Sopran und Alt - wie kriegt ihr die unter einen Hut?

Dieses Thema im Forum "Soprano Special" wurde erstellt von joechen, 29.Oktober.2012.

  1. cara

    cara Strebt nach Höherem

    Ich habe gerade im Moment das 100.mal beschlossen (ich liebäugle nämlich auch immer mit Tenor und Sopran ):

    Das Alto ist mein Instrument und ich will es spielen können wie er:

    Und nebenbei gibt es nur die Percussion und den Kontrabass. :-D

    Gruß Cara
    die schon genug Probleme mit den hohen Tönen hat :)
     
  2. joechen

    joechen Kann einfach nicht wegbleiben

    Mit so viel Resonanz hab ich gar nicht gerechnet.
    Die meisten von euch spielen schon länger und viele verschiedene Instrumente. Ich hab erst vor zwei Jahren angefangen und bin auf dem Alt noch nicht da, wo ich sein möchte. Aber ich hab mich so in das Sopran verschossen, dass ich es einfach nicht aufschieben wollte.
    Am liebsten würde ich tatsächlich erst mal nur Sopran spielen, um damit voranzukommen. Aber ich habe Bedenken, dass ich mit dem Alt so massive Rückschritte mache, was den Sound angeht. Noch ist es so, dass ich, wenn ich Zeit habe, wieder ganz gut reinkomme.
    Aber von der Lippenmuskulatur schaff ich es noch nicht, beide nacheinander zu spielen, vor allem wenn ich mit dem Sopran anfange. Deshalb kommt das Alt nur am Wochenende dran.

    lG joechen
     
  3. Mugger

    Mugger Guest

    Servus,
    Wie meinst Du das?
    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  4. joechen

    joechen Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo mugger,
    damit meine ich, dass wenn ich Sopran übe, nach 30-40 Minuten meine Lippenspannung schlapp macht. Am Wochenende hab ich Zeit, die Übezeiten aufzuteilen und meinen Lippen zwischendurch eine Pause zu gönnen. Soviel Zeit und Power hab ich nach einem anstrengenden Arbeitstag während der Woche nicht.

    lG joechen
     
  5. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo,
    kann ich verstehen, und Hut ab, dass man sich nach einem anstrengenden Arbeitstag überhaupt noch hinstellt.
    Von Ansatz habe ich persönlich wahrscheinlich auch eine etwas andere Auffassung (Lippenspannung), aber das mal völlig außer Acht gelassen:
    Ist es nicht so, dass das Sopran am wenigsten "verzeiht"?
    Welche negativen Auswirkungen hat das auf das Alt?
    Oder anders gefragt: Was sollte am Alt schiefgehen, wenn man das Sopran kontrollieren kann?

    Liebe Grüße,

    Guenne
     
  6. joechen

    joechen Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo mugger,

    vielleicht ist es nur mein Gefühl, dass das Alt nicht mehr so klingt, wie sonst...
    Vielleicht ist es meine Anspruchshaltung, dass ich jetzt eigentlich doppelt so lange üben müsste und es nicht schaffe...
    Ich mag eben beide Instrumente, denn es gibt Stücke, die klingen auf dem Alt besser und andre, die muss man einfach mit Sopran spielen.
    Meinst du, es reicht, wenn das Alt erst mal nur am Wochenende ran darf und es schadet nicht?
     
  7. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo,
    nicht mehr wie sonst? Ist das negativ? Oder klingt es nur anders?
    Doppelt so lange glaube ich nicht, mehr vielleicht schon :)
    Sehe ich auch so, dass manche Stücke nach einem bestimmten Instrument verlangen (obwohl man da bei einer youtube-Safari oft ganz schön überrascht ist).

    Schwierig, Dir auf Deine letzte Frage eine Antwort zu geben, da ich Dein Niveau, Deine Fähigkeit eine Klangvorstellung umzusetzen etc. nicht kenne.
    Ich kann nur von mir ausgehen. Selbst wenn ich nicht 2,5-3 Stunden täglich üben würde, wären da immer noch die Schüler, mit denen ich täglich stundenlang spiele. Da fällt es möglicherweise leichter, einfach die andere Tröte in die Hand zu nehmen (ich rede, wie ich oben schon gesagt hab, vom Handwerklichen).
    Aber in meine Gedankenwelt passt es nicht, dass das Spielen eines Horns negativen Einfluß auf das andere haben könnte.

    Liebe Grüße,

    Guenne
     
  8. Gundi

    Gundi Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,
    Alt und Sopran sind für mich zwei ganz unterschiedliche Baustellen - was auf dem Alt wie von alleine läuft, ist auf dem Sopran Arbeit und umgekehrt.... Deshalb muss ich beide üben, das eine mal mehr, das andere mal weniger.

    Ich hab ne weitergehende Frage an Euch zu diesem Thema:
    Bei einem Konzert demnächst spiele ich Altsax, nur in der Mitte des zweiten Stücks ein Solo auf dem Sopran.....
    Ich habe nicht viel Zeit, die Kanne warm zu machen und muss praktisch von 0 auf 100. Ich übe das zwar schon und es geht einigermaßen, aber wo zu dem Zeitpunkt die Intonation des Orchesters gelandet ist, kann keiner wissen.
    Ich hab ein Anklemmstimmgerät und werde das mal aufs Alt klemmen, um zu sehen, wo die Stimmung ist und dann kurz aufs Sopran klemmen, um das einigermassen anzugleichen... wird ne haarige Nummer.
    Wie macht Ihr das? Habt Ihr mir Tipps dazu?

    Danke und Gruß

    Gundi
     
  9. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    @Gundi

    Ich würde mir nicht so nen Stress mit Stimmgerät während des Auftritts machen. Das Sopi nen Tick höher stimmen und einfach los legen. Sollte es dann zu hoch werden kann man das leicht ausgleichen.

    Viel gravierender finde ich ist, dass das Blatt vermutlich trocken ist. Da bleibt die Frage, ob das Teil sauber anspricht.

    Da würde ich immer zwischendurch mal wieder das Blatt anfeuchten und die Kappe drauf lassen, dann trocknet es nicht ganz so schnell weg.

    Gruß,
    Otfried
     
  10. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ja, seh ich auch so (dass das Sopran am wenigsten verzeiht).

    Wenn Wechseln, dann ist Sopran -> Tenor für mich viel einfacher als umgekehrt. Das Tenor ist dann geradezu eine Erholung.

    Was schiefgehen kann: dass ich am Tenor zu fest ansetze und zu hoch bin.
     
  11. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hallo Gundi,

    sowas ist stressig und ich versuchs für mich zu vermeiden.

    Ich glaube auch, dass das Stimmgerät da am wenigsten helfen wird. Der grössere Einfluss kommt ja vom Ansatzwechsel.

    Wenns wirklich sein muss, würde ich den Wechsel zu Hause ganz intensiv üben.

    Für die Blätter: das ist einer der Gründe, warum ich auf Kunststoff umgestiegen bin.
     
  12. Gundi

    Gundi Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,
    ich würde das Stimmgerät ja auch nur einsetzen, um zu sehen, wo mein Alt mit dem Orchester hingegangen ist, nicht um absolut nach 442 Hz zu stimmen.
    Aber stressig wird's schon.Ich hab ein Legère fürs Sopran, das befriedigt mich aber nicht wirklich - spricht oft schlechter an als Holz und klingt halt leider nicht so schön.

    Ich hab solche Situationen bis jetzt auch immer gemieden aber diesmal geht's nicht anders. Wird schon schief gehen.

    Und jetzt wird erstmal wieder geübt - zwischendrin das Sopran auf den kalten Flur stellen :) bbbrrrrr

    Gruß Gundi

     
  13. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo,
    aber Du hörst doch, wo Du hinmöchtest und musst ohnehin immer automatisch, ohne nachzudenken, korrigieren, aus welchen Gründen immer.
    Das ist doch ein Beweis dafür, dass es Sinn hat, auf größtmögliche Flexibilität hinzuarbeiten.
    Da ist es doch egal, von wo Du wohin wechselst.

    Liebe Grüße,

    Guenne
     
  14. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    warum sollte das so weit von dem liegen, auf das ihr anfangs einstimmt ?

    Gruß,
    Otfried
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Durch die Temperaturveränderung des Horns. Das wird besonders lustig, wenn man solche Wechsel bei Gigs im Freien machen muss.
    LG Saxhornet
     
  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo saxhornet,

    ich habe eine zeitlang oft und lange draußen gespielt, bei Temperaturen von sommerlich bis frostig. Ich habe nie anders gespielt als drinnen, nämlich anfangs einstimmen und dann kein Nachstimmen mehr.

    Draußen muss man natürlich immer etwas flexibler sein, da sich ja alle Bläser ständig zwischen kalt und warm befinden.

    Wenn sie das Sopran in die Hand nimmt ist es natürlich noch ein wenig tiefer, daher mein Ratschlag, es einen Tick höher einzustimmen, und dann ggf. während des Spielens etwas nach unten korrigieren, wenn das Solo länger dauert.

    Gruß,
    Otfried
     
  17. cara

    cara Strebt nach Höherem

    Nach dem Schrecken im Thread: "Kork ab" weiß ich jetzt auch genau, warum ich unbedingt und dringend ein 2. Instrument brauche.

    Ich nehme hiermit oben stehenden Beschluss zurück und halte wieder Ausschau nach Sopran oder Tenor. :)

    Gruß Cara

    unter meinen Hut werde ich dann zwei schon irgendwie bringen
     
  18. Rick

    Rick Experte

    Hallo Guenne,

    genau, eher umgekehrt - das Soprano bietet ganz andere Herausforderungen, deshalb übt man daran den Ansatz besonders, was im Endeffekt den tieferen Baugrößen sogar zugute kommt.

    Durch das Soprano haben sich bei mir beispielsweise die Flageoletts ("Super High Notes") auf dem Alto noch verbessert, ich höre die hohen Töne einfach genauer, bekomme eine exaktere Tonvorstellung, weil ich mich ja auf dem Sopran sowieso teilweise in dieser schwindelnden Höhe aufhalte. ;-)

    Auch der Sound hat sich insgesamt auf allen Saxen durch das "Schwergewichtstraining" des Sopranos zum Positiven verändert, finde ich, zumindest habe ich seither noch mehr Sicherheit.

    Ja, ich empfinde das Soprano fast wie ein spezielles Krafttraining im Sport, durch das man dann seine Leistungen selbst in der Leichtathletik optimieren kann.

    (Klarinette hätte vielleicht bei mir einen ähnlichen Effekt, spiele ich aber nicht, deshalb kann ich das nicht vergleichen.)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  19. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ja, Klarinette ist als "Krafttraining" noch besser als Sopran.

    Aber Kraft ist ja nicht alles ...

    Wie gesagt: von Klarinette zu Tenor ist leicht, eine Erholung. Ich höre ja hin, dass ich nicht zu hoch werde. Die "Einschwingzeit" ist nicht lang.

    Aber Tenor zu Klarinette ist schlimmer. Mit Übung kriege ich es hin, aber der Klarinettenton wird immer weniger schön. Dürfte mein seliger Klarinettenlehrer nicht hören ...

    Ist alles eine Frage des Übeaufwands. Flexibilität ist ja etwas Schönes, aber ich brauche nun mal nur einerseits Klarinette und andrerseits Tenorsax.
     
  20. Rick

    Rick Experte

    Hallo Florentin!

    Gewiss, doch ohne Kraft ist alles nichts. ;-)
    Will sagen, die Lippenspannung ist ganz entscheidend für einen schönen Klang, finde ich.
    Das bedeutet ja nicht, dass man wie Harry drücken muss, aber wenn die Spannung nicht vorhanden ist, klingt das Sax quäkig und es fehlt die Kontrolle, außerdem neigt man als Kompensation zum gefährlichen Beißen.

    Locker lassen kann man immer noch. :cool:

    Jedes Instrument erfordert natürlich eine spezielle Ansatz-Modifizierung, das ist jedoch nur eine Frage der Übung.
    Je häufiger man wechselt, desto besser geht es.

    Das schließt allerdings ein, dass man bei noch nicht allzu großer Routine auch mal unschöne Momente in Kauf nehmen muss, wenn etwas nicht so klappt wie erwünscht.

    Aber das gelegentliche Patzen und Scheitern gehört für mich ganz existenziell zum Musizieren, davor darf man keine allzu große Angst haben; oder wie hieß es früher so schön in der Werbung: "Kein Schweppes-Gesicht, keine Erfrischung." :-D


    Schöne Grüße,
    Rick
     
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