Sopran oder Oboe

Dieses Thema im Forum "Soprano Special" wurde erstellt von joluvi, 20.Januar.2015.

  1. joluvi

    joluvi Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo ins Forum.

    Ich komme hier ins Forum als Wiedereinsteiger. Vor längerer Zeit habe ich etwas in der Bigband der Schule als Bari mitgemacht, mittlerweile lässt die Haarfülle nach, das Bari steht in der Ecke und ich taste mich langsam wieder ans Musizieren heran.

    Neben dem Bari möchte ich nun mal etwas Neues wagen. Als Musikrichtung bin ich vom Barock total begeistert - schade, dass es zu Bachs Zeiten noch kein Saxophon gab :-( Ich bin mir nicht sicher, ob ich versuchen soll, Stücke, die für Oboe geschrieben sind, zu transponieren oder ob ich lieber gleich auf Doppelblatt umsteigen sollte? Für den Weg übers Sopran spricht aus meiner Sicht der leichtere Zugang, für die Oboe der "echtere" Sound und die größere Literatur.

    Wie seht ihr das bzw. welche Erfahrungen habt ihr in dieser Richtung gemacht?

    Ich freue mich auf jeden Ratschlag.

    Danke vorab,
    joluvi
     
  2. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Höre dir die Interpretationen barocker Stücke von @Bildgrav mit dem Sopransaxophon an. Da klappt dir die Kinnlade runter.

    https://soundcloud.com/bildgrav
     
  3. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Hallo joluvi,

    wie Matthias schon sagte: Hör dir die Sachen von User Bildgrav an. Genial!

    Es gibt übrigens auch Flöten- und Trompetenstücke aus dieser Zeit, die du ebenfalls auf einem Sopransaxophon interpretieren kannst.

    Lg
    Mike
     
  4. rbur

    rbur Moderator

    hier gibt es die Cello-Suiten von Bach
    http://www.saxophonforum.de/information/index.php?content=1:285
    für Bari und andere Saxophone

    Für Trompete gibt es sehr viel Literatur, auch für Trompete und Orgel. Da brauchst du mit dem Sopran nichts zu transponieren.

    Für Oboe spricht, das du dann ein weiteres Instrument kannst und vielseitiger bist.
     
  5. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Die Frau eines Schülers von mir hat ebenfalls spät mit Oboe angefangen, und das ist auf gut deutsch wohl einfach sauschwer, kein Vergleich mit Sax. Ich würde da Meinungen von Oboisten einholen (nicht von potentiellen Lehrern, besser ihren Schülern).



    [size=x-small]
    http://swing-jazz-berlin.de[/size]
     
  6. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ja, sehr schade. Aber das macht nix. Du kannst trotzdem mit dem Sopransax wunderbar Barockmusik spielen. Wenn Du alleine spielst, ist die Stimmung ja egal und Du kannst auch Oboen- und Flötenstimmen spielen.

    Oboe ist ein wunderschönes Instrument, aber viel schwieriger zu erlernen als Saxophon und auch Klarinette. Und sehr anstrengend (höchster Blaswiderstand aller Blasinstrumente).

    BildGRAV demonstriert hier nicht nur sehr eindrucksvoll, wie schön alte Musik mit dem Sopransax klingen kann (wenn man es so kann wie er ...). Er hat auch gezeigt, dass der Umstieg von Oboe zu Sopransax relativ leicht ist. Die Gegenrichtung schätze ich ungleich schwieriger ein.

    Aber auch einen Umstieg von Baritonsax zum Sopran solltest Du nicht unterschätzen. Ist fast schon ein anderes Instrument.

    Und, ganz im Ernst: wenn man Barock spielen will, ist auch Blockflöte ein tolles Instrument!
     
  7. saxus

    saxus Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Joluvi,

    ich rate Dir, bleib beim Sax. Auf Oboe umzusteigen ist möglich, braucht aber sehr lange Zeit bis es schön klingt. Ohne Lehrer, keine Chance. Du würdest sehr viel Zeit dafür verwenden, dass Instrument zu lernen und weniger Zeit dafür haben Deine Barocken Stücke zu spielen.
    Aber, wenn man es kann ist es ein fantastisches Instrument.
    Ich weiß wovon ich spreche. Meine Frau ist Oboistin.

    Viele Grüße

    Markus
     
  8. joluvi

    joluvi Kann einfach nicht wegbleiben

    Vielen Dank an Euch für die netten und guten Ratschläge.

    Ich freue mich, dass mein Bauchgefühl ("Bleib beim Sax!") nicht so ganz verkehrt zu sein scheint. Ein Freund aus der Studienzeit hat auch mal Oboe gespielt und mir von dem Aufwand für die Blättchen erzählt. Damals wollte ich das nicht so recht glauben, doch langsam komme ich dahinter ... .
    @Matthias
    Danke für diesen tollen Link. Das ist genau meine Richtung und die schönen Stücke sind eine gute Motivation auf dem Weg zum Soprano.
    @rbur
    Das ist ein guter Hinweis. Ich arbeite an den Suiten mit dem Bari - das ist für mich so schön "cello-ig". Da werde ich mich mit dem Sopran natürlich auch dran versuchen. Das mit der Trompete ist ein guter Tip, daran habe ich überhaupt nicht gedacht!
    @Florentin
    Flöte ist auch gut, doch da habe ich früher lange im Quartett als Altflöte agiert. Ich will zu neuen Ufern ;-)

    So, nun ist erst einmal für heute Schluss mit Forum - das Bari wartet! Und die alte Liebe soll man nicht warten lassen ;-)

    Freundliche Grüße,
    joluvi
     
  9. bildGRAV

    bildGRAV Ist fast schon zuhause hier

    Guten Abend zusammen!
    Da ich nun mehrfach erwähnt wurde, will ich nun auch meinen Senf dazugeben.
    Ich habe vor langer Zeit mit Oboespielen angefangen. Im Anfang klingt die Oboe immer nach "sterbendem Schwein".
    Das A und O bei der Oboe ist die Atmung. Da ich nun mit einer gewissen Vorerfahrung mir vor 5 Jahren das Sopran-Saxophon angeeignet habe, kam mir das richtige Atmen zugute.
    Meiner Meinung nach haben viele Sax-Spieler nie "richtig" atmen lernen müssen. Schnell bekam man einen Ton heraus. Nun kann man sich endlich dem Wichtigen widmen!
    ICH arbeite bewusst am Ton und sekundär an der Technik. Dafür habe ich Probleme beim "Töne ziehen". Mit meinem Blasdruck ist das nicht zu schaffen (weil VIEL zu hoch). In der Barockmusik wird aber genau das gefordert - meine ich.
    Ein RIESEN Nachteil bei Oboe fängt bei den Anschaffungskosten an, zieht sich über die permanente Pflege fort und fordert regelmäßig (manchmal mehrfach im Monat) "Rohr-Tribut". Der Sax-Spieler geht ins Geschäft, nennt Tonlage, Marke, Art und Stärke des Blattes. In der 5er Packung sind die meisten Blätter dann brauchbar. Der Oboist hat da deutlich weniger Möglichkeiten. Natürlich gibt es Hersteller für Rohre, aber ein Rohr kostet ca. 15-25 €. Es gibt allerings ähnlich wie auf dem Sax-Markt X verschiedene Hersteller und dann auch noch verschiedene "Modelle". Viele Oboisten greifen deswegen zum Selbstbau, der ZIEMLICH viel Zeit frisst. Mein Frau ist immer erstaunt, dass es bei diesen Voraussetzungen ÜBERHAUPT noch Oboisten gibt.
    Ich liebe das Instrument sehr. Mittlerweile spiele ich beide parallel in Konzerten und fühle mich wohl. In meinem Terminkalender auf meiner Homepage stehen immer die öffentlichen Konzerttermine - wenn es interessiert. Über die kleinen Bildchen bekommt man die Info, welche(s) Instrument(e) ich dort spielen werde.
    Wenn man Oboe nur anfängt, um etwas Neues zu lernen, sollte man seine Umwelt schon mal auf eine schwierige Zeit vorbereiten. Wer schon einmal "junge Streicher" erlebt hat, weiss wovon ich rede.
     
  10. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Nun hat der Herr bildGRAV als gelerner Klavierbauer auch noch ein sehr feines Ohr...
    welches ihm beim Spielen dieser unterschiedlichen Instrumente durchaus zu Vorteil gereichen dürfte....der Herr braucht keine Drones....:)

    Und im übrigen ist Jörg für mich das beste Beispiel wie wichtig ein guter Ton ist.
    (bei ihm ist es der klassische Ton).

    Mein Lehrer hat mal gesagt: "Das wichtigste ist, dass Du gut klingst, dass Du einen schönen, stabilen Ton hast. DAS hören Deine Zuhörere...wenn's technisch mal hakt fällt das viel weniger auf."

    (Wobei Jörg auch technisch sehr sattelfest ist)

    CzG

    Dreas
     
  11. annobert

    annobert Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich spiele auch oft Barock-Stücke auf dem Sopran und finde es sehr passend und schön.
    Hier gibts Noten
    http://www.piperrecords.de/noten.php

    Schöne Grüße
    Annette
     
  12. silviohuonder

    silviohuonder Schaut nur mal vorbei

    ... das ist ein supertoller Link - vielen Dank und Gruss aus Potsdam! Silvio
     
  13. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

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