Welche Zukunft hat Jazz?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Dreas, 15.Mai.2011.

  1. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Hallo ihr Lieben,

    mich treibt da obige Frage um.

    Im Selmer Thread klang das an, gerade auch gestern im "Songcontest Thread".

    Da gibt es große Freude, dass ein jazziger Titel (Italien) die Nummer
    2 macht.

    Aber andrerseits wird alles verpönt was Mainstream ist (diskutiere
    ich auch immer mit meinem Lehrer )

    Was denn nun? Wir wollen mehr Jazz, aber der Mehrheit gefallen darf
    er nicht (Msinsteam)?

    In den 30iger und 40igern war Jazz in den USA Mainstream.
    "Take Five" war n' Hit. (Läuft gerade im Hintergrund bei mir.)
    Oder nicht?

    Also bleibt Jazz elitär für die Avangarde (oder die sich dafür hält),
    oder hat Jazz Zukunft? Und wenn ja, was muss passieren, dass er wieder
    eine große Hörerschaft begeistert?

    Schönen Abend

    Dreas

    P.S. Ach ja. Jazz ist Gefühl, also bitte reichlich
    emotional diskutieren.
     
  2. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Zwei Verständnisfragen:

    Mit "Mainstream" meinst Du Mainstream-Jazz, also alles bis zum Bebop?

    Wer "verpönt" den Mainstream?
     
  3. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Hi Tröto,

    nein ich beziehe nicht Mainstream auf Jazz,
    sondern auf das was der breiten Masse gefällt.

    In den 30igern/40igern wurden die Jazztitel in denUSA
    überall gespielt. Man mochte das. Das war angesagt.

    Heute fristet "Jazz" ein Nischendasein.

    Warum? Wieso erreicht diese Musik nicht mehr die
    Massen? (bis auf wenige Ausnahmen).

    Und wieso wird die Musik die die Menschen erreicht
    als nicht hörenswert. gebrandmarkt?

    Kann denn nicht auch Jazz so gespielt werden, dass eine
    breite Masse erreicht wird? Und wäre das
    falsch?

    LG

    Dreas
     
  4. reiko

    reiko Strebt nach Höherem

    Ich sag mal: Wenn man 20 Semester Jazz studieren muss, um sich überhaupt mal an eine Aussage zu wagen oder einem Stück zu "vergreifen", wird sich die Zukunft in immer kleiner werdenden elitären Clubs verlieren. Im Grunde ist es bei der sogenannten ernsten Musik ja auch nicht anders. Selbst die Liebhaber klassischer Klänge kleben an den großen Komponisten der Vergangenheit, verkopfte E-Musik fristet ein Schattendasein. Was mir ein bisschen fehlt ist eine Kultur der einfachen Musik, d.h. Musik, die jeder nach ein bisschen Training machen kann, die aber in Ausdruck und Spannung beliebig nach oben offen ist und vor allem, von vielen praktiziert wird. Also im Prinzip so was wie Fußball für die Ohren?
    Vielleicht hat das im Kontext unseren modernen Massenmedien auch keine Zukunft mehr - oder durch das Internet eine neue Chance?
     
  5. cara

    cara Strebt nach Höherem

    Jazz ist wie jede andere Kunst eine Form des Ausdrucks

    Solange Menschen sich dieser Form bedienen, bzw. sich auf diese Art und Weise ausdrücken wollen, wird es Jazz geben. Er hat Wandlungen gemacht und wird sich weiter entwickeln.
    Es gibt nicht den Jazz - außer vielleicht an den Musikhochschulen ;-)

    Das manches Jazzige auch dem Mainstream gefällt, ändert nichts am Charakter des Jazz. Er ist eine eigenwillige Art Musik zu machen, Ausdruck der Musiker, nicht mehr und nicht weniger. Gefallen finden meist die Menschen daran, die selbst in der Lage sind und es auch tun: kreativ sein.

    Mainstream will konsumieren, heute so und morgen ganz genauso. Mainstream-Musik ist Musik, die gefallen soll - Musik, die gemacht wird, damit sie gefällt.
    Brot und Spiele braucht das Volk, damit es ruhig und zufrieden bleibt.
    Das wußten schon die alten Römer ..... Arena, Contest, .... :cool:

    Kunst und Konsum haben außer dem großen K nichts miteinander zu tun

    Gruß Cara
     
  6. Barufaia

    Barufaia Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich bin der Meinung Jazz wäre durchaus mainstreamfähig mit dem gewissen Marketing, siehe Till Brönner.

    Allerdings ist das den Plattenfirmen ein viel zu großes Risiko. Heutzutage herrscht eher die Mentalität vor Geld mit sicheren Sachen zu machen. Bestes Beispiel ist 'Deutschland sucht den Superstar', keiner bei der Plattenfirma wusste am Anfang welcher Name da auf der Platte stehen wird aber sie wussten es wird unmengen an Geld in die Kassen spülen.

    Jazz hat auf jeden Fall eine Zukunft, zwar weiß ich nicht so richtig in welche Richtung sich das in Zunkunft entwickeln wird. Aber ich bin mir sicher die alten Jazz Standards werden nie aussterben.
     
  7. Sue-333

    Sue-333 Schaut öfter mal vorbei

    Ich finde die Frage sehr interessant. Schon öfters habe ich mich selbst gefragt, ob "Jazz" auch die nächsten Jahre weiter eine Ausdrucksform bleiben wird, die von nur wenigen "Eingeweihten" verstanden, akzeptiert & gehört wird, und mit den Vorurteilen eine "Altherrendomäne" zu sein auch von der Jugend größtenteils gemieden und missachtet wird.

    Doch warum ist das eigentlich so? Jeden Tag fassen zahlreiche Kinder/Jugendliche den Beschluss, ein neues Instrument zu lernen. Doch ich wage zu behaupten das nicht mal ein Zehntel jener Anfänger in ihrem Unterricht jemals in näheren Kontakt mit Jazzmusik kommen. Damit meine ich nicht jene "Heute spielen wir Take Five und von nun an spiele ich Jazz", sondern gehe damit geziehlt auf das Element der Improvisation ein, das für mich untrennbar den Charakter des Jazz ausdrückt. Ich persönlich kenne viele Amateurmusiker, von denen nicht mal ein Bruchteil den Hauch einer Ahnung in Sachen Improvisation hat, geschweige es selbst auch nur BEWUSST versucht zu haben. Die klassiche Schule ist noch heute stark in der Instrumentalerziehung verankert, so dass im Unterricht kaum Platz für Selbstentfaltung, Kreativität & Improvisation bleibt. Da aber jeder Mensche (seid mal ehrlich ;)) nach Selbtverwirklichung strebt und Musik als universales Kommunikationsmittel weltweit verbindet müssen nun andere Wege gefunden werden. "Jazz- Selbstverwirklichung? - Erst muss ich für die Eignungsprüfung üben, dann im Studium pauken & dannach könnte ich mal auf die große Bühne losgelassen werden" denkt sich da mancher. Es erscheint undenkbar, in der Freizeit einfach ein paar jazzige Melodien nach der eigenen Gefühlslage zu schreiben & sie ohne große künstlerische Ausbildung zu veröffentlichen. Bei großem Liebeskummer aber seinen Frust auf Papier zu schreiben, und sie durch eifache Akkorde zu harmonisieren & damit in den Popbereich abzudriften ist aber heutzutage in voller Munde. Dabei darf man sich nicht nur auf den Pop Bereich zu beschränken, sondern sollte auch Rock, Electro, Raggea nennen. Insgesammt kann man feststellen, dass sich die "Hits von Heute" nicht nur auf eine Musikrichtung beschränken, sondern auf viele verschiedene unterschiedliche Subkulturen verteilen lassen. Und wo bleibt da der Jazz? Sicher ist, dass er (noch) nicht omnipräsent in den Medien vertreten ist. Hieh und da flackern zwar mal kleine Lichter auf (Melodie Gardot, Roger Cicero, um nur einige zu nennen), doch den großen Wurf scheint noch kein Künstler in der heutigen Zeit damit gemacht zu haben. Doch ich bin sicher, auch der Jazz in seinen vielfältigen Ausprägungen hat die Chance auch wieder dort hinzukommen, wo er mal war. Es bedarf nur einen "Paul Potts des Jazz" um den Fokus wieder mehr in Richtung dieser Musikrichtung zu bringen. Wobei wir gerade beim ESC sind- man bräuchte eine Lena aus dem Jahre 2010- jung, frisch, von allem geliebt & verehrt die der Musik ein neues Gesicht gibt. Doch vor allem bedarf es auch vielen tätigen Musikern ( wie euch ;) die sich trotz des Amateurstatus trauen, sich mit "ihrer" Musik in der Öffentlichkeit zu zeigen & versuchen ihre Musik an anderen zu vermitteln. Jazz war Mainstreamfähig, ist Mainstreamfähig und kann dies auch wieder werden. Warum denn nicht? Musik, egal welcher Art sollte für alle Menschen gleichermaßen offen sein. Ich halte nichts von dem Gerede & besonders Coolen, die den Mainstream verpönen.. Ich hoffe ich konnte euch meine persönliche Meinung & Intentionen etwas näherbringen.. ;)Ist zwar etwas länger geworden, aber das musste einfach mal geschrieben werden!
     
  8. Cannonball

    Cannonball Kann einfach nicht wegbleiben


    Hallo,

    Ich höre gerade (während ich diesen Beitrag lese) eine Live CD von Albert Mangelsdorff...es glaubt hier jemand allen ernstes, sowas könnte "mainstream-mäßig" erfolgreich sein?

    Oder überspitzt ausgedrückt, in den Charts laufen? :-D

    naja .... ;-)

    Gruß, Alexander
     
  9. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Ein sehr grossens Thema!
    Das Problem liegt an den Medien.
    Während Klassik noch als Kulturgut gehandelt wird, wird der Jazz totgeschwiegen. Nur sehr vereinzelt gibt es mal hier und da auf Nischenprogrammen spät in der Nacht eine Sendung in der Jazz gespielt wird. Für Klassikfreunde gibt es immerhin noch den ein oder anderen Sender, ich meine jetzt Radio und Fernsehen, nicht Internetradio, dass ist wieder eine andere Geschichte.
    Wie soll der Normalhörer mit Jazz in Berührung kommen, wenn im Radio und Fernsehen immer nur der gleiche Konsummüll gedudelt wird? In einer Statistik habe ich mal gesehen, dass früher viel mehr verschiedene Titel gespielt wurden als heute!

    Es kann auch nicht im Sinne des Jazz sein, ihn so zu verdrehen, dass er Mainstrem tauglich ist, dann ist es kein Jazz mehr.
    Til Brönner, Roger Cicero, Norah Jones, Jamie Cullum sind nicht wirklich Jazz!
    In den 70er Jahren haben viel Musiker versucht populäre Sachen zu spielen, was oftmals in die Hose gegangen ist und auch noch ihre alten Fans vergrault hat! In den 8oer Jahren haben sich dann die meisten wieder ihren Wurzeln gewidmet.

    Die Plattenfirmen sind natürlich auch noch Mitschuld an der ganzen Sache. Heute zählt nur noch das schnelle Geld, das mit leicht konsumierberen Einheitsbrei verdient werden kann. Leider scheint die breite Masse damit auch zufrieden sein :-(
    Ich sehe da die Zukunft eher düster. Es scheint er so zu sein, dass die Verbreitung des Jazz schlechter wird und nicht besser. Es steht zu befüchten, das auch alte Aufnahmen nicht noch einmal auf CD veröffentlicht werden, viele Aufnahmen sind schon jetzt nur second Hand oder gar nicht mehr zu bekommen :-(
    Ausserdem halte ich ein umdenken in der heutigen Konsumgesellschaft, wo sich nur noch wenige mit Musik wirklich auseinander setzen wollen, für ausgeschlossen.

    gruss
    Thomas
     
  10. Reedirect

    Reedirect Ist fast schon zuhause hier

    Die ach so erfolgreiche Mainstream Musik bedient sich ungehemmt in allen Genres....und allzu gerne auch im Jazz. Ich bin nicht bange drum, aber es wäre schon schön, wenn der zweitplatzierte Italiener (ich fand die Nummer aber eigentlich nicht so doll) ein zweiter Platz beim ESC oder Till Brönner oder auch...ihr erinnert Euch...Max Mutzke öfter im Mainstream landen. Viele erinnern sich auch an Robby Williams Ausflug in den Sinatra Jazz (hat er meines Erachtens nach ziemlich gut hingekriegt)
    Vielleicht gelingen aber auch Gruppen wie DePhazz oder US3 mal eine Nummer in den Mainstream Charts. In Clubs werden solche Sachen ja auch rauf und runter gespielt.

    Also, ich bin nicht bange drum. Jazz ist überall mit reingequirlt. Warum auch nicht.

    Klar, auch beim SPD-Frühschoppen am Sonntagmorgen mit Gymnasialpädagogen Publikum...aber das ist eine andere Geschichte... ;-)


    Gruß
    Jo
     
  11. Cannonball

    Cannonball Kann einfach nicht wegbleiben


    Es ist übrigens auch keine Seltenheit, dass Heranwachsende die als Kind mit Altsaxophon oder Klarinette angefangen haben, in Panik geraten wenn sie älter werden und merken, dass man damit ja nur "uncoole" Musik machen kann.

    Mir sind mehrere Fälle bekannt, wo Jugendliche dieses Instrument aus diesen Gründen aufgegeben haben.

    Jazz ist meiner Meinung nach nicht mainstreamfähig, wird aber immer eine treue Zielgruppe haben.


    Grüße, Alexander
     
  12. CBlues

    CBlues Strebt nach Höherem

    Hi Cannonball,

    na das ist aber auch ganz schwere Kost ;o>

    Ich stell mir grad "Danke Hut ab. " beim SuperTalent vor.
    Das wär doch mal ne geile Nummer !
    Was würde wohl Dieter Bohlen dazu sagen ? ;oP

    @ All: Evtl. sollte hier statt "Mainstream" der Begriff Populär- oder Unterhaltungsmusik verwendet werden...

    Gruß,
    CBlues
     
  13. Cannonball

    Cannonball Kann einfach nicht wegbleiben


    *lach*

    ja, das ist richtig...hab es nur als Beispiel genommen, weil es eben grad in der Stereoanlage war! :-D

    Aber nach meiner Meinung trifft das auf den Großteil des (von mir gehörten) Jazz zu!

    Gruß
     
  14. CBlues

    CBlues Strebt nach Höherem

    Cannonball zum 2.,

    mit nem Altsax kannst du immernoch in einer Ska oder Funkband mitspielen.

    Versuch das mal mit ner Klarinette *GRINS*
     
  15. Cannonball

    Cannonball Kann einfach nicht wegbleiben


    @ C-Blues

    jaa, aber in ner Ska Band kannst Du nicht so cool fluchen wie ein Rapper oder abgehen wie ein Gabber :-D
     
  16. Gast

    Gast Guest

    What is Jazz?

    Jazz ist heute im musikalischen, gleichzeitig der Übergang zur Weltmusik, und bezieht sich auf Avantgarde was so viel bedeutet wie `Vorreiter`!

    Jazz ist auch die Harlem Renaissance, also eine Verbindung von Musik, Literatur und Kunst schlechthin, somit ein Lebensstil einer Subkultur, die alles andere als konservativ oder konventionell war!

    Dieser Lebensstil wird als `Hip` gesehen, oder die Protagonisten der Renaissance, werden als Hipster bezeichnet! (überwiegend schwarze Musiker z.B. Calloway, Dizzy, Bird, Prez, u.a.)

    Diese Verbindung von avantgardistischer Kunst und somit auch Musik, blieb immer bei einer kleinen Gruppe.

    Die überwiegende europäische Betrachtungsweise geht von einem elitären Kreis aus, der nur dem `Studierten` also Akademiker vorbehalten wäre.

    Hierzu sagt C.Adderley: Hipness is not a state of mind, it's a fact of life.

    Jazz deklariert in dem was man studiert, div. Stilformen die mal gespielt wurden/werden, und dieses wird akademisch abgehandelt, was aber eben nicht bedeutet das die heutigen Protagonisten `Hip` sind.

    Es waren überwiegend Proletarier die Jazz spielten und stetig erneuerten!

    Was damals Jazz war ist es auch heute, nur die Entwicklung macht es traditioneller!

    Alles was diese Musik hervorgebracht hat und unter der Betrachtung der `Vorreiter` Position noch hervorbringt, ist Jazz!
    Jazz ist in den Grundzügen die `Kinderstube` jeglicher anderer Musik die hervorgebracht wird, es ist die Position der Erneuerung, der Vorreiter!

    All that is JAZZ!

    LG Hans
     
  17. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,

    ich melde mich ja selten zu Wort, aber hier muss ich doch auch mal...

    Thomas/TBeck,

    hier würden Dir Leute wie Charlie Parker oder "Dizzy" Gillespie, aber auch Miles Davis heftig widersprechen (wenn sie das noch könnten).

    Von Parker/Gillespie haben am Ende der Swing Aera Anfang/Mitte der Vierziger auch viele gesagt, was sie spielten, sei kein Jazz. Cab Calloway hat Gillespie wegen seiner "chinesischen" Bebop-Art Trompete zu spielen, aus seiner Band geworfen.

    Später wollte Miles Davis explizit weg vom Bebop hin zum Mainstream (der zugegebenermassen zu der Zeit ein anderer war, als heute). Mit "Kind of Blue" hat er 1959 bewusst einen Mainstream-Kontrapunkt zum Bebop gesetzt und seinen Musikern mit einfachen Akkordmustern Raum zum melodischen Improvisieren gegeben.

    Louis Armstrong, der insbesondere in seinen späteren Jahren ein begnadeter Entertainer war, wurde von anderen Musikern vorgeworfen, was er mache, habe mit Jazz nichts mehr zu tun.

    Als Ornette Coleman und Charlie Haden mit ihrem "Free Jazz" begannen, war die gesamte Musiker-Polizei von Leonard Bernstein bis Lionel Hampton im "Five Spot" Jazzclub zugegen. War das noch Jazz?

    Ich empfehle jedem, der sich ein bisschen für das Thema interessiert, sich mal die Doku-Reihe "Jazz" von Ken Burns anzusehen. Ausser der Tatsache, dass man da tolle Musik hört und Leute zu sehen bekommt, die ansonsten tief in irgendwelchen Mottenkisten verschwunden sind, macht hier Wynton Marsalis ein interessantes Statement:

    "Jazz ist, wenn Leute sich über Improvisation auf ihren Instrumenten austauschen, sich unterhalten, dem momentanen Gefühl Ausdruck verleihen"

    Auch Til Brönner, Roger Cicero, Norah Jones und Jamie Cullum tun dies. Das ist Jazz.

    just my .02€
    HanZZ


     
  18. cara

    cara Strebt nach Höherem

    hallo Hans

    stimme dir zu
    und auch die Umkehrung ist richtig:

    Was ist kein Jazz? das Wiederkauen von Bewährtem

    Gruß Cara
     
  19. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ tbeck

    Hallo Thomas,

    den Medien die Schuld zu geben ist, glaube ich, zu kurz gesprungen.

    Medien bringen das, was Reichweite erzielt. Hätte Jazz eine größerer Fanggemeinde (min. so groß wie die der Klassik), würde es auch entsprechende Angebote Im Hörfunk und TV geben.

    Ian Cullum, Norah Jones, etc. werden ja gespielt und erreichen ein Millionenpublikum. Das ist aber eben auch meher "popular", "mainstream".

    LG

    Dreas
     
  20. Gast

    Gast Guest

    Es hat zu allen Zeiten des Jazz massenkompatible Seitenlinien gegeben, die dann aber auch in zuspruchheischender Kommerzialität erstarrt sind: erst die weißen Swingorchester und nach dem WW2 in Europa dann Dixieland, später Bossa Nova. Der Schmalz der "Extremisten" Billy Vaughn und Mr. Acker Bilk kam an - und die Jazzer wandten sich ab.

    Höchste Kreativität und Weiterentwicklung fand immer statt in winzigen Zirkeln von Unverstandenen - das am besten bekannte Beispiel ist der Bebob. Die damals revolutionären Ergebnisse sind längst vom Mainstream aufgesogen und verwurstet worden.

    Das wird wohl so weitergehen und ich bin eigentlich zufrieden damit. So funktioniert Kulturgeschichte - eigentlich auf allen Kanälen und nicht nur im Jazz.

    Gruß, Herman
     
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