Hilfe, ich kann nicht swingen

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Bloozer, 12.Mai.2004.

  1. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Es ist wirklich zum Verzweifeln :-( , ich bemüh mich nun schon lange Zeit und theoretisch hab ich es auch verstanden, daß man die Achtel mit swing feel spielt, d.h. lang-kurz, wobei der kurze off beat sowohl dynamisch als auch mit der Zunge betont wird, aber bei mir klingts, als ob ich in einer Marschkapelle marschiere :-x, abgehackt und nicht fließend. Wo liegt das Geheimnis :-? auf dem Sax das swing feeling zu spielen?
     
  2. Tim

    Tim Ist fast schon zuhause hier

    Es gibt eine Grundregel im Jazz, damit auch bei dir alles swingt:

    1. Du darfst es nicht erzwingen. Denn wenn man krampfhaft versucht etwas zu erreichen, dann klappt es sowieso nicht!

    Außerdem:
    Es gibt Jazzschulen, (O'Neil, u.a.) mit denen man sehr gut an das Thema herangeführt wird. ie beiligenden CDs helfen zusätzlich das "richtige" Feeling zu vermitteln.

    Bei Fragen melde dich mal!
     
  3. matThiaS

    matThiaS Admin Emeritus

    Bloozer,
    wenn ich deine Aufnahmen höre denke ich es liegt primär am Luftstrom, der bei dir nicht konstant geht sondern bei jeder Pause abzubrechen scheint.
    Der Swing muss auf der Luft tanzen. Ich würde dir wärmstens die Mundstückübung empfehlen.
    http://www.bobrk.com/saxfaq/2.6.html
     
  4. saxibiene

    saxibiene Schaut nur mal vorbei

    Hallo

    Ich seh das auch so.
    Außerdem kann man das theoretisch auch gar nicht so toll erklären. Das muss einfach von Innen heraus kommen.

    Mein Tipp: Spiel mit anderen zusammen, in einer Big Band o.ä.

    Dann kommt das ganze schon von allein, weil du einfach mit musst.

    Das war bei mir auch so. :lol:
     
  5. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Habt Dank für eure Bemühungen.

    Also ich spiel jetzt in etwa 2 Jahre, und ich bin inzwischen zu dem Schluß gekommen, daß diese Zeit nicht ausreicht, um sich mit dem swing zu beschäftigen. Ich kämpfe noch viel zu sehr mit der Technik in allen Belangen (Finger, Ansatz, Zunge, Stütze), um entspannt spielen zu können. Ich glaub auch swing kannst du nur haben, wenn du ganz entspannst mit gutem Zeitgefühl in den Fingern spielen kannst. Insofern hat Tim vollkommen recht.

    Ich habe heute mal in einem Büchlein von Jerry Coker geblättert: 'Improvising Jazz'. Dort schreibt er auf Seite 45 im Kapitel Swing: "Unfortunately, young jazz players are often told that they must first learn to swing, even in the beginning stages of improvisation.... The relaxation and coordination necessary in playing swing usually cause swing to become the last added element rather than the first."
    Ok, das mit dem jungen Spieler übersetz ich mal in den unerfahrenen Spieler. -- Das heißt doch swing ist das schwierigste Element und sollte zuletzt angegangen werden.
    Na ja, aber zumindest theoretisch will ich mich weiter damit beschäftigen, die Jazz Etuden von Lennie Niehaus (Band 1) sollen sehr hilfreich sein. Weiß zufällig jemand, ob und wo es das Heft evtl gibt?

    Bloozer

     
  6. matThiaS

    matThiaS Admin Emeritus

    http://www.mailordermusic.de

    Die Seite ging mal nicht richtig mit Netscape.


    Noch ein Tipp: spiel mal eine geraume Zeit lang laut.
     
  7. Tim

    Tim Ist fast schon zuhause hier

    Laute Noten und lange Noten.

    Spiele dei Tonleitern als ganze Noten mit Metronom und langsam, ein 60 oder so..

    Auch Chromatik, danach verändere die Muster
    spiele Viertel (4x pro Ton), danach Achtel (8x), wenn es gut klappt Triolen.
     
  8. matThiaS

    matThiaS Admin Emeritus

    Und richtig legato.
     
  9. Tim

    Tim Ist fast schon zuhause hier

    genau wenn du die Tonleiter spielst, dann die Töne nicht neu anstoßen sodnern gebunden spielen!!!
     
  10. jogi_music

    jogi_music Ist fast schon zuhause hier

    Guten Abend!

    Aus meiner Sicht ist "Swing" ein Gefühl, das sich in
    Tönen ausdrückt, es "schaukelt", aber es "schunkelt"
    nicht. Das heisst für mich erstmal, dass das
    nichts mit Technik zu tun hat oder damit, welche Tonfolge oder
    Tonlänge (ganze, halbe, viertel...) gespielt wird.
    Sondern: mit dem gefühlten
    t e r n ä r e n Beat (im Hintergrund!).

    Ist das verständlich ausgedrückt?

    Praxistest.
    Wie wäre es damit: Spiele Triolen, l a n g s a m. Vielleicht so
    um die 60.
    Dann spiel' dasselbe, aber lasse die mittlere aus...
    also nicht punkiert denken (binär!) sondern swingend
    (ternär).

    Marsch wäre binär, Swing wäre ternär.
    Spiele so, wie wenn da immer drei statt zwei wären.
    Vorsicht, nicht punktiert denken oder spielen, das ist binär!

    Besser ? Testet es mal bitte, ich habe es auf der Flute gerade probiert...
    Lass(t) mal hören, ob das eine geeignete Swing-Übung ist, okay?

    m u s i c ... is the doctor,
    lg, Jogi
     
  11. Guenter

    Guenter Ist fast schon zuhause hier

    das kann ich nachvollziehen, und dazu braucht es rhythmus-feeling..
     
  12. Guenter

    Guenter Ist fast schon zuhause hier

    das denke ich auch!
     
  13. jogi_music

    jogi_music Ist fast schon zuhause hier

    Hi ALL!
    "reicht auch, wenn das rhythmus-feeling stimmt."

    @guenter: JA, klar, aber wir wissen doch, dass nicht alle unseren dunkleren Teint haben..... oder ?

    :cool: :cool: :cool: :cool: :cool: :cool:
    jogi
     
  14. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Jogi und Guenter,
    also nix gegen Rhytmus Feeling, gut zum Tanzen und Singen :lol: aber hier mußt du all die Fingerchen, die Zunge, die Stütze etc auf entspannte Art und Weise koordinieren, damit das Gefühl in deinem Bauch auch als swingender groove aus dir rauskommt
    :)
     
  15. Guenter

    Guenter Ist fast schon zuhause hier

    mit etwas musikgefühl geht das schon. ;-)
     
  16. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Ich habe vor vielen vielen Jahre mal mit ein paar Ghanaern auf einer Party sehr viel Spaß gehabt - den größten Spaß hatten die Jungs dann, als sie mich überredet hatten, mal mit ihnen 'rumzutrommeln.
    Was habe ich mir für ne Mühe gegeben, locker und groovy zu bleiben, aber sie haben nur sehr sehr breit gegrinst...
    Ich habe mich bemüht, das ganze gelassen zu nehmen und an meinem eigenen Groove zu arbeiten.
    Und so nehme ich mir völlig selbstbewusst das Recht, mit Charlie Parker zu jammen, selbst wenn ich genau weiß, dass auch er sehr sehr breit grinsen würde - ich jamme dann ja auch nicht öffentlich...

    Jogis Abhandlung zum ternären Spiel finde ich völlig gut, genau so habe ich versucht, mir das "Swingen" etwas konkreter vorzustellen - aber das Wichtigste ist einfach Spielen, Spielen, Spielen...

    Alles Liebe

    Toffi
     
  17. Guenter

    Guenter Ist fast schon zuhause hier

    hi bloozer, ich glaube, das ist nur übungssache und dauert halt etwas, bis der swingende groove "im Bauch" ist.
     
  18. jogi_music

    jogi_music Ist fast schon zuhause hier

    *GGG*

    JAAAAAAAAAA, lasst uns mal an einem schönen
    Wochenende hier am Main mit Tee-, Kaffee- und
    Sax-Kannen treffen und uns e n t s p a n n t ein
    paar Schöppsche einflößen, hm??? Anruf genügt!
    ;-)
     
  19. Guenter

    Guenter Ist fast schon zuhause hier

    hallo toffi, ich habe verschiedene trommellehrer aus ghana kennen gelernt. sie lernen das trommeln in ihrem kulturellen umfeld praktisch von kleinauf. wenn sie spielen, wirken sie vielleicht "locker und groovy", sie sind in der regel jedoch sehr konzentriert und haben eine große rhythmus-sicherheit. da kann man ganz schön viel von lernen für die eigene musikalische arbeit. :)
     
  20. Guenter

    Guenter Ist fast schon zuhause hier

    ich finde diese herangehensweise ans saxophonspielen sehr gut, weil sie "locker" macht und man sich selbst unterstützt, quasi "befreit aufzuspielen".
     
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