Was ist das für ein Altsax?

Hallo zusammen,

dieses Sax steht zur Zeit zum Verkauf.
Es wurde für eine Fa. Hug (wohl Schweizer Händler)produziert.
Kann einer der Experten erkennen, wer der Hersteller ist?

Danke
Badener

 

Hallo Badener,

sieht aus wie ein Keilwerth aus den 1930ern(?).

Bin noch auf das hier gestoßen:
http://www.pinwand.ch/Alto-Saxophon-in-Es-142799.aspx


Lg
Mike

 

Vom Klappenschutz und von der Ausführung der Gravur, würde ich auch sagen es handelt sich um ein Keilweth.

 

Ich tippe da eher auf ein Réne Guenot.

 

Hallo zusammen,

habe vom Musikhaus Hug erfahren, dass man Altsaxe von Selmer und "aus Markneukirchen" bezogen hat.
Sieht es evtl. einem alten deutschen Typ ähnlich?
Habe nochmals wg. Keilwerth nachgehakt und werde berichten.

Badener

 

Hallo allerseits,

ich muss sagen, dass es meinem Conn Chu Berry auch recht ähnlich sieht. Besonders die Oktavklappe kommt schon recht nah dran. Allerdings fehlt natürlich der Microtuner.

 

Kenne keinen Hersteller der Saxe mit Mundstücköffnung nach oben gebaut hat.

Scherz beiseite: Vom Klappenschutz und den gebörtelten Tonlöchern her, könnte es auch ein Kohlert aus Graslitz sein. Die haben in den 20iger Jahren gerne und viel beliefert.

Jedenfalls wären noch Bilder vom Kleinfingertisch und vom Oktavdrücker etc. hilfreich!

 

Hallo nochmals,

das Rätsel wurde nach Zusendung der Fotos von dem Baseler Experten des Musikhauses Hug gelöst.
Nr. 13 hat richtig getippt. Es ist ein Kohlert aus Graslitz, frühe 1920er Jahre. Da Max und Julius Keilwerth anfangs dort beschäftigt waren und später als "Heimarbeiter" dorthin geliefert haben, ist die Ähnlichkeit mit den ersten Keilwerth - Saxen nicht zufällig.
Wenn ich es erhalte, werde ich es mal aufpolieren und Bilder einstellen.

Grüße
Badener

 

Hallo an die Kohlert-Experten,

habe jetzt Fotos und die Seriennummer 3583 - S-Bogen Nr. 5920.
Kann man jetzt weitere Angaben (Baujahr) Machen?

Danke
Badener

 

Den Kleinfingerklappen nach zu urteilen, ist es ein sehr frühes Kohlert, Anfang der 20iger Jahre oder noch früher. Kohlert hat in den 20igern schon viel produziert und u. A. auch H.N. White (King) in USA beliefert. Von daher sind die Serien Nummern bei Kohlert schnell 5 stellig geworden.
Schau mal bei Saxpics, der hat ein wenig über Kohlert. Vielleicht gibt es dort Anhaltspunkte.

 

Als Ergänzung:

Bei Saxpics gibt's eine Seriennummern - Liste. Demnach wäre das Sax aus dem Jahr 1902!

 

Hallo zusammen,

das Musikhaus Hug hat mir geschrieben, dass es keine eigenen Seriennummern hatte - es ist die Kohlert - Nr. und damit von 1902.
Vielleicht habe ich jetzt das älteste spielende "deutschsprachige" Saxophon....

Grüße
Badener

 

Nein, Conn hat eine andere Form beim Klappenschutz vom C. Auch die vielen Stencils

 

Interessant finde ich den "Nailfile" Gis-Drücker an dem Sax. Dieser wird ja als typisches Conn Merkmal bei den Wonder oder New Wonder Baureihen gesehen.
Offensichtlich wissen wir jetzt, wo Conn das abgekupfert hat!

 

Hallo zusammen,

komme nochmals auf mein Uraltsax zurück.
Hatte damals beim Probespiel grössere Probleme und wollte es mal Wuffy zum Prüfen geben.
Heute habe ich es mal ausgeleuchtet - und es steckte doch tatsächlich eine Munstückkappe ( auch uralt) drin.
Jetzt geht das Horn ab - viehmäßig, wie man hier sagt.

Badener

 

Hallo ,

inzwischen war das alte Hörnchen bei Wuffy zur Kur - anbei das großartige optische und akustische Ergebnis:



Eigentlich wollte ich das Horn verkaufen - wird mir jetzt schwerfallen. Oder ein gutes Angebot kommt.
Hallo "Regie" : kann man den Thread in "Das ist mein Saxophon verschieben?

Grüße uns extra Dank an Wuffy
Badener

 

Sehr schöner Sound.
Man hört wie butterweich es läuft
Ich kann zwar nur hören - aber es klingt nach sehr guter Arbeit von Wuffy!
Lg
Dabo

 

Hallo Dabo,

herzlichen Glückwunsch zu deinem Dinosax.
Sieht schön aus und klingt überragend!
Du machst mir Mut, meine Finger auch mal nach solchen Uraltteilen auszustrecken.

LG
Mummer

 

Hallo ins Badener Unterland nach unten,
Hallo Badener,

Ja...obwohl Hug draufsteht ist ein echtes Vintage Kohlert aus Graslitz drinne

Dürfte wirklich schon etliche Jährchen auf dem Buckel haben und aus den 20er Jahren stammen.

Schon daran zu erkennen, dass es noch keinerlei Rollen hat und auch keine Perlmutteinlagen in den Tastendrückern.

Läßt sich aber trotzdem erstaunlich gut und angenehm spielen, sehr schöne Intonation und voller-weicher Sound, der mich irgendwie an diverse Martin Altos , die ich schon mehrfach hier, hatte erinnert.

Interessant auch die Nailfile Oberfläche am Gis-Drücker der linken Hand.....fast wie die alten Conns

Gratuliere, ein schönes Teilchen hast Du Dir geschnappt...behalten, spielen..oder zum guten Preis an einen Kenner und Liebhaber.

Ein Video mit Bildchen-Show gibt's übrigens auch:



Viel Spass und schöne Grüsse vom Badener Gebirgsland weiter oben

Wuffy

P.S. Gerade lese ich weiter oben, dass das Hörnchen ja noch älter ist und auf 1902 taxiert wird.
Respekt, die konnten also da schon sehr ordentliche Saxe bauen...und es somit auch das älteste Hörnchen, dem ich wieder anhörbare Tönchen entlocken konnte.

 

Hallo Vintage-Freunde,

inzwischen habe ich ausführlich mit dem Oldie gespielt und viel Freude gehabt.
Das Sax wäre evtl. etwas für die Ausstellung nächstes Jahr in Markneukirchen, bevor über einen Verkauf an einen Sammler entschieden wird.Habe es in dem entspr. Thread mal angeboten.

Badener