Suche Tester für meine Mundstücke !

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von reprapper, 18.Mai.2013.

  1. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Danke, das sind doch mal interessante Infos.

    Heißt aber, wenn ich das richtig verstehe, dass die ganz überwiegende Zahl der Mundstück, die heute auf dem Markt angeboten wird, keinen patentrechtlichen Schutz genießt?!
     
  2. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    ... und die guten, bewährten, patentrechtlich nicht geschützten Teile werden ja alle schon mehr oder minder erfolgreich nachgeahmt.

    Sollte der 3D-Druck nun dazu führen, dass diese günstiger in den Markt kommen können bzw. bei gleichem Preis günstiger produziert werden können, werden die Mundstückhersteller sich bestimmt diesbezüglich orientieren.

    Vielleicht ist es mit dem 3D-Druck aber möglich, etwas grundlegend neues, besseres zu entwickeln, was mit bisheriger Technik nicht möglich ist?

    Schaun wer mal :)

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  3. TheSteamer

    TheSteamer Ist fast schon zuhause hier


    Nee, nur ganz wenige, so wie Theo Wanne, der Rest Markenschutz/Gebrauchsmusterschutz.

    Der Patentanwalt darf nicht mit den Augen rollen, das muss Sinn machen!

    Grüße the Steamer


     
  4. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    Patente sind nach meinem Kenntnisstand bei Musikinstrumenten (Ausnahme Elektronik) sehr selten geworden.

    Detailänderungen rechtfertigen meistens kein Patent. Wenn eine Innovation für ein Patent ausreichend wäre, stehen meistens die Kosten im Weg. Der Absatzmarkt für Musikinstrumente und Zubehör (z.B. Mundstücke) ist in der Regel nicht ausreichend, um das geldmäßig zu wuppen.

    Ein Produkt muss weltweit geschützt werden, um eine Handhabe gegen potenzielle Plagiatoren zu haben. Ein neues Mundstückdesign inklusive Entwicklung, Patentschrift, Anwalt, Verfahren in allen Ländern der Erde (Übersetzungskosten) etc. halbwegs sicher eintragen zu lassen schätze ich auf dreihunderttausend Euro. (Einen Euro pro Mundstück wieder zurück verdienen, vielleicht zwei - das dauert....)

    Und wenn dann kopiert wird, geht die Geldmaschine von vorne los. Kriege die Burschen erst mal und dann setze Dich mit der Gerichtsbarkeit im Copy-Paradies auseinander (Schmiergeld einrechnen, ohne Quittung).

    Beste Grüße,
    Armin
     
  5. Gast

    Gast Guest

    keili hatte ein patent auf konische roller an den klappen, statt tonnenform oder zylindrisch


    dafür ein patent?


    mir bekannt unter

    PA 315577 vom12.5.62
     
  6. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    @nimo: früher ging das noch, heute wäre es undenkbar.

    @reprapper: trau Dich und entwickle die Sache weiter (sofern Dir die Kosten nicht aus dem Ruder laufen)

    Beste Grüße,
    Armin
     
  7. Gast

    Gast Guest

    hier muss einfach noch etwas nachgesetzt werden.

    das SAX Mundstück.

    den erfinder können wir wohl nie bestimmen, jedoch kann ein eintauchen in die geschichte nicht schaden.

    was war vor dem bass sax im benachbartem gebiet vorhanden = die bassklarinette.

    und noch etwas... den Dulzian - ein doppelrohrinstrument, das aber möglichweise auch als single-reed gespielt wurde.

    zur abfolge der leute die sich an der bass Klarinette MIT MUNDSTÜCK ausprobiert haben:

    Gilles Lot
    Hr. Grenser
    Francois Sautermeister mit PATENT !! = 1812
    J.S. Stengel
    F. Losschmidt
    Berthold / in Speyer
    P.Maino (1836)
    Catarino Catarini (1834)
    Giovanni Bimboni ( ca 1850)

    jetzt machen wir eine Zäsur wegen der zeit und erfindung von saxophon.

    alle diese herren beschäftigeten sich mit einem Mundstück für eine überwiegend zylindrische röhre!!

    a.sax kannte wohl einiges und fertigte seine Mundstücke aufsteckbar - was ihn immer dazu bewogen hat, statt einzustecken (Klarinette)

    a.sax mag man zuschreiben dass er die idealform(?!) des mpc für ein konisches Instrument erarbeitet hat.


    thats it.


    wer hat von wem copiert?



    monami - leicht bewölkt

    Nimo
     
  8. Gast

    Gast Guest

    ich hab da noch ne frühe bass klari

    http://www.metmuseum.org/Collections/search-the-collections/180013961?rpp=20&pg=1&ft=*&what=Clarinets&pos=10
     
  9. reprapper

    reprapper Schaut nur mal vorbei

    so....

    hier ein Stück mit gleich 2 3d gedruckten Mundstücken.
    Sowohl das Alt als auch Tenor:

    http://picosong.com/Fbee/


    Viel Spaß beim hören.
     
  10. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    Hallo Armin,

    Plagiate werden in der Regel durch den Zoll bei Einfuhr der Ware in die EU oder in die USA aufgespürt. Man liest ja immer wieder Meldungen in der Presse, dass z.B. im Hamburger Hafen ein Container mit Plagiatware beschlagnahmt und die Ware (z.B. Nike-Schuhe oder Rolex-Uhren) anschließend vernichtet wurde. Daher muss eine Erfindung auch nicht unbedingt weltweit geschützt werden, um eine Handhabe gegen Plagiatoren zu haben. Einen ausreichenden Schutz kann man auch preiswerter erlangen.

    In der Tat sind aber Patente in Deutschland auf das Mundstückdesign eher selten anzutreffen. Die wenigen patentierten Innovationen im Bereich Mundstücke für das Saxophon, die ich gefunden habe, lagen in der Art der Befestigung der Blattschraube, der Gestaltung des Tischs (nämlich kein Tisch) oder der Verwendung von Gummi an bestimmten Stellen des Mundstücks.

    Beste Grüße,
    BCJ
     
  11. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    hab mit die Sachen mal angehört (Nightingale sang...). Da scheint noch ein wenig Luft nach oben zu sein, was die Stabilität des Tons angeht...
     
  12. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    bluemike schrieb:
    genau das habe ich mir auch gedacht, wollte aber nicht Meckern :) Das muss jedoch nicht am MPC liegen...
     
  13. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    ich fürchte fast, doch. Denn ansonsten scheint der Spieler kein Anfänger zu sein. Aber der Ton kommt nicht immer spontan, steht mitunter wacklig und bereits ein Wechsel der Tonhöhe scheint ab und an problematisch zu sein.
     
  14. Rick

    Rick Experte

    Danke für das Hörbeispiel, Reprapper, ist doch schon mal etwas, klingt nicht schlecht!

    Allerdings ist das Stück sowohl mit Alto als auch Tenor auf "Nummer sicher" gespielt, nur nette Melodik, es gibt keine waghalsigeren Passagen, die höhere Ansprüche an die Ansprache der Mundstücke stellen, extreme Höhen und Tiefen sowie rasche Lagenwechsel, an denen zu erkennen wäre, wie leicht oder schwer die Teile beherrschbar sind.
    Ein erfahrener Saxofonist weiß manche Unzulänglichkeiten eines Mundstücks ausgleichen - das entsprechend vorsichtige Spiel würde ungefähr so klingen wie auf Deiner Aufnahme. :roll:

    Verglichen mit dem Schlagzeug:
    Du hast gezeigt, dass man mit den Sticks aufs Becken schlagen und einen Klang erzeugen kann, aber nicht, wie sie bei virtuosen Rolls über alle Trommeln in der Hand liegen. ;-)

    Auch wäre eine "Referenzaufnahme" desselben Spielers mit einem anderen Mundstück nicht schlecht, denn beim Sax macht nun mal hauptsächlich der Spieler den Sound, daher kann man nur bei einem Parallelvergleich mehrerer Mundstücke herausfinden, wie sich der Einfluss der Mundstücke in Differenzierung zur Eigenart des Saxers zeigt.


    Mit nach wie vor neugierigen Grüßen,
    Rick
     
  15. bluesfreak47

    bluesfreak47 Guest

    Eine interessante Diskussion entwickelt sich hier. Habe alles mitgelesen und erlaube mir mal einen Querverweis zu dem Thema "Umsonst oder für wenig Gage spielen". Dienstleistungen und Produkte lassen sich durchaus vergleichen; insofern lese ich einige Kommentare mit Befremden. Gegen billige Mundstücke scheint von den Experten keiner was zu haben; aber für nix oder wenig spielen will keiner...
    Ist Geiz also immer noch geil; nur dann nicht, wenn es einen selber trifft?
    Freue mich auf eure Ansichten.
    Bluesige Grüße
    bluesfreak47
     
  16. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Na, ich glaube, "ohne Gage spielen" und "günstige Produkte durch
    Innovation" kann man nicht vergleichen.

    Es gab schon immer die Entwicklung, dass neue Technologien, die zu
    niedrigeren Preisen führten, alte Technologien (und zunächst auch
    Arbeitsplätze) vernichtet haben. Langfristig haben neue Technologien immer
    auch Arbeitskräfte geschaftt.

    Würden heute noch Autos so gebaut wie in den 20igern Jahren, könnte
    sich eine breite Schicht kein Auto leisten.

    Ein Korg Stimmgerät kostete 250,-€, eine vergleichbare App 2,-€.

    Der "grosse Brockhaus" (eingestellt) kostete im vierstelligen Bereich, wikipedia ist
    kostenlos.

    "Falk" Stadtpläne waren unangefochtene Nr. 1, seit GPS braucht die kaum
    noch einer (warum hat "Falk" nicht mobile Navis angeboten, sondern
    "TomTom"?)

    Insofern wird diese Technologie auch einige Märkte revolutionieren, nicht
    nur Mundstücke.

    Es müssen nur Qualität und Kosten stimmen. Ich habe da noch meine
    Zweifel, ob sich damit grosse Stückzahlen günstig herstellen lassen.

    Andererseits lassen ich vielleicht viele Produkte kostengünstig individualisieren
    ("custom made").

    CzG

    Dreas
     
  17. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    klar ist, daß durch neue technik, berufe verschwunden sind. gedruckt wird online, schleusen sind digital gesteuert, gelernt wird aus foren - natürlich umsonst.

    und nun wird das mundstückschnitzen umsonst - für den drucker.

    klare sache: ich teste solange bis mein traummundstück fertig ist - das ich für umsonst behalten kann.

    sonst noch alles im stübchen ?

    :-D
     
  18. saxud

    saxud Schaut öfter mal vorbei

     
  19. Gast

    Gast Guest

    ha
    de
    em

    -:)
     
  20. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Zu diesem Thema fällt mir ein streckenweise sehr deprimierender Film mit Danny Devito ein: "Das Geld anderer Leute". Darin spielt er einen skrupellosen Börsentypen der Firmen per feindlicher Übernahme kauft, dicht macht und die Reste gewinnbringend verscherbelt. Ein echter Schweinehund.

    Der Autor ließ den Bösewicht auf der Auktionärs Versammlung (in etwa) folgende Worte sprechen:

    Bei der im Film betroffenen Firma waren es nicht Reitpeitschen sondern Kupferkabel, das Problem ist aber vergleichbar. Die Herstellung von Druckmaschinen ist möglicherweise ebenfalls ein aussterbendes Gewerbe.

    Neue Technik kommt. Wenn sie einmal erfunden ist, gibt es keinen Weg zurück. So unangenehm das für die Betroffenen ist, es heißt für diese Branchen nur sich mit den neuen Gegebenheiten bestmöglich zu arrangieren oder letztendlich auf dem Abstellgleis der Geschichte zu landen.

    Die Musikindustrie wird zwangsläufig durch die beliebige digitale Vermehrbarkeit - die sie selbst propagiert hat - grundlegend erschüttert. Das ganze Vertriebs- und Gewinn Konzept ist auf Dauer nicht in der alten Form aufrecht zu erhalten. Lediglich die Tatsache, dass sie in der Vergangenheit mit diesem Konzept enorme Gewinne gemacht und viel Macht erlangt hat, verlängert den Todeskampf.

    Die Druck und Verlagsindustrie wurde mit der Verbreitung des Internet mit genau dem gleichen Problem kalt erwischt. Der "ewige Brockhaus"? Geschichte. Tageszeitungen? Kämpfen alle ums Überleben. Seriöse Berichterstattung ist teuer. Nur diejenigen die einfache Schlagzeilen zwischen viel Werbung vermarkten haben noch ein Auskommen. Aber nur so lange, wie die Leser die beworbenen Produkte auch kaufen. Informationen sind online publiziert billiger und aktueller als gedruckt und der Wert einer neuen Information sinkt mit jedem Tag. Wer Informationen verkaufen will, dem wird das Vermarktungsfenster mit jedem Jahr kleiner. Informationen auf Papier machen nur noch dort Sinn, wo Langlebigkeit oder Nutzung abseits des digitalen Umfelds gefordert ist. In einigen Fällen ist Papier (noch) bequemer zu handhaben.

    Wir haben eine global vernetzte Informationsgesellschaft. Die Idee, mit Wissen Geld zu verdienen ist in diesem Umfeld nicht mehr durchführbar. Knowhow ist nur noch kurzfristig und in Nischenbereichen monetär umsetzbar. Heute reicht schon das Wissen, dass irgend etwas machbar ist, um herauszufinden wie. Wenn Einer das nicht erzählt, tut es ein anderer. Geheimnisse halten nicht lange.

    Mit der Erfindung des 3D Druckers wird für die gesamte herstellende Industrie genau das gleiche Problem hereinbrechen. Heute ist das ein Kuriosum. In 10 Jahren ist das Standard. In 50 Jahren wird vielleicht das meiste auf die eine oder andere Art "bottom Up" synthetisiert. Für ganz einfache und für ganz komplizierte Teile wird das keinen Sinn machen, aber für viele Dinge deren hauptsächlicher monetärer Wert im "geschützten Design" liegt. Eine Semmel wird vermutlich nie Ziel von 3D "Raubkopierern" werden, ein Plastik Brillengestell schon eher. Einen MP3-Player aus dem 3D-Drucker wird es auf absehbare Zeit aber auch nicht geben.

    Da kann man noch so laut rufen "aber das darf man doch nicht!". Kein Jammern und keine Gerichte werden auf Dauer verhindern, dass es trotzdem und in großem Stil gemacht wird. Wir steuern auf eine Gesellschaft zu, in der jedes beliebige Wissen unmittelbar für jeden verfügbar und nutzbar ist. Dieses Wissen wird nun nicht nur virtuell in Form elektronischer Daten genutzt sondern eben auch in physisch manifestierten Objekten. "Dinge" zu produzieren und zu verkaufen wird langfristig nur noch Sinn machen, wenn dem Kunden ein Mehrwert gegenüber dem "selbst gedruckten" entsteht. Etwa weil Kaufen immer noch billiger ist als selbst machen, weil die Qualität besser ist, oder weil individuelles Feedback mit einem Spezialisten nötig ist.

    Es werden immer noch Reitpeitschen produziert, immer noch Kupferkabel gezogen und Druckmaschinen wird es in der einen oder anderen Art geben, solange es Zeitungen, Bücher und Zeitschriften gibt. Letztere sind trotz PDF und Internet nicht ausgestorben. Es wird trotz MP3 und Download Plattformen immer noch erfolgreich und mit Begeisterung musiziert. Lediglich "das Große Geld" ist vielleicht in all diesen Branchen in Zukunft so nicht mehr machbar. Das war ja ohnehin nur möglich, weil der multiplikative Hebel zum Geld verdienen, die billige Reproduzierbarkeit, exklusiv in der Hand Weniger war.

    Und von wegen "Geiz ist Geil" Gesellschaft. Dienste wie Wikipedia oder Internet Foren funktionieren nur deshalb, weil viele Menschen die in den letzten Jahren gewonnene Freiheit an Zeit und Wissen altruistisch der Gesellschaft wieder zurück geben. Musikvereine, Garagen Bands, Nachbarschaftshilfe, freiwilliges soziales Engagement? Das alles nimmt Profis Arbeit und Brot weg, ist aber eine unausweichliche Entwicklung bei der die in der industriellen Revolution gewonnene individuelle Lebensqualität in die Gesellschaft zurück fließt.

    Noch ist die Idee in der Wirtschaft unpopulär, aber das Endziel einer solchen Entwicklung ist wohl irgend eine Form des "Bedingungslose Grundeinkommens", bei dem die Summe der individuellen, nun bewusst freiwilligen Leistungen das System am Laufen hält. Keine Besteuerung der Arbeitsleistung und finanziert durch "Konsum Steuern". Wer mehr konsumieren will, zahlt mehr Steuern und muss das durch mehr Leistung wieder herein wirtschaften.
     
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