Hallo, ich bin noch relativer Anfänger (spiele seit einem halben Jahr) und habe folgendes Problem: Wie merke ich, ob ich richtig im Takt drin bin? Ich habe zuerst versucht, mit den Füßen den Takt/die Notenlänge vorzugeben. Das klappt aber nicht. Ich komme immer wieder raus. Dann habe ich versucht, mir den Takt in Gedanken vorzusagen, also zum Beispiel eins, zwei und drei und vier. Aber auch das klappt nicht. Mein Saxophonlehrer meint, ich solle nach Gefühl gehen. Aber da fühle ich mich total unsicher. Wie mache ich es richtig? Was kann ich tun? Kommt das Gefühl für die Länge der Takte/Noten vielleicht mit der Erfahrung? Wäre für einen Rat sehr dankbar. Viele Grüße Gerhard
Mir hilft das Lernprogramm von Frank Mellies "Inner Pulse Trainer". Das ist eine App für Android und iPhone. Dazu gibt es optional noch ein Lehrbuch mit Übungen und Erklärungen. http://inner-pulse-trainer.com/home/
Hallo und willkommen! Dieses Thema kam im Forum schon oft vor, da kannst Du mit der Suchfunktion einiges finden. Ein Problem für viele Anfänger ist ja, wenn die Notenlängen nicht genau mit den Zählzeiten im Takt übereinstimmen. Bei komplizierterer Musik wird das immer vorkommen, deshalb solltest Du auf keinen Fall mit dem Fuß die Notenlängen klopfen. Den Takt kannst Du klopfen, musst das aber nicht unbedingt tun (eine Minderheit der Musiklehrer rät ab davon) und wirst dann lernen, die unterschiedlichen Rhythmusmuster im Takt richtig spielen zu können. Das kommt nur mit Übung und geht dann so in Fleisch und Blut über, dass viele Lehrer gar nicht erklären können, wie sie das genau machen ("nach Gefühl", was aber keine wirkliche Hilfe ist). Der Vollständigkeit halber will ich erwähnen, dass ich eine systematische Rhythmusschule geschrieben habe, die genau dieses Lernen erleichtern soll (siehe meine Signatur unten).
Unbedingt zum Metronom spielen! Taktweise vorgehen. Ja, die Rhythmusschule von @Florentin ist zu empfehlen. CzG Dreas
Hmmm... wenn Du solche Probleme hast, den richtigen Takt mitzuklopfen, solltest Du vielleicht mal nebenbei während das Radio läuft einfach mal den Takt mitklopfen. Dabei kannst Du dich auch steigern, z.B. 1.) ganz normal gerade Viertel: eins - zwei - drei - vier 2.) die eins etwas mehr betonen: EINS- zwei - drei - vier 3.) die eins und die drei etwas mehr betonen: EINS- zwei - DREI - vier 4.) die zwei und die vier etwas mehr betonen: eins - ZWEI - drei - VIER 5.) ??? So solltest Du mit der Zeit etwas mehr Gefühl für Takt und Rhythmus bekommen. Wie schon einige Vorredner schrieben, auf keinen Fall die einzelnen Notenwerte klopfen, sondern immer schön gleichmäßig.
Am Anfang ist mitklopfen echt schwierig und kann einen schon überfordern, weil man zu sehr mit klopfen statt spielen beschäftigt ist. Dennoch hilft es später den Takt zu halten. Geklopft wird aber nur auf die Viertel. Die echten Notenlängen sind da nicht machbar. Wie willst du bitte eine punktierte Achtel klopfen? Also Viertel zur Orientierung. Mich erstaunt, dass das Wort "Metronom" nicht in deinem Post vorkommt. Das ist eigentlich absolut grundlegend, um ein Gefühl zu bekommen. Ich dachte oder denke noch immer, dass ich das Stück eben recht konstant gespielt habe, bis mich das Metronom eines besseren belehrt. Gerade in schwierigen Passagen wird man oft deutlich langsamer ohne es zu merken. Tip 1 Kauf dir ein Metronom Tip 2 Sieh dir den Rhytm Coach an. Arbeitet mit Klatschen und Laufen mit Begleit CD. Hilfreich um rhytmisch sicherer zu werden. 2 bändig. Hier Band 1: https://www.amazon.de/Rhythm-Coach-...=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1479477682&sr=1-1 Tip 3 Kauf dir Florentins Rhytmusschule. Hilft Muster zu verinnerlichen. Finde ich aber bei deinen grundlegenden Problemen noch etwas früh. Du musst Durchhaltevermögen mitbringen. Funktioniert nicht innerhalb von 2 Tagen. Aerophon
Kannst Du das etwas genauer erklären? Füllst Du mit Deinen Tönen genau den Takt aus, so dass Du im nächsten Takt wieder auf der 1 sein kannst? Wenn nicht, wäre es am besten, Musik zu hören und dabei mitzuklopfen, später auch zählen (aber nur die ganzen 1, 2, ..., keine +), um die 1 herauszubekommen. In dem Fall wärst Du mit @Florentin s Rhythmusschule erst mal überfordert. Oder hast Du Probleme, die Länge und Position der Töne (und Pausen) innerhalb des Takts zu bestimmen? Dann ist die Rhythmusschule sehr geeignet. LG Helmut
Herzlich willkommen in der Welt der SAXer, in der Welt des Musizierens und somit in der Welt des "bösen" Ü-Wortes. Takt halten, "im Takt" spielen müssen die meisten Menschen halt lernen und üben. Die Aussage des Lehrers für einen Anfänger , mach das nach Gefühl halte ich für sehr bedenklich. Das können nur sehr, sehr wenige Menschen. Es gibt unterschiedliche Methoden, die hier zum Teil auch schon beschrieben wurden. Also tröste Dich mit dem Wissen, dass Du da nicht allein bist, dass das ganz normal ist und Du da mit der Zeit immer mehr Sicherheit gewinnen wirst. ( Wobei, es gibt auch hier den/die einen(n) oder andere(n), der/die sich selbst als "Rhytmuslegastheniker" bezeichen...... ) Cheerio tmb und viel Spaß auf Deinem weiteren Weg
Vielen Dank für die Tipps und Hinweise. Habe mir jetzt den Rhythm Coach bestellt und mir Florentins Rhythmusschule im Kopf für später notiert. LG Gerhard
Ich finde es enorm wichtig den "Puls" zu fühlen. Wenn du nicht weisst, wo du im Takt gerade bist, dann fühlst du ihn nicht mehr. Mir hat das Mitklopfen zu Musik aus dem Radio sehr geholfen taktsicher zu werden.
Hallo Gerhard, ein Problem bei Anfängern kommt oft auch daher, dass man zu viele Dinge gleichzeitig tun muss, die einem noch fremd sind: die Noten lesen und verstehen, was da eigentlich gemeint ist, das Sax richtig halten, den richtigen Griff finden und dann auch noch mit dem richtigen Ansatz in das Sax blasen - wie soll man da nicht durcheinanderkommen. Deshalb hilft es, um erstmal den Rhythmus einer Passage, die man spielen möchte, überhaupt zu verstehen, das Sax beiseite zu legen und die Stelle "nur" zu singen. Singen kann ja eigentlich jeder (muss sich ja nicht schön anhören ...). Wenn man die Stelle dann verstanden hat, kann man das Sax wieder zur Hand nehmen und versuchen, das Gesungene auf dem Sax erklingen zu lassen. Und das dann schön langsam, ggfs. Takt für Takt und gerne auch mit Metronom. Das mache ich bei rhythmisch vertrackten Stellen heute noch so. Und noch was: Man kann sich in die Noten auch immer die vollen Zählzeiten (also 1, 2, 3, 4 bei Vierertakt) durch einen kleinen Strich eintragen (sog. Idiotenbalken - sorry ). Da kannst Du dann tatsächlich sehen, welche Note auf welche Zählzeit gespielt werden muss - also genau auf den Schlag oder auf "und". Auch das mache ich, wenn es ganz schlimm kommt, bis heute ebenfalls - das muss aber unter uns bleiben ... Das mit dem Gefühl ist aber grundsätzlich auch richtig und wichtig - kommt aber erst mit der Zeit (und Gott sei Dank von ganz alleine). Viel Spaß beim Saxen So long Stevie
Genau, vereinfachen und auf ein Thema - in dem Fall Rhythmus - konzentrieren. Ganz schwierige Rhythmen lasse ich Schüler manchmal auch erstmal auf einem einzelnen Ton spielen, dann fällt noch eine Schwierigkeit weg. Das Ganze dann noch langsam und dann wirds schon
Den Rhythm Coach kann ich auch empfehlen. Falls es interessiert: im Kommentar zu einer Rezension meines Buchs habe ich einen kurzen Vergleich mit dem Rhythm Coach geschrieben.