Pentatonik - Moll UND Dur?

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von GelöschtesMitglied4288, 3.Februar.2016.

  1. Mugger

    Mugger Guest

    Oder ein C- und ein D-Dur-Dreiklang :), alles nur eine Frage des logischen Zusammenhanges.

    Cheers
     
  2. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    @Mugger : Korrekt. Und der logischen Phantasie... ;-)
     
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  3. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Ich halte die Pentatonik in unserem musikalischen Kulturkreis für unwichtig. Für mich ist der Ausgangspunkt die Chromatik. Melodie und Harmonie sind auf Heptatonischen Skalen aufgebaut. Eine weitere Reduktion, wofür?

    Andreas
     
  4. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    @macpom :
    Vielleicht weil *Reduktion* für viele beim Improvisieren wie ein Zauberwort ist und sie durch das miminierte Tonmaterial auf Ideen kommen, auf die sie mit der komplett zur Verfügung stehenden Chromatik gar nicht gekommen wären?
     
    Roman_Albert gefällt das.
  5. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    @macpom
    Für mich ist Pentatonik Farbe in der Musik, wie auch viele andere Skalen Farben oder Färbungen darstellen (Ganzton, Vermindert, etc.). Mit der Pentatonischen Leiter kann man z.B. bei modalen Stücken wunderbar auch mal "zur Seite treten" (side stepping). Das gibt der Improvisation eine ganz eigene Färbung.

    http://www.jazzguitar.be/blog/5-jazzy-pentatonic-scale-patterns/

    http://thejazzdaddy.com/major-scales-workout-part-2-sidestepping/

    @jazzwoman
    Hallo Lille,
    ich habe als erstes die klassischen "Dur-" und "Moll-"Leitern (also Stufen 1 und 5) gelernt (Grundton rauf bis zum 6. ton der Skala, runter bis zum 2., rauf zum 7., runter zum 3. usw.). Wenn ich die heptatonische Dur-Skala (also ionisch) in ähnlicher Weise übe, dann immer auch noch die zugehörigen Akkorde, maj-7-Akkorde, 6-Akkorde (in allen Umkehrungen), die mixolydische Skala, 7-Akkord (in allen Umkehrungen), die entsprechende pentatonische (Dur-)Skala (Stufe 1) und die Blues-Skala. Danach kommt in der Sprung zur Mollparallele (äolisch, melodisch, harmonisch), Moll-7-Akkord, dorisch und die moll-Pentatonik (Stufe 5 der Moll-Parallelen). Weitere Modi der pentatonischen Skalen übe ich dann nicht mehr und schenke mir als Hobbymusiker jegliche theoretische Betrachtungen über diverse Stufen der Pentatonik. Aber ich finde beide "Dur-" und "Moll-" schon wichtig.

    Berühmte Verfechter des improvisierens mit pentatonischen Leitern sind übrigens David Sanborn (früher) und Dirko Juchem.

    Gruß,
    Bernd
     
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  6. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe Einschränkungen des Tonmaterials immer als Behinderung beim Improvisieren empfunden. Aber jeder funktioniert anders.

    Andreas
     
  7. Mugger

    Mugger Guest

    Beim tatsächlichen Spielen ja. Beim Üben nein, da kann eine Beschränkung auf Tonmaterial, Tonumfang, Beginn auf Taktzeiten etc. äußerst hilfreich sein.

    Cheers
     
    zwar, 47tmb und GelöschtesMitglied4288 gefällt das.
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Keine Reduktion sondern lediglich andere Klangfarben, die zu anderen Melodien führen. Und Pentatoniken sind aus unserem Kultukreis nicht wegzudenken und viel anzutreffen.

    LG Saxhornet
     
  9. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Will da gar nicht streiten. Für mich taugt die nicht. Wer sie brauchen kann, nur zu! Erst mal in dur, dann in moll und wer es braucht noch die drei restlichen Modi. Für die Pentatonik Perfektionisten bleiben dann noch unzählige weitere Varianten. Hat die schon mal jemand gebrauchen können?

    Andreas
     
  10. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Ja, ich gebrauche immer die C-E Pentatonik (c,c#,d,d#,e) und mische sie mit der F-A Pentatonik und der Bb-D Pentatonik ....;)
     
    bluefrog gefällt das.
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ja extrem viel sogar, unabhängig von der Stilrichtung. Vieles im modernen Jazz läuft über Pentatoniken speziell auch jenseits der üblichen zwei. Die ganze Popmusik ist voll mit Pentatonik. Sie sind für bestimmte Sounds nicht mehr wegzudenken.
    LG Saxhornet
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nur muss man sich ja nicht nur an denen festkrallen, wenn es noch mehr interessante Möglichkeiten gibt. Und wen kümmert es, wenn die Pentatonik dann nicht auf reinen Quinten basiert?
    Eine Pentatonik ist wie ein Akkord oder eine Skala nur eine Sammlung vonTönen, die man nutzen kann um Melodien damit zu bauen, die einen bestimmten Klang bzw. eine bestimmte Klangfarbe ergeben können.

    LG Saxhornet
     
    Juju und Dreas gefällt das.
  13. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    Ich finde @ppue s fragende bemerkung schon sinnig.
    Welchen musikalischen nutzen haben fünftonskalen, abseits pädagogischer zwecke? Schränkt mich das ein, oder eröffnet es Möglichkeiten, oder vielleicht beides gleichzeitig?
    Führt der bequeme Weg über pentamodelle wirklich in die Richtung in die ich gehen will?
    Insbesondere die ja durchaus geläufige Reduktion auf dur und moll penta erscheint doch als etwas, dessen Sinn man ruhig mal hinterfragen darf.
    Es gibt ja auch andere einfach zu handhabende, aber offenere Systeme.

    Gruss
    Zwar
     
  14. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Überhaupt nicht:
     
    Dreas gefällt das.
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Sie liefern bestimmte Sounds, wie andere Skalen oder Akkorde auch (was alles eh das gleiche ist), nicht mehr und nicht weniger, das lässt sich nicht nur auf Vereinfachung aus pädagogischen Gründen zurückführen. Pentatonik ist Teil der Musik und aus ihr nicht wegzudenken.

    Man wird nur von Dingen eingeschränkt von denen man sich einschränken lässt, nicht das Notenmaterial schränkt einen ein sondern das Unvermögen des Spielers damit zu arbeiten oder zu spielen (ob Anfänger oder Profi ist dabei egal). Je mehr Klangfarben und Sounds man abrufen kann, umso besser. Das erhöht z.B. die Möglichkeiten anders über gewohntes zu spielen.

    Wer sagt, daß der Weg bequem ist, erst recht bei den Möglichkeiten. Und ob einem das gefällt ist eine Frage des Geschmacks aber sie kommen dauernd in der Musik vor, sind also kein Nischenprodukt.

    Die Beschränkung macht man doch nur bei Anfängern um ihnen den Einstieg zu erleichtern. Bei den Einsatzmöglichkeiten würde schnell einem Anfänger der Kopf platzen vor Informationsflut.
    Die da wären?

    Lg Saxhornet
     
  16. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    @saxhornet

    Na zb dreiklangpaare, erweitern von drei oder vierklängen mit optionstönen oder chromatischen Brücken, oder leittönen.
    Da entstehen auch pentas, unter anderem.
    Ich habe auch gar nichts gegen pentas. Aber das gewicht das man ihnen zubilligt fehlt vielleicht woanders.


    Gruss
    Zwar
     
  17. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    @ppue, @zwar:
    Das mit den Pentatoniken ist so eine Sache. Frag mal im Bereich Gitarre/Bass nach. Da wird häufiger darauf zurückgegriffen, wenn auch i.d.R. nur auf die bekannten Dur- und Moll-Pentatoniken. Da hat es praktische Gründe, die vom Instrument(enbau) herrühren.

    Musikalisch gesehen kann man diesen Skalen durchaus eine sinnvolle Verwendung zukommen lassen. Neben dem pädagogischen Zweck, einem Neuling erstmal nicht zuviele Töne an die Hand zu geben, damit die Orientierung nicht so leicht verloren geht, kann man sich das spezifische Klangbild zu Nutze machen, wenn man das möchte. In einer Pentatonik dominiert ja der Drei- bzw. Vierklang. Man kann also im Vergleich zu einer Heptatonik, die wesentlich mehr Erweiterungen enthält, gar nicht so weit weg vom reinen Akkordklang kommen.

    @jazzwoman
    Als ich im Klavierunterricht zur Improvisation kam, lief der Einstieg über Bluestonleitern (sehe ich jetzt mal als brauchbaren Vergleich zu Pentatoniken), bevor es in Richtung ionisches System ging. Mir wurde beigebracht, dass man häufig sowohl die Bluestonleiter der I. Stufe wie auch die der VI. Stufe verwenden kann. Die Bezeichnung als Moll-Bluestonleiter (1. Stufe) bzw. Dur-Bluestonleiter (6.Stufe) geht mir aber ziemlich ab, weil es in meinen Augen vorgaukelt, es gäbe pro Tonart zwei unterschiedlich zu bildende Skalen, weil man dann auch korrekterweise vom selben Grundton aus starten muss und dann für die Mollvariante die Zusammensetzung (1 b3 4 b5 5 b7) und für Dur dann entsprechend (1 2 b3 3 5 6) hätte, also zwei verschiedene Baupläne. Da sollte man dann meiner Meinung nach einfach bei dem Bauplan der Mollvariante bleiben und diesen auf die 6. Stufe anwenden.
     
    GelöschtesMitglied4288 gefällt das.
  18. saxhornet

    saxhornet Experte

    Eine Durpentatonik ist nichts anderes als ein Dur 6/9 Akkord (Durdreiklang plus 9 plus 6)
    Eine Mollpentatonik ist nichts anderes als Moll 7 Akkord add 11 (Molldreiklang plus kleine 7 plus 11).
    Pentatoniken sind somit einfach auch nur als Akkorde denkbar, wenn man möchte.

    Und wieviel Gewicht Du ihnen gibst, hängt doch von Dir ab. Ich würde nicht drauf verzichten wollen und benutze sie trotzdem nicht dauernd zum improvisieren.

    Lg Saxhornet
     
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  19. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    @saxhornet @JazzPlayer

    das ist alles sonnenklar. ich spiele selber seit 47 jahren gitarre, außerdem bass, es wird hier nicht soo viele geben, die öfter pentas benutzt haben als ich. :confused:

    das ändert aber nichts an meiner leichten skepsis gegenüber der schnellen verschreibung von penta tonicwater gegen improvisationsschwierigkeiten.

    gruß
    zwar
     
  20. ppue

    ppue Experte

    Darin sehe ich eben eine große Gefahr. Die Leitern, die man, weil Anfänger, dann noch mit wenig Vorzeichen aussucht, stecken vielen Leuten dermaßen in den Fingern, dass sie kaum noch heraus zu bekommen sind. Meine Kurse befassen sich ja mit Improvisation und die Hälfte aller Teilnehmer stecken mehr oder weniger in den eingefahrenen Schienen der Pentatonik fest.
    Ich halte das (im pädagogischen Bereich) nicht nur für unnötig, sondern für regelrecht gefährlich.
     
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