Klassik und Jazz...wer spielt beides, worauf kommt es an? Gibt es Synergien?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Dreas, 28.Juli.2017.

  1. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Ich denke mal das schwierige an der klassik ist,sie mit dem saxophon so zu spielen,wie der damalige komponist wollte,das es klingen soll.
    In der Zeit der Klassik gab es ebend noch kein Saxophon.
    Also können wir da alle nur erahnen wie das sein hätte können und das macht die sache schwierig aber eben auch sehr spannend.
    Ich spiele seit inzwischen 37 Jahren auch klassisches saxophon
     
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  2. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Äh, klassik = Wiener Klassik?
    Oder klassik = europäische Musiktradition der Kunstmusik?

    Für den zweiteren Fall gibt's ja genug Originalliteratur ...

    Und Händel oder Purcell mit Sopransax und Pfeifenorgel macht tierisch Spaß. :)

    Grüße
    Roland
     
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  3. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Ich denke mir immer dabei es gibt verschiedene Komponisten.
    Die einen die darauf bestehen, dass jede Note so betont wird wie es sie/er erdachte.
    Aber auch freizügig in die Welt gestellt, mehret euch und macht das Beste aus der Basis die ich euch geschaffen habe.

    Auch die existentielle Situation der Komponisten wird eine sehr große Rolle zu der Aussage wichtig sein.
    Wenn es finanziell erlaubt ist, ist das geistige Erbe im höhren Rang.

    Das die Klassik schon so gut wie vorbei war, als das Saxophon mitspielen konnte bezeichnen wir wohl als Schade.

    Umsomehr es ist ein Gewinn an Sympathie, welche Instrumente ein gut gespieltes Saxophone mit eigenem Charakter ersetzen könnte.
    In Konkurenz zu Blechbläser, Streichinstrumente und Holzbläser können wir uns von Komplexen wohl befreien.
    Zu vielen anderen Instrumenten wird es wohl physisch anstrengender sein.
    Im imitieren sind wir ein besonders schöner Vogel. Auch in der Eigenständigkeit.
    Damit auch festgestellt warum ich die Liebe zu diesem Instrument endeckte und weiterentwickeln will.

    LG
    Pil
     
  4. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    :thumbsup:
    Der Tip ist ja megag.... den Purzel kannte ich wohl vom Zuhöhren, aber an der Zuordnung bin ich aus Herkunft wohl unterfördert worden.
    Ich hab mal oberflächlich reingespechtet. Beim Lesen der Noten machte es ja schon Spass.
    Mit bedacht aber, dass es dann an ein bis drei Bläser fehlen könnte.

    LG
    Pil
     
  5. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Es ist schon so eine Sache. Ich kann mir den Mozart oder den Weber, oder auch den Brahms schlecht auf einem Saxophon vorstellen. Z.B. lebt der langsame Satz vom Mozart-Konzert derart von den charakteristischen Registerwechseln der Klarinette, dass das auf dem Sax einfach nicht so gespielt werden kann. Mozart hat das wohl genau wegen der unterschiedlichen Klänge der Klarinettenregister so geschrieben, ....... für die Klarinette.

    Ist halt meine Meinung. Jeder darf.......

    LG Helmut
     
  6. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Ich traue mich zu dürfen.
    Klingt gut und auch kontrollierenswert.
    Ich war der Meinung, dass das Register bis auf die ganz kleinen größer oder deckungsgleich wären.

    Hättest Du bitte auch einen Hinweiß zu welchen Satz ich dies austesten könnte.

    LG
    Pil
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.August.2017
  7. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hier z. B. ab Minute 12. Wobei es sich lohnt, das Ganze zu hören.:)

     
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  8. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Ja es lohnt sich. :):):):)

    Danke schön.

    Spielbar wäre es vielleicht schon, unter welchen Verlust die Du meintest habe ich jetzt auch verstanden.
    Die physische und mentale Kondition, so wie auch die Perfektion würde ich mit meinem aktuellen Plan zum Üben in ca. 80 Jahren auch erreichen um meine Behauptung dazu zu untermauern. Nebenbei frag ich mich was die Dame so hauptberuflich macht.

    LG
    Pil
     
  9. Ottokarotto

    Ottokarotto Ist fast schon zuhause hier

    Müsste Sharon Kam sein. Von Beruf Solistin und vermutlich mittlerweile i-wo eine Professur.
    Und sie spielt Bassett-Klarinette. Die geht runter bis zum kleinen c und nicht nur bis zum e. Das macht einen deutlichen und hörbaren Unterschied zu Einspielungen auf einer "normalen" A-Klarinette.
     
  10. Ottokarotto

    Ottokarotto Ist fast schon zuhause hier

    Sorry. Stand ja im Titel. Habe ich nur auf dem Smartphone nicht sehen können .
     
  11. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Hmmmmmmmmmm......
    Ich hänge immer noch am angeblichen Unterschied der einzelnen Musikarten.

    Grob abstrahiert passiert doch:
    Ich sehe oder höre das Werk eines/einer anderen, setze mich damit auseinander, versuche zu ergründen, was er/sie ausdrücken wollte, bringe es mit meinem Kontext (Erfahrungen, Fertigkeiten, Gefühlen) zusammen und interpretiere es.

    Vielleicht orientiere ich mich stark an den Konventionen ("Mozart, Debussy, Bach hat das so (!) und nicht anders gemeint!"), vielleicht lese, höre, spiele ich etwas ganz anderes.
    Das gilt meines Erachtens für alle Arten von Musik.
    Es ist doch immer Kommunikation zwischen dem Komponisten und mir.
    Das gilt auch für das Spielen im Orchester oder einer Band, nur mit der weiteren Herausforderung, auch noch mit den Mitspieler_innen und dem/der Dirigenten/_in zu kommunizieren.
    Darüber hinaus kommuniziere ich (wenn vorhanden) noch mit dem Publikum.

    Das ist meines Erachtens die Kunst des Musizierens (Handwerk vorausgesetzt): diese Kommunikation offen und interessant zu gestalten.
     
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  12. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    klarinettistin? ich dachte eher an ausdruckstänzerin.;);)
     
  13. BariPapa

    BariPapa Ist fast schon zuhause hier

    Bis vor kurzem hatte ich in einem recht ansruchsvollen synfonischen Blasorchester Baritonsaxophon gespielt. Es wurde sehr viel Wert auf Intonation und Klang gelegt. Selbst Staccatonoten mussten stets weich und mit Klang gespielt werden. Ich hatte mir im Laufe der Jahre antrainiert Töne praktisch aus dem Nichts erklingen zu lassen, alles immer schön weich wie von einem Streichinstrument gespielt.
    Nun spiele ich in einer Bigband meist Tenorsaxophon. Hauptsächlich irgendwelche Einwürfe. Hier wird genau das Gegenteil erwartet. Alles kurz und prägnant. Glaubt mir, es macht richtig Arbeit sich das umzugewöhnen. Langfristig möchte ich gerne beides erhalten.
     
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  14. Marko74

    Marko74 Ist fast schon zuhause hier

    Klassik und Jazz...wer spielt beides, worauf kommt es an? Gibt es Synergien?

    Synergien bestehen auf jedem Fall. Sonst würde beides nicht funktionieren.
    Beim Jazz hat man wohl als Solist etwas mehr Freiheiten als bei der Klassik.
    Aber auch ein Solist geht mit seinem ,,Gedudel,, unter, wenn die Begleitung fehlt, bzw wird es für den Zuhörer auf Dauer langweilig.


    Ich habe sowohl von Klassik, als auch vom Jazz nicht all zu viel Ahnung, aber was ich in den paar Jahren, in dem ich mich intensiver mit Musik befasse gelernt habe, ist,
    1. Es gibt überall Regeln
    2. Es gibt keine schlechte Musikrichtung
    3. Zu verinnerlichen, dass jede Musikrichtung für sich selbst steht
    4. Jedes Musikinstrument hat seinen eigenen unverzichtbaren Charakter
    und
    5. Jedes Musikübertragungsmedium wie Radio, TV, PC hat einen ON/OFF-Schalter.

    ;-)
     
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  15. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    - subjektiv: was gefällt mir (bei mir: eher Stokhausen als Mutanten Stadl)
    - historisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Sturgeon's_law
    - die zu erbringende schöpferische Höhe ist auch von Musikwerk zu Musikwerk anders; Modern Talking und Mahler zum Beispiel

    - Folterberieselung in Supermärkten oder auf einem Weihnachtsmarkt
    - wenn 200m weiter die Kirmes 2x im Jahr ist

    Grüße
    Roland
     
  16. Marko74

    Marko74 Ist fast schon zuhause hier

    Das ist dein individueller Geschmack und vollkommen legitim. Ich habe auch meine Vorlieben.
    Alles andere hat sich aber auch irgendwie seine Daseinsberechtigung erspielt. ;-)

    Auch da gibt es einen ON/OFF-Schalter.
    Niemand wird gezwungen dahin zu gehen. ;-)

    PS:
    In welchen Supermärkten wird man denn eigentlich musikalisch beschallt?
    Bei uns ist es in den Supermärkten diesbezüglich still.

    Nerven tun mich in Supermärkten lediglich Leute, die es schaffen, ihren Einkaufskorb in einem 2m breiten Gang so zu platzieren, dass keine Sau mehr durchkommt.
    In Spitzenzeiten kommt ein Einkauf einem Orientierungslauf gleich.
    ;-)
     
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  17. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Wenn ich 200m weit weg von der Kirmes wohne, habe ich die Beschallung am Ohr, wenn ich das Fenster im Sommer auf mache. Naja, bin dann irgendwann weg gezogen. :)

    Weihnachtsmarkt ... ja, klar, wenn man nicht gerade das wohnt.

    Mittlerweile, ja. Das war von 10 oder 15 Jahren anders.

    Dann kaufe halt nicht in Spitzenzeiten. :)

    Grüße
    Roland

    PS:
    Und am Karnevalssonntag wurde man geweckt, weil der Trecker mit Mukke vorbaie kam; neben die Kneipe war die Hochburg der schwarz-blauen Funken oder so. Beim ersten Mal habe ich mich tierisch erschreckt.
     
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  18. flar

    flar Guest

    Moin, moin

    Auch wenn das jetzt ganz, ganz gemein,
    mit Vorurteilen ohne Ende behaftet ist
    und ich ein echtes Arschloch bin,
    ich möchte nicht ausschließen das Dieter Bohlen mehr an Nerven, Zeit und an eigener Schöpfungskraft aufgeboten hat um "Cheri Cheri Lady" zu erschaffen
    als Gustav Mahler für seine ersten beiden Synphonien zusammengenommen!

    Alle die meine Aussagen, und tatsächlich Ansicht(!), bezuglich der Wertigkeit von Musik kennen werden wissen das mir dieser hinkende Vergleich nicht leicht gefallen ist,
    aber der Bohlen ist schon so eine Nuss für sich, und im Vergleich zu Mahler, @Roland ganz fair war das nicht! ;)

    Für alle Fans und Allgemeinmusikliebhaber viele um Entschuldigung bittende Grüße Ralf
     
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  19. Marko74

    Marko74 Ist fast schon zuhause hier

    Kenn ich.
    Eine Weile wurde ich vom hiesigen Karnevalsverein auch dazu verdonnert mit meinem Trecker deren Wagen zu ziehen.
    Lust hatte ich dazu eigentlich nie, aber das Funkenmariechen hat immer so lieb geguckt. ;-)
     
  20. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Letzteres ist hier gemeint, nehme ich an. Was der Amerikaner mit "legit" bezeichnet.

    Ja, Saxophon (besonders Sopran) passt hervorragend zu Barockmusik, z.T. auch zu noch älterer. Vielleicht, weil man damit sowohl einen Oboen-, Trompeten- und sogar Flötencharakter hinbekommt. Dafür passt gerade hier Klarinette überhaupt nicht. Finde ich faszinierend.

    Saxophon in der "eng definierten" Klassik (Haydn, Mozart, Beethoven) ist nicht so offensichtlich. Trotzdem gibt es hervorragende Mozart-Arrangements für Saxophonquartett.
     
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