Ich hab da mal eine Frage ...

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von KUS, 19.Januar.2016.

  1. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    So formuliert finde ich es auch korrekt...

    CzG

    Dreas
     
  2. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Wurde doch beantwortet. Vom Prinzip kannst Du alles darüber spielen, wenn Du es bewußt machst, es verstehst aufzulösen, Dein Publikum kennst.

    Für mich war DAS eine wichtige Erkenntnis.

    Einiges klingt halt "gefälliger", anderes "anstrengender".

    Auch dazu wurde konkret gesntwortet.

    Das Beste ist, so finde ich, es auszuprobieren, sich selbst keine Grenzen setzen, dann machen was einem gefällt.

    CzG

    Dreas
     
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  3. ppue

    ppue Experte

    Es kommt eben drauf an, in welchem Kontext der Dm7 steht. Steht das Stück in D-Moll, dann spielt man natürliches Moll. Das hat ein Bb.
    Steht das Stück in C-Dur, dann spielt man Dorisch ohne Vorzeichen, weil es die zweite Stufe ist.
    Steht das Stück in Bb-Dur, dann bracht man 2 b-chen.

    Mein nächster Onlinekurs beginnt ganz vorne in der Harmonielehre und das am 22. Februar, Ankündigung kommt noch (-:
     
  4. Rick

    Rick Experte

    Erst mal zuhören, was als Nächstes kommt:
    Spielt er jetzt 16 Takte lang Dm7, dann handelt es sich um ein modales Stück, etwa "So What" von Miles Davis, also sollte man modal denkend D-dorisch verwenden.
    Spielt er aber kurz darauf einen G7 und dann einen Cmaj, dann befinden wir uns in einem funktionsharmonischen Stück an einer C-Dur-Stelle und sollten dem Stil entsprechend entweder C-Dur pentatonisch oder Arpeggien-orientiert improvisieren.
    Spielt er allerdings mehrere Takte lang abwechselnd Dm7 und G7, dann haben wir offenbar eine Rock- oder Funk-Nummer vor uns, über die wir nach Herzenslust mit Dm-Pentatonik oder -Bluestonleiter abdrücken können.
    Und so weiter, noch mehr Fälle sind möglich.

    Es kommt also immer auf den Zusammenhang und den Musikstil an, einfachere Antworten sind hier nicht sinnvoll.

    Gut Sax,
    Rick
     
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  5. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    Und der ist wirklich erhellend :)
     
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  6. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Das kann ich mir gut vorstellen. Einigen täte der Kurs sicher richtig gut, um sich mit ein paar Grundlagen auseinanderzusetzen, die hier oft einfach falsch formuliert werden.
     
  7. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    . . . ich empfinde natürliches Moll als ziemlich fürchterlich, das drückt bei mir etwas auf die Stimmung (meine ich ernst). Die kl. Sexte zieht fast unausweichlich zur Quinte, steht nicht für sich.
    Die dorische grosse Sexte ist der interessanteste Ton, gerade für die Tonika, wird auch am gern am Schluß bei Jazzstücken in Moll gespielt.
    Mich interessieren da weniger Stilbezüge, ob man im alten Swing das anders macht als in Fusion. Mag sein, das das so ist. Mich interessiert, wie es klingt, und ob mir das gefällt. Und bei einem Stück in Moll gehe ich selbstverständlich erstmal von dorisch aus, auch wenn Rick recht hat, das die Sexten (auch die kl.) etwas delikat sind, und sorgsam behandelt sein wollen. -

    Ich denke es gibt immer (mindestens) zwei harmonische Ebenen, eine vertikale, der aktuelle Chord und seine Ausdeutung, und seine horizontale Einbettung in das grosse Ganze. Je nach Geschmack pendelt man eben dazwischen hin und her, letztlich kommt man imho nicht um die Berücksichtigung beider Seiten drumrum.

    Cheers!



    http://www.swing-jazz-berlin.de/
     
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  8. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @EstherGe

    Ich weiß ja worauf Du hinaus willst, was Dich bewegt. Ging mir am Anfang genauso.

    Häufig funktioniert es ja auch so wie Du es beschreibst. Aber es ist eben nicht die Regel.

    Konkretes Beispiel:

    Du möchtest das "Girl from Ipanema" auf dem Tenor spielen und auch darüber improvisieren. Ist ja ein tolles Stück.

    Du siehst ein # vor dem Stück. Also, klar, G-Dur oder E-Moll...eh egal, die gleichen Töne.

    Dann nehme ich die doch für die Impro....aber komisch, klingt total Kacke... warum nur?

    Nur ein Beispiel, was viele gern auf dem Tenor spielen möchten.

    CzG

    Dreas
     
  9. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas alles gut!

    Ich habe nur erkannt, dass sich der Fragesteller eher auf meinem Kenntnissnivau befindet. Uns brauchst du eben noch nicht mit so komplizierte Harmoniefolgen ect.
    kommen, da wir erst einmal die ersten Schritte verstehen müssen, bevor wir uns an die weiteren wagen.
     
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  10. ppue

    ppue Experte

    Zum Beispiel weil die zweite Stufe in Dur ist. Das erkennst du, wenn du die Stufen kennst und begreifst, was und warum das so komponiert ist.

    Oder du spielst da A Mixolydisch, weil dein Coach dir das sagt und du das glaubst.
     
  11. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Ja, schon klar...und im B-Teil auch?????

    CzG

    Dreas
     
  12. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Also....ich schreibe hier IMMER aus der Sicht der fortgeschritten Amöbe. Die Fragen hatte ich natürlich auch.

    Erstmal kannst Du über Dm7 die entsprechenden Akkordtöne spielen. So kannst Du über das ganze Stück verfahren. Je Takt immer die Akkordtöne des Akkords (hoffentlich ist es nur EIN Akkord je Takt).

    Das klingt stimmig. Man nennt das "vertikale Improvisation". Die Akkorde sind übereinander gestapelt, daher "vertikal".

    Das klingt aber eher mechanisch, nicht flüssig, zumal das so zu spielen für einen Anfänger eh nicht einfach ist. Du mußt ja immer GENAU wissen, in welchem Takt Du Dich befindest....wußte ich am Anfang nie....:(..(wenn's mein Lehrer spielt, klingt es auc geil)

    Eine weitere Möglichkeit ist sich an der Melodie zu orientieren, die läuft über's Notenblatt, also horizontal, heißt daher auch "horizontale Improvisation". Das geht gut, sofern es im Stück keine Tonartwechsel gibt. Man kommt da recht easy mit der Pentatonik drüber (die vier z.B. klingt häufig nicht schön)....ich sollte ergänzen (davon bin ich auch überzeugt), daß das zunächst eine Notlösung ist (puh...die Kurve gekriegt, sonst hätt' es jetzt Haue von @ppue gegeben).

    Richtig gut wird es, wenn man beides kombinieren kann. Langer Weg...:eek:

    Und dann, DANN, kann man natürlich noch viel mehr machen...diverse Skalen, Akkorderweiterungen, komplett "Outside" spielen, also außerhalb von Skalen oder Akkorden.
    Wenn man es mag, und das Publikum auch....:p

    Wie @Roland schrieb: "Es gibt keine falschen Töne, nur doofe Übergänge", also die Verbindung zum nächsten Akkord/Takt.

    Einfacher ist es horizontal anzufangen und sich an der Melodie langzuhangeln.

    Das Blöde ist nämlich zu Anfang, daß man die Akkordwechsel gar nicht hört ("Hör auf den BASS!"...."Wie WELCHER Bass?")

    Aber keine Bange! Das kommt irgendwann, da hört man, daß das was passiert und fängt sogar intuitiv an darauf zu reagieren.

    (@Wuffy spielt genauso so, intuitiv nach Gehör....@Mugger macht vieles dann bewußt, weil er um die Hintergründe weiß. M.E. haben wir späten Jungs und Mädels eine bessere Chance gute Fortschritte zu machen, wenn wir beides kombinieren....verstehen UND hören....wir haben nicht soviel Zeit wie @Wuffy hatte.)

    Und bloß keine Überforderung! Blues Stücke, Summertime, und viele mehr...

    Ich hoffe ich konnte ein bisserl vereinfachen....:)

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt bearbeitet: 19.Januar.2016
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  13. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas,
    ja, das hast Du. Vielen dank!
     
  14. ppue

    ppue Experte

    Da ändert sich zweimal das tonale Zentrum und du spielst andere Leitern, wiederum im Sinne der Funktionsharmonik. Zweimal II V I. Das macht zwei neue Durtonarten oder sechs neue Kirchentonleitern. Ganz, wie du willst.
     
    antonio und Roman_Albert gefällt das.
  15. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ppue

    Ist doch wurscht. ICH habe die Modi das erste mal richtig verstanden, als ich die z.B. vom C auf dem Klavier gespielt habe. Da wurde mir klar, worum es ging, weil ich es GEHÖRT habe!

    Wie Du das definierst ist mir eigentlich egal. Die "Kirchentonarten" wirst Du dennoch nicht weg bekommen. Und jeder wird irgendwann, aus welcher Schule er auch kommt, damit konfrontiert werden.

    Egal wie schlüssig Dein System auch ist.

    CzG

    Dreas
     
  16. ppue

    ppue Experte

    Es ist nicht mein System, sorry. Es ist einfach klassische Harmonielehre.

    Ich will, dass die Leute keinen Schreck bekommen, dass wenn das Stück in C-Dur ist und dann ein D-Moll-Akkord vorkommt. Wie kann denn das? Moll in Dur?? Da fängt es schon an.

    Und dann sollen sie eine neue Leiter zum Akkord lernen:

    "Mussu D-dorisch spiele! Isse wie äolisch, nur mitte grosse Sex."

    "Ok, lass mich überlegen: Wie spiel ich D-dorisch? D-äolisch mit der großen Sexte. D-äolisch ist doch D natürlich Moll, hat die Vorzeichen von F-Dur, also ein b-chen. Nun noch die große Sexte: D E F G A, nu kommt se: Bb, soll aber größer sein, mach ich zu H. Hab ich Dorisch!!! Also D E F G A H C D"

    "Äh, brauchsu langä, Aldä. Ja, isse wie C-Dur ab D."


    Ich kenne solche Gedankengänge gut und bin immer wieder damit konfrontiert.

    An welchen Stellen spielt man Mixolydisch bei "Alle meine Entchen"?
     
  17. last

    last Guest

    @ppue

    by the way... wann startet eigentlich der neue vhs-harmonielehre kurs?
     
  18. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    2 andere sind einfacher als 6 :cool:
    siehste - und dieses Erlebnis braucht man erst einmal, dann kann man weiter machen:rolleyes: der eine kann es hören und dann ist alles ganz einfach, der andere will es verstehen und durchdringen und läßt dann erst los und fühlt und hört sich in ein Stück hinein.
    Mein Saxlehrer ist auch anders heran gegangen. Ich habe zu allen Tömem die entsprechenden Tonleitern erstellen "dürfen" -ab C, ab D...Durtonleiter, Blues, Kirchentonarten, verstanden habe ich nichts, einfach auswendig lernen ist so gar nichts für mich - Mit anderen Worten, mir hat die Herangehensweise wie Peter sie benutzt geholfen, den Zusammenhang zu sehen. nun kann ich mir die Kirchentonarten ansehen und nicht einfach auswendig lernen, sondern evt. verstehen, warum die so sind wie sie sind - und das ist für mich wichtig. Leider gibt es ja noch soviel zu verstehen und zu lernen - es wird halt nicht langweilig mit der Musik :D
     
  19. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Klar, man es auch verkomplizieren.....

    Du kannst aber auch sagen:

    "Isse D-dorisch. Nimmste Töne von C aber spielste die von D."

    @EstherGe

    Dann ist doch alles gut....;)

    CzG

    Dreas
     
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  20. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Mir gefällt zu diesem Thema recht gut, was @ppue zu sagen hat, denn er zeigt immer wieder ganz gut auf, wo die strenge Akkord-Skalen-Methode ihre Grenzen hat und dass einem ein bisschen "Funktion" das Leben stark vereinfachen kann.
    Das Beispiel "wo ist myxo in alle meine Entchen" trifft den Nagel auf den Kopf, es karikiert den Bereich, wo die Akkord-Skalen-Methode nicht so hilfreich ist. Mit der am Rande erwähnten Ausnahme, dass man vielleicht die Akkordtöne und eventuelle Avoidnotes bei den Skalen etwas besser präsent hat, als wenn man nur an das unveränderte Tonmaterial denkt (man kann aber auch argumentieren, dies sei Sache des Ohrs). Für horizontale Linien bei Standardkadenzen kommt man funktionsharmonisch als Anfänger unterm Strich schneller zu melodischen Erfolgserlebnissen (und darum geht es hier), als wenn man x Akkorde und Skalen rauf und runter übt - davon bin ich überzeugt.
    Soweit die Praxis.
    Theoretisch kann man dann trefflich über die Terminologie diskutieren, ob und warum die Dominantfunktion in Dur eben das gleiche (bzw. nicht das gleiche) ist, wie ein myxolydischer Modus. Soweit muss man es aber nicht treiben, die Frage haben wir auch zuletzt nicht eindeutig klären können. :)
     
    GelöschtesMitglied4288 gefällt das.
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