Max Treutner, Junger Jazz Nachwuchs, Uff!

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von TenSax, 21.Juni.2010.

  1. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Leute!

    In einem anderen Forum bin ich auf diesen 11-jährigen Jungen gestoßen, das kann ich euch nicht vorenthalten!
    Da kann ich nur sagen - WOW -

    Max Treutner

    Der Nachwuchs schläft nicht!
    Gut, die Setup-Frage ist hier überflüssig und absolut geklärt ;-)

    Ich hoffe es gibt in Zukunft einiges von Ihm zu hören.

    Schöne Grüße
    Sven
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Hallo Sven,

    ich habe mich jetzt mal ein wenig über den jungen Mann im Netz informiert.
    Schon toll, wie er bereits spielt - hat einen guten Ton, sicheres Rhythmusgefühl und eine anständige Intonation, sehr beachtlich für einen Elfjährigen!

    Eine andere Sache ist natürlich, wie er öffentlich präsentiert wird - Konzerte, YouTube-Videos, eigene Website mit jeder Menge Fotos, bis hin zur Preisgabe der Wohnadresse.
    Und der kleine Bruder Cedric muss auch schon am Keyboard in die Öffentlichkeit, da bahnt sich eine Vermarktung als "Treutner Brothers" an...

    Gewiss, viele Ausnahmetalente der Musikgeschichte wurden schon als Kinder entsprechend gefördert und präsentiert, von Mozart über Buddy Rich bis Michael Jackson - doch leider waren dies nie die glücklichsten Menschen in ihrem Erwanchsenenalter. :roll:

    Ich frage mich jedenfalls, ob da ehrgeizige Eltern nicht gerade etwas übers Ziel hinausschießen. Berechtigter Stolz über die unzweifelhaften Talente der Kinder in allen Ehren, aber man kann's auch übertreiben.
    Irgendwie überkommt mich da ein ungutes Gefühl.

    Nichtsdestotrotz wünsche ich natürlich dem kleinen Max (sowie seinem Bruder Cedric) alles Gute und viel Erfolg - aber hoffentlich nicht auf Kosten ihrer glücklichen Kindheit!


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  3. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Hallo,
    ich war schon früher mal auf Max gestossen im Netz.

    Rick schrieb:
    ich hatte auch sehr zwiespältige Gefühle und jede Menge Fragen, klar Max spielt ausserordentlich gut in seinem Alter.Wenn man die Bilder auf der HP anschaut beschleichen einem aber komische Gefühle...gut die Einen huntern von einer Sportveranstaltung zur nächsten. Warum sollen da Workshops ausgeschlossen werden??
    PS: Wo ist eigentlich die Mutter präsent? - der Vater kommt ja vor in den Bildern.

    antonio
     
  4. JazzB

    JazzB Kann einfach nicht wegbleiben

    Das dachte ich mir auch als ich die Homepage sah...sein Sound ist wirklich gut, aber in dem Alter ist sowas immer aus zweierlei Richtungen zu betrachten...nunja...wollen wir nicht spekulieren, vll ist alles ganz anders als wir denken.

    Was man da sehen und hören kann ist jedenfalls ordentlich.

    B
     
  5. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Ja stimmt schon, Max hat etwas verunsichert auf der Bühne ausgesehen zumindest vor dem spielen und nach dem spielen. Während des spielens ist er absolut souverän, er blickt sogar beim spielen um sich und in die Leute. Und absolut keine Spur von Aufregung, auch wenn man sich mal die anderen Videos anschaut.

    Grundsätzlich glaube ich immer erstmal an das Gute im Menschen, daher unterstelle ich seinen Eltern mal das sie Ihn nicht dazu gezwungen haben, bzw. zwingen werden, sondern das er das alleine und auch so will.

    Wie Rick aber auch beschrieben hat ist die Gefahr groß ohne richtig ausgelebte Kindheit groß zu werden, das könnte problematisch werden.

    @Antonio
    Die Mama macht bestimmt die Bilder ;-)

    Ich hoffe das beste....

    Liebe Grüße
    Sven
     
  6. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @TenSax
    ach so, genau.. :lol:
     
  7. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Egal was Eltern tun oder unterlassen: Eine Garantie auf eine glückliche Kindheit gibt es nicht.
    Im gleichen Umfeld, in dem die typischen "glücklichen Kinder" aufwachsen, werden andere gemobbt und auf übelste Weise seelisch misshandelt. Vielleicht weil sie so ein uncooles Hobby wie Saxophonspielen haben ...

    Gruß
    saxology
     
  8. Gast

    Gast Guest

    naja, wenn dann eher cello-spielen :p
     
  9. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Denk an Lisa Simpson. Matt Groening lässt sie Saxophon spielen - um sie als Nerd auszuweisen.
     
  10. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Ja, nachdem Papi gleich mal die lästige Setup-Frage geklärt hat, kann sich der Junge auf das Wesentliche konzentrieren :-D

    Hmmm.....er hat vor 3Jahren angefangen. Wenn ich mir das alles auf der homepage ansehe, alles so nebenher zur Schule.

    Ich finde in vielen Bildern ist mehr Last als Lust zu erkennen, aber vielleicht guckt er einfach so.

    (Oweh, wenn das Papi liest, gibt's Training für glückliches Schauen. :cool: )

    Ja, ich hab da eher etwas Bauchweh....ich mag diese Totalvermarktung auch nicht. Er trägt Mützen und T-Shirts mit seinem Namen drauf und auf der homepage kann man den lieben Max auch ganz "privat" erleben. :-o
     
  11. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Ich kenne aus meinem Umfeld das Phänomen nur zu gut, dass die Fähigkeiten des eigenen Kindes durch die rosarote Brille betrachtet und in den Himmel gehoben werden....(Fussball, Musik, Tennis, Schule, Mathematik,....)

    Das ist sehr häufig der Egotrip der Eltern :-(

    Allerdings kann dieeeser Maxe wirklich was ;-)

    Und da ich über die Schule mit vielen Kindern zw. 10 und 13 Jahren zu tun habe, kann ich sagen: Viele kucken so, ohne unglücklich zu sein ;-)

    Ich bin gespannt.....
     
  12. Sexy

    Sexy Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo zusammen,
    das ist genau der Junge, der mich auf dem Walldorfer Saxophontag so stark beeindruckt hat. Aber in diesem Video kann man noch viel mehr von ihm hören, so dass sich mein Eindruck von ihm jetzt noch verstärkt hat.
    Viele Grüße
    Sexy
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Mag sein, doch was mich an dem vorliegenden Beispiel stört, ist dasselbe, was auch Chris anspricht, nämlich diese Zurschaustellung des Kindes (inzwischen sogar der Kinder) in der Öffentlichkeit, die ich fast schon als Preisgabe empfinde.

    Nichts gegen kompetenten Musikunterricht, Workshops und Talentförderung - aber diese Präsentation des Kindes bei scheinbar jeder sich bietenden Gelegenheit birgt die Gefahr, einen ungesunden Leistungsdruck aufzubauen, bei dem mögliches Scheitern zur Blamage der Eltern wird, der Kleine zu "funktionieren" hat wie ein dressiertes Tier.
    Da wird dann oft mit dem schlechten Gewissen gearbeitet, was im schlimmsten Fall lebenslange Traumata auslösen kann ("Du bist schuld, weil du schlecht gespielt hast").

    Ich mag der Familie nicht reinreden, fände aber zumindest etwas mehr Privatsphäre und Schutz der Kinder nicht schlecht.

    Allgemein würde ich so einen "Starrummel" um den eigenen Nachwuchs nicht empfehlen. :roll:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  14. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier

    Ich will doch hoffen, dass dieser talentierte junge Mann für etwas Krafttraining nebenher noch die Zeit hat.
    Der Körper ist sicherlich noch nicht so stark, dass er lange Übungszeiten so einfach wegsteckt. Es ist ja nicht normal das man sich ein Saxophon an den Hals steckt.

    Es ist übrigens sehr interessant das hier im Forum "Dehnübungen etc." kein Thema ist.
     
  15. Trinchen

    Trinchen Schaut öfter mal vorbei

    Hallo,
    habe selbst 2 Kinder und weiß auch, dass sie vieles mitmachen und auch meist alles machen wollen. In gewissem Maße kann man sie ja machen lassen, aber ab und zu sollte man die Notbremse ziehen, da gibt es auch noch die Schule usw.
    Den Auftritten im Internet stehe ich auch sehr skeptisch gegenüber, denn man weiß wer oder was sich hier alles so tummelt und die Daten verschwinden ja auch nicht so schnell :-o
    @ Wiesenleger: Was war denn das mit dem Cello? :roll:
    Spiele selbst auch eins und hoffe, dass ich cooler bin, da ich ja noch Sax lerne :-D

    LG
    Trinchen
     
  16. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Hallöle,
    ich habe mir jetzt einige Videos und auch die HP angeschaut. Auf mich macht der Junge den Eindruck, dass es absolut sein Ding ist und er nicht stellvertretend unerfüllte Träume seines Vaters verwirklicht.

    Chapeau Max! Ganz großes Kino.

    P.S.: Ich war viele Jahre Jugendwart in einem Tennisclub. Da waren einige sehr zielstrebige Kinder und Jugendliche dabei, die am liebsten jeden Tag 10 Stunden trainiert hätten. Die waren regelrecht verrückt nach Tennis. Das ging immer von den Kids aus, nicht von den Eltern. (Lag am Trainer. Der war ein begnadeter Motivationskünstler)
     
  17. Rick

    Rick Experte

    Hallo Bernd,

    ich betone es gerne noch einmal:
    Nichts gegen Talentförderung und fleißige Kinder, ganz im Gegenteil!
    Ich bin auch davon überzeugt, dass Max das Ganze gern macht und nicht NUR, um bestimmten Ansprüchen gerecht zu werden, sonst würde das alles ja auch nicht funktionieren.

    ABER muss man ihm dann eine extra Website einrichten (hat er bestimmt nicht selbst gemacht) und dort sogar noch die genaue Adresse hinsetzen?
    Und den Titel "Germany's young Jazz talent" (Text zu einem YouTube-Video) hat er sich wahrscheinlich auch nicht selbst verliehen, oder?

    Der kleine Michael Jackson hat Anfang der 70er Jahre auch immer niedlich und engagiert gewirkt, als würde er das alles unheimlich gerne machen. Sicher hat es ihm ja auch mal Spaß gemacht.
    Aber welcher enorme Leistungsdruck dahinter stand, an dem er ja letztlich auch zerbrach, erfuhr man erst Jahrzehnte später... :roll:


    Zu bedenken gebend,
    Rick
     
  18. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    moin Rick,

    du hast sicher Recht mit deiner Argumentation - ABER, wenn jemand ein solch außergewöhnliches Talent besitzt, dann muss das sehr früh gefördert werden. Es führt auch kein Weg daran vorbei, dass viele viele Stunden für´s üben anstatt für´s spielen draufgehen - das ist leider nicht zu ändern. Da kannst du dir alle "Wunderkinder" der Welt anschauen, du wirst überall dasselbe beobachten.

    Ob das nun unbedingt im Interesse des Kindes liegt, ist eine andere Sache. Es ist aber auch so, das ein solches Talent den jungen Menschen antreibt. Oft ist es so, dass sie gar nicht anders können, als immer nur nach Perfektion zu streben. Nimmt man ihnen dann den Anspruch, besser als andere zu sein, werden sie unausgeglichen und sind unzufrieden mit sich selbst.

    Ein solches Talent kann auch ein Kreuz sein. Bestes Beispiel dazu ist W.A. Mozart. Der arme Kerl konnte gar nicht anders, als immer nur komponieren. Es geisterten ihm Tag und Nacht die atemberaubendsten Melodien im Kopf herum, und er musste sie aufschreiben - es ging einfach nicht anders. Wie sonst wäre es auch zu erklären, dass ein 35-jähriger ein solch gewaltiges Musikerbe hinterlässt.

    Du kannst es also drehen und wenden wie du willst - förderst du ein solches Talent, kann´s in die Hose gehen - förderst du es nicht, kann es genau so nach hinten losgehen.
     
  19. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Zitat:

    "Du kannst es also drehen und wenden wie du willst - förderst du ein solches Talent, kann´s in die Hose gehen - förderst du es nicht, kann es genau so nach hinten losgehen."

    Zwischen "fördern" und "vermarkten" sollte man m.E. aber schon differenzieren.

    Was doch hier passiert ist eine intensive Vermarktung, offensichtlich mit dem Ziel über/mit dem Jungen Geld zu verdienen.

    Und da muß man sich fragen, ob das schon so notwendig ist, unabhängig von einer gezielten Förderung.

    Beste Grüße,

    Dreas
     
  20. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Hallo allemal,
    nun habe ich mich auch mit dem Thema beschäftigt. Ich sehe einmal ein doch vorhandenes Talent bei dem Jungen. So etwas zu erkennen und zu fördern, ist schon wichtig. Wo kämen sonst die "Größen" auf verschiedensten Gebieten her, wenn sie dieses nicht erfahren hätten. Kurios finde ich, dass von der 14-jährigen Schwester überhaupt nichts zu erfahren ist, die ja wohl Klavier spielt. Kann es sein, dass der Bonus "Kind" sich besser in Szenes setzten lässt? Vermuten kann man auch nur, dass es sich hier um ein musikalisches Elternhaus handelt. Unbedarfte Eltern wären bestimmt nicht auf ein Inderbinen-Sax gekommen. Ein Sax-Lehrer hätte sicher keinen Eltern die Notwendigkeit eines solchen teuren Instrumentes für die Entwicklung des Sax-Spiels als wichtig vermittelt. Es gibt ja tolle Sax-Spieler auf dieser Welt, die mit durchaus preiswerteren Instrumenten Weltklasseniveau verkörpern. Ich glaube aber auch, dass Max Spaß an der Musik hat, und alles freiwillig und mit Vergnügen macht. Aber kritisch sehe ich auch die geschäftstüchtige Vermarktung (leider ist ja unsere Gesellschaft völlig darauf ausgerichtet, andere Werte einer Gesellschaft werden zunehmend dem untergeordnet). Da gibt es die Aufforderung zum Sponsoring, da gibt es ein eigenes Logo in Form von Kapps und Shirts, da gibt es die Web-site und im halbjährigen Wechsel die Anschaffung von Saxophonen bis zur 7600,- teuren Ikone. Da gibt es in der anderen Welt ein Posting vom "Vater von Max", als sich selbst mit eigenem Namen zu nennen...
    Wenn man dann das nüchtern betrachtet und mit anderen Jugendlichen vergleicht, findet man vielleicht bei 14-Jährigen ähnliches Spielniveau, die mit 1o Jahren angefangen haben, Sax zu spielen. Ich möchte stark vermuten, dass es noch einige Jungendliche mit ähnlichen Talent in Deutschland gibt. Nur werden sie nicht so öffentich gemacht (vielleicht verharren sie dadurch aber auch auf einem bestimmten Niveau). Bedenkenswert finde ich, dass durch solche öffentliche Darstellung im Kind eine Selbstüberschätzung stattfinden kann - wie in den Fragen geschildert: man kann keine falsche Intonation mehr hören, man spielt lieber mit Profis zusammen... Mein Sax-Lehrer hört sich freundlicherweise auch mein Mittelmaß an, und spielt auch Stücke mit mir zusammen - zu meiner Freude und hoffentlich zu meiner Weiterentwicklung. Musik-machen heißt in erster Linie Zusammenspiel Gemeinsamkeit..., darin unterscheidet sich diese Tätigkeit von vielen anderen (gegeneinander zum Sieg beim Sport), dazu findet sich auch mal verschiedenes Niveaus zueinander, eingeschlossen natürlich das Wissen, das ein Profi beim Konzert sich nicht von einem Anfänger am Klavier begleiten lassen kann. Meine Meinung also: Förderung der Talente: ja! Mit einer weltweiten Präsentation meiner Kinder als hervorragendes Talent würde ich mich zurückhalten, weil ich glaubte, dass es auf der Welt eine Vielzahl ähnlich Talentierter gäbe.
    Beste Grüße Hewe
     
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