Sopi soll wie Altsax klingen- Setuptipps?

Dieses Thema im Forum "Soprano Special" wurde erstellt von Sandsax, 23.November.2011.

  1. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Hallo,

    ich wende mich heute mit einer ungewöhnlichen Bitte an Euch.

    Ich habe in einem anderen Thread hier im Forum schonmal kurz über meine mehr Hass-als-Liebe zum Sopi berichtet:
    ich mag den klassischen Sopranklang eigentlich gar nicht und höre auch ungern Jazzplatten, auf denen das Ding (und am Ende ich) gequält wird.
    Es fällt mir nicht leicht es ohne relativ viel und konstanten Übungseinsatz zu spielen (stabile Intonation und ich weiß nicht wohin mit der ganzen Luft), komme aber scheinbar aus der Nummer nicht raus, weil sonst keiner in unserem Quartett es spielen möchte/kann und ich auch gerne in dem Quartett weitermachen will.

    Also, wenn ich schon meine wertvolle Übezeit dafür opfere und meine geliebten anderen Saxophone dadurch weniger spielen kann, soll es mir dabei nicht auf die Nerven gehen, und ich möchte den Klang erzielen, den ich ohne Kopfschmerzen dauerhaft ertrage, bis sogar schön finde, d. h.:

    - es soll nicht schrill oder schnatterhaft oder hupig klingen (krieg ich hin)
    - es soll bloß nicht nach klassischem Sopran (ich nenn`s mal "selmeresk" klingen -tut es jetzt schon nicht (puuh!))
    - es muß nicht immer so böse laut sein
    - eigentlich ist das Ziel ein fetter und obertonreicher Altoklang -so wie Adderly vielleicht ;-)
    - und natürlich sollen sich Ansprache und Intonation, sowie Spielbakeit bis F# nicht verschlechtern

    Mit meinem jetzigen Setup bin ich schon ein bisschen dran an meiner persönlichen Quadratur des Soprankreises, aber vielleicht habt Ihr ja noch hilfreiche Hinweise?

    Spiele zurzeit:
    Rampone R1-Jazz curved vergoldet (soll auch so bleiben)
    mit Selmer Super Session F oder Lebayle S7 Holz und 2 1/2er Javas

    :danke: im Voraus für Eure Tipps,

    Dirk

    P. S.: um das vorweg zu nehmen: "einfach" die Sachen auf dem Alto spielen und überblasen kann ich nicht ;-)
     
  2. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    in der Tat ein sehr außergewöhnliches Anliegen. Ich weiß ja nicht, warum du unbedingt Sopran spielen willst/mussst, aber sei es drum.

    Das einzige Beispiel, wo ein Sopran nicht wie ein Sopran klingt habe ich bei den Raschers in Gestalt der Tochter von Sigurd Rascher erlebt. So was von flötigem Sopran ist mir ansonsten noch nicht untergekommen.

    Die Dame spielt(e) ein altes Büscher mit einem Rascher Mundstück.

    Ein gekurvtes Sopran hast du ja schon, vielleicht also mal ein Rascher probieren, auch wenn das setup sicher nur ein Teil des Gesamtergebnisses ausmacht.

    Gruß,
    xcielo

    PS: mit Selmer Super Session oder Lebayle (auch wenn es aus Holz ist) wird das m.E. nicht so einfach möglich sein
     
  3. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

  4. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Hallo!

    Ich steh' auch nicht auf hupig oder klassisch.

    Probier mal
    Yanagisawa Metall #7 (oder #9)

    Grüße
    Roland
     
  5. bildGRAV

    bildGRAV Ist fast schon zuhause hier

    Hallöchen!
    Ich spiele ein Expression 120 PRO,
    Mundstück: Expression 5,
    Blatt: Vandoren V16,
    Stärke: 3
     
  6. SoSa

    SoSa Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo Dirk,

    ich habe dieses Thema vor einiger Zeit mit meinem Lehrer erörtert.

    Der Tipp von Ihm war folgender:
    - weniger ein, mehr ausatmen (ich z.B. spiele auch Klari)
    - Kautschukmundstück (bei mir OL TE)
    - BG-Lederligatur
    - dunkles Blatt wie z.B. Hemke

    Damit sollte dein Sopi nicht schreien und angenehm für die Ohren (leicht altmäßig sowie warm und voll klingen).

    Bei mir hats geholfen ! :)

    LG
    Gudrun
     
  7. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Hallo,

    einen allgemeingültigen Tipp auf Deinen Wunsch abzugeben ist schwierig, da halt mal alles wieder spielerbedingt sehr individuell ausfällt.

    Mit meinem älteren Keili Sopi (The New King) hatte ich in dieser Richtung auch etliche Versuche gemacht, weil mir der eigentliche Sopiklang für meine Zwecke nicht so dolle erschien.

    Habe dann kurzerhand ein altes Meyer-Mundstück selbst ziemlich weit geöffnet, die Blechligatur weggeschmissen und meine Kabelbinder-Blattschraube draufgeschnallt.

    Für meinen Geschmack eine deutliche Verbesserung bezügl. der Soundfülle und des Volumens, aber ehrlicherweise muss ich sagen, länger als ne Viertelstunde mit dem geöffneten Mundstück halte ich als Wenigspieler ansatzmäßig kaum aus.

    Dann spielen die Muskelchen einfach nicht mehr mit.

    Eine Sounddemo (Solo-Ausschnitt) habe ich mal schnell hochgeladen...es klingt aber nach wie vor nach Sopran...und das soll es auch, sonst kann ich ja gleich das Alt nehmen.

    http://snd.sc/tKg9KB


    Schöne Grüsse

    Wuffy



     
  8. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    für mein erstes Posting hatte ich nicht Alles richtig gelesen, der Tipp mit den Raschers erscheint mir im Hinblick auf das Adderly Alt nicht mehr so sinnig.

    Ich hab da nicht wirklich eine Idee, all diese gewünschten Sachen unter einen Hut zu bringen, wenn es doch klappt wär ich neugierig auf Setup und Soundbeispiel.

    Gruß,
    xcielo
     
  9. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hmm, ich verstehe Dein Ziel nicht ganz.

    Was ist fuer Dich "klassisches" Sopran und "selmeresk" ? Mir scheint, Du meinst damit den - zugegebenermassen recht nervigen - Sopransound, den man in alten Jazz-Aufnahmen hoert, oder von Sidney Bechet mit extremem Mecker-Vibrato, oder von unserem geliebten Kenny G.

    Fuer mich ist "klassisches" Sopran so, wie man es in den sehr guten klassischen Saxophonquartetten hoert. Also sehr rein, ohne "Verzerrungen" (obertonarm) und damit dunkel und warm. Oben wie eine Querfloete. Eben so, dass die meisten Hoerer gar nicht an ein Saxophon denken. Dafuer habe ich sehr schoene Beispiele gehoert von Branford Marsalis (Creation), vom Clair Obscur-Quartett, aber auch von unserem Forumsmitglied falley.ch.

    So einen Ton strebe ich auch an, fuer mich ging bisher am besten das schon erwaehnte Rascher-Mundstueck und schwere Hemke-Blaetter. Ich hatte uebrigens mal ein vergoldetes R&C Sopran, allerdings nicht die Jazz-Version. Das brachte einen wunderbar weichen, schmelzenden Klang (allerdings recht leise).

    Aber das passt gar nicht dazu:


    Trotzdem denke ich, dass Du in Richtung grosser Kammer und hartem Blatt gehen solltest.
     
  10. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Hallo Sandsax,

    nachdem ich kürzlich bei Andreas´Vintage-meeting Dein Pillinger mal auf meinem Martin Alto probieren durfte,
    bist Du herzlich eingeladen, ein "Beechler 5 Kautschuk-mp" bei mir auszuprobieren.

    Hat (auf einem Weltklang Solist) viel Volumen in den Tiefen,
    klingt nur mäßig nasal und kann auch angenehm leise.

    Wenn Du mal in Köln bist....

    viele Grüße,

    Thomas

     
  11. kindofblue

    kindofblue Ist fast schon zuhause hier

    Ich sag es einmal anders rum, wenn du ein Selmer Super Session F verwendest, hast du eigentlich genau das Setup, mit welchem du:

    - es soll nicht schrill oder schnatterhaft oder hupig klingen
    - es soll bloß nicht nach klassischem Sopran
    - es muß nicht immer so böse laut sein

    diese Eigenschaften erfüllen kannst. Und interessanterweise, habe ich auch so ein Supersession-Ding und habe das MPC genau aus den oben erwähnten Punkten verworfen.

    Deine Klangvorstellung musst Du selber finden!
    Von meiner Erfahrung kann ich sagen, und diese ist sicher nicht "superior":
    Sehr schöner klang (!), weich mit geringer brillanz, hat das JodyJazz HR 7. Für mich ist es aber zu streng. Habe jetzt ein JodyJazz HR 6 bestellt, welches in den nächsten Tagen eintreffen wird. Ich kann dann, wenn es gewünscht wird, etwas mehr darüber erzählen.
    Wenn Du willst, kann ich Dir das 7'er JodyJazz gerne ausleihen, bis Du etwas gefunden hast, welches Dein Herz erfreut.

    kindofjody
     
  12. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ Sandsax

    Hallo Dirk,

    schau Dir nochmal das setup von bildGRAV an. Beitrag #5.

    Jörg hat wirklich einen wunderschönen singenden Klang auf dem Sopi. Klingt sehr weich und warm, wiklich fast wie Querflöte.

    LG

    Dreas
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Hallo Dreas,

    der Empfehlung kann ich mich anschließen - ich spiele ein Mundstück der selben Marke (und Bauart), nur offener, und bin davon begeistert, wie rund und warm es klingt.
    Hatte vorher ein anderes (Name schon verdrängt), das damals im Geschäft vergleichsweise weich klang, aber gegen das jetzige ist es deutlich schriller.

    Und wenn man die Bahnöffnung nicht zu groß wählt, kann man damit auch angenehm leise und zart spielen. ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  14. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Moin Dirk,

    ich weiß nicht, ob Du dich an meine Sopransound vom Vintagetreffen erinnern kannst.

    OK, besonders leise bin ich auf dem Sopran nicht, aber fett und kräftig klingt´s gewöhnlich schon bei mir. (Für Klassik vermutlich aber nicht zu gebrauchen, was an mir liegen dürfte)

    Das Setup war und ist:

    - Verbogenes Conn Sopi von 1923 (aber Du wolltest ja nicht wechseln und ich würde nicht tauschen ;-)
    - Otto Link Kautschuk mpc
    - Vandoren ZZ

    keep swingin


    Dein Saxax
     
  15. mki

    mki Ist fast schon zuhause hier

    Gekurvt = gebogen?

    Falls ja, vielleicht ein gerades Sopran-Saxophon ausprobieren.
    Beim gebogenen spielt man sich gewissermaßen selber voll in die Fresse...
     
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