Gebühr für das Probieren von Mundstücken

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von saxhornet, 12.Oktober.2015.

  1. saxhornet

    saxhornet Experte

    Einige Läden nehmen für das Probieren von Mundstücken Gebühren. Öfters erlebt man das beim Versand, jetzt hörte ich auch von Fällen, wo das beim Probieren im Laden genommen wird (unter anderem weil viel probiert aber nicht gekauft wird).
    Was haltet ihr davon? Wie viel wärt Ihr bereit zu zahlen oder findet ihr gerechtfertigt?
    Wie sind eure Erfahrungen, kennt Ihr Läden wo das üblich ist?

    LG Saxhornet
     
  2. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    es gibt Leute, die nur aus purer Neugierde in Läden gehen und eine Reihe mpc testen, aber von Vorneherein keine ernsthaften Such- und Kaufabsichten hegen. Ich kann verstehen, dass man da auf den Gedanken kommt, eine Gebühr zu nehmen, schliesslich muss sich der Verkäufer Zeit nehmen fürs Raussuchen, ggf. Bissplatte drauf machen und anschliessendes Reinigen.

    Ich selbst würde mich auch wohler fühlen, wenn ich in einem solchen Fall von purer Neugierde nicht nur der Nehmende bin, sondern diese Dienstleistung honoriere und dann auch ohne Gewissensbisse ausnutzen darf.

    Das gilt für mich auch für das Probieren von Saxophonen.

    Wenn ich am Ende eines kaufe, kann die Gebühr ja dann angerechnet werden, bzw. entfallen.

    Gruß,
    Otfried
     
    Ginos, Marko74 und Bernd gefällt das.
  3. breath_less

    breath_less Ist fast schon zuhause hier

    Finde ich legitim. Sollte es zum Kauf kommen, wird bestimmt nichts berechnet. Ansonsten halt, wie schon erwähnt, die Kosten für Zeit, Material und Reinigung berechnet.
     
  4. RomBl

    RomBl Guest

    Ich kann die Händler da schon irgendwie verstehen, dass die ihre Dienstleistung der Beratung und des Testens nur ihren Kunden zur Verfügung stellen wollen. Es gibt auch Leute, die im Laden erst alles ausprobieren und dann irgendwo online bestellen, weil das Mundstück dann 5 € weniger kostet. Eine Einstellung, die ich persönlich zum Kotzen finde.
    Ich fände es fair, wenn die Kosten für das Testen dann beim Kauf verrechnet werden bzw. regelmäßige Kunden nichts bezahlen müssen. Ansonsten wäre ich auch bereit, dem Händler die Unkosten für das Probieren zu vergüten, falls es nicht zum Kauf kommt.
    Ich kenne das aber so, dass in dem Laden, wo ich häufiger einkaufe, man sehr kulatant beim Thema Testen ist.
     
  5. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Find ich auch gut. In meiner Umgebung gibt's keinen Laden mit einem ernstzunehmenden Sortiment. Ein stückweit verstehe ich das, denn die Anschaffungskosten eines tollen Sortiments sind hoch, und extremere Größen haben ein hohes Risiko, ein Ladenhüter zu werden. Wenn man dann vor der Wahl steht, die Preise zu erhöhen oder eine Gebühr zu verlangen, finde ich die Gebühr (mit Anrechnung) um Klassen besser. Am besten als flatrate für die ganze Session, bei der ich nichts kaufe. Dient dem Laden auch als "Versicherungspolice". Denn irgendwann sind die Dinger nicht mehr neuwertig, und wer soll das jetzt zahlen...
    Hab mich schon öfter als Käufer über genau das geärgert und es dann aus genannten Gründen einfach geschluckt.
    Eine Probiergebühr würde ich sofort zahlen.
     
  6. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Ich finde es fair, den Aufwand des Händlers zu vergüten. Ich arbeite auch nicht gerne für lau.

    Ich habe mir vor einiger Zeit eine Auswahlsendung Mundstücke zu schicken lassen. Über Reinigungskosten etc. war nichts vereinbart.
    Da es sich um 8 Mundstücke handelte und ich keins davon behalten ahbe, legte ich EUR 50,00 als Portoersatz und für die Reinigung bei.
    Der Händler rief mich an und meinte, er freue sich, aber das wäre nicht nötig gewesen.

    Als ich das nächste Mal etwas bei ihm bestellte, hat er mir die EUR 50,00 von der Rechnung abgezogen.

    LG Bernd
     
  7. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    ???
    ich denke der kunde ist könig??
    was mache ich demnächst, wenn ich bei deichmann 6 paar schuhe anprobiere und 18,-eu fusspilzdesinfektionsmittelgebühr bezahlen muß?
    man soll die kirche schön im dorf lassen.
    lg
    ps.
    porto / rückportokosten tragen ist dagegen voll ok
     
  8. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Die Konsequenz sehe ich ja, nämlich das Läden mit einem ausgefallenen Sortiment verschwinden. Es funktioniert zumindest in der Praxis nicht gut, dem Händler alles zuzuschieben, wenn man eine besondere Auswahl will. Ich würde zumindest gern zahlen, wenn die Auswahl stimmt, d.h. Ich will schon was haben, für mein Geld. Bei einem Großkonzern würde ich das anders bewerten.
     
    Bereckis gefällt das.
  9. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Ich kann mir vorstellen, dass das Thema Mundstücke und Saxophon testen in den Musikgeschäften ein heikles Thema ist. Wenn die Kundschaft die kostenlose Beratung überdimensional ausnutzt und ggf. sogar nach erfolgreichem Test nicht im Laden kauft sondern im Internet bestellt hat der Händler die absolute A-Karte gezogen.
    Ich schätze die Läden die so vorgehen machen dies nicht weil sie die Kunden vergraulen möchten oder nicht Kundenfreundlich sein wollen! Sie müssen sich halt wenn die Kosten überhand nehmen vor Ausnutzung schützen weil sie sonst zuviel Verlust machne. Ich finde es zwar schade aber es ist auch irgendwie nachvollziehbar. Ich kann die Händler verstehen.

    LG
    Dabo
     
    Gelöschte 11056 und Bernd gefällt das.
  10. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Ich auch. Viele Läden die ich kenne legen sich die teureren Mundstücke gar nicht mehr zu. Der Aufwand für die Beratung und die hohen Kosten für die Mundstücke ist einfach zu groß. Der Kundenkreis für diese einfach zu klein.
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Wer in einem Laden testet und dann woanders kauft, ist selber schuld und fliegt doch eh in der Regel auf die Nase, egal ob Instrument oder Mundstück. Das funktioniert eh nicht.
    Ich weiss von einigen Läden, daß da z.B. Klarinettisten auftauchen und dann z.B. 15 Mundstücke testen, stundenlang, aber dann keins kaufen. Das ist so natürlich etwas ungünstig für den Laden, da so auch die Probierkabinen z.B. für andere Kunden nicht zugänglich sind und die hätten vielleicht was gekauft.

    LG Saxhornet
     
  12. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Immer diese anti-sozialen Klarinettisten!
     
    Rick gefällt das.
  13. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    ich bitte euch. die mpc-tester fallen ja wohl nicht in scharen in die (kleinen) geschäfte ein. und der grund der gebühr, den zeitaufwand zum säubern und bissplättchen aufkleben in rechnung zu stellen, finde ich etwas übertrieben.
    ebenso kann ich mir bei einem kleinen geschäft nicht vorstellen, dass sie über eine so große auswahl verfügen, dass die genannten probleme zutreffen.
    ich jedenfall kenne bei mir in der gegend niemanden, der navarros, drakes, steamers, etc im angebot hat.
     
  14. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Das ist ja genau das Problem!
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich denke daß es auf die Auswahl keinen Einfluss haben wird. Viele Läden haben einfach Hemmungen, weil es sich nitcht mehr rentiert und die Mehrheit der Spieler lieber preiswerte Mundstücke kauft. Gerade die kleineren Hersteller nehmen für Ihre Mundstücke hohe Preise, da muss es sich schon rentieren die ins Programm zu nehmen und das tut es leider nur selten für den Laden, auch schon weil es dann viele verschiedenen Modelle und Öffnungen gibt, das kann kein Laden alles vor Ort haben. Ist aber auch bei S-Bögen nicht anders, wie oft würde ich da gerne mehr austesten, was daran scheitert, daß ich sogar Bögen von Yamaha und Yanagisawa fast nirgends in den Läden bekomme.

    LG Saxhornet
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    In den Geschäften in Berlin erlebe ich das durchaus schon mal, mit anstehen bis eine Kabine zum Testen mal frei wird.
    LG Saxhornet
     
  17. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    ich meine, dass es darauf ankommt, wo man das leiht. Ich habe gerade welche geliehen. Im Laden hatte ich schon einige angespielt und mich dann für 2 zur engeren Auswahl entschieden. Ich durfte sie so mit nehmen. Allerdings ist das ein Instrumentenbauer bei dem ich alle Blätter kaufe, das Bariton von dem habe und auch gerade beide Saxophone zur Reparatur hatte. Ich werde auch sehr warscheinlich dor ein Mundstück kaufen, wenn ich mich dann endlich entscheiden kann :oops:
     
  18. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Meine Mundstücke stammen auch alle von einem kleinen Händler der hauptsächlich Instumente überholt. Ich habe dort meine Saxophone gekauft und auch mehrere Mundstücke. Alle durfte ich Zuhause testen. Bei meinem 2. Saxkauf dort durfte ich 3 nagelneue Instrumente mitnehmen und eine Woche testen. Ohne Anzahlung oder Sicherheit! Bei einem solchen Service verhandel ich auch nicht mehr beim Preis sondern zahle die genannte Summe (meinst gleich mit T) und gebe noch Tinkgeld für die gute Beratung.

    LG
    Dabo
     
    Bereckis, bluefrog, Sandsax und 3 anderen gefällt das.
  19. Rick

    Rick Experte

    Wenn sich der Laden dementsprechend ein respektables Sortiment leistet, finde ich ebenfalls eine nicht übertrieben hohe Gebühr in Ordnung.

    Andererseits kann es jedoch dazu führen, dass noch mehr beim "Großen T" kaufen, denn da ist meiner Erinnerung nach das Liefern von mehreren Mundstücken und anschließend kostenlose Zurücksenden innerhalb von 10 Tagen bei Nichtgefallen möglich.
    Das Antesten im Laden bringt ja sowieso nur eine grobe Orientierung, richtig kennen lerne ich das Mundstück erst über ein paar Tage intensiveren Spielens.

    Wenn ich dann im Versandhandel zum kostenlosen Service und der großen Auswahl auch noch einen günstigeren Kaufpreis bekomme, habe ich bald gar keinen Grund mehr, noch ins Musikgeschäft um die Ecke zu gehen... :roll:


    Schönen Gruß,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Oktober.2015
    hoschi gefällt das.
  20. KUS

    KUS Ist fast schon zuhause hier

    Im ersten Moment habe ich gedacht: Klar ist das in Ordnung! Im Fachgeschäft testen und dann online kaufen muss unattraktiv gemacht werden. Ansonsten sterben die Fachgeschäfte.

    Aber ist das wirklich ok? Warum eigentlich eine Entschädigungsleistung fürs Ausprobieren? Was machen eigentlich andere Branchen?

    Da fiel mir als erstes ein befreundeter Autohändler ein. Eine Gebühr für die Probefahrt? Niemals! Obwohl der Wertverlust bei diesem Wirtschaftsgut wesentlich höher ist und nutzungsbedingte Betriebskosten entstehen, wird da nichts in Rechnung gestellt. Das sind Marketingkosten und die trägt der Händler allein.

    Gut, vielleicht hinkt das Beispiel, weil ein Auto kaufe ich nicht (andere vielleicht schon) online.

    Aber habe ich durch das Testen von Saxophonen und Mundstücken überhaupt einen Wertverlust?

    Hier wird doch immer wieder auf die hohe Fertigungsstreuung bei allen Herstellern hingewiesen. Wenn das so ist, dann kann ich doch gar nicht sagen, dass z.B. ein benutztes Mundstück weniger wert ist als ein fabrikneues. Als Kunde ist mir das bewusst und folglich will ich doch lieber ein gebrauchtes Mundstück, das mit mir gut anspricht und intoniert als ein neues. Und wie soll der Händler ein vom Hersteller geliefertes Saxophon optimal einstellen, ohne es zu benutzen? Und wenn dann zehn oder zwanzig potenzielle Kunden das Instrument testweise spielen, wird es dann weniger wert? Gehe ich hin, wenn ich ein Saxophon getestet habe, was bereits X Personen vor mir auch schon getestet haben, und sage, das Instrument spielt sich zwar absolut super, aber nicht das will ich haben (weil es ja schon von anderen benutzt wurde), sondern geben sie mir bitte ein fabrikneues Exemplar von diesem Modell?

    Natürlich wird es Kunden geben, die mit dem Argument ja kein fabrikneues Instrument zu erwerben, anfangen zu feilschen. Tut dieser Kundentyp aber immer. Da wir in einem freien Land leben, bleibt es dem jeweiligen Händler überlassen, wie viel Nachlass er am Ende des Tages bereit ist zu geben.

    Da es sich bei dem Equipment in unserem Hobby nicht um identische und 100%ig reproduzierbare Güter handelt, besteht m.M. keine Notwendigkeit hier für das Testen eine Gebühr zu erheben. Der minimale Aufwand für das Ausräumen, Reinigen und Wegräumen sind Marketingkosten, die verschmerzbar sein sollten.

    LG Kai
     
    Rick gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden