Tenorsax im Sitzen

Aubra Graves ist ein Unikat! Spielt unnachahmlich!

@ Alle:

Ich finde es erstaunlich, welche Resonanz dieses vermeintlich simple Thema ausgelöst hat. Der Teufel steckt doch immer in den kleinen Details. Ich habe die Beiträge mit großem Interesse gelesen.
Bei der heutigen Generalprobe für das morgige Projekt habe ich - wie ich meine - recht locker gesessen und einen guten Ansatz gehabt.

 

Man kann durchaus im Sitzen das Tenorsax seitlich halten und dabei gerade sitzen. Die Gelenke am S-Bogen und Mundstück bieten genug Möglichkeiten, das Mundstück optimal zu positionieren. Von Skringers Video unterstütze ich den Rat, zu Hause vor dem Spiegel zu üben. Die Schultern sollen auf gleicher Höhe sein. Aktive Sitzhaltung an der Vorderkante des Stuhls, also kein Lümmeln à la Lester Young.

Ich persönlich finde längeres Tenorsax-Spielen im Stehen viel zu anstrengend, wegen des Gewichts.

Tatsache ist jedenfalls, dass man in Big Band / Orchester im Sitzen spielen können muss, und das sollte man eben auch üben.

 

mir ist "Lümmeln" lieber ... aber schaut mal hier ... der Mann ist (leider war!!!!!) 96 ... spielt zwar Alt ... hat das Mundstück irgendwie im Mund (keine Zähne mehr ????) ... und spielt gar nicht schlecht im Sitzen (ich finde sogar sehr gut ... aber das ist ja auch Geschmacksache) ... ich habe wochenlang mit Schmerzen im Bein sitzend Tenor gespielt ... irgendwann geht alles ... obwohl ich früher nie im sitzen gespielt habe ...

 

Ich habe das Alt wie auch das Tenor im Sitzen zwischen den Beinen gehalten.
Ein Balancer hat dabei geholfen das Sax so einzustellen, dass ich ohne über den rechten Daumen
das Mundstück in der richtigen Position hatte. Langes Spielen war damit kein Problem, da hat
eher der Ansatz schlapp gemacht ...

 

Interessantes Thema ! Witzigerweise ist es bei mir eher umgekehrt: mir fällt es leichter im Sitzen zu spielen als im Stehen.

Ich habe nun auf Grund dieses Threads mal versucht das Saxophon gerade vor mir gehalten zu spielen….das funktioniert bei mir definitiv nicht! Ich habe das Gefühl ich muss das Sax permanent in die richtige Position drücken, verkrampfe dabei mit den Fingern, finde keine angenehme Sitzhaltung und die Sicht auf die Noten ist eingeschränkt. Ich bin ziemlich schnell wieder dazu übergegangen in meine gewohnte und für mich bequeme Position an der Seite zu wechseln.
So muss wohl jeder durch Ausprobieren herausfinden welche Halteposition für einen selbst die optimale ist.

Dabei hat der Haltegurt für mich einen erheblichen Anteil an einer entspannten/bequemen Haltung.
Den einfachen Nackengurt zu Anfang hatte ich ziemlich schnell gegen einen Schultergurt (BG Strap Ladies) ausgetauscht, wobei dieser im Gegensatz zum Herrengurt den Nachteil hatte, dass die Position des Einhängehakens nicht variabel und dadurch bei längerem Spielen irgendwann auch nicht mehr so bequem ist. Inzwischen habe ich den Saxholder und bin sehr zufrieden damit, weil er nicht auf das Genick drückt und die Einhänge-Öse an der Nylonkordel frei beweglich ist, sodass mein Sax bequem in variabler Position an der Seite hängen kann.

@coolie
Ich habe gelesen dass Du unterschiedliche Gurte benutzt:

„zu Hause spiele ich immer mit dem FreeNeck, auf der Bühne mit Nackengurt“

Geht der Freeneck nicht im Sitzen? Denn dann wäre es schon eine Überlegung wert nach einem Gurt zu schauen der auch im Sitzen bequem für Dich ist. Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit bei Saxophonkollegen mal noch andere Gurte auszuprobieren? ( Stammtische oder Workshops sind dafür auch eine gute Gelegenheit )

LG
Alice

 

Jau, der Saxgurt ist ein dankbares Thema. Angefangen habe ich, wie wohl fast alle, mit einem 0815-Nackengurt. Eigentlich nicht zu fest und unbequem, drückte er irgendwann doch unangenehm am Hals. Eine Weile tat dann ein BG-Hundegeschirrchen seine guten Dienste. Irgendwann störte das Strippengefuddel und glücklicherweise bot Anja grade ihre tolle Gurte an.
Aber nein, das ist jetzt keine Werbung für ihre Gurte. Wollte nur sage, dass ich wieder beim Nackengurt gelandet bin.
In der Nachschau scheint es kein Problem des Saxgewichtes oder des Gurtes gewesen zu sein, vielmehr war wohl meine eigene Haltung und Verspannung die Ursache des Gurtproblems.
Immer locker bleiben quax

 

@b_nic, cool, mein Nachbar aus unserem Ort mal live zu erleben. Wusste garnicht, dass er auch in dieser Gruppe spielt

 

was für ein Instrument spielt er ????

 

Moin!

Mein Big band Leader meinte, ich sollte zum Bari-Solo aufstehen. Typisch Trompeter, haben keine Ahnung, dass ich mir fürs Sitzen den Schultergurt anders einstellen muss als fürs Stehen. Und nein, es gibt keinen Kompromiss, wenn man entspannt spielen will. Und es wurde schon erwähnt, aber ich will auch noch mal: Der linke Daumen hält kein Gewicht beim Tenor. Beim Bari auch nicht, ich habe schon mal sechs Wochen ohne Daumenhalter gespielt.

BRW: Ich hasse Stühle mit Metallgestell. Noch mehr mit einem Verhakmechnismus, der ist nämlcih meistens an der rechten Seite. ich freue mich immer über Holzstühle.

Grüäße
Roland

 

Ein paar weitere Aspekte zum Spielen im Sitzen:

- Hält man das Instrument seitlich, kann man es in Spielpausen bequem auf den Knien ablegen und so entlasten und entspannen.

- Wie wird mikrophoniert? Seitlich geht sowohl mit Clipmikro als auch mit Stativ gut.

- Aufstehen beim Solo: man möchte dabei nicht das Notenpult umwerfen. Bei seitlicher Haltung auch kein Problem.

 

Ich bin der Tenorist ganz links und krieg immer Kopfweh. Was mache ich falsch?

 

Du hast Dein Ohropax vergessen.

 

@Ton Scott
Klasse Video ...

 

@ Ton -Also eindeutig früher ins Bettchen gehen, und die sweet drinks leicht reduzieren, dann wir das Kopfweh weniger

 

Ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber vielleicht kann das ja noch nicht : Wenn du im Stehen das Sax gerade vor die hängen hast, würde ich das auch im sitzen tun.
Ich setze mich sehr weit vorne auf die Kante und stelle mein Sax auf einen kleinen Hocker bzw Kiste + Gummi Auflage.Der muss natürlich die richtige Höhe haben, damit du gerade sitzen kannst.Den Gurt lasse ich trotzdem um.

 

Für mich ist es wichtig meine Sitzposition, immer mal wieder, zu verändern.
Mal ganz vorne auf dem Stuhl, dann mal hinten angelehnt.
Der Gurt muss genau eingestellt sein und die Hauptlast tragen, damit ich möglichst viel Bewegungsfreiheit habe.

 

Ist doch glasklar. Der Mann war neu bei Ellington. In seinen Noten stand an wichtigen Stellen "duck". Und während er noch überlegte, wie er das soundtechnisch umsetzt, hat ihn die Posaune von hinten erwischt.

 

Ich halte das T-Sax auf der rechten Seite und drehe den S-Bogen weiter nach links als im Stehen. Zum anderen sitze ich auf einem Hocker, wie ihn auch Schlagzeuger verwenden. Auf die Idee kam ich durch meine Tochter, deren Schlagzeug und Hocker bei uns lange im Wohnzimmer standen.

 

Wenn ich mein Tenor direkt vor mir halte empfinde ich die Handposition als sehr ungünstig.
Gerade die Rechte Hand wird nach meinem Gefühl zu sehr ungünstig abgewinkelt.
Rechts neben dem Körper empfinde ich es als viel entspannter.
Ausserdem verwende ich eine weiche flexible Sitzunterlage, die ich rechts seitlich über den Stuhl hängen lasse, damit ich beim Spielen mit meinem Tenor Korpus nicht an das Stuhlgestänge neben der Sitzfläche komme und mir eine Dalle einhandle (ist leider schon passiert).

kokisax

 

Genau. So ein Saxophon ist nämlich nicht symmetrisch. Die rechte Hand muss viel weiter runter greifen als die linke. Je größer das Saxophon, desto mehr.

Deshalb bietet es sich an, das Instrument etwas nach rechts hochzuholen.