Ein Artikel über: "Das legendäre Mk. VI"

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Sandsax, 6.Juni.2016.

  1. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Genau so höre ich das auch. Das SBA gefällt mir auch am besten. Danach Das MK VI, danach das Yamaha.
    Aber die Unterschiede sind m.E. für mich als Zuhörer vernachlässigbar.

    Viel interessanter ist die Frage, wie @Ton Scott die Unterschiede beim spielen wahrnimmt.

    LG Bernd
     
    JES und kokisax gefällt das.
  2. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Was ich da gespielt hab ist ungefähr so, als ob man die Straßenlage verschiedener Autos im Stadtverkehr beurteilen würde.
    Das war nicht wirklich Ernst gemeint.

    Wenn Ihr nach meinen Erfahrungen, Empfindungen fragt...
    Ich würde kein Horn mit schlechter Mechanik spielen wollen. Für mich Befriedigendes fand ich bis jetzt bei Yamaha, Yanagisawa und eben Selmer.
    Was dann passiert, wenn man das Horn oder ein anderes in die Hand nimmt, ist sehr persönlich.
    Ich bin ja 2x zu Armin gefahren, bevor ich dort gekauft hab, und dann hab ich wieder zwischen 10 und 15 Hörner probiert.
    Dabei fiel die Wahl auf das SBA, von dem auch Armin meinte, dass es eines der besten wäre, die er je gehabt hat.
    Und eben auf das Mark VI. Da ich mir nicht beide leisten wollte, wurde es eben als Kompromiss das Mark VI. Ich hatte vorher noch nie ein altes Horn gehabt, und ich war bezüglich SBA als einziges Horn skeptisch.
    Als ich zu Hause war und die Geschichte meiner Nichtangetrauten erzählte entschied sie, dass ich nochmal die 1400km auf mich nehmen und das SBA zusätzlich kaufen sollte (sie hat es als Wertanlage finanziert).

    Ich denke nicht, dass es nur aufgrund dieser Geschichte so ist, dass der Draht von einem SBA zum Spieler ein anderer ist, ich hab schon öfters mit Kollegen darüber gesprochen. Es ist so ein direkter Kontakt, es macht Dinge mit Dir. Wenn Du schlecht drauf bist, verzeiht es Dir weniger, wenn Du gut drauf bist, setzt es das, was Du zu sagen hast, viel "persönlicher" um. Ich denke, das ist auch der Grund, warum viele Jazzer die Nachteile gegenüber dem Mark VI in Kauf nehmen.

    Das Yamaha hat einfach die Gnade der späten Geburt, es ist unglaublich leicht zu kontrollieren, gleichmäßig, wenn man will. Schwer ist es halt, es hat ordentlich Gewicht...Mir gefällt es fast mit dem "M" Standardbogen noch besser, da wird es aber ein wenig "kleiner" und fokussierter als mit dem "G".

    Im Satz in der Bigband ist es halt so, dass der Wohlfühlfaktor mit dem Mark VI am besten ist. Es ist genau dort, wo man es sich vom Feedback wünscht, von der Lautstärke. Es gibt mir mehr Sicherheit als das SBA, wenn ich mich schlecht höre, es ist bei höherer Lautstärke angenehmer zu spielen als das Yamaha.

    Wäre ich ein Jazzer und nicht ein Musiklehrer, der ein wenig Gigs in verschiedensten Stilen (auch Blasorchester) spielt, meine Wahl wäre definitiv das SBA. Ein Mark VI hätte ich trotzdem :)

    Mit freundlichen Grüßen, T.S.
     
  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Ton Scott

    Danke, Du hast es wirklich gut ausgedrückt.

    JEs
     
  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    In der Aufnahme gefällt mir Nr. 3 auch am besten, also offensichtlich das SBA.
    Die beiden anderen kann ich nicht auseinander halten.
     
  5. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich kann dies recht gut nachempfinden...

    Für mich ist mein Mark 6 Tenor eher ein modernes Saxofon und ich sehe viel Verwandtschaft zu meinen Yanagisawa Sopran und Selmer Alt Reference 54.

    Meine Erfahrungen zeigen mir aber auch, dass MK6 nicht MK6 ist. Daher sollte man hier im Forum nicht den Fehler machen, individuelle Erfahrungen zu generalisieren.

    Die wenigen angespielten SBA empfand ich tendenziell mehr vintage im positiven Sinne, obwohl sie auf der Schwelle zu modern stehen.

    Vor einiger Zeit hatte ich ein neues Tenor Yamaha aus Indonesien angespielt. Ich hatte mich sofort wohl gefühlt. Ähnlich ging es mir mit meinem Thomann Sopranino.

    Würde ich nur Alt und Jazz spielen, wäre ich mit meinen ersten Selmer-Alt 22 bestens bedient gewesen; denn es hatte unglaublich Charakter.

    Am Ende gilt weiterhin, was bei einem vorne rauskommt. Was für ein Instrument ihn dabei am besten hilft, ist immer individuell.
     
    slowjoe, ehopper1, Rick und 3 anderen gefällt das.
  6. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Tja - ich hab's ja befürchtet. Aber ich dummes Schaf konnte es einfach nicht lassen meinen Schnabel zu halten und über die Kleinigkeiten zu philosophieren, die mich immer noch nach einem anderen Horn suchen lassen. Klang hier, Ansprache dort, Intonation da ... irgendwas ist ja immer.

    Auf die Frage, ob ich denn ein bisschen Zeit hätte, standen dann fünf Tenöre in der Testkabine:
    1x Keilwerth (etwas neuer als mein Engelsflügel)
    1x Büscher
    1x Conn 10m
    2x Mark VI

    Alle fünf ohne jede Frage vorzügliche Vertreter ihrer Modellreihen...

    Nach knapp 2 Stunden war ich verschwitzt, euphorisiert und frustriert zugleich.

    Das Keili war schnell raus. Mechanisch kein wirklicher Unterschied zu meinem TonKönich, klanglich weniger spannend als ebenjener.

    Zwischen Büscher und Conn wäre es das klanglich das Büscher geworden aber bei beiden hat mir das mechanische Gefühl nicht 100% zugesagt (was nicht an der Auslegung der Mechanik liegt).

    Eines der beiden Mark VI war "das" Horn für mich. Klanglich die perfekte Symbiose zwischen meinem Selmer Serie III und dem Keili Engelsflügel - leicht rauchig, kernig aber trotzdem sehr klar; für mich perfekter Blaswiderstand, sehr gut dynamisch zu kontrollieren von geflüstertem Geschnorchel bis "knallt richtig", für meine Flossen perfekte Klapparatur mit einem "old Style" Kleinfingertisch (die Klapparatur am Serie III ist ähnlich gut aber nicht so schnell und mich stört die riesige Platte, nicht nur beim Serie III), rasend schnell (da hat mein Keili echte Defizite) und stimmt mit meinem Berg 110/2 von oben bis unten und wieder zurück.

    Das andere Mark VI war auch sehr gut, klang aber "glatter" und hatte einen anderen Blaswiderstand.

    Tag's drauf (ja, ich habe mich zusammengerissen und eine Nacht drüber geschlafen) schleppte ich meine bessere Hälfte ans Kiehlufer und habe noch ein weiteres, sehr gutes MK VI als Vergleich gespielt. Da ging es dann über den Klang, der mir am Vortag schon so gut gefallen hatte (auch die Dynamik war anders).

    Fazit:
    Ein MK VI ist noch lange kein Über-Sax, kein Mythos, keine Zauberei.
    Es sind alle, die ich spielen durfte auf ihre Weise sehr gut aber auch sehr unterschiedlich.
    Andere Saxe machen auch schöne Töne - muss nicht mal Selmer draufstehen, geschweige denn MARK VI
    Das "Eine" ist für mich (nur für mich) rundum großartig, wie "nach Hause kommen" - aber wenn es zufällig das Büscher gewesen wäre, wär's eben das Büscher geworden
    Es hätte aber auch ganz anders ausgehen können und ich wäre nicht um eine stattliche Summe erleichtert, glücklich, meinen TonKönich bestätigt zu wissen.

    Und: die Wahrheit im Übekeller bleibt die gleiche - nur weil ich ein anderes Horn spiele werde ich nicht auf wundersame Weise meine Grenzen überwinden können. Vielleicht mache ich mir das Leben ein bisschen leichter, weil mir das Horn gut liegt. Deswegen kann ich trotzdem keine Linie über einen beliebigen sus9-Akkord aus dem Ärmel schütteln oder Dexterity bei Tempo 180 aus dem Kopf transponieren.


    Ich dachte, der eine oder andere wäre an dieser Anekdote interessiert.

    LJS
     
  7. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Kleines Update:

    Die neue Tröte ist der Knaller... es geht mir alles viel besser von der Hand. Und klingen tut es auch noch gut, auch aufgenommen.

    Da das Serie 3 und das Keili immer noch bei mir wohnen, bis sich jemand für Sie erwärmt, habe ich heute mal die drei verglichen. Alle drei sind für sich sehr gut, sehr anders und das MK VI ist einfach "das Horn" für mich.
    Mein "Kaufkater" (das Gefühl, das ich fast immer habe, wenn ich einen Haufen Geld ausgebe und mich frage, ob es das nun wirklich wert war) ist weg - besoffen von der Kanne bin ich immer noch.

    Mit anderen Worten: der Mythos MK VI könnte mir wurschter nicht sein. Es könnte auch Thomann draufstehen - dieses Horn hat mich gefunden. Den stattlichen Preis habe ich jetzt schon verdrängt und werde ihn irgendwann vergessen haben.

    Dieses Sax hat mich gefunden, nicht ich das Sax. Jedenfalls erscheint es mir heute so.

    LJS
     
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  8. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Klasse formuliert, ohne Ohren würde ich im Kreis lachen :sensatio::yiep:Herzlichen Glückwunsch und für immer viel Freude mit dem neuen Horn!
     
  9. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Glückwunsch!!!
     
  10. Claus

    Claus Mod Emeritus

    "Kaufkater" ist schön - den muss ich mir merken...

    Viel Spass mit Deinem neuen Horn!
     
  11. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Glückwunsch !!!

    Dann lass uns bitte auch mal teil haben ...man wird immer wieder neugierig :)
     
  12. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Prima!
     
  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

  14. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    So muss es sein!

    Grüße,
    Wanze
     
  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Thumbs up, well done.
     
  16. Claus

    Claus Mod Emeritus

  17. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    ich bezweifle, dass er so viel dafür bekommt.
     
  18. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Der Versuch wurde bereits eingestellt...



     
  19. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Der hat das Angebot allerdings bestimmt nicht zurückgezogen, weil er bemerkt hat, dass er sich beim Preis vergriffen hat... ;)
     
  20. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Vielleicht hatte er nur versehentlich auf die Versandkosten verzichtet?! ;-)
     
    bluefrog, Bereckis und Sandsax gefällt das.
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