Rhytmus von Noten umsetzen ?!

9/8 ? Rondo ala TurK?

Grundbeat haut so langsam echt gut hin... seit nem halben Jahr renn ich nurnoch schnipsend, klatschend und zählend durch die Gegend^^

Grüße

Chris

 

Hallo Kryz,

Wahrscheinlich, weil es ziemlich leicht ist, einen einzelnen Schlag in 3 (gleiche) Teile zu zerlegen. Walzer eben.

Aus genau dem Grund kann man Vierteltriolen auch sehr leicht spielen, wenn man als Grundpuls nur die Halben zählt und nicht die Viertel !

Ich habe mir angewöhnt, bei allen schnelleren Stücken grundsätzlich Halbe zu zählen (und mit dem Fuss zu schlagen), auch wenn sie nicht alla breve notiert sind.

Vorteile:
+ Selbst bei komplexen Rhythmen verliert man weniger leicht die Übersicht (vorausgesetzt, man hat die paar rhythmischen Grundmuster verinnerlicht, die innerhalb einer Halben auftauchen können - dazu finde ich auch Peter Wespi's Systematik sehr gut !) und kann sofort vom Blatt lesen
+ es "groovt" meistens besser
+ der Fuss geht nicht so hektisch ab
+ die Vierteltriolen sind völlig unproblematisch

Nachteile:
- bei sehr "kleinteiligen" Rhythmen (z.B. wenn kürzere Noten als Achtel vorkommen - Achteltriolen, Sechzehntel, ...) nicht ganz so genau (aber im "Groben" immer richtig)

 

Hi Florentin,
der Grundbeat mit den halben ist wohl nicht schlecht, das ist das nächste Problem:

Wenn ich halbe Schlage, sind Achtel gefühlte Sechzentel und die dann irgendwo als Sykopen auf die "undund" ?!

Grüße

Chris

 

Ja (obwohl ich nicht genau verstehe, was Du mit "undund" meinst).

Wie schon geschrieben, geht das sehr gut, solange keine kuerzeren Notenwerte auftauchen als Achtel. Aber das ist im Jazz meistens der Fall, schnell gespielt halt.

Es lohnt sich wirklich, die moeglichen rhythmischen Kombinationen zu verinnerlichen, die da vorkommen koennen. Kann man sich systematisch aufschreiben, z.B. wie die Binaerzahlen von 0000 bis 1111 wo 0 Pause und 1 Ton bedeutet, plus alle moeglichen Bindungssituationen (auch in den Folgetakt). Klingt hier viel komplizierter als es ist. Die meisten sind auch sehr einfach.

Probleme bereiten oft die Muster mit vielen Pausen und Synkopen. Aber da muss man durch. Der Lohn ist, dass man hinterher jedes Pattern als Ganzes erfassen kann.

 

Dachte immer undund wäre die 4te Sechzehntel einer Viertel. Um halbe zu zählen bin ich atm noch zu unsicher, damit bring ich mich dann in arge schwierigkeiten! Geht mir schon so bei Stücken, die ala breve sind.
Außerdem macht es ja wohl kaum Sinn, gegen den Puls der Band zu zählen, wenn der Dirigent 4/4 zäählt werd' ich den Teufel tun und alla Breve zählen. Genauso käme doch wohl niemand auf die Idee, Rhythm Chages in Vierteln zu zählen?!

Viele Grüße

Chris

 

Wenn tatsaechlich Sechzehntel vorkommen, wuerde ich auch nicht mehr auf Halbe zaehlen.

Uebrigens, ganz gut zum Sprechen von Sechzehnteln ist z.B. "eins-e-und-e, zwei-e-und-e, ...".

Das geht den Dirigenten eigentlich nichts an, wie Du innerlich zaehlst, solange das Ergebnis stimmt.

Meist wird ja so vorgezaehlt: 1 - 2 - 1 2 3 4. Das erste "1 - 2 -" sind genau die Halben, die Du zaehlen koenntest.

Wie gesagt: das ist ein wenig Uebungssache (wie alles andere auch), aber ich finde, dass man hinterher wesentlich sicherer und gelassener ist.

 

Naja,
ich denke das ist verschlimmbessern! Wenn ich in halben zähle, werden die Achtel ja sechzehntel und dann gehts wieder los.

Gegen den Dirigenten und alle anderen Zählen mach ich nicht, wird nix, so sicher ist der Grundbeat nicht, vor allem wenn dann sein Fuß 1m vor meiner Nase genau anders schlägt

Chris

 

Du kannst natürlich tun und lassen, was Du willst.

Das zeigt mir allerdings, dass da noch ein kleines Problem besteht ...

Ob Sechzehntel beim Zählen von Vierteln oder Achtel beim Zählen von Halben - das sollte man schon versuchen, in den Griff zu kriegen.

Bitte versteh mich nicht falsch: ich finde es toll, wie weit Du Dich schon vorgearbeitet hast. Ich will Dich auch gar nicht belehren. Wahrscheinlich spielst Du viel besser als ich. Deshalb: das schaffst Du auch noch !

Übrigens, falls das jemandem hilft: ich hatte in meinem "ersten Leben" (als ich mit ca. 16 begann, bei einem eingefleischten Klassik-Professor Klarinette zu lernen) riesige Schwierigkeiten bei allen "nicht-klassischen" Rhythmen (beginnend mit den einfachsten Synkopen). In meinem "zweiten Leben" (als ich mit 45 Saxophon autodidaktisch begann, mit der Jazzmethode von O'Neill), stand ich zunächst wieder auf dem Schlauch, als es ein bisschen komplexer wurde. Aber da bin ich dann selbst durch. Geholfen hat mir die Schule von Lennie Niehaus (systematische Studien von Jazz-Patterns), aber erst, nachdem ich sie in Halben gezählt habe ...

 

Was ich sehr Freaky fand, war in ner Chopin Polonaise.
Rechte Hand Triole linke Hand Achtel. Bis das in den Kopf und in die Finger ging...
hat ewig gedauert.

 

Typisch Chopin, da gibts richtige Hammerwerke für sowas.
Aber manche 7/8 Rhytmen sind auch sehr schwer, vorallem wann man sie zum ersten mal spielt und dann das Tempo beschleunigt, dass es zu schnell ist, um auf achtel zu zählen.
Das bedarf auch übung!
Die Grichen habens ja drauf

LG

 

Dirigentenprüfung:
-Dirigieren sie doch bitte mal einen 7/8 Takt.
-Ein, Zwei, Drei, Vier, Fünf, Seches, Sie-ben