Sopran soooo viel schwieriger?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von wilber, 21.Mai.2008.

  1. wilber

    wilber Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    ich habe vor einigen Wochen angefangen, Sopran zu lernen.

    Ich bin mir durchaus bewusst, dass Intonation, hörbare Töne usw. auf einem Sopran nochmal 'ne Ecke schwieriger hinzubekommen sind und die Herausforderungen (denen ich mich durchaus stellen möchte) an einen Anfänger nochmal höher sind.

    Heute hatte ich allerdings mal die Gelegenheit, auf einem Alto zu spielen und war über den Unterschied ziemlich, ziemlich überrascht. Sprichwörtlich wie Tag und Nacht.

    Mir ist es erheblich leichter gefallen, auf dem Alto Instrument Töne (vernünftig) anzublasen und hab auf Anhieb Sachen hinbekommen, für die ich mich auf dem Sopran ziemlich anstrengen muss (z.B. hohe Töne, Dynamik).

    Generell hatte ich den Eindruck, dass ich auf dem Alt viel weniger (Zwerchfell-)Kraft und Druck brauchte als auf dem Sopran.

    Ist das ganz typisch oder:

    (1) Ist mir hier lediglich die steile Lernkurve auf dem Sopran zugute gekommen?

    (2) Liegt es an der Qualität und dem schwereren Anspiel meiner (gemieteten) Sopran-Chinatröte?


    Gruss

    Jürgen
     
  2. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    Nun gut, das Sopran ist schon etwas schwieriger als ein Alto oder ein Tenor, besonders für Anfänger. Du musst ja quasi bei 0 anfangen und es kommen sehr viele Dinge auf einmal auf dich zu.

    Das der Unterschied so gravierend war, kann allerdings auch etwas an der Qualität deines Soprans liegen. Welches spielst du denn genau? Die Qualitätsunterschied bei Sopranen ist schon recht hoch und man sollte dort schon auf ein Markeninstrument zurück greifen. Bei anderen Bauformen ist das zwar auch der Fall, aber leider macht es sich bei den Kleineren stärker bemerkbar.
     
  3. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Tippichmal!
     
  4. wilber

    wilber Ist fast schon zuhause hier

    die Marke heisst RRB und ist die (vermutlich China-produzierte) Hausmarke von Blasinstrumente Ralf Radermacher in Mönchengladbach.

    Gruß

    Jürgen
     
  5. Jazzzzer

    Jazzzzer Ist fast schon zuhause hier

    Ich finde, die hie hohen Töne gehen auf größeren Tröten erheblich besser, und der Ansatz ist auch viel leichter.
    Allerdings braucht man mehr Luft.
     
  6. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hallo Wilber,

    am meisten Einfluss bei Deinem Sopran wird die Mundstück / Blattkombination haben. Gerade bei Billig-Sopranen sind die mitgelieferten Mundstücke oft schlicht unbrauchbar. Wenn Du ernsthaft mit dem Sopran weitermachen und Dir das Leben nicht unnötig schwermachen willst, solltest Du unbedingt gute Standard-Mundstücke ausprobieren.

    Am Anfang (vor möglicher Spezialisierung auf eine gewisse Musikrichtung) ist auf jeden Fall ein moderates Selmer (z.B. C*) empfehlenswert, aber auch die Yamaha 4C sind für den Preis wirklich nicht übel. Du weisst ja: je offener das Mundstück ist, desto grösser ist im Prinzip die Ausdrucksfähigkeit, aber desto schwieriger ist auch die korrekte Intonation.

    Mit einem guten Mundstück sollte die Ansprache viel besser gehen. Das Instrument selbst wird dann vor allem die Ergonomie (komfortable Halte- und Greifweise) und die Intonation beeinflussen. Ist es denn ein gerades oder ein gebogenes ?

    Oder bist Du nach der Erfahrung mit dem Alt nicht mehr so motiviert, ausgerechnet mit den Sopran zu beginnen ??

    Ich selbst habe vor knapp einem Jahr mit dem Sopran begonnen. Obwohl ich schon Tenorsax und Klarinette spielte und ein tadelloses Qualitätsinstrument gebraucht ergattert hatte, war ich am Anfang schon nahe am Verzweifeln (vor allem wegen Intonation). Den Durchbruch gebracht hat für mich der Wechsel zu einem anderen Mundstück und ein dazu gut passendes Blatt.

    Viel Erfolg !
     
  7. Gast

    Gast Guest

    Teste, falls du ein neues Mundstcük haben möchtest auf jeden Fall auch die Mundstücke von Yanagisawa, Bari und Jody Jazz!

    Viel Glück

    wiese
     
  8. dereiflerinbayern

    dereiflerinbayern Ist fast schon zuhause hier

    also ich habe ein Yani MPC auf meinem Sopran und bin sehr zufrieden.
     
  9. Pedda

    Pedda Schaut öfter mal vorbei

    Ich spiel auf dem Sopi ein Jody Jazz HR 7. Ein sehr geiles Sopranmundstück muss ich sagen. Es hat einen sehr dunklen weichen Ton.

    Tschö Peter
     
  10. wilber

    wilber Ist fast schon zuhause hier

    Neues Mundstück war so ziemlich das Erste, was ich mir geholt habe. Vor allem die mitgelieferte Ligatur des Leihinstruments war gruselig.

    Jetzt hab ich ein Selmer S90, mit dem ich sehr zufrieden bin. Als Blatt benutze ich zumeist Vandoren 2 1/2.

    Daneben hatte ich mir ein Vandoren Java Blatt besorgt. Mit dem bin ich Anfangs überhaupt nicht klar gekommen. Nach einigen Wochen Übung habe ich nun festgestellt, dass es mit diesem Blatt besser klappt. Die Töne kommen weicher, "saxophoniger" und nicht so trötig wie mit dem normalen Blatt.

    Einzig das Anspielen der tiefen Töne klappt mit dem Java-Blatt noch nicht so gut. Üben, üben, üben...

    Ein gerades.


    Nee, nee, meine Motivation für das Sopran ist ungebrochen. Das hat verschiedene Gründe:

    - starkes Interesse an Klassik, ich hab den Eindruck, dass es da für Sopran recht viel Literatur gibt.

    - mag ich Brandford Marsalis und Jan Garbarek, insbesondere wenn sie Sopran spielen

    - möchte ich irgendwann so spielen wie Kenny G (NEIN, das war ein Scherz)... :)

    Außerdem soll man sich Herausforderungen stellen, Charles Lindbergh hat ja auch nicht gesagt: "Ach, weisste, ich flieg mal eben gemütlich nach Halifax zu Kaffee trinken..." :-D

    Gruss

    Jürgen
     
  11. kindofblue

    kindofblue Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Jürgen,

    also auch ich habe direkt angefangen, mit dem Sopran zu spielen. Grund für mich war die Faszination des Klanges und gewisse coole Stücke, welche mich einfach begeistert haben. (My favorite things.)
    Das Tenor kam erst viel später dazu. Ich empfinde das Sopran auch heute noch einfacher zu spielen, wegen der nahe beieinander liegenden Klappen. Ist mir irgendwie ergonomischer.

    Folgendes kann ich Dir auf den Weg mitnehmen.
    1. Nimm einen Lehrer. Er wird Dir helfen das Equipement auszuwählen.
    2. Nimm es einfach locker(er). Die Übungssequenzen in einem Buch (Lektion 1, Lektion 2, ...) brauchen ein wenig länger, damit sich Deine Muskulatur aufbauen kann.
    3. Aus dem 2. Punkt folgt somit automatisch: verkopf Dich noch nicht in hohe Töne. Das braucht etwas Zeit. Du musst zuerst lernen nicht nur mit Kraft sonder mit viel Technik diese Töne zu spielen. Sonst beginnst Du an Deinen Ansatz zu schrauben und mit dem Kiefer zu stützen. Das kann dann Probleme machen.

    Alles Gute
    Kindoffavoritesax
     
  12. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hallo Jürgen,

    wenn Du gern in Richtung Klassik gehst, dann bist Du mit dem Selmer S90 sehr gut bedient !

    Zu den Blättern solltest Du bedenken, dass JAVA 2.5 fast eine halbe Stufe leichter sind als Vandoren Klassik 2.5 (die Stufen sind leider nicht bei allen Blattsorten gleich, selbst bei derselben Firma nicht ...). Das würde genau den beschriebenen Effekt erklären. Allerdings geben Java (= Jazz + Varieté) absichtlich einen schärferen, nicht-klassischen Klang.

    Blätter, die ich für Klassik sehr empfehlen kann, sind Hemke.

    Ein tolles Mundstück für Klassik ist das Rascher, das allerdings nicht leicht zu kriegen sein wird.

    Ja, das ist wohl so. Insofern gilt das Sopran als das "anstrengendste" der beliebtesten 4.
     
  13. rbur

    rbur Moderator

    das Rascher ist ganz leicht bei Bertram zu kriegen.
     
  14. saxklassik91

    saxklassik91 Ist fast schon zuhause hier

    so nebenbei, die raschers sgen selber, dass nur eins von 20 mundstücken noch richtig gut ist, also lass dir 20 schicken :lol:

    ja S90, S80, die sind da alle ok. kannste nix falsch machen

    Naja für Alt gibts deutlich mehr, aber da lässt sich schon was passendes finden ;-)

    LG Saxklassik
     
  15. wilber

    wilber Ist fast schon zuhause hier

    @alle: Herzlichen Dank für die Tipps und Hinweise

    @kindofblue: Lehrer(in) hab ich schon.

    Mein Erlebnis Sopran vs. Alt hatte mich gestern doch nicht losgelassen. Um einen Vergleich zu haben, bin ich zu einem Musikladen in Düsseldorf (Tonger) gefahren und hab das dort in der Vitrine stehende Yamaha YSS-475 angespielt.

    Ergebnis: kein wesentlicher Unterschied zu meiner "Chinatröte"

    Der beobachtete Unterschied im Anspiel scheint also eher Saxophongattungs-immanent und nicht instrumenten-bezogen zu sein.

    ... bzw. am ehesten am (noch wenig trainierten) Apparat jenseits des Mundstücks zu liegen :)

    Wenn sich die Gelegenheit bietet, werde ich weitere Instrumente anspielen.
     
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