Flotte Finger

Die Diskussion läuft ja angenehmster Weise.
Vorsicht Longtext
Angenommen die Synapsen einer ursprünglichen brach gelegenen Hirnregion haben sich für Finger und Hände weiterentwickelt.
Dann werden wir sportlich und Herz und Lunge wären dann für Blasinstrumente als nächstes gefragt. Damit könnte das Publikum auch etwas anfangen, wenn es dazu tanzt. Als kurze Erklärung für die 50´s und dessen Sound.. Funktioniert auch bei ähnlichen Dingen. Dann kann ich nur noch sagen Danke. Das Üben im breitem Spektrum und die angenehmen Diskussionen im Forum entwickeln sich bei mir zu einer positive Eigendynamik.

So den Song aber nur zwei Minuten halten zu können wäre wohl eher eine unüberlegte Behauptung.
Der kommerzielle Erfolg und die Datenträger aus dieser Epoche haben das wohl auf Singles und Wurlizerautomatentauglichkeit der Musikboxen reduziert.
Auch der geheuchelten Vorzeigewelt des 50 Sterne Land entsprach es nicht außerhalb der Clubs auf Vinyl Beweise der Anklage des "Loterlebens" selbst zu verbreiten. Als ekstatisch, provokant oder sogar sittenwidrig verfolgte Musiker hielten sich einfach mal für Radio und neue Medien zurück.

Ich bitte mal darüber nachzudenken ob es an falschen eigenen Vorstellungen liegt, dass die gesellschaftliche und musikalische Kultur und das Können der Musiker von damals unterschätz wird. So bekloppt und langweilig wie es des Öfteren dargestellt wird hätte die Fortpflanzung dann freiwillig beendet werden müssen.
Ende Longtext

Ich verfolge die Theorie, das aus einer guten Studiojam oder Konzert die besten Minuten auf Single ausgekoppelt wurden.
Und wenn es vereinzelt reine Studioaufnahmen waren, wirkt es unlebendig wenn der Musiker tagelang keinen Publikumskontakt hatte.

Die flottesten Finger brauchen auch Lunge, Herz und Publikum.
LG
Pil

 

Moin, moin Phil

Das denke ich weniger, bis zur Erfindung des Tonbandes war die Aufnahmezeit so wie so begrenzt auf drei Minuten, wenn ich mich recht entsinne.
Das hatte sich aber mit der Erfindung des Tonbandgerätes nicht ganz erledigt, weil es noch nicht überall verbreitet war, aus Kostengründen.
Beim Memphis Recording Service (Sun Studios) wurden erst ab Januar 1954 zwei Ampex Tonbandmaschinen von Sam Phillips eingesetzt, alles was davor seit 1950 aufgenommen worden war ist mit den Direktaufnahmegeräten Presto PT900 und 6N unmittelbar auf Schallplatte geritzt worden!
Aber auch mit Tonband waren die Aufnahmen aus heutiger Sicht aufnahmetechnisch kritisch und um nicht entgültig "LowFi" zu erreichen musten die Pressungen möglichst optimal sein, was auch wieder eine Single länge von nicht mehr als drei Minuten bedeutete!

Auf LPs die damals gerade erst aufkamen hätte man längere Titel aufnehmen können, verkauft wurden aber die Hits, also Singles. Wenn es dann ein Künstler (im Pop Bereich der Zeit) zu zwei oder mehr Hits brachte wurde eine LP nachgereicht, mit den Hits, deren B Seiten, evtl. der nächsten geplanten Single und schnell aufgenommenes "Füllmaterial", oft auch Instrumental.
Von "Gestalltung" oder gar Konzepten bei LP Produktionen war man mit Ausnahme von Frank Sinatra ab 1955 noch Jahre entfernt!

Die Länge der Titel wurde ügrigens vom Radio bis heute übernommen worden, achte mal im Dudelfunk drauf, wenn es nicht gerade der Top Hit vom Megastar ist sind die Titel entweder 3 Minuten lang oder werden genadenlos ausgeblendet!

Viele Grüße Ralf