich habe als Kind Louis Armstrong gehört, und dann habe ich das nachgesungen. Später dann habe ich versucht, das auf der Trompete nachzuspielen. Ich habe nicht überlegt, wie der Ton heißt, sondern ihn einfach gespielt. Ich wusste ja, wie sich welcher Ton auf meiner Trompete anhört.

    Jetzt wird wahrscheinlich wieder von allen Theoretikern auf mich eingeschlagen, aber ich wollte nur mal sagen, dass Theorie an sich bei Musik völlig unnötig ist. Besonders kopflastige Leute können dadurch sicherlich besser werden, aber wenn man sehr kopflastig ist, ist man dann ein guter Musiker? Musik ist Gefühl, sonst gar nichts. Musik ohne Gefühl ist sinnlos, auch wenn ich alle I-II-II-IV-V Verbindungen auswendig kann und die Theorie rauf und runterbeten kann. Dann bin ich vielleicht ein guter Mathematiker, aber kein Musiker.

    Ich denke, das einzig Wahre ist es, die Musik zu erfühlen und zu spielen (Tonleitern rauf und runter schaden auch nicht, aber dazu muss man die Töne nicht kennen, das kann man nach Gehör). Manchen Leuten hilft Theorie wahrscheinlich, aber die meisten verwirrt sie nur. Ich beschäftige mich zur Zeit ein bisschen mit Theorie, um herauszufinden, ob sie mir etwas bringt, und ich merke, sie bringt mir eigentlich nichts. Spielen bringt mir entschieden mehr. Ich höre mir Charlie Parker mit Now's the time hundertmal an, und dann fühle ich, was ich spielen kann. Und dann spiele ich. Wenn ich mich erst hinsetzen und die Akkorde aufschreiben würde, hätte ich keinen Spaß mehr am Spielen, deshalb werde ich das nie tun. Und es interessiert mich auch nicht. Hören, hören, hören, das ist alles, worum es geht. So spielen, wie man hört. In dem Video ziemlich am Anfang wurde das ziemlich gut ausgedrückt: Nicht das Saxophon ist das Instrument, wir sind das Instrument. Und da wir das Instrument sind, müssen wir spielen. Damit unser Sax spielen kann. Wenn wir DENKEN und analysieren, um das Sax zu spielen, wird es nie etwas.

    Das ist wirklich dasselbe wie Grammatik: Ich beherrsche meine Muttersprache in- und auswendig. Ich verwende ein Attribut. Ist es ein Unterschied, wenn ich weiß, dass das Attribut Attribut heißt? Nein, überhaupt keiner. Ich verwende es einfach, ohne zu wissen, wie es heißt (ja, okay, ich weiß es, aber bevor ich es wusste, war es so), weil ich diese Sprache mein Leben lang höre und deshalb weiß, wie ich sie schreiben und sprechen muss. Ich höre auch mein Leben lang Musik. Und habe alles, was ich da gehört habe, verinnerlicht. Singen kann ich also alles, bei einem Instrument muss ich noch die Griffweise lernen. Aber das ist auch alles.

    So, jetzt gehe ich mal wieder über "Now's the time" improvisieren, ohne mir Gedanken über die Akkorde zu machen. ;)
     
  19. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @Saxoryx

    Na ja, II-V-I ist ja insofern simpel, als das Du mit der Tonleiter der Grundtonart, besser Pentatonik, darüber spielen kannst. Da klingt nie was falsch, da das Tonmaterial auf jeder Stufe identisch ist.

    Klar, wenn Du nach Gehör auf der fünften Stufe die richtigen Akkord- und Durchgangstöne hinbekommst, klingt es runder. Wenn Du das kannst....Chapeau!

    Aber nur nach Gehör über harmonisch komplexe Stücke improvisieren, ohne daß man weiß, wo welche Tonartwechsel stattfinden, ist schon eine Herausforderung.

    Da hilft es mir zu vergenwärtigen welche Tonartwechsel an welcher Stelle sind, und die entsprechenden Akkorde und Skalen in die Finger zu bekommen, BEVOR ich improvisiere.
    Ich bereite mich auf die Impro vor und übe dafür die Basics.

    Bei der Improvisation muß es dann eh automatisch ablaufen.

    Mach mal eine Impro nach Gehör über "Girl from Ipanema", insbesondere über den B-Teil. Wenn Du da nach Gehör unfallfrei durch kommst ist sicher keine Theorie mehr nötig.

    Für mich ist das Wissen um die theoretischen Hintergründe eine Abkürzung zu besserer Improvisation.

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt bearbeitet: 27.April.2016
  20. ppue

    ppue Experte

    Gut, wenn es bei dir so klappt, @Saxoryx. Aber ich denke, du solltest von dir nicht auf andere schließen und daraus generelle Thesen ableiten. Um so besser, wenn du einen Begriff von der Grammatik hast. Wie du die Sache benennst, ist vollkommen unerheblich.
    Theorie benutzt man nicht zum Improvisieren, sondern vorher, zur Analyse des Stückes.
     
    Dreas gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden