....oder Sax und Piano....Sax und.... Mangels urlaubs- oder sonstwie motivierter Abwesenheit von PISA Mitgliedern habe ich heute nur mit unserem Gitarristen geprobt. War toll! Übt ungemein, für mich Intonation und Timing...... Auch mal schön für einen Auftritt zu zweit. (Sax und Piano ist auch toll...so ist ja PISA entstanden) Und immer allemal besser als zu 'nem doofen Playalong spielen... (klar übe ich auch zu Playalongs). Welche Erfahrung habt ihr mit Duett gemacht (nicht Sax/Sax)? Welche Duett Kombis inspirieren euch noch? CzG Dreas
Ich liebe Duette: im Winter hörte ich in Amsterdam Brad Mehldau und Joshua Redman. Großartig! Aus ihrer Zusamnenarbeit ist das Album "Nearness" (2016) entstanden, das unglaublich schön ist! Ich höre häufig Duoalben. Wenn sich Gelegenheit ergibt, trete ich oft im Duo auf: i.d.R. Piano & Saxophon, Gitarre & Saxophon oder auch Kontrabass & Saxophon. Wenn man mit seinem Duopartner gut eingespielt ist, dann stößt man doch recht bald zu dem vor, was ich mal den persönlichen Kern der Musik nennen möchte. Dann wird hörbar, wie die beiden Musiker tatsächlich ticken, was sie antreibt, interessiert und vor allem was und wie sie hören und interagieren. In gewisser Hinsicht ist man zu zweit flexibler als in größerer Besetzung und kann Dinge anstellen, die im Quartett meist so nicht möglich sind... Ich arbeitete die letzten Jahre immer wieder mit einem Pianisten zusammen, der jetzt leider an die Westküste der USA gezogen ist, wo er Filmmusik macht... wir mussten unsere Auftritte meist nicht sehr zeitaufwändig vorbereiten, da unser Zusammenspiel sehr dicht und gewissermaßen von einem gemeinsamen Geist beseelt war... das Spiel mit ihm war eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte!
... Inspiration, ja, da gibt es viele Aufnahmen, die mir einfallen: z.B. Tete Montoliu & George Coleman "Dynamic Duo" (1977), die Duette Duke Ellington & Jimmy Blanton oder Ray Brown & Duke Ellington, Hank Jones & Abbey Lincoln "When There Is Love" (1993), Jim Hall & Bill Evans, Joe Pass mit seinen verschiedenen Duopartnern, Dizzy Gillespie & Oscar Peterson, dann die beiden großartigen Alben von Bill Evans und Tony Bennett, Horace Parlan & Archie Shepp, Hank Jones & Joe Lovano "Kids" (2007), dann hörte ich Nils Henning Petterson & Philipp Catherine mal live im Jazzkeller Frankfurt (ist ewig her...), unvergessen der Duoabend Charlie Mariano & Dieter Illg, Dave Brubeck & Paul Desmond... das könnte jetzt ewig so weiter gehen... aber um es mit etwas sehr (!) Bewegendem zum (vorläufigen) Abschluss zu bringen: auf Duke Ellingtons Album "Black Brown and Beige", die Fassung von 1958 (CBS) mit Mahalis Jackson, da gibt es einen ganz besonderen Tape: Mahalia und Duke geben zu zweit "Come Sunday", das geht unter die Haut!
... ach ja: und die voelen Duette die Herbie Hancock einspielte! U.a. das schöne Album mit Wayne Shorter...
Mit Klavier hab ich schön öfter im Duo gespielt. Vor allem Balladen gehen gut, weil man sich im Tempo freier entwickeln kann, vorausgesetzt man hört aufeinander. Zuletzt hab ich am letzten Samstag konzertant vor ca 300 Leuten mit Klavier gespielt. So etwas fetzigere Hardbop Sachen sind aber im Duo nicht so der Bringer, da sollte schon ein richtiger Bass dabei sein. Mit Gitarre im Duo hab ich noch wenig Erfahrung. Es hängt wohl auch immer stark vom Instrumentalisten ab. Ich habe mal mit einem jungen Profi Gitarristen gejamt, der jetzt in Berlin lebt. Da hab ich mich schon gefragt, wie der das allein macht. Da war Bass, Begleitung und Umspielungen gleichzeitig zu hören. Als Zuhörer würde man meinen es seinen 2 Gitarren. Gruß Reiner