Erste Schritte mit dem Sopransaxophon: kleine Probleme

Dieses Thema im Forum "Soprano Special" wurde erstellt von altruist, 11.Februar.2009.

  1. altruist

    altruist Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Zusammen,

    von einem lieben Kollegen habe ich für drei Wochen ein Sopransaxophon geliehen bekommen. Es ist ein gebogenes Sopran von MTP. Das Teil sieht super aus, leicht rotgold lackiert, Verarbeitung recht ordentlich.

    Es liegt ein Selmer S80 C* Mundstück dabei, niedlich klein, wie das ganze Instrument. Als Blätter: Vandoren Java ZZ 2,5 und Rico 1,5.

    Beim Anspielen war ich vom hellen Klangcharakter überrascht, doch ganz anders als mein Alt. Es spricht auch recht leicht an, die höhere Lage ab d2 fiel mir allerdings deutlich leichter, als die tiefere. Zu meiner Überraschung überbläst es in 50% der Fälle recht unkontrolliert zwischen f1 und a1, das ist doch sonst ganz einfach zu spielen?! Oder ist das eine Problemzone auf dem Sopran?

    Ansonsten würde ich es für ein Anpassungsproblem halten. Wenn ich die Position der Unterlippe am Blatt verändere und die Stütze genau drauf einstelle sowie den Sound möglichst dunkel zu färben versuche, dann kriege ich auch diese Töne. Es hat mich aber doch verwundert. Das Problem tritt bei beiden Blattsorten auf.

    LG Johannes
     
  2. Peter

    Peter Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich hatte beim Sopran (besitze ein YSS-475 II) zu Beginn auch das Problem des Überblasens der unteren Lage, allerdings eher ab f1 abwärts.
    Statt dem beiliegenden Yamaha 4C spiele ich nun ein Meyer M7M, dazu 2er JAVA-Blätter. Damit ist die tiefe Lage auch kein Problem.
    Insgesamt ist das Sopran aber einfach deutlich zickiger als ein Alt. Was spielst du auf dem Alt für eine Mundstück/Blattkombination?

    Grüße,
    Peter
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Ich denke, dass man das Sopran generell bedachter spielen muss. Probiere einfach erstmal viel. Wenn das nach einiger Zeit (je nach deinem generellen Können) nicht besser wird, kann man nochmal überlegen wodran es liegen könnte.
     
  4. altruist

    altruist Ist fast schon zuhause hier

    @Peter:
    Meine Mundstück/Blattkombinationen beim Alt:
    Rascher: Vandoren classic 3,5
    Otto Link Toneedge 6*: Vandoren Java 2,5
     
  5. Peter

    Peter Kann einfach nicht wegbleiben

    Hm, es ist jetzt nicht so, dass du auf dem Alt ein extrem offenes Mundstück / sehr harte Blätter spielst.
    Seltsam ist auch, dass das Problem sowohl bei den 1,5er Ricos als auch bei den 2,5er ZZs auftritt. Die 1,5er Blätter in Verbindung mit dem doch sehr geschlossenen Mundstück sind aber sicher für dich nicht das Richtige.

    Ich würde zunächst versuchen, das Problem durch Übung in den Griff zu bekommen. Klappt das nicht, würde ich ein etwas offeneres Mundstück versuchen. Wie gesagt - bei mir war die untere Lage mit dem 4c praktisch unspielbar, ich wollte das Sax schon wieder verkaufen, bis ich das M7M probiert habe.
    Nichtsdestoweniger erfordert das Sopran schon einiges mehr an Übungsaufwand als die anderen Saxophone. Mein Hauptinstrument ist Tenor und ich habe keinerlei Probleme beim Wechsel zum Alt. Das Sopran traue ich mir aber auf Gigs
    ohne vorherige Übung nicht spielen.

    Grüße, Peter
     
  6. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Hallo Johannes,

    erstmal Gratulation :) Sopran ist einfach eine wundervolle Klangfarbe und dürfte dir durchaus viel Freude machen!
    Zwecks Begutachtung hast du soeben eine PM erhalten ;-) - aber ich meine auch, mich erinnern zu können, dass ich am Anfang im oberen Mittelfeld die wenigsten Probleme hatte...

    Alles Liebe

    Toffi
     
  7. kindofblue

    kindofblue Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Johannes,
    mein erstes Saxophon war ein Sopran. Damit habe ich angefangen und immernoch spiele ich das Sopran am liebsten. Es ist ein wunderbares Instrument!
    Dutzende Mundstücke habe ich ausprobiert und viele sind sehr gut. Schlussendlich haben mir folgende Mundstücklieferanten am meisten Eindruck gemacht: die Selmer Super Session, die Meyer Kautschuck und (auch von Selmer) das S90. Für die Klangfarbe (eher ein wenig warm und rund, nicht schrill) haben mir die Meyer Mundstücke am meisten zugesagt.
    Das sind aber nur meine Eindrücke und spiegeln sich vielleicht nicht mit anderen Spielern.
    Thema Überblasen: Sopran braucht zeit. Wie auch beim Tenor sind die tieferen Lagen wegen dem Überblasen schwierig. Arbeite bewusst mit dem Kehlkopf, mache Deinen Hals weit, denke oder summe den Ton zuerst, bevor Du ihn spielst. Mache Deinen Ansatz nicht allzu locker, sonst leidet die Intonation der unteren Register. Und noch einmal: Sopran braucht zeit!
    Viel spass mit dem tollen Sopran und ...es braucht Zeit.
    Gruss kindofsopi
     
  8. altruist

    altruist Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Peter, wiesenleger, Toffi und kindofsopi,

    vielen Dank an Euch für die ermunternden Worte! Scheint ja eine eigene verschworene Sopi Community zu geben :)

    Es ist ein Instrument mit einer ganz eigenen Inspiration, das höre ich, lese ich aber auch aus Euren Beiträgen. Dabei habe ich Jan Garbarek's Offizium und Molde canticle im Ohr.

    Werde mir nachher mal ein paar Vandoren classic 2,5 und 3 besorgen, die haben das S80 auch beim Alt am besten gezähmt. Und zum Üben habe ich am Wochenende Zeit.

    Als Student habe ich mit Kommilitonen den Oboenpart aus BWV1060R, Konzert für Oboe, Violine und Orchester c-moll, damals auf der Flöte und mit Violine und Klavier besetzt, aufgeführt. Dies kam mir sofort wieder in den Sinn, als ich das Sopi blies. Transponiert nach d-moll ist es sogar noch einfacher zu greifen, die tiefen Töne leichter zu erreichen. Bis auf die paar Kiekser in den unteren Mitten und ein paar deftige Intonationsproblemen kriege ich das wohl hin, wenigstens den 2. Satz.

    Apropos Intonation: der Kork ist so dick, ich bekomme das Mundstück nicht weit genug draufgeschoben, will aber keine Gewalt anwenden. Und am Kork etwas ändern möchte ich auch nicht, schließlich gehört mir das Ding nicht.

    Schöne Töne
    Johannes
     
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