Mein Tenorsax fürs Leben...

Juju schrieb:

"Moderne Mechanik" ist natürlich ein weites Feld, da müsste man schon genauer definieren.

Wenn man nur etwas Drückerplättchen zu "in-line" versetzt, Gis-Hebel verlängert/ergonomisch anderes getaltet o.ä., ist das halt noch keine wirkliche "moderne Mechanik" à la Selmer, sondern allenfalls eine Optimierung/Anpassung. Da passiert dann sicher auch beim Sound nichts.

Am andern Ende der Skala dürften die Umbauten von Blashaus Zug, Martin Suter stehen. Er lötete die ganze Mechanik ab, schneidet den Korpus (Chu Berry) durch, lötete versetzt zusammen, damit die Tonlöcher der rechten Hand selmermässig versetzt sind. Dann lötet er eine Selmermechnaik mit allem Hebelwerk, Böckchen und Rippen drauf. Am Korpus befindet sich dann auch ziemlich mehr Masse, als bei der Originalmechanik, wo die Böckchen meist einzeln ohne Rippen aufgelötet sind.

Da scheiden sich dann die Geister, auch was Soundveränderung anbelangt. Ich habe mal ein solches Horn angespielt und konnte nur feststellen, dass es absolut super ansprach und den Conn-mässigen Sound hatte. Gibt aber Leute, welche sagen dass es hin ist...

Das Resultat dieses Umbaus ist aber ganz klar ein Conn-Korpus mit Selmermechanik in allen Belangen. Wobei Martin Suter nicht Selmer nimmt, sondern Fernostnachbau dieser Mechanik, klar.

antonio

 

"Moderne Mechanik", ja, auch so eine Sache. Die Selmermechanik hat sich global durchgesetzt. Was nicht bedeutet, dass sie für jeden die beste ist. Etwas gewohnt sein und für sich das Optimum gefunden zu haben ist nicht dasselbe.

 

und

gegenüber

Also entweder will ich ein Original-Vintage, dann akzeptiere ich abgenudelten Lack und altmodische Mechanik,
oder
ich möchte ein Instrument mit einem bestimmten Klang, dann darf man hier nicht von Wertbeständigkeit reden.

Übrigens:
Wo ist belegt, daß eine Neulackierung den Klang ändert?
Wenn er sich ändert, wie ändert er sich?
Wo ist belegt, daß der Umbau einer Mechanik dies nicht tut?

Wenn eine Lackierung den Klang beeinflußt, dann nur, wenn nachweislich der Korpus mit schwingt. Dann würde durch die ev. leicht dünnere Wandung und die andere Lackdämpfung ein Unterschied im Schwingungsverhalten des Korpus auftreten. DANN aber ändere ich die Eigensteifigkeit und Massenverteilung ebenfalls, wenn ich eine andere Mechanik anbaue.
ODER ich folge der klassischen Sax-Lehre, daß der Korpus nicht schwingt, dann wäre neuer Lack egal und neue Mechanik auch.
Also bitte, wo sind die Belege (bitte keine subjektiven Eindrücke und Gerüchte von Bekannten, die jemanden kennen....)
JEs

 

Hi Antonio,
beim Blashauskonzept ist das mit der Veränderung am Korpus ja gerade der Knackpunkt, der über die bloße Mechanikveränderung hinausgeht. Deswegen gefällt mir persönlich ja der Steve Crow-Approach. Auch wenn's beim ersten Hinsehen gar nicht so anders aussieht, für die Spielbarkeit ist es ein himmelweiter Unterschied. Und preislich ist es auch in einem Bereich, der erschwinglich ist, wogegen der Blashausumbau ziemlich drastisch und außerdem ne one way Aktion ist. Steve's reine Mechanikveränderung ist dagegen reversibel.

@JES: Was den Lack angeht, ich meine, das ist eine Diskussion für sich, es gibt da seitenlange Diskussionen z.B. auf SOTW, die zu nichts führen...

LG Juju

 

@Juju

Einverstanden, ich persönlich stehe auch eher auf diesem Konzept, als dem der Radikalveränderung. JES sgt's, wenn man Vintage will, dann soll man auch Vintage haben. Trotzdem sind natürlich Verbesserungen oder Anpassungen erlaubt.

antonio

 

Zum Thema Umbau.

Ich denke das ist vor allem eine Glaubensfrage.

Das gibt es bei Oldtimern genauso.

Da sind die Fans, die ihr Auto technisch top haben wollen, aber mit Patina, eben "Vintage"

Da gibt es diejenigen, die den Klassiker auf Zustand "neu" restaurieren lassen, aber mit Originalteilen.

Und es gibt die, die klassische Form lieben, aber die gesamte Technik inkl. Motor auf den neusten Stand bringen.

Wer macht es "richtig"?

Keiner! Denn dabei gibt es nicht "richtig" oder "falsch" sondern nur "gefällt mir" oder "gefällt mir nicht".

LG

Dreas

 

Und woher weiß ich, welche Bögen es fürs 62c gibt bzw. welche passen?

 

Die Yamaha Custombögen sollen aufs 62c passen.
Gruß, Thomas

 

Den "gefällt mir nicht" Button hab ich jetzt aber gesucht und nicht gefunden! (

 

Fast
Dann darf ich mich, auch bei Oldtimern, nicht wundern, wenn ich zwar viel Geld reingesteckt habe, aber der wert trotzdem gesunken ist.
Und ob sich der auf neue Technik umgebaute Oldtimer dann auch noch wie solcher fährt oder doch wie ein moderner Wagen...spätestens bei der H-abnahme...

Worauf ich hinaus will ist, daß sich der Kollege hier erst mal klar macht, was er will.
Wenn es Vintage aussehen soll, aber moderen Mechanik haben muß, dann wäre ein neues Vinatge eher angeraten
Wenn es nur Kleinigkeiten sind am Yamaha kann man das hintunen.
Wenn es richtig Vintage sein soll, meine ich, dann gehört dazu eben das rundum Vintagepaket einschließlich Mechanik. Das will überlegt sein und dazu muß man ausprobieren...
JEs

 

Es geht doch nicht nur um Belege. Es doch klar, dass sich alle meine Aussagen auf mein persönliches Bild beziehen welches von Berichten von Ehrfahrenen und professionellen Saxophonisten geprägt worden ist.

Und nochmal ich suche ein Saxophon was mir gefällt und worauf ich mich wohlfühl. Deshalb würde ich mir auch ein altes Sax mit einem tollen Korpus und super Klang mit einer zu mir passenden Mechanik bestücken lassen.

Ich finds komisch dass mir unterstellt wird, dass ich mir ein Vintage kaufen will nur weils ein "Vintage" ist.

Ich habe jetzt schon paar mal erwähnt, dass ich Jazz studiere. Da erklärt sich mMn von allein dass ich wohl nicht so naiv bin.

 

@ Moritz7

DAS ist der entscheidende Punkt! Nur Du musst damit glücklich werden, niemand sonst!

Filter die Beiträge raus, die Dir helfen, alle anderen vergiss einfach....

LG

Dreas

 

Vielleicht, weil Du das geschrieben hast:

Ist nur ne Vermutung ...

 

Mal eine etwas naive Verständnisfrage in Bezug auf einige Beiträge hier:

Wenn man bei einem Yamaha (YTS 62) "diszipliniert am Sound arbeiten" und viel für den Klang üben muss (abgesehen vom Mundstück- und S-Bogen-Ausprobieren), ist es vielleicht doch schwerer, darauf einen ebenso guten Sound wie auf einem Selmer oder einem Vinatage zu bekommen, bzw. wird einem der Sound auf letzteren gerade als Nichtfortgeschritter / Nicht-viel-Übender eben doch etwas mehr geschenkt?

Neugierige Grüße

BluesX

 

@ BluesX

Na, das muss man m.E. eh immer, egal mit welchem Sax.

Das glaube ich nicht. Moritz hat ja auch nicht geschrieben, dass sein Sound auf dem Yamaha schlecht wäre. Er sucht nur ein Sax, dass seine persönlichen Soundvorstellung besser unterstützt.

Ob Yamaha, Selmer, Vintage, Yani, Expression, etc. etc., alle klingen gut bzw. können gut klingen, so meine ich, wenn´s der "Bediener" kann.

Wenn wir hier über Sound diskutieren meinen wir, so verstehe ich das jedenfalls, Klangfarbe und nicht "besser" oder "schlechter". Und das ist reine Geschmackssache!

(Gut im Billigsegment mag auch die KLangqualität eine Rolle spielen...)

So seh ich das jedenfalls.

LG

Dreas

 

Hallo!
Da ist wohl etwas nicht ganz richtig angekommen.
Gemeint war, dass diszipliniertes Üben den Sound mehr verändert, als der Wechsel des Instrumentes.
Die 62er Serie ist bei Yamaha der Einstieg in die Profiliga, diese Instrumente sind dafür bekannt, sehr sauber zu intonieren. Für mein Empfinden sind die serienmäßigen Yamahas der gehobenen Klasse allerdings mehr auf einen Allroundsound mit Tendenzen zur Klassik ausgelegt. Dafür bietet Yamaha dann aber verschiedene Custombögen an, die den Sound in die gewünschte Stilrichtung bringen.
Nein, geschenkt bekommt man den Sound auf einem Selmer keinen Deut mehr als auf einem Yamaha.
Gruß, Thomas

 

das ist ein alter Holzbläserreflex. Man tut sich selbst weniger weh, wenn man das Material als Grund anführen / vorschieben kann. Ist Dir noch nie aufgefallen ( vom Sinfonieorchester bis zum Dorfmusikverein) dass die Saxer und Klarinettisten bei jedem offensichtlich vermurksten Ton danach intensiv und missbilligend ihr Blatt betrachten und daran rumnesteln?

 

Dank Euch für die Antworten! Habe nämlich ein YTS 62 (mit einem "G1"-Bogen - klingt geheimnisvoll, bisschen wie früher Trill mit den Jod "S11"-Körnchen). So ein Custom-Bogen ist nicht gerade billig, ein neues Mundstück kostet da weniger. Yep Thomas, mein liebster Stirnrunzelgrund ist das Mundstück.

Gruß
BluesX

 

Na, das liest sich ja nun auch anders als Dein erstes Post:

"Meine Hauptfrage ist nun. Wo und wie ich an ein gutes Horn komme. Natürlich meine ich damit ein Vintagehorn."



Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Suche nach dem richtigen Werkzeug für Dein Studium (und für Deinen Beruf?)


Solong
tmb

 

Hihi ... drum kriegt er täääglich immer Triiill, weil ich für iiihn dahas Beste wiiil

Hast Du es gut! Mein liebster Stirnrunzelgrund, wenn es um den Sound geht, ist mein Ansatz ...