Mundstück minimal öffnen...

Hallo Leute,
Ich habe ein Lebayle 7* und ein 8er. Letzteres ist mir einen Hauch zu groß und beim 7*er habe das Gefühl, dass es ein klein wenig offener sein kann. Wirklich nur ein bisschen.
Was müsste man da jetzt konkret machen? Klar - ich sollte es wegschicken zum Refacen und das mache ich vielleicht auch. Dennoch, was müsste ich tun? Einfach ein bisschen schleifen?
Bedank!

 

Machs nicht selbst außer du weißt genau was du tust. Wäre schade drum.
VG
Jens

 

Schleife ums Päckchen und dem Jens schicken, der kann das !

 

Glaube ich gerne. Aber ich kenne da ja auch ein paar Refacer meiner Wahl.
Aber darum geht es ja nicht. Was würde denn ein Refacer zunächst machen? Vermessen, selber reinpusten und dann erst schleifen?

 

Bei so kleinen Veränderungen, solltest Du lieber vor Ort sein beim Bearbeiten und dauernd gegenkontrollieren bevor es dann offener ist als Du willst. Oder andere Blätter probieren. Und ob es wirklich die Öffnung ist, lässt sich auch immer schwer sagen.

 

Danke, aber das weiß ich alles. Vor Ort bin ich dann ja auch
Beste Grüße!

 

Wenn Du auf die Musikmesse gehts, sitzen dort immer irgendwelche Refacer.
Eine so kleine Anpassung lässt sich durch vorsichtiges Abschleifen des vorderen Bereiches problemlos erstellen.
Vor zwei Jahren hat mir Theo Wanne ein MPC auf die Schnelle mit wenigen Schleifschritten wieder sehr gut spielbar gemacht.

kokisax

 

Du könntest auch das Blatt ein wenig anheben. Dazu kannst du von einem alten Blatt die Blattspitze abschneiden und unter das Blatt, hinter der Fensteröffnung, legen.
Ist zwar jetzt nicht sooo perfekt aber es zeigt dir ob es der richtige Weg ist. Umgekehrt geht es natürlich auch!

 

Ich mache das auf einem normalen Schleifstein, so eine rotweißen aus dem Baumarkt. Der hat ne feine und ne feinere Seite. Dann nehme ich mein Mundstück, Fenster nach unten, Spitze von mir weg, zwischen Daumen und Mittelfinger und drücke mit dem Zeigefinger ungefähr auf die Stelle, wo sonst die oberen Schneidezähne stehen.

Nun lege ich das Mundstück flach mit seinem Tisch auf den Schleifblock und ziehe es über ihn. Am Anfang, wo der Tisch noch aufliegt, mit gar keinem Druck, je mehr ich das Mundstück aber hinten anhebe, um die Rails zu runden, desto mehr Druck gebe ich. Auch nicht viel, aber eben zunehmend bis ich vorne an der Bahn angekommen bin und schon etwas drücke. Ich achte auch darauf, das ich das vordere Ende der Bahn nicht in sich runde, also flach auslaufen lasse. Das mache ich zwei- dreimal, spiele das Mundstück und wiederhole den Prozess, bis es mir passt. Ich habe noch nie so weit geschliffen, dass es mir zu offen erschien. Da bin ich dann doch sehr vorsichtig.

Ich versuche also, vom Tisch gar nichts weg zu nehmen (kein Druck: er könnte auch konkav konzipiert sein, was ich damit zerstörte). Auch den Übergang vom Tisch zu den Rails lasse ich so, wie er ist, fange aber kurz danach, langsam etwas Druck aufzubauen, den ich dann weiter steigere.

Ich hoffe, dass die Erklärung verständlich ist.

Ich habe noch kein Mundstück gehimmelt und hatte bisher nur positive Erfahrungen. Besonders, wenn ich mal wieder ein paar Jahre auf dem Mundstück gespielt habe und die Kanten schon leicht rund wurden.

Ach so, geht es um Metall oder Kautschuk? Mit Metall habe ich keine Erfahrungen, würde es aber genau so probieren.

 

Das ist doch mal eine Erklärung. Danke, ppue! Ich werde es mir überlegen!

 

Gute Erklärung ppue, besonders auch der Hinweis mit dem Tisch aufzupassen.
Ich finde, dass es dennoch nicht ganz unkritisch ist, wenn man ein MPC hat, welches ansonsten ganz gut funktioniert.
Ein Gefühl dafür zu bekommen, wieviel Druck man beim Abziehen geben kann ohne dass zu viel weggenommen wird, geht aber nicht ganz so schnell, als dass die ersten Versuche unkritisch wären.
Ganz schwierig ist nämlich der Übergang von den Side Rails zur Tip Rail (Mundstückspitze), da man hier sogar mit abnehmendem Druck von oben arbeiten muss. Ansonsten hat man sehr schnell zu viel an der TIp Rail weggenommen, und dann spricht das MPC nur noch sehr schlecht an und klingt zu "luftig". Um diesen Übergang gut hinzubekommen muss man das schon einige Male gemacht haben.
Auch entschiedet sich hier, ob man eine flache Spitze bekommt (tangential an der Bahnkurve) oder die Spitze der Kurve folgen lässt. Ich bevorzuge letzteres, ist aber schwieriger.

Desweiteren gebe ich zu bedenken, dass beim Öffnen immer das Baffle verändert wird. Die Tip Rail wird automatisch breiter, so dass man auch überlegen muss, ob man von der Seite der Spitze zurückschleift oder das Baffle anpasst. Gerade bei Mundstücken mit Rollover Baffle oder Stufe kommt man eigentlich nicht drum herum, das nachzubearbeiten. Und an der Stelle wirds tricky...

Ihr seht, es gibt so einige Fallstricke zu beachten. Wenn es mit Sicherheit gut werden soll, lasst es vom Profi machen.

VG
Jens

 

Genau..das sind nämlich die eigentlichen Problemzonen...jedenfalls für den ungeübten "Selbstabzieher" ...und nur mal schnell "Selbstöffner" !!

Gr Wuffy

 

Du weißt ja alles, dann bleibt es nur uns zu berichten was der Refacer gemacht hat, nachdem du bei ihm warst.......

 

Klar, die Risiken sind mir wohl bekannt. Nicht umsonst bin ich ein Mundstück-Junkie. Aber ppue hat meine Frage ganz gut beantwortet. Das reicht doch schon aus. Was ich machen werde, weiß ich noch nicht. Und ob ich es dann dir erzähle, weiß ich auch noch nicht.

 

Hier ein Beispiel eines gut gemachten "Do it yourself" Refacings......



http://www.ebay.de/itm/Vintage-C-Melody-Saxophon-Mouthpiece-Mundstuck-from-a-1922-Buescher-Saxophone/272559682343?_trksid=p2060778.c100290.m3507&_trkparms=aid=111001&algo=REC.SEED&ao=1&asc=40969&meid=3a9400acdf894b7f82a3dfca6cd54a03&pid=100290&rk=2&rkt=4&sd=361901258713


SlowJoe

 

Krass! Das ist glatter Betrug. Der Verkäufer behauptet: "Bei mir funktioniert es tadellos. Es kann von einem Fachmann bestimmt feinabgestimmt und fein geschliffen werden, falls gewünscht, aber wie gesagt es spielt auch so gut.."

Nie im Leben bekommt dort noch jemand einen Ton raus. Und es gibt sogar schon Gebote...

VG
Jens

 

Der Witz des Jahrhunderts

 

Na sicher. Aber mal eine Frage: wie hast du angefangen? Ist ja nun kein Ausbildungsberuf, oder?

 

Lesen, Theorie, Praxis, Trial and Error, und Verschleiß, wie sonst?
Die Frage ist aber, ob es hier im Thema darum geht wie man Refacen lernt, oder darum wie man mal eben ein Mundstück minimal öffnet. Weil dazwischen Welten liegen habe ich mir diesen Kommentar erlaubt .

VG
Jens

 

Mal ernsthaft, zwischen 7* (zu eng) und 8 (zu offen) liegen bei keinem Mundstückhersteller mehr als 2/10.
Hieße also wir reden hier von ein paar 1/100 bis max 1/10mm. Ihr wollt mir hier nicht erzählen, dass dafür irgend jemand die Baffle ändert? Für mich liegt das noch im Bereich Fertigungstoleranzen.
JEs