Einfache Improvisation auf Alt-Saxo...

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von sosoaha, 21.Februar.2014.

  1. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Idealerweise entwickeln sich die musikalischen Fähigkeiten technische Beherrschung des Instruments, Improvisation, Theorie, ... parallel. Alles ewige Baustellen!

    Im Jazz hat die Improvisation eine sehr hohe Bedeutung.

    In der Zeit des Bebops wurden die Anforderungen durch Charlie Parker, Miles Davis, Thelonius Monk, ... an die Improvisationsfähigkeit durch komplexe Harmonien und schnelle Tempi erhöht, um bewusst eine musikalische Elite zu schaffen.

    Der Einstieg in Sessions wurde für viele Musiker immer schwieriger.

    Aber nicht jeder möchte und muss unbedingt über komplexe Harmonien improvisieren.

    Jede Art von Musik hat ihre eigenen Regeln, die natürlich auch für die Improvisation gelten.

    Ich habe schon Profis erlebt, die im Mainstream sehr gut improvisieren können, aber im Freejazz völlig überfordert waren.

    Bei mir ist es eher umgekehrt, daher arbeite ich aktuell genau an dieser Mainstream-Baustelle.

    Ist es nicht schön, dass wir ewig lernen dürfen?

    Gruß
     
  2. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Hallo Michael,

    ich stimme Dir hundertprozentig zu.

    Nur eine Anmerkung. Miles Davis gehörte GRADE nicht zu denen, die immer schneller und komplexer spielen wollten.

    Er hat wieder zu einfacheren Harmonien, modalem Spiel hingeführt.

    Eigentlich auch Deine Musik.

    Zu vielen Miles Davis Stücken lässt sich auch als Einsteiger gut improvisieren.

    CzG

    Dreas
     
  3. Gast

    Gast Guest

    @ Dreas

    Um bei dem Beispiel der Kochkünste zu bleiben, war ich hier gedanklich noch weiter zurückgegangen. Ich erinnere mich an eine Freundin, die - gerade frisch in die Studentenbude eingezogen - absolut nicht kochen konnte. Sie schaffte es sogar, Wasser so lange zu kochen, bis es verdampft war und der Topf schon anfing zu kokeln. Kaffee kochen, Eier braten? Nicht dran zu denken! Das war schon zu viel Herausforderungerung. Das einfache Spaghettigericht gelang erst recht nicht, weil sie die harten Nudeln ohne Wasser in den Topf gegeben hatte. Kochplatte an und sich dann gewundert ... !

    Diese Geschichte klingt unglaublich, ist aber wahr! Für mich war das Ganze unfassbar! Wie konnte denn so was sein? Das sind doch die einfachsten Dinge! Aber für sie war es das eben nicht.

    Was ich damit sagen will, ist, dass wir Menschen nun mal verschieden sind. Was für den Einen eine einfache Selbstverständlichkeit ist, ist für den Anderen ein schwieriges Unterfangen.

    Meine Überlegung:"Man muss erst sein Instrument beherrschen und spielen können, um gescheit zu improvisieren." zielte darauf ab, wenigstens die grundsätzlichen Dinge zu erlernen. Ich meine nicht:"Man muss erst das Instrument beherrschen und nach Noten spielen." Das sind zwei ähnliche, aber dennoch nicht die selben Aussagen.

    Zitat:"Ich bin der Meinung man sollte beides tun."

    Das ist die Variante zwischen Einerseits und Andererseits! An sich eine gute Idee!


    @ Roland


    Zitat:"Ich kann nach Noten spielen, ich mag zu improvisieren innerhalb gegebener Grenzen, ich mag zu improvisieren innerhalb Grenzen, die ich mir selbst setzte (aka 'Free Jazz'), ich kann - je nach dem - nach Gehör spielen, ich kann versuchen, eine musikalische Form per Gehör zu verfassen und dann mitspielen. Habe noch viel Verbesserungspotential in allen Bereichen, aber möchte das auch nicht missen. Das macht alles für mich Musik aus."


    Das ist auch mein Ziel!


    @ anette


    Die Scheu habe ich nicht, kann auch gut aus dem Bauch heraus etwas spielen, einfach loslegen; will aber dennoch alles richtig machen. Meinen Lehrer hatte ich schon auf die Improvisation angesprochen, ob wir das mal machen. Er meint, das kommt irgendwann.

    Die Idee mit der CD ist gut. Selbst ist die Frau!


    @ schoergi


    Ernst gemeint?


    LG-musicus
     
  4. Gast

    Gast Guest

    @ Bereckis

    Ein anderes Zitat:

    "Improvisieren ist wie "freies Sprechen" auf dem Instrument – im Gegensatz zu "Lesen"."

    Quelle: http://www.improvisierenlernen.de/improvisieren-warum.html

    Müssen wir nicht erst sprechen lernen, bevor wir uns ans freie Sprechen heranmachen?

    LG-musicus

     
  5. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    "Müssen wir nicht erst sprechen lernen, bevor wir uns ans freie Sprechen heranmachen?"

    Nööö...Kinder können ERST frei sprechen und lernen irgendwann sprechen....

    CzG

    Dreas
     
  6. Gast

    Gast Guest

    Hmmm ..... Kopfkratz ... :-x
     
  7. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Miles Davis hat sich SPÄTER davon weg bewegt.
     
  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Wie schon gesagt: "Idealerweise entwickeln sich die musikalischen Fähigkeiten technische Beherrschung des Instruments, Improvisation, Theorie, ... parallel."

    Auch Babys kommunizieren bereits!

    Gruß
     
  9. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Ja, genau, und DAMIT hat ist er in die Musikgeschichte eingegangen....:)

    CzG

    Dreas
     
  10. Rick

    Rick Experte

    Meines Wissens unterscheidet man die beiden musikalischen Herangehensweisen folgendermaßen:

    Fantasieren:
    Völlig freies Erfinden eines gesamten Musikstücks ohne Vorgaben; es kann Zitate verwenden, muss sich aber an keine Form oder Struktur halten.

    Improvisieren:
    Erfindung eines eigenen Parts (Solo oder Begleitung) zu einer bestimmten Vorgabe, an deren Form oder Struktur man sich ausdrücklich hält.

    In der klassischen Komposition findet man auch den Begriff "Fantasie" wie oben definiert als ein Stück, das keiner üblichen Struktur folgt - also im Gegensatz zu relativ festgelegten Formen wie etwa der Sonate oder Sinfonie.
    Beispielsweise Mozart, Beethoven, Chopin, Liszt waren mitreißende "Fantasierer", die dies teilweise auch gern spontan in Konzerten unter Beweis stellten; alle haben sie Fantasien niedergeschrieben, von denen heute einige zu ihren bekanntesten Stücken zählen.

    Kostproben:

    W. A. Mozart - Klavierfantasie D-Moll


    L. van Beethoven - Fantasie für Klavier, Chor und Orchester


    Frederic Chopin - Fantaisie Impromptu


    Franz Liszt - Fantasie und Fuge über B-A-C-H
    [youtube=425,350]https://www.youtube.com/watch?v=xGnOU_rxF54[/youtube]


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  11. Rick

    Rick Experte

    Sorry, der letzte Link war falsch, diese beiden müssten "funzen" (zweiteiliges Video):

    Franz Liszt - Fantasie und Fuge über B-A-C-H
    Teil 1: http://youtu.be/xGnOU_rxF54
    Teil 2: http://youtu.be/gK7g-Hgk8Bg


    "Fantastische" Grüße,
    Rick ;-)
     
  12. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ Musicus

    Nimm mal unseren Jazz TOTM April. "Bags Groove".

    Die Phrase hast Du schnell in den Fingern. Die spielst Du über das PA bis sie richtig sitzt....dann fang an zu variieren, andere Töne zu nutzen, rhythmische Änderungen einzubauen.

    Harmonische Fallen gibt es keine. Da kannst Du ganz entspannt Dein Bauchgefühl die Führung überlassen.

    CzG

    Dreas
     
  13. Gast

    Gast Guest

    Oh, das höre ich gerade, während ich hier schreibe...

    :)
     
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