Welche (Sopran)Form intoniert besser ?

Dieses Thema im Forum "Soprano Special" wurde erstellt von Wanze, 19.Februar.2012.

  1. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Hallo miteinander,

    Ich war mal wieder beim mich umschauen wg. Sopran. Interessanterweise hat der Händler (ich sag jetzt nicht welcher, damit ich nicht in Schleichwerbungsverdacht komme :roll: ) gesagt, dass die gebogenen besser intonieren, wie die geraden! Ich hatte das bisher irgendwie umgekehrt verstanden. Was stimmt jetzt?
    Gefallen tut mir gerade ein gebogenes. Aber im C''' Bereich aufwärts muss ich schon drücken, dass es intoniert (der Rest geht gut). Normal?

    Grüße,

    Wanze
     
  2. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Hi, Wanze,

    meiner Erfahrung nach tut die Bauform in Sachen Intonation aber auch gar nix zur Sache, und ich habe in den letzten 6 Jahren immer wieder verschiedene Modelle getestet, verglichen.
    Ich selber habe eine Zeit lang das gebogene Yanagisawa SC-991 gespielt, heute spiele ich das gerade S-991, in früherer Zeit hatte ich mal ein gerades Expression Pro 2000, mehrere Schülerinnen hatten die gebogene Form des Pro 2000.
    Das sind die beiden Modelle, wo ich auch langfristige Vergleichsmöglichkeiten hatte, dazu noch die Billigreihe von Thomann (habe ich mal einige Wochen das gerade gespielt, meine Tochter hat mit dem gebogenen angefangen).
    Meine Erfahrung: Yanagisawa intoniert immer besser als alle anderen, Expression und Thomann-Reihe taten sich nichts, aber vor allem: Bauform war absolut egal.

    Herzliche Grüße

    Christoph
     
  3. cara

    cara Strebt nach Höherem

    Die Bauform bestimmt allerdings das Handling
    Ich habe in letzter Zeit ein paarmal ein gerades Sopran gespielt. Das Handling und die Haltung (Gewicht auf der rechten Hand) tut mir absolut nicht gut. Ich bekam eine unangenehm schmerzhafte Entzündung des rechten Handgelenks und der Sehne mit Schwellung und allem pipapo. :-o

    Deshalb: wenn ich mir ein Sopran zulegen werde, nur ein gebogenes.

    Gruß Cara
     
  4. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Stimmt, die Erfahrung kann ich teilen - ich fand auf Dauer bei beiden Bauformen manches, was besser ging und manches, was unhandlicher war.
    Irgendwie bin ich dann seit 3 Jahren wieder bei der geraden Form, weil mir vor allem die für mich zu hohe Haltung der rechten Hand beim gebogenen unangenehm wurde.

    Sonnige Grüße

    Christoph
     
  5. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ja, das war für mich ein Grund, dass ich mich mit gebogenen angefreundet habe.
    Mal schauen, was aus der Freundschaft wird ;-)

    Grüße,

    Wanze
     
  6. Gelöschtes Mitglied 5305

    Gelöschtes Mitglied 5305 Guest

    Hallo Wanze,

    soweit ich weiß gehen die Gebogenen nur bis hoch fis.
    Die Geraden zum Teil jedoch bis hoch G.

    Die Frage ist halt nur ob man das braucht.

    Gruß
    Holger
     
  7. Rick

    Rick Experte

    Hallo Christoph!

    Nun ist aber "Pro 2000" nur eine Serie; welche Modelle habt Ihr denn getestet?

    Bei den geraden Sopranos reichte auch in dieser (inzwischen veralteten) Serie der Modell-Range vom einfachen S-102 L bis zum ambitionierten S-110 PRO, bei den gebogenen vom SC-202 bis zum SC-250 GBL; da habe ich beim Anspielen schon gewisse Unterschiede ausgemacht, auch in der Intonation.
    Ich möchte nicht sagen, das eine intoniert "von sich aus" besser als das andere, aber ich fand, die verschiedenen Modelle machen es einem unterschiedlich leicht, darauf richtig zu spielen.

    Also ich habe vor etwa fünf Jahren ein gerades Thomann TSS 350 gekauft, das war für mich deutlich schwerer zu intonieren als mein jetziges Expression S-102 BG (auch noch PRO 2000).

    Da gebe ich Dir Recht.

    ich finde es sowieso sehr schwierig, über die Intonationstendenzen von verschiedenen Instrumenten objektive Angaben machen zu wollen, weil das einfach jeder unterschiedlich empfindet, je nach den Modellen und Bauformen, die er vorher gespielt hat.

    Mich persönlich irritiert die direkte Abstrahlung nach oben bei den gebogenen Modellen, ich komme mit dem indirekten "Monitoring" des geraden Sopranos besser zurecht.
    Aber das ist nun wirklich individuelle Geschmackssache!


    Herzliche Grüße
    Rick
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Bei meinem letzten Workshop mit den Spielern von Quintessence habe ich den Sopransaxspieler gefragt, warum er ein gebogenes und kein gerades Sax spielt (nebenbei, ich finde, das gebogene sieht aus wie in Kinderinstrument).

    Die Erklärung, die er mir gab, war, dass er findet, dass er unmittelbarer hört, was er an Tönen produziert, weil das Sax eben näher am Körper (an den Ohren) ist. Und da er ein phantastischer Könner ist, trägt dies vielleicht dazu bei, dass er selbst das Intonieren mit dem gebogenen Sax als leichter empfindet. Mit anderen Worten, er intoniert.

    Herzlichen Gruß,

    Joe

     
  9. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Hallo, Rick,

    dass es in der Pro 2000 Serie unterschiedliche Modelle gegeben habe, höre ich jetzt zum ersten mal...
    Ich habe die damals immer über Wolfgang Sander bekommen, da gab es immer nur das eine Modell namens Pro 2000. Könnte es sein, dass dann ab der sogenannten "Serie IV" oder so unterschiedliche Modelle reinkamen?

    Die neueren Modelle habe ich nur in den letzten beiden Jahren in Läden angespielt, fand bei diesen Tests, dass sich an der Intonation nichts verändert hat - nach wie vor ziemlich gut.

    Wir sollten hier im Thread aber möglichst nicht die Expression-Palette ausdiskutieren, sondern beim Unterschied gerade-gebogen bleiben, der ja nichts mit den unterschiedlichen Modellen, Serien oder Marken zu tun hat, und da bleiben wir uns auf jeden Fall einig in der Erfahrung, dass die Bauform keinen Einfluss auf die Intonationssicherheit hat.

    Herzliche Grüße

    Christoph
     
  10. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ Joe60

    Interessant das Du das erwähnst. Ich hatte vor einem Jahr eine
    ähnliche Diskussion, wollte das aber nicht schreiben, weil schon
    ein Jahr her und ich keine Ahnung von Sopranos habe.

    Aber schwörte auf (gebogene) Yanis und war der Meinung, dass
    man mit denen sicherer in der Intonation ist.

    Ich habe blos zitiert, ich habe keine eigene Erfahrung....

    LG

    Dreas
     
  11. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Hm, das ist genauso individuell unterschiedlich wie die Blatt- oder Mundstückwahl, der eine kann die Intonation besser kontrollieren, wenn er den eigenen Klang direkter auf sich gerichtet hört (bei Quintessence mag das auch mit der etwas höheren Gesamtlautstärke des Ensembles zu tun haben...), der andere hört mehr "zirkular", also das, was aus dem Raum insgesamt zurückkommt, da gibt es keine "amtliche" Version.

    ALAAF!

    Christoph
     
  12. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Jau Christoph,

    allet is relativ...sehe ich genauso...
    und ich weiss, dass ich nichts weiss, DAS weiß ich aber
    bestimmt!!!!!

    HELAU,

    Dreas
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Hallo Christoph!

    Ich habe ausschließlich Pro2000-Hörner, also gab es damals schon die Neusilbersaxe, das nur als Beweis. ;-)

    Ich glaube auch, dass die Modellvielfalt einfach vom Einzelhandel anfangs nicht vermittelt wurde. :roll:

    Genau.
    Ich habe da nur eingehakt, weil mich interessiert hätte, welche Modelle das dann genau waren.

    Aber ich gebe Dir Recht, dass das letztlich keine Bedeutung hat.


    Herzliche Grüße
    Rick
     
  14. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    nur ! das neuere gebogene yana intoniert mit gut klingenden mundstücken auch im subtone unten gut, alle anderen gebogenen mit denselben mundstücken leider sehr deutlich weniger gut. bei geraden modellen ist der effekt kaum bis gar nicht vorhanden.

    und die neuen schreienden mundstücke klingen halt nicht so gut.

    ein anderer totalausreißer ist keilwerth, das sehr gut,aber völlig anders intoniert ... mischt sich nicht mit wechsel auf selmer oder andere modelle...

    also: ohne üben geht eh nix, und dann ists halt ne geld- und glaubendfrage ...
    :)
     
  15. Gelöschtes Mitglied 5305

    Gelöschtes Mitglied 5305 Guest

    Moin,

    mich würde wirklich mal interessieren was mit dem hoch G ist.

    Braucht man es, intoniert es?

    Gruß

    Holger
     
  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    es intoniert schon, und es stört auch weniger als ich ursprünglich angenommen habe. Jedenfalls auf dem Sequoia, welches ich mal testen durfte.

    Brauchen tut man es aber m.E. absolut gar nicht. Angeblich wollen die Klassiker es immer haben, ich kann aber nicht wirklich nachvollziehen wozu.

    Zu den gebogenen vs geraden noch:

    Intonation kann ich nicht beurteilen, da mein Stand hinsichtlich der gebogenen Soprane der von vor 20 Jahren ist. Da war Intonation bei den Gebogenen in der Tat ein Problem.

    Einen riesigen Vorteil haben gebogene Soprane im Ensemblespiel, vor allem im Saxophonquartett. Da sich die Sopranisten besser hören, um nicht zu sagen, sich selbst in die Ohren tröten, haben sie ganz automatisch nicht mehr so die Tendenz, alle anderen an die Wand zu spielen (akustisch), wie man es ansonsten bei recht vielen Quartetten beobachten kann.

    Ich persönlich finde auch, dass sich das Gebogene im Quartett besser in den Gesamtklang einfügt.

    Allerdings spiele ich lieber das Gerade, schlicht aus Gründen des Gehörschutzes bei mir selbst ;-)

    Gruß,
    xcielo

     
  17. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Klassiker spielen doch üblicherweise problemlos und scheinbar locker bis zum C'''' und noch weit darüber hinaus. Welchen Vorteil hat dann der eine Halbton, der noch im "normalen" Tonumfang des Instruments liegt, bevor es dann mit den Flagelots/Obertönen weitergeht? Ich habe an meinen Instrumenten noch nicht einmal ein hoch-F# und vermisse es nicht.

    Viele Grüße, Dirk
     
  18. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ich nicht :) bin ja aber auch noch Soprananfänger. Mir ist das schon ab hoch C schrill genug.
    Da muss ich aber auch schon seehr korrigieren.
    Ich will gar nicht wissen, was ich bei einem hohen g machen müsste...
    Grüße,

    Wanze
     
  19. Gast

    Gast Guest

    Ein als x-ten Palmkey extra angebautes hohes G braucht man echt nicht. Wenn man Hoch F# hat, ist kein Ton sicherer und sauberer als das hohe G, gegriffen als H mit Hoch-F#-Klappe und Seiten-Bb-Klappe.

    Gruß, Herman

    PS: Wie greift man eigentlich das eingebaute hohe G?
     
  20. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    das eingebaute hohe g ist eine zweigeteilte hoch fis klappe, deren oberer teil das g öffnet zusammen mit dem fis.

    in der tat gibt es einige kompositionen, die das hohe g im raschen wechsel benötigen, und einige komponisten sehen auch damit erzeugte völlig neuartige multiphonics vor.

    ist lange zu üben, und bringt wenig geld ...
     
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