Gibson vor Bankrott?

Dieses Thema im Forum "Sonstige Instrumente" wurde erstellt von Aerophon, 21.Februar.2018.

  1. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

  2. TitusLE

    TitusLE Ist fast schon zuhause hier

    Da stimme ich dir zu.

    Ursache ist eben die im Artikel beschriebene: handgemachte Musik ist eine Nischenangelegenheit. Die Mehrzahl der Kids interessiert sich heute nicht mehr dafür. Musik? Dafür gibt's doch mp3. Habe ich in der Klasse meines Großen gesehen. Er hat in der Fünften in einer Bläserklasse angefangen, weil die noch Köpfe brauchten, um die Klasse voll zu kriegen. Das allein ist schon ungewöhnlich und gab es höchst selten. Ich weiß es nicht konkret, aber die Zahl der Kinder, die nach der 6. Klasse (hier endet die Bläserklasse und damit der Blasinstrumentenunterricht) war verschwindend gering. Dabei gibt es an der Schule sogar ein Orchester, das immer händeringend Nachwuchs sucht.
     
  3. hiroaki

    hiroaki Ist fast schon zuhause hier

    Das wird nur eine von mehreren Ursachen sein.
    Gibson lebt vom Mythos. Das passt nicht mehr in die heutige Zeit.
    Die Konkurrenz ist groß. Es gibt mittlerweile viele gute Gitarrenhersteller mit günstigerer Preisgestaltung.
    Les Paul Modelle gibt es von 900 € bis 9000 €. Mit den billigen Modellen, in bescheidener Qualität, tut sich Gibson keinen Gefallen.

    Naja, Fender hat es vorgemacht...
     
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  4. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Ich bin Gitarrist und finde es auch traurig.

    Es gibt heute aber definitiv gleichwertige oder sogar bessere Gitarren von einer riesigen Anzahl an Herstellern und kleineren Gitarrenbauern. Von daher hat Gibson heute vor allem etwas mit Mythos zu tun. Es werden ja auch unzählige im Custom-Shop teuer nachgebaute Varianten der 59er und 60-70er Modelle verkauft. Es gibt eigentlich wenig Innovatives und Neues.

    Als ich vor ein paar Jahren mit den Jungs und Mädels in meinem Musikladen um die Ecke redete, fanden die eine solche Entwicklung kaum verwunderlich. Gibson hat wohl schon seit etlichen Jahren die kleinen Läden vernachlässigt. Es werden kaum noch Service geboten, allenfalls für die Großen wie S oder T. Von daher sagen die mir schon seit vielen Jahren, wenn Du sammeln willst bestell's im Netz. Wenn Du Gitarre spielen willst kauft Dir was anderes mit guten Service, falls mal was nicht stimmt, was zumindest bei Gibson in den letzten Jahren nicht so selten war. Sie führen daher andere Marken mit "Les Pauls etc", FGN, Düsenberg usw.... Gibson gibt es hier in der Region schon seit 2000 nicht mehr zu kaufen; und das liegt nicht an der Nachfrage soderen am mangelndem Interesse/Service der Firma an kleinen und mittleren Händlern..

    Das viel mir bei dem Artikel heute gleich wieder ein.
     
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  5. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    In den 90er Jahren, als ich noch aktiv als Gitarrist unterwegs war, schaute ich immer mal wieder bei Siggi Schwarz vorbei.
    Er hatte immer eine sensationelle Auswahl geiler Gitarren im Laden.
    Den Laden gibt´s seit 2008 nicht mehr.... :-(
     
  6. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Er ist aber als Musiker und Veranstalter noch schwer aktiv, er feiert in den nächsten Tagen seinen 60er! War bei mir (bei der Arbeit in Heidenheim) groß in der Zeitung.
     
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  7. Gast 12243

    Gast 12243 Guest

    Ich glaube, dass die Marke Gibson weiterhin bestehen wird. Unklar, wer die Firma führt und besitzt und mit welchem Ziel.
    Eine Gibson Gitarre würde mich heute übrigens nicht mehr interessieren. Das war früher mal ganz anders, aber mittlerweile gibt es wirklich gute Alternativen.
    Bei der Fa. Gibson wurde wohl einfach ein bisschen was verschlafen. Da kann man ganz geteilter Meinung sein, aber leider läuft es so im Geschäft. Ich glaube Fender hat das alles auch schon durchgemacht und so einige andere auch.
     
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  8. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Ja, weiß ich. Aber den genialen Laden gibt´s nicht mehr :(
     
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  9. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Selmer wird gerade an eine Investmentfirma verkauft.

    https://www.reuters.com/article/us-...-to-face-up-to-chinese-pressure-idUSKBN1F62AT
     
  10. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

  11. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Wo denn konkret?
     
  12. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Puuuuhh....ich such mal....

    CzG

    Dreas
     
  13. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Hier....

    CzG

    Dreas
     
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  14. flar

    flar Guest

    Moin, moin

    Das ist glaube ich schon immer so gewesen. Wir waren in der 7. Klasse mit bei 26 Schülern vier die ein Instrument lernten, zwei brachten es bis vor Publikum, einer spielt heute noch.
    Da bleiben heute, bei momentan vermutlich kleineren Klassen, durch die Bläserklassen vielleicht sogar ein paar mehr dabei!?!

    Viele Grüße Ralf, der letzte der Spielenden ;)
     
  15. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Danke, interessiert komplett gelesen...
     
  16. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Als Nicht-E-Gitarrist waren mir stets die Marken Fender und Gibson geläufig. Ich konnte sogar optisch diese unterscheiden und manchmal erhören.

    Dies spricht für starke Marken und Dominanz.

    Als E-Basser lernte ich die Dominanz von Fender kennen. Deren Marktpolitik ist sehr interessant; denn sie bauen ihre Modelle in allen Preissegmenten.

    USA: teuer.
    Mexico: mittel.
    Asien: billig.

    Wenn ich die Bauform Jazz-Bass bein Thomann aufrufe, so stelle ich fest, dass sie 97 verschiedene Modelle anbieten. Der nächste Mitbewerber 28!

    Bei angebotenen E-Bässen (Modelle) insgesamt:

    249 Fender
    214 Marcus Miller (Indonesien)
    108 Harley Benton (Hausmarke)
    103 Ibanez
    ...

    Auch muss man wissen, dass Fender zwischendurch auch mal völlig schlecht ging.

    Wie war und ist die Marktpolitik von Gibson?
     
  17. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Bin kein Gitarrist aber, mag die alte Paula aber gerne, sowohl optisch als auch soundmäßig. Insider mögen mich eines besseren belehren, aber für mich sah es stets so aus, als wäre die Markenpolitik von Gibson gewesen, seit Jahrzehnten 1000 verschiedene "Reference '58/59"-Modelle zu bauen (ein Schritt, der mich auch bei Selmer nachdenklich machte, obwohl die vielleicht etwas mehr innovativ blieben).
    Hierbei hat man sich aber nicht so ganz entscheiden können, ob man das Billig- oder Topsegment besetzen will und hat zunehmend beide verprellt. In meinem Bekanntenkreis ist es zumindest so: Wer eine Billig-Les-Paul will, entscheidet sich meist gegen die Gibson, weil zu teuer, wer eine Top-Les-Paul will, entscheidet sich meist gegen die Gibson, weil andere bessere Qualität anbieten. Angesichts des großen Marktes mit billiger Massenware und ein paar exklusiven Handarbeitern muss man sich vielleicht wieder etwas gesund schrumpfen, um sinnvoll eine Nische besetzen zu können - ich weiß auch nicht.
     
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  18. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    Wenn ein namenbehaftetes Unternehmen in Schwierigkeiten gerät/geraten ist, ist das zwar immer bedauerlich,
    weil viel. ein[e] Produkt[kategorie] vom Markt verschwindet, welche eine große Anhängerschaft hat.
    Aber es ist auch eine Chance für neue Marken, neue Ideen, die viel. auch den aktuellen Zeitgeist bzw. dessen Anforderungen mehr genügen.
    Oft ist zu erleben, dass Firmen über Jahrzehnte von den selben Managern geführt werde/worden,
    welche 'In' waren, als sie mit ihrem Produkte[Ideen] den Interessenten begeisterten.
    Leider [und das liegt wohl mit in der Natur der Sache] entwickeln sich die Ideen nicht wirklich signifikant weiter,
    sie werden nur weiter ausgebreitet.
    Aber es herrscht eine Produkt/Markenpräsenz, die fast unerträglich ist.
    Bsp. @Bereckis : was brauche ich 249 Fender Bass Modelle
    Kleine feine Firmen, wie die Marleaux, haben es da deutlich schwer, sich mitzubehaupten.
    Insider wissen um die Produkte, oft sind sie auch sehr teuer -
    kleines Beispiel: ich suche seit längeren eine deutsche Klarinette - keinen Satz, ne Bb reicht schon.
    Bin ich auf die beiden Firmen gekommen:
    1. Kronthaler aus DE
    2. Gerold aus Österreich

    Beide bauen herausragend excellente Instrumente - Frage: wer von Euch kennt die?
    Bitte @Clownfisch - Du darfst nicht mit voten ;-) [ist ein Insider]

    Was kommt dazu: der Austoß ist dermaßen gering, dass ich ca. in 7 Jahren mein fertiges Instrument in den Händen halten werde, so ich es jetzt bestelle.
    Für Reform-Böhm nehmen sie schon gar keine Bestellungen mehr an.
    Fazit: ich suche mir einen Hersteller, der eine ordentliche Austoßquote hat, wo ich spätestens in 6 Monaten ein Instrument bekomme.
    Achso, der Preis: wenn ich es in S**** umrechne, könnte man sich fast die Holzsection einer BB kaufen dafür.

    Das sind zwar sicher feine Produkte, aber realistisch nicht marktkonform.
    Die Deutschen Klarinetten, um dabei zu bleiben werde von Uebel und Adler/Mönning beherrscht,
    der Rest ist Liebhaberei, auch im Preis. Dazu kommen noch Schreiber, Yamaha, Keilwerth etc.

    Daher ist es dann auch nicht verwunderlich, wenn die BigPlayer, wie Gibson sich vom Markt verabschieden.
    Wobei noch die Frage zu klären wäre, ob sie das letzen Endes tun.
    Ehe man eine Marke auflöst, das dauert schon. Man kann sich verkleinern, man kann eine Nische bedienen,
    man kann Exclusiv werden. Man kann Massenprodukte machen.

    Ich finde, es besteht kein Grund für Traurigkeit, verschwindet eine Marke, dann ist das eine Chance für eine andere.
    Und. offenbar hat da jemand was nicht ganz richtig gemacht, sonst wären sie ja noch da.

    Also, farewell Gibson ;-)
    kann ich ja leicht sagen als Sadowsky-Spieler ;-)
    cheers
    mit gitarristischen Grüßen
    Paco
     
  19. logout

    logout Ist fast schon zuhause hier

    Stellt sich für mich die Frage: Wieviel Instrumente baut Sadowsky die vom Design her nicht von den 2 "Großen" abgekupfert werden?
    @Bereckis In den 90ern war bei Fender Strats: USA normaler Preis; Japan billiger; Mexiko ganz billiger (China?) Schrott. Selbst Squier Gitarren wurden damals noch Japan und Korea gefertigt.
    Ich hatte mir in den besagten 90ern mal eine Gibson LesPaul Standart für DM 1900 zugelegt. Gleiches Modell kostet heute € 3400 bei T. Sind die Löhne in dem Zeitraum auch so drastisch gestiegen? Kann ich für mich verneinen. Und ich glaube auch nicht, dass die mexikanischen Arbeiter in den amerikanischen Gibson Werken jetzt soviel mehr verdienen als damals.
     
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  20. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ist dies so? Ich meine nein, weil Gerald Marleaux eben nicht den Massenmarkt bedient.

    Warum nicht marktkonform? Offensichtlich warten ja genügend Kunden?


    Bei Kontrabässen mache ich gerade die Erfahrung, dass du neu fast nur billig oder richtig teuer kaufen kannst. Hinzu kommt, dass man gute Kontrabässe möglich nicht neu kauft...
     
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