Wer spielt "Vintage Saxophone"? Warum? Wie alt ist der Spieler? Wie lange spielt er?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Dreas, 13.Juli.2015.

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  1. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ein Milka-Sax! Das wärs!

    Wenn er mal nur keine Haltungsschäden davon tragt...

    Und ich fühl mich daran irgendwie unbeteiligt. Ja, den allergrößten Anteil des Klanges hat alles hinter dem Horn, und ja, ein bissl Einfluss scheint das Horn zu haben ("fette" Amis gegen "schlanke" Franzosen - mein Dolnet ist ja auch auf der schlankeren Seite)
    Und ich komm auf dem Selmer Mark-VI-Nachfolger-Nachfolger meiner Lehrerin überhaupt nicht zurecht - sie auf meinem Dolnet aber schon (freilich liegt das auch am Können). Und die Applikatur ist dabei das geringste Thema.
    Selmer, Conn, Buescher, Dolnet, und wie sie alle heißen: niemand wird behaupten, dass diese Firmen nicht gute Saxophone gebaut haben.
    Der Rest ist doch einfach nur Geschmackssache. Oder Gelegenheit. Oder Zufall - wie bei Dreas und mir. Mein Tenor ist ein Hohner, das ich halt "gut und günstig" bekommen habe - hätte auch irgendwas anders sein können, wenn sicher auch kein Sammlerstück zum Liebhaberpreis - das war es mir am Anfang nicht wert, und ist es immer noch nicht. Und ich bin hochzufrieden mit meinem, würde aber nie sagen, dass es das einzig Wahre ist. Eben weil es so viele gute Saxophone gibt.
    Und da bin ich direkt froh, dass ich mit einem nicht so prominenten Instrument eingestiegen bin, da kann ich diese Markendiskussionen mit mehr Abstand verfolgen.
     
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  2. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Natürlich macht der Spieler den Sound. Aber gerade an Muggers Soundbeispielen konnte ich verfolgen, wie sehr sich "sein" Sound mit den einzelnen Instrumenten deutlich unterschieden hat.
    Es war immer "sein" Sound. Jeder andere hätte mit dem gleichen Setup jeweils anders geklungen.

    Wenn er jetzt "angekommen" ist, heißt das, dass das MK VI seine Soundvorstellung besser unterstützt, als die bisherigen Instrumente das konnten.
    Er hat mit dem Mark VI auch Sound gekauft.

    Ein Hobby-Spieler würde auf Muggers Mark VI genau so bescheiden klingen wie auf jeder anderen Tröte. Er kann das Potential aber ausreizen.
    Und darin liegt der gravierende Unterschied. Beim Hobby-Tröter mag es ziemlich egal sein, worauf er spielt.

    Auf dem Vintage-Martin hat er m.E. auch geil geklungen. Aber es war offensichtlich nicht seine Soundvorstellung.

    LG Bernd
     
  3. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Man muss für sein Hobby und als Amateur nicht unbedingt viele tausende Euro in Hörner und Mundstücke stecken um glücklich und zufriedener zu werden.

    Die geringfügigen Unterschiede (nicht unbedingt besser, halt vl. etwas anders)...die sowieso eh nur der Fachkundige hört, erkennt und meistens auch nur subjektiv bewertet, sind aus meiner persönlichen Sicht jedenfalls nicht den immens höheren Geldeinsatz wert.

    Für den Profi, sollte man naturgemäß natürlich auch profihaftes Handwerkszeug verwenden, womit man ja auch seine Kohle verdient.

    Aber jeder wie er mag...und finanziell eben kann und will.

    Gr Wuffy
     
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  4. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier

    Als ich im vorigen Jahrhundert mit dem Sax spielen begonnen habe
    war meine Motivation (ich war 28) zum 60er meines Vaters (einem verrückten Jazz Fan) mit einer
    Band den musikalischen Beitrag zu leisten.

    Ich kaufte mir also ein Altsax beim hiesigen Musikhändler (Yama YAS 62, später dann ein Tenor YTS 62) und dann ab zum Musikunterricht.
    (Ich hatte ja so viele Solos im Kopf...) dann die Ernüchterung so einfach ist das ja gar nicht...

    die Technik kam aber der Sound nicht da haben mein Musiklehrer und ich uns auf die Socken gemacht und über einen Zeitraum von 3-4 Jahren nach einem Saxofon für MICH gesucht.

    Ich glaube ich habe damals 20- 30 Saxofone getestet..
    von 1920 bis zu den Neuen.
    Da waren Kannen dabei die vom Sound schon einen gewaltigen Unterschied gemacht haben
    geworden sind's dann 2 alte Hörner weil ich mich da am wohlsten gefühlt habe (da ging so ein wenig Magie von den beiden Hörnern aus)...
    und die Ergonomie passt zu meinen Klebeln (Hände) - I was used to it..
    was ich von den anderen speziell die mit verkehrtem Tisch nicht sagen konnte.

    die waren auch damals noch nicht so teuer und billiger als ein Neues.
    das worauf es bei mir ankommt ist das Spielgefühl und das ist zum Glück individuell
    (wo kämen wir hin wenn jeder MEINE Saxe haben will)

    die allgemeine Frage die sich für mich eher stellt ist immer diese Wertung nötig
    das EINE ist Besser als das Andere
    warum verkaufen die Leute ihre Saxofone?
    im Normalfall weil sie ein für SICH besseres gefunden haben... unabhängig von der Marke..

    cu
    gue
     
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  5. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier

    da stimme ich zu
    aber gutes Werkzeug erleichtert einiges
    und gutes Werkzeug kostet

    und träumen tun wir dann von dem speziellen Werkzeug (Wir sparen ja dann drauf hin)...

    aber der Hobbyist steckt sein Wertvollstes Gut rein ... Seine Freizeit...

    cu

    gue
     
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  6. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Klar, hochkant auf dem Beifahrersitz mit offenem Verdeck. Oder gefaltet vorne rein... :)
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Wir sind uns doch alle einig, daß ein Saxophon Einfluss auf den Klang haben kann. Manchmal ist der geringer und manchmal grösser. Unterscheiden muss man nur wie der Spieler den Klang wahrnimmt und wie ein Zuhörer vor dem Horn das wahrnimmt, das ist nämlich nicht das Gleiche. Und gerne wird dann auch Spielgefühl und Klang verwechselt.
    Es ändert aber auch nichts an der Tatsache, daß ein Anfänger nicht automatisch gut klingt, nur weil er ein teures Instrument/Mundstück kauft. Für einen guten Klang ist zuallererst viel Arbeit und Übung notwendig und dann noch ein Instrument, das den Spieler bei der Ausgestaltung seines Klangs nicht behindert. Und ab einem gewissen Punkt geht es nur noch um Nuancen im Klang. Gerade bei muggers spannenden Saxophontests bezweifel ich, daß die grosse Mehrheit von normalen Menschen bzw. Zuhörern da so grosse Unterschiede hört und wahrnimmt.
    Welches Horn (Marke, Modell) Jemand spielt ist erstmal unwichtig, solange er sich damit wohlfühlt und klarkommt.

    Lg Saxhornet
     
  8. ppue

    ppue Experte

    Bei den Vintage-Saxen haben diejenigen, die ein wenig schrauben können, einen entscheidenden Vorteil.

    Ich kaufe öfters alte Amerikaner aus den USA. Kann nach den Photos einigermaßen gut beurteilen, wie gut so ein Horn ist. Viele brauchen nur ein bisschen Pflege und eine gute Einstellung, dann laufen sie wieder. So bekommt man für $ 500,- super Teile, macht sie wieder fit und kann sie, trotz Zoll- und Versandgebühren, hier ohne Verlust weiter verkaufen (-:so man will).

    Im Laden liegen adäquate Instrumente hier dann bei vielleicht 1250,-€, was angemessen ist, aber eben doch nicht direkt preiswert. Der Amateur entscheidet sich dann doch schnell für ein passables neues Saxophon.
     
  9. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Entscheidendes Fazit.......und das kann auch sehr kostenmoderat ausfallen !
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nach Fotos lässt sich aber nicht beurteilen wie gut es klingt oder wie das Spielgefühl ist oder wie die Intonation ist.
    Lg Saxhornet
     
  11. ppue

    ppue Experte

    Da braucht man dann eben ein wenig Erfahrung. Ich kaufe meist Conn NW II und weiß, wie sie klingen, intonieren und greifen lassen. Hatte aber auch schon King, Martin und Buescher dabei. Und ich kaufe z.B. keine Conns, die unter der S.-Nr. 8000 liegen. Die Intonieren nicht so schön. Solche Erfahrungen kann man eben machen, wenn man immer mal wieder die alten Hörner in den Händen hat.

    Ausreißer im Sound habe ich noch nicht erlebt.
     
  12. visir

    visir Gehört zum Inventar

    muss man die dann wieder nachfüllen?
    :duck:

    Na sowas... und nachdem ppue ja noch genau gar keine Erfahrung mit alten Amerikanern hat...
     
  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ne, schon klar, die sind ja auch alle gleich, keine Serienstreuung und so. Kennst Du eins, kennst Du alle und weisst genau wie die klingen. Neben Fotos anschauen ist Handauflegen ähnlich wirkungsvoll.
    Manchmal bin ich echt am Staunen hier.
     
  14. ppue

    ppue Experte

    Wie geschrieben, ich hatte keine Ausreißer, die nicht schön klangen. Natürlich gibt es eine Streuung und sie klingen unterschiedlich, stellen aber in Punkto Sound (und natürlich nach meinem Geschmack) heute neue sogenannte Einsteigerinstrumente in den Schatten.
    Es geht mir hierbei gar nicht darum, mein Lieblingsinstrument zu finden, das habe ich seit langem. Ich wollte nur aufzeigen, dass man, so man schrauben kann und Erfahrungen hat, mit gleichem Geld ein besseres Horn bekommt als ein genau so teures Neues.
    Und ich wollte ausdrücken, dass derjenige ohne Schrauber- und sonstige Erfahrung eben nicht mal eben an so ein preiswertes Vintage heran kommt.

    Es gibt natürlich auch Enttäuschungen beim Einkauf, extrem klapprige Mechanik oder ein leicht verknickter Bogen, der nicht auf den Fotos zu erkennen war. Oft sind die Verkäufer aber aus Angst vor schlechten Bewertungen dann kompromissbereit und zahlen entsprechend Geld zurück. Das gleicht sich außerdem durch besondere Schnäppchen wieder aus. Das alles geht aber nur, wenn man damit ein wenig handelt.
     
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  15. Mugger

    Mugger Guest

    Klar habe ich (ohne mich jetzt über andere Forumsmitglieder stellen zu wollen) bestimmte Anforderungen an mein Saxophon, die sich von denen eines Anfängers unterscheiden mögen.
    Die meisten davon erfüllt ein Schagerl, Expression, Yanagisawa oder Yamaha eventuell (sogar wahrscheinlich) auch.

    Aber ich nehm mal die @annette2412 her. Ich habe vom ersten Song, den ich von ihr gehört hab gewusst, die hat Talent, das könnte was werden.
    Inzwischen spielt sie viel besser, macht (ich hab sie ja live gehört) natürlich noch immer ein paar von den Anfängerfehlern, intoniert teilweise schlecht (ich hoffe sie ist mir nicht böse, dass ich so gerade heraus rede), aber wie gesagt, es hat von den ersten Tönen an Stil und Hand und Fuß gehabt.
    Als ich sie an den Mark VI bei Armin hörte, und gerade an dem, das sie eigentlich ja gar nicht kaufen wollte, wuchs das ganze plötzlich noch.
    Ich kann es nicht erklären, und es interessiert mich ehrlich gesagt auch Nüsse warum das so war. Die Intonation wurde nicht besser, die Licks veränderten sich nicht, aber sie klang für meine Ohren stärker, so als ob man ihr ein Spielzeugsaxophon weg und ein richtiges Saxophon in die Hand gegeben hätte.

    Ob das Publikum ihrer Klassenabende und Workshops ein gutes 62er PL oder ein Hochklasse Mark VI hört wird vielleicht nicht so relevant sein, aber es wird ihren Eifer und Ehrgeiz nochmal steigern, und wenn sie mal einen Hänger hat wird sich aus freien Stücken 100x an die Tafel schreiben.
    "Es liegt an mir, es liegt an mir....."


    Habe die Ehre,
    Guenne
     
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  16. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    Ich glaube, dass auch der psychologische Aspekt eine entscheidende Rolle spielt. Und das gerade bei Hobbymusikern.
    Wenn man ein Horn spielt, das schon von vielen "Legenden" gespielt wurde, wie ein Mark VI oder ein Conn 10m, spielt man häufig gleich viel selbstbewusster und traut sich mehr aus sich rausgehen. Und das klingt dann (meistens) auch viel besser.
     
    Rick gefällt das.
  17. Mugger

    Mugger Guest

    Und wenn es wirklich nur das wäre reichte es schon.
     
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  18. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    ich finds jedenfalls gut, wenn vintage saxe gespielt werden. was soll man denn sonst damit machen?

    ein sax, was 60 jahre gespielt wird hat eine hervorragende ökobilanz.

    gruß
    zwar
     
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  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    +1
     
    annette2412 gefällt das.
  20. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das ist vollkommen legitim und verständlich. Es ersetzt aber nicht das üben. Hier im Forum wissen das die meisten aber im realen Leben begegnet man dann Leuten, die einfach nicht verstehen wollen warum sie nicht allein durch den Kauf eines bestimmten Horns oder Mundstücks wie ihr Vorbild klingen können.

    Lg Saxhornet
     
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