Tonaufnahme nachbearbeiten?

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Gast, 8.Oktober.2011.

  1. Gast

    Gast Guest

    Moin,

    mal einige ganz doofe Fragen:

    Ist es Usus, eine Audiodatei nachzubearbeiten? Und wenn ja, womit? In welchem Format wird "üblicherweise" aufgenommen (wav/mp3)?


    Wenn ich eine Analogie zur digitalen Fotografie ziehen darf:

    Hier ist es üblich, Fotos vor dem Hochstellen ins Netz zu bearbeiten, und wenn es nur etwas nachgeschärft wird. Des weiteren gibt es zwar viele Bea-Programme, von denen aber ein oder zwei die "gängigen" sind (kostenpflichtig Photoshop, kostenlos aber komplizierter Gimp). Die meisten fotografieren mit jpg, welches man vllt mit mp3s vergleichen kann (in beiden werden die Datenmengen klein gehalten, was zu Lasten der Quali geht), gute Kameras können auch RAW-Fotos, wobei die veröffentlichte Datei dann wieder ein jpg ist (wird im Programm zur Entwicklung umgewandelt).

    Wenn ich jetzt mich aufm Sax ohne Playalong mit dem Zoom H4n aufnehme, und auch nicht beabsichtige, nachträglich da eine weitere Tonspur beizumischen, etc - muss ich dann die Datei bearbeiten (im Sinne von "nachschärfen")?

    Welches Format stelle ich auf dem Zoom ein - MP3 oder WAV? Hab ich mit WAV mehr Möglichkeiten zur Nachbearbeitung?

    Welches Programm ist DAS gängige zur Sound-Nachbearbeitung? Adobe bietet ja Soundbooth an, sind die hier genauso Marktführer wir mit Photoshop und Lightroom? Gibt es auch ein gängiges Freeware- oder OpenSource-Programm?

    Danke und Grüße
    Claudia

     
  2. Moni64

    Moni64 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Claudia,

    erstmal: es gibt keine doofen Fragen!

    Meine Antwort ist lediglich meine Meinung/mein Wissen, aber leite daraus bitte nicht:
    "so wird's immer gemacht" ab!

    Zunächst zum Format: wav ist das üblich genutzte Aufnahmeformat, mp3 ein
    Komprimierungsformat. Im Gegensatz zum wav wird bei mp3 zum einen der nicht hörbare
    über- und unterfrequente Bereich abgeschnitten (also das, was der Mensch üblicherweise
    von Natur aus eh nicht hören kann), zum anderen werden mehrfach überlagerte Frequenzen
    herausgefiltert (oberflächlich betrachtet zumindest).

    Ich nehme immer als wav auf und bearbeite auch im wav-Format. Du kannst zum Bearbeiten
    verschiedene Programme nutzen - ob es die High-End-Produkte sein müssen, kannst nur Du
    selbst entscheiden.

    Kostenfrei zum Bearbeiten gibt es z.B. Audacity - ich nutze allerdings Samplitude Music Studio
    von Magix
    (allerdings in einer früheren Version). Für mich reicht es völlig aus.

    Wenn die Aufnahmen fertig bearbeitet sind, konvertiere ich sie auf mp3.

    Generell: nein, Du MUSST Deine Aufnahmen nicht nachbearbeiten.
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Hallo Moni,

    danke für Deine Antwort.

    Dann gibt es beim Sound also nicht so was wie "nachschärfen", das man "machen sollte"?

    Audacity hab ich mir vorletzte Woche schon mal runter geladen, als ich mich nach entsprechenden Programmen umgesehen habe. Hab damit aber noch nichts gemacht.

    Beim Zoom ist noch eine CD "Cubase LE5" dabei, die ich aber noch nicht aufn Rechner aufgespielt habe.

    Nachdem dieses WE schlechtes Wetter angekündigt ist (und daher nix mit rausgehen und fotografieren) wollte ich mich nämlich evtl mit weiteren Tonaufnahmen versuchen.

    (Für mich ist das Aufnehmen auch eine Motivation beim Üben, dh ein Stück so einzuüben, dass ich das bei Gelegenheit aufnehmen kann.)

    Danke und Grüße
    Claudia
     
  4. bildGRAV

    bildGRAV Ist fast schon zuhause hier

    Hallöchen!
    Ich habe mir für 10 € eine ältere Sampliude Version (Nr. 16) von Magix aus der Bucht gekauft.
    Meine Intension ist immer, möglichst alles gut zu spielen und lediglich ein bissel Hall und Anfangs- bzw. Engeräusche (vom Einschalten, husten etc.) zu löschen.
    Magix hat auch den Vorteil im Gegensatz zu Audacity, dass man während des Hörens Effekte dazumischen und dabei die Intensität einstellen kann. Bei Audacity kann man das jeweils nur nachträglich machen ("Mist ein bissel zu viel", "doch ein bissel mehr dazu").
     
  5. Rick

    Rick Experte

    Hallo Claudia,

    ich schließe mich der Meinung von Moni an und halte es genauso wie Jörg, nur benutze ich für die Nachbearbeitung das MAGIX* "Cleaning Lab", eine preisgünstige, komfortable und einfach zu bedienende Mastering Suite (Tool ausschließlich zur Nachbearbeitung bereits vorhandener Aufnahmen).
    http://www.magix.com/de/audio-cleaning-lab/detail/

    Das gibt es bestimmt auch irgendwo gebraucht sehr billig!

    Ich mag lieber einfache, kleine Programme als die großen vorgeblichen "Alleskönner", bei denen man kaum noch durchblickt, was man wie machen soll, und die manchmal ganz entscheidende Features eben doch nicht haben. :roll:


    Schöne Grüße,
    Rick

    * Nein, ich bin (noch?) kein MAGIX-Endorser, aber seit vielen Jahren großer Fan! :-D
     
  6. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Claudia,

    du "musst" mit deinen Aufnahmen gar nichts machen, es kommt halt darauf an, was du erreichen willst.

    Mit dem Equalizer kannst Du z. B. Fehler des Aufnahemraums und des Aufnahmegerätes korrigieren, du kannst aber auch denm Klang deines Instrumentes etwas "schönen" oder grundsätzlich verändern.

    Hall kann fehlende Akustik des Aufnahmeraumes sanft ergänzen oder aber auch einen extremen Effekt schaffen.

    Mit etwas Kompression kannst du den Dynamikumfang deiner Aufnahme verringern. Das ist durchaus sinnvoll, um Anforderungen an die Hörsituation zu verringern. Was über die Studiomonitore und über die Wohnzimmeranlage gut klingt, kann z. B. über PC-Lautsprecher oder im Zug unbrauchbar sein, weil man die leisen Stellen nicht mehr hört. Die meisten aktuellen Pop-Produktionen sind extrem komprimiert, um viel "Druck" zu haben. Wohl, um sich als Karusselmusik auf dem Rummelplatz durchzusetzen. Scheint auch die Strategie vieler Radiosender zu sein. Auf einer guten Anlage sollte man das vielleicht besser nicht anhören.

    Ach so, zurück zum Thema: Es gibt viele Möglichkeiten und man kann beliebig viel Zeit damit verbringen.

    Über das nachschärfen von Bildern streiten sich ja auch die Experten, bei der Musik ist es genauso. Klangregelung, Hall und Kompression wären aus meiner Sicht die typischen Kandidaten, dabei kommt es halt auf die Dosis an.

    Ich benutze Audacity, allerdings nicht die Effekte. Das ist mir persönlich zu umständlich zu bedienen und zu kontrollieren.

    Damit bist du von den Möglichkeiten her schon sehr gut dabei, das würde ich mir näher ansehen. Über die Bedienung streiten sich die Geister, ich persönlich komme damit klar.

    Stand das mal hier oder in einem anderen Forum? Man übt, bis man sich gut findet. Dann nimmt man das auf und übt weiter, bis man auch die Aufnahmen gut findet. Letzteres dauert wesentlich länger.

    Gruß
    Mini
     
  7. Gast

    Gast Guest

    Hallo,

    danke für die vielen Tipps. *freu*

    Ich werde mir die genannten Programme näher ansehen, und auch ausprobieren, mit was ich zurecht komme.

    Wahrscheinlich ist es ähnlich wie bei der Fotografie auch ein Rantasten an die Möglichkeiten und dann ein Ausprobieren, wie was kommt, und in welcher "Dosierung" man was anwenden sollte ...

    LG, Claudia
     
  8. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hallo Claudia,
    ich kenne mich überhaupt nicht mit dem Zoom aus, von daher kann ich konkret keine Tipps geben.
    Was das "Nachschärfen" angeht, ist es für mich aber so, dass ich denke, am Anfang der Signalkette sollte ein "clear signal" stehen, sprich, der limitierende Faktor ist zunächst mal das Mikrophon und was von ihm aufgezeichnet wird. Wenn das nicht klar zeichnet, kann ich es im Nachhinein nicht wirklich schärfer kriegen. Klar, man kann alles mögliche im Mixing- und Masteringprozess anstellen, aber schärfer bzw. klarer wird der Klang dadurch nicht.
    Lg Juju
     
  9. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Hallo,

    ich habe seit geraumer Zeit (Jahren mittlerweile...) den Zoom H2 und entdecke ihn so nach und nach besser...
    Ich nehme mittlerweile am liebsten in WAV auf, um dann den H2 das "normalizing" machen zu lassen, das macht er mit Live-Mitschnitten für meinen Geschmack perfekt! Und "normalizing" macht er eben nur mit WAV...

    Ansonsten mag ich es eher puristisch, also möglichst wenig bearbeitet.
    Da ich vor 2 Tagen gelernt habe, wie mein kleines Tonstudioprogramm auch 2 Spuren übereinander legen kann, werde ich in den kommenden Tagen auch endlich mal mit Jazz-Aufnahmen mit Playalongs rumbasteln. Und dann wird es wohl auch Spaß machen, die Saxophonspur soundmäßig dem Playalong etwas anzupassen...
    Ach ja, auch ich benutze mit gigantischer Freude seit Jahren das Music Lab von MAGIX, günstig, benutzerfreundlich und extrem solide, ideal für den "Hausgebrauch" (bin ebensowenig Endorser wie Rick ;-))

    Herzliche Grüße

    Christoph
     
  10. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Hallo Christoph,

    welche Version von MUSIC LAB benutzt du denn genau?
    Es gibt hier doch die normale und die de Luxe version, oder?

    Lg Mike
     
  11. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Hi, Mike,

    bei mir steht Music Cleaning Lab 15 De Luxe dran, hatte glaub ich 35 Euro gekostet? Wow, grad schau ich bei Am***n wegen des Preises, die 15er Version kostet nur noch 20 Euro, und es gibt schon 16 und 17 :-0 - was diese neueren Versionen können, kann ich natürlich nicht sagen, 15 deluxe genügt mir momentan völlig :-D

    LG Christoph
     
  12. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Hallo Christoph,

    super, danke!

    Lg Mike
     
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