Intonationsübungen

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von sailorwoman, 2.Mai.2017.

  1. sailorwoman

    sailorwoman Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo zusammen,

    ich weiß, es ist ein alter Hut und wird in jedem dritten Thread aufgegriffen, was es nicht gerade leichter macht mit der SuFu gute Ergebnisse zu erhalten. Daher hier gesondert: Kennt ihr noch effektive Übungen, die die Intonation verbessern?
    Ich habe das Gefühl, dass es nie endet, vielleicht wird mein Gehör feiner, vielleicht werde ich intonationstechnisch auch einfach nicht besser, egal, ich würde gerne mehr daran arbeiten. Spontan fallen mir Longtones -leise-laut-leise- zu Drones ein. Ist schon in meinem Übungsplan aufgenommen. Mit anderen zu spielen hilft mir auch sehr, derzeit bin ich zwar auf der Suche nach einer Mitspielmöglichkeit, habe aber noch nix gefunden, von daher muss ich erstmal mir allein genug sein. Also weiß jemand noch 'ultimative' Intonationsübungen?

    Ich bin gespannt!

    LG, Sailorwoman
     
  2. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    Hallo,

    mir hilft das kleine Stimmgerät. Auf dem Notenständer platziert. Da wird oft schon bei Tonleiterübungen klar, welche Töne besondere Ansätze brauchen.

    Badener
     
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  3. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Gute Frage.
    Ich selbst kämpfe mit anderen Dingen mehr als mit Intonation.
    Ich glaube, dass mir da stundenlange Beschäftigung mit Obertönen geholfen hat. Matching exercises (normal gegriffener Ton, Oberton).
    Jetzt, in der Beschäftigung mit John Harle's "The Saxophone" verfeinert sich das ganze noch einmal.
    Man sollte - so man wirklich genau intonieren können will - das System Saxophon verstehen, denn sonst geht es einem wie - ich zitiere John Harle - dem Geiger, der nicht weiß, wo er genau seine Finger auf das Griffbrett legen soll.
    Singen können hilft ungemein, das Wissen, was bei den Registerwechseln passiert. Das Wissen, wie das Blatt schwingt, wo die Resonanzräume sind.
    Man darf nicht vergessen, wo bei der Klarinette der Ton nur unterschiedliche Länge hat, hat der beim Saxophon unterschiedliche Länge, Breite und Tiefe :) So leicht der eigentliche Ansatz ist, das macht das Ganze etwas kompliziert.

    Grüßle, T.S.
     
  4. sailorwoman

    sailorwoman Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich finde, um die Intervalle untereinander besser zu bekommen hilft das auf jeden Fall. Zumindest wenn man langsam spielt. Was mir allerdings Probleme bereitet ist dieses ständige Anpassen an die harmonische Umgebung und natürlich die Nachlässigkeit wenn man schneller spielt, da sind Durchgangstöne schon mal daneben. Und dann wundere ich mich auch noch wieso der Zielton auch zu hoch/tief ist :banghead:

    @Ton Scott
    Ohne es anzweifeln zu wollen, ich frage mich wieso es nicht ausreicht sein Instrument zu kennen, welcher Ton ist generell eher hoch/eher tief um das ausgleichen zu können. Wo ist der 'Mehreffekt' wenn ich "das System Saxophon verstehe"?

    Das Singen werde ich mal ausprobieren. Erstmal vielleicht einfache Intervalle zu 'nem liegenden Ton, kann mir gut vorstellen, dass das was bringt :)

    Danke schonmal,

    LG
     
    murofnohp gefällt das.
  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich ging von einem an und für sich "stimmenden" Saxophon aus.
    Wovon ich sprach waren die Intonationstendenzen, die alle Saxophone (einer Baugröße) haben. Da hilft es, sich ein wenig auszukennen.

    Grüßle
     
  6. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    ....vielleicht noch die Anmerkung, dass man Intonation schon üben sollte - aber überperfekt darf / soll es auch nicht sein.
    Ein ganz klein wenig "daneben" ist für mich typisch Saxophon.

    Intonierte Grüße
    Badener
     
  7. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Deswegen wahrscheinlich ist das Saxophon in Blasorchestern noch immer so beliebt....(laut, stimmt nicht).
     
  8. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest


    Wärest du so freundlich mir diese Tendenzen kurz zu nennen. Ich kenne nur meine 3 Saxe und ihre Eigenarten. Aber ob die in den von dir genannten Intonationstendenzen einer spezifischen Bauart liegen kann ich nicht einschätzen. Dem TS würde das sicher auch auf die Sprünge helfen.

    Danke.
     
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  9. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Dass z.B. die Töne in der 2.Oktave (D,Eb,E) stark nach oben gehen, wohingegen das C#2 zu tief ist.
    Das tiefe Bb und B zu hoch. Etc...

    Man sollte also lernen, wie das Blatt schwingt, wie die Luft beschaffen sein muss, dann kann man astrein intonieren (wenn man es will).
    Im Übrigen gibt es nicht nur eine richtige Intonation (siehe/höre ägyptisches Militärorchester).

    Cheers
     
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  10. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Es sei noch dazu gesagt, dass die Mundstückwahl eine entscheidende Rolle spielen kann. Ich intoniere auf jedem Mundstück leicht anders. Es sind genau die Töne, die Scott sagt, und noch ein paar Töne mehr, die ich meistens ausgleichen muss. Das kann je nach Mundstück ausgeprägter oder weniger ausgeprägt sein. Dann gibt es wirklich krasse Unterschiede. Intonation bestimmt maßgeblich den Klang und klingen wollen wir doch alle gut auf dem Saxophon. Peile mal einen Ton zu hoch an und lass ihn fallen. Dann kriegst du schon mal ein grobes Gefühl dafür, über was für eine Spannweite wir sprechen. Ansonsten stehen sehr viele Übungen diesbezüglich in meinem Workbook und auf meiner Homepage.
     
  11. Peter1962

    Peter1962 Ist fast schon zuhause hier

    Wo Jazzwoman gerade geschrieben hat, in ihrem Workshop sind Übungen zur Intonation dabei. Eine davon, ist eine meiner Lieblingsübungen.

    Gruß von der sonnigen Ostsee Peter
     
  12. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Verrätst Du uns welche? Also die Seitennummer.

    LG
    StefAlt
     
  13. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Ich übe oft Arpeggio durch alle Tonarten.
    1 3 5 7 9 #11 13 und wieder zurück. Irgendwann mal bekommt man die 13 entspannt und stimmig zu dem Rest.
    Dann ist es hoffentlich geschafft und man ist zumindest mit sich selbst im Reinen.
     
  14. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Schreib mich gerne an, Stefalt. Das müssen wir hier nicht klären.
     
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  15. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Verstehe ich nicht.

    Im Saxophonensemble muss ich sauber intonieren, damit es klingt.
    Im Holzbläserensemble muss ich sauber intonieren, damit es klingt.
    In der Big Band oder wenn ich in der Kirche mit Orgel spiele, ebenso.

    Solistisch kann man mehr gestalten, aber man sollte schon versuchen, sauber zu stimmen. Ich spiele allerdings hauptsächlich Jazz und Klassik, keine Ahnung, wie es woanders ist.

    Grüße
    Roland
     
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  16. ppue

    ppue Experte

    Ich finde nicht, dass die Töne eine Tendenz haben, nach oben oder unten zu gehen. Es sind die Töne, an denen am schnellsten auffällt, wenn
    a) das Mundstück am falschen Ort ist und oder
    b) das Mundstück nicht zum Instrument passt und oder
    c) falsch intoniert bzw. mit falschem Ansatz gespielt wird.

    Die meisten heute hergestellten Saxophone sind von der Intonation her leicht zu beherrschen.
     
  17. ppue

    ppue Experte

    Verstehe ich auch nicht. Bestenfalls intoniert das Saxophon besser als zum Beispiel ein Klavier, welches keine reinen Intervalle spielen kann.
     
  18. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    ich meinte nicht, dass man "daneben" spielen soll, sondern dass auf dem Stimmgerät ein minimaler Ausschlag des Zeigers zumindest bei schnellem Spielen bleibt.
    Oder bekommt das jemand immer ohne jede Abweichung hin? Dann muss ich noch viel üben.
    Und typisch Saxophon ist natürlich nicht, ein wenig falsch zu intonieren, sondern die Möglichkeit, Töne mit dem Ansatz zu verändern.
     
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  19. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ach so, ich hatte halt 'Ein ganz klein wenig "daneben" ist für mich typisch Saxophon.' nahe liegend, aber falsch interpretiert. Danke für die Aufklärung. :)

    Grüße
    Roland
     
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  20. ppue

    ppue Experte

    Nein, das bekommt man sicher nicht hin. Aber auch beim langsamen Spiel reicht es oft nicht aus, alleine auf dem Stimmgerät zu stimmen.

    Hier eine Dur-Leiter in reiner Stimmung in Centschritten. Rein bedeutet, dass die Intervalle aus ganzzahligen Frequenzverhältnissen aufgebaut ist. So ist die Quinte hier im Verhältnis 3:2 oder der erste Ganztonschritt im Verhältnis 9:8. Die Intervalle klingen besser als die unserer gleichschwebend gestimmten Durleiter.

    reines -C-Dur in Cent.png

    Spielst du eine Terz mit 400 Cent nach Stimmgerät, so liegst du 14 Cent neben der reinen Stimmung.

    Das beste Instrument für die Intonation bleiben ausgebildete Ohren. Deshalb hat bei mir das Spielen zu Dronen gewaltig Vorrang vor dem Spielen nach Simmgerät.
     
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