Transkribieren

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von Laguna, 19.April.2010.

  1. Laguna

    Laguna Nicht zu schüchtern zum Reden

    Wie transkribiert ihr? Lernt ihr immer ein ganzes Solo oder nur einzelne Licks? Was ist geeigneter? Habe auch schon ein ganzes, etwas längeres Solo transkribiert. Wenn ich nun von diesem beim Improvisieren eine Passage spiele, besteht immer eine grosse Gefahr, dass ich dann gleich dieses Solo weiterspiele anstatt weiter zu improvisieren.

    Zweite Frage: Zum Vokabular gehören auch die Themas. Welche Standards sollte man unbedingt in den Fingern haben?

    Für sonstige Anregungen und Tipps bin ich natürlich immer ganz Ohr :)
     
  2. benu

    benu Ist fast schon zuhause hier

    Kommt darauf an was du denn erreichen willst :p
    Wenn du gut darin bist die Akkordfolgen rauszuhören, und nur auf ein paar Jammsessions ein paar Soli spielen möchtest, musst du eigentlich keinen einzigen können. xD

    Ob komplettes Solo oder einzelne Licks: Nach Lust und Laune :)Kam noch in keine Situation, in der ich ein komplettes Solo hätte nachspielen sollen :S aber vielleicht spiele ich auch einfach noch nicht lang genug :p
     
  3. rbur

    rbur Moderator

    die hier sollte man können
    http://www.michaelsattler.de/jazz-standards/
    (meint auf jeden Fall der Ersteller der Seite ...)
     
  4. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Also ich muß zugeben, daß ich mir auch schwer tue im Auswendig lernen von irgendwelchen Jazzstandarts. Mir gefallen auch meistens nur solche, die nie auf Sessions gespielt werden.
    Bin halt auch kein richtiger Jazzer.

    Was das Transkripieren angeht: Also Soli rausgehört hab ich nie. Bin ich zu faul dafür. Ich hab mir die Omnibooks gekauft.
    Es ist auf jeden Fall Interessant zu wissen, was die alten Stars so über einen Akkord gespielt haben.
    Die wirkliche "Melodie" ist da eher uninteressanter. Einfach nur welche Skalen da gespielt wurden.
     
  5. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hallo,

    Am besten die, die Du gerne spielst. Ich würde niemals einen Standard lernen, nur weil er auf Sessions oft gespielt wird.

    Wenn es ein Solo ist, das mich voll anspricht, dann ganz. (nur nicht Parker :-D ) Ging mir so z.B. bei Take Five und Desafinado.

    Sonst nur Passagen oder Licks die mir gefallen.

    Liebe Grüße

    Chris
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Laguna!

    Das kommt auf den Zweck an - manchmal (besonders bei Pop-Covers) wird erwartet, dass man das "amtliche" Solo der bekanntesten Version weitestgehend kennt (Wiedererkennungswert).

    "Klassische" Sax-Solos, die man zumindest mal gehört haben sollte (Allgemeinbildung):

    Jazz:
    Body And Soul (Coleman Hawkins, 1939)
    Lester Leaps In (Lester Young, 1939)
    Now's The Time (Charlie Parker, 1945)
    Take Five (Paul Desmond, 1959)
    Giant Steps (John Coltrane, 1960)
    Desafinado (Stan Getz, 1962)
    Watermelon Man (Dexter Gordon, 1962)

    Pop:
    Just The Two Of Us (Grover Washington Jr., 1980)
    Urgent (Junior Walker, 1981)
    Careless Whisper (Steve Gregory, 1984)
    Smooth Operator (Stu Matthewman, 1984)

    sowie
    I'm Just A Gigolo (Sam Butera, 1956)
    Yakety Sax (Boots Randolph, 1963) ;-)

    Natürlich gibt es noch viele andere bekannte und/oder schöne Sax-Solos, doch diese sind die, nach denen ich in meinem Musikerleben am häufigsten gefragt wurde.


    Viele Grüße,
    Rick
     
  7. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Ich habe erst 1 komplettes Solo rausgehört und aufgeschrieben, weil es mir so gut gefallen hat. In der neuen Jazz-Combo habe ich es neulich gespielt, kam gut an :)
    War aber auch klar, dass es nicht von mir war.
    Licks zu transkribieren halte ich für sehr sinnvoll, habe es aber auch noch nicht gemacht. Machten es so nicht unsere Lehrer, die Jazz studiert haben? Licks raushören, aufschreiben, quer duch den Quintenzirkel üben und dann aus dem Ärmel schütteln, wenn sie passen?

    Grüße
    Saxolina
     
  8. Laguna

    Laguna Nicht zu schüchtern zum Reden

    Zum Analysieren sicher interessant, zum Spielen/Lernen erachte ich diese Bücher eher als ungeeignet, weil das Gehör nicht gebildet wird.

    Mir gefallen eben sooo viele, muss mich eben zuerst auf die "wichtigen" konzentrieren. Ich habe mich nun entschieden, mal mit den bekanntesten Parker Themas anzufangen/weiterzumachen (eins kann ich schon :-D ) Seit gestern bin ich nun an Donna Lee.

    Bei Pop ok, aber wie sieht es im Jazz aus? Spiele kein Pop ;-)

    Oha, daran habe ich jetzt nicht gedacht, merci für den Tipp. Aber mehr als 4 Takte in alle Tonarten zu transponieren wird schon sehr sehr aufwändig :)

    btw: Vielen Dank für alle Antworten :idea:
     
  9. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Deshalb ja auch nur Licks, und am besten kurze! Anderhalbtakter oder so :)

    Gruß
    Saxolina
     
  10. Laguna

    Laguna Nicht zu schüchtern zum Reden

    Kommt halt auf den Lick darauf an, manchmal ist er länger, manchmal kürzer. Und zu einfach darf es auch nicht wieder sein :) Ansonsten einfach in die gängigsten Tonarten transponieren.
     
  11. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Nicht vergessen: Weniger ist manchmal mehr ;-)
     
  12. Laguna

    Laguna Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ich kann gar noch nicht so schnell spielen, sodass ich jeden Takt mit 16tel Noten vollstopfen könnte.

    Aber ich weiss was du meinst :)
     
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