Unterschied Vintage und aktuelle Saxophone

Ich mache mir schon lange Gedanken, warum die alten Kannen so anders klingen und sich auch so anders spielen als die aktuellen. Diese Aussage ist natürlich schon an sich zweifelhaft, den viele Spieler können da gar keine Unterschiede ausmachen. Ich für meinen Teil empfinde da aber gravierende Unterschiede.
An meinem Conn ist mir zunehmend bewusst geworden, das es tatsächlich einen wichtigen technischen Unterschied zu aktuellen Saxophonen gibt. Es ist schlicht total unperfekt geformt. Wenn man in den S-Bogen greift, spürt man die ungleichmäßige Form sehr deutlich. Die Wandung bildet eine regelrechte Berg- und Talfahrt. Der Korpus sieht da besser aus, aber so genau wie heute, ist er wahrscheinlich auch nicht gebaut. Für mich wirkt der Ton des Conn sehr rund. Ich habe das Gefühl dass das Sax nicht so Glockenartig in Resonanz gerät. Der Ton ist tendenziell dunkler und ich tue mich sehr schwer ihn schmerzhaft schrill klingen zu lassen. Das Sax wirkt eher trocken. Es singt nicht einfach von alleine.
Kann es sein, dass die perfekte Bauform heutiger Saxophone ein entscheidender Faktor für diese Unterschiede ist? Sie spielen sich dadurch oft einfacher, der Ton rastet sauber ein etc. Ich mag den Klang dafür leider nicht so sehr.

Andreas

 

Ja bist Du denn des Wahnsinns fette Beute ???
quax

 

Ja!!!

 

Ich frage mich, wann ist ein Vintage eigentlich ein Vintage? Sind das überwiegend Saxophone die z. Bsp. in der Jahren 1920 bis 1960 gebaut und gespielt wurden, also ca. 90 bis 50 Jahre alt? Und vor allem was wird in 50 Jahren sein? Sind die heute modernen Saxe dann auch Vintange, oder nur die Saxe die wir auch heute als Vintange bezeihnen? Und wenn das so sein sollte und Vintange Saxe die besseren Saxe sind, muss das Saxophon dann auf die rote Liste der aussterbenden Arten ganz oben links gesetzt werden?

Viele nicht ganz so ernst gemeinte Fragen

LG
Paedda

 

Vintage sind die Hörner, auf denen unsere Vorkriegshelden gespielt haben - Conn und Connsorten. Das Mark VI dagegen ist die Mutter aller modernen Hörner.

Diese Unterscheidung beruht auf technischen Features. Für Marketing und Preisgestaltung gelten natürlich andere Regeln.

 

Jeder,

der gemäß seiner Überzeugung oder Erfahrung auf diese Fragen antwortet und seine Behauptungen und Anekdoten nicht mit anerkannten Messwerten oder beglaubigten Gesprächsnotizen belegen kann, möge immer daran denken was ihm daraufhin widerfahren könnte....


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und dann vorsichtshalber doch besser seine Zeit zum Üben nutzen.

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Dann wird es also ab dem Mark VI keine Vintage-Saxe mehr geben? Nie mehr???

 

Nein, @Rick, Dein XP-1 wird das nächste Vintage. In 50 Jahren oder so. Welches Tenor spielst Du jetzt gerade? Das wird dann das andere Vintage. Oder wieso eigentlich nicht mein Buffet 400? Also ich finde, das hat absolut Vintage-Qualitäten. Es hat, seit es runtergefallen ist, auch einen ganz unebenen Becher.

Das ist jetzt ja wieder genauso ein Thread wie der andere, den ich eröffnet hatte, wo @antonio wieder "Gähn" sagt. (Du weißt, Antonio, ich finde, Du hast recht, aber trotzdem ... ) Aber wieso kommen dieselben Fragen immer wieder auf? Weil sie nicht endgültig beantwortet werden (können). Was zu endlosen und immer wiederholten Diskussionen führt, die das Forum am Laufen halten. Was ja durchaus auch ein guter Zweck ist.

Übrigens: Mein Vietnam-Alto von Thomann ist offenbar wirklich Handarbeit, denn dort finde ich ähnliche Dinge wie Du bei Deinem Conn, @macpom, aber ist es deshalb jetzt ein Vintage?

 

Ich beschrieb den Status Quo. Vielleicht unterscheidet man später mal die Zeitalter in Prätrumpän und Posttrumpän.

 

Hui geiler Thread....der "Profisax" Thread reift ja grad....

Mein Conn intoniert total Sch.....hatten wir 'nen Spass in Stralsund.....hihi...

CzG

Dreas

 

Immer noch mein T-4008 L, das silberne aus dem Video "Mein Equipment" von 2009. Und so, wie's aussieht, wird das auch noch ziemlich lange so bleiben, wir lieben uns einfach.

Du hast ja so Recht!

 

Mein Jupiter Artist wird nicht mehr gebaut ist also Vintage

 

Genau das könnte ich über mein Vietnam-Alto auch sagen. Ich weiß nicht, welche anderen Instrumente außer dem Conn Du gespielt hast, aber es sind nicht alle modernen Saxophone gleich, genauso wie nicht alle Vintages gleich sind. Wer ein Mark VI im Internet kauft und dafür einen enormen Preis bezahlt, weil es eben ein Mark VI ist, kann einen Schrotthaufen für sein Geld bekommen oder zumindest ein Sax, das sich nicht gut spielen lässt oder eben nicht den tollen Sound hat, den der Käufer vielleicht erwartet hat. Jedes Sax ist anders.

 

Na, das hat doch allemal Vintage-Qualitäten. Neusilber ist ja nun schon etwas Besonderes. Aber in dem Video mit Deiner Frau spielst Du ein anderes, oder habe ich das falsch gesehen?

 

Mir ist völlig wurscht, ob meine Kannen Wintätsch oder aktuell sind.
Mir ist absolut nicht wurscht, wie sie klingen und wie sie zu handhaben sind .


Der Ignorant vonne Küste
Det

 

Genau! Da bin ich sehr dafür. Schon weil es "Artist" heißt. So ein Saxophon muss auf jeden Fall in die "Hall of Vintage Fame" aufgenommen werden. Ist wirklich ein gutes Instrument.

 

Absolut. Insbesondere der letzte Punkt ist extrem wichtig, finde ich. Ich würde sogar sagen, erst die Ergonomie, dann der Sound. Obwohl das natürlich verhandelbar ist.

 

Das war das Taroko (made by Green Hill), schon ein geiles Sax, aber mir irgendwie zu "wuchtig" von dem Klang her, den ich damit erzeugte, mit dem Silberhorn bin ich gefühlt leichtfüßiger unterwegs. Aber Dir würde es wahrscheinlich genau umgekehrt gehen, wie ich Deine Vorlieben einschätze, Du bist glaube ich mehr der Conn- als der Selmer-Typ.

 

Den Eindruck habe ich langsam auch. Vielleicht sollte ich mir mal ein Conn zulegen. Aber ich komme mit der Vintage-Ergonomie wirklich nicht gut klar. Ich bin einfach selbst schon zu sehr "Vintage", um mich noch umstellen zu können (oder zu wollen). Ich habe auf modernen Saxophonen gelernt, und dabei bleibe ich. Die liegen mir mehr.

 

Ausprobieren schadet nicht.